Innenpolitik 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
Ich bin Anfang Januar 1990 beruflich nach Fürstenwalde bzw. Frankfurt/Oder delegiert worden...
da ich vormals noch nie in der DDR war, kannte ich nicht die baulichen Zustände... auch ich bin über sehr holprige Straßen und Bahngleise gefahren...
gewohnt habe ich in einem Holzbungalow auf einem Stasigelände in der Nähe von Briesen... ganz selten kam in meinem Bungalow heißes Wasser an und es gab noch nicht mal warmes Wasser... die Heizung funktionierte super... so dass ich oft die Fenster aufgerissen habe...
wenn ich mir die Haare waschen wollte, dann habe ich einen riesengroßen Topf mit Wasser aufgestellt und mit eine Schöpfkelle mir das Wasser über die Haare gegossen...
es war sehr schön dort... idyllisch und morgens... wenn mein Kollege und ich zur Arbeit fuhren (20 KM über Land) klopfte ein Specht und alle Vögel zwitscherten...
Mein Kollege und ich... wir waren beauftragt ein Bildungszentrum aufzubauen...
Wir hatten kein Telefon in unserer Unterkunft... die nächste Telefonzelle war fast 20 KM weit weg... und dort gab es auch einen Konsum...
Obwohl die Arbeitsbedingungen erschwert waren... haben wir auch ohne Telefon unsere dienstlichen Kontakte knüpfen können... auch der Buschfunk... von dem wir profitierten... der funktionierte hervorragend...
Die Menschen... auf die ich traf... waren alle sehr hilfsbereit...
für mich war es eine sehr schöne Zeit und eine wertvolle Erfahrung...
Wir haben sehr viel von der Umgebung gesehen... viele kleine Schlösser... die fast verfallen waren... schade... habe ich nur gedacht...
Nach 25 Jahren Wiedervereinigung kann ich sagen... ich habe keine Probleme mit den Menschen aus dem Osten... die hatte ich noch nie...
Ich treffe mich mit Menschen (Berliner Stammtisch) der zu 50 Prozent aus Ossies besteht... aus Ostberlin und dem Umland... die anderen aus Westberlin... sie sind schon lange vor der Wende in den Ruhrpott gekommen...
dort gibt es keinerlei Konflikte... wir diskutieren manchmal über DDR-Zeiten und lachen dann... aber Streit, den gibt es nicht...
anjeli
da ich vormals noch nie in der DDR war, kannte ich nicht die baulichen Zustände... auch ich bin über sehr holprige Straßen und Bahngleise gefahren...
gewohnt habe ich in einem Holzbungalow auf einem Stasigelände in der Nähe von Briesen... ganz selten kam in meinem Bungalow heißes Wasser an und es gab noch nicht mal warmes Wasser... die Heizung funktionierte super... so dass ich oft die Fenster aufgerissen habe...
wenn ich mir die Haare waschen wollte, dann habe ich einen riesengroßen Topf mit Wasser aufgestellt und mit eine Schöpfkelle mir das Wasser über die Haare gegossen...
es war sehr schön dort... idyllisch und morgens... wenn mein Kollege und ich zur Arbeit fuhren (20 KM über Land) klopfte ein Specht und alle Vögel zwitscherten...
Mein Kollege und ich... wir waren beauftragt ein Bildungszentrum aufzubauen...
Wir hatten kein Telefon in unserer Unterkunft... die nächste Telefonzelle war fast 20 KM weit weg... und dort gab es auch einen Konsum...
Obwohl die Arbeitsbedingungen erschwert waren... haben wir auch ohne Telefon unsere dienstlichen Kontakte knüpfen können... auch der Buschfunk... von dem wir profitierten... der funktionierte hervorragend...
Die Menschen... auf die ich traf... waren alle sehr hilfsbereit...
für mich war es eine sehr schöne Zeit und eine wertvolle Erfahrung...
Wir haben sehr viel von der Umgebung gesehen... viele kleine Schlösser... die fast verfallen waren... schade... habe ich nur gedacht...
Nach 25 Jahren Wiedervereinigung kann ich sagen... ich habe keine Probleme mit den Menschen aus dem Osten... die hatte ich noch nie...
Ich treffe mich mit Menschen (Berliner Stammtisch) der zu 50 Prozent aus Ossies besteht... aus Ostberlin und dem Umland... die anderen aus Westberlin... sie sind schon lange vor der Wende in den Ruhrpott gekommen...
dort gibt es keinerlei Konflikte... wir diskutieren manchmal über DDR-Zeiten und lachen dann... aber Streit, den gibt es nicht...
anjeli
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, ja, das waren noch Zeiten.
Ich wohnte im Wald hatte mir aus Ästen und Laub eine Hütte gebaut.
40 Jahre hab ich so ohne Strom, Wasser und Telefon überstanden.
Mich wundert, dass ich noch lebe. Erst die "Wende" und die Brüder und Schwestern aus dem Westen haben mir ein menschenwürdiges Leben beschert, ob ich wollte oder nicht.
Nur so ein Gedanke ...auf dem Stasigelände (So hat man wenigstens das Wort "STASI" mal beiläufig erwähnt), kein Telefon, haben die etwa mit Rauchzeichen ihre Infos übermittelt? Was für Zustände tz,tz.
Funker
Ich wohnte im Wald hatte mir aus Ästen und Laub eine Hütte gebaut.
40 Jahre hab ich so ohne Strom, Wasser und Telefon überstanden.
Mich wundert, dass ich noch lebe. Erst die "Wende" und die Brüder und Schwestern aus dem Westen haben mir ein menschenwürdiges Leben beschert, ob ich wollte oder nicht.
Nur so ein Gedanke ...auf dem Stasigelände (So hat man wenigstens das Wort "STASI" mal beiläufig erwähnt), kein Telefon, haben die etwa mit Rauchzeichen ihre Infos übermittelt? Was für Zustände tz,tz.
Funker
Nur so ein Gedanke ...auf dem Stasigelände (So hat man wenigstens das Wort "STASI" mal beiläufig erwähnt), kein Telefon, haben die etwa mit Rauchzeichen ihre Infos übermittelt? Was für Zustände tz,tz.
funker...
ich schrieb von einem Holzbungalow in dem ich wohnte... 1 Wohnzimmer... eine kleine Schlafkammer... eine kleine Küche und ein klitzekleines Bad (500 DM Miete pro Monat)
die Bungalows standen mitten im Wald und es gab auch ein feststehendes Gebäude... ich denke doch, dass es dort Telefon gab... mein Chef hat in diesem Gebäude in der Mielke-Suite übernachtet, wenn er mal vor Ort war...
in dem Stasi-Gebäude war dann auch ein Restaurant... dort haben wir oft abends gegessen... (dienstlich) die Portionen waren sehr klein... mein Chef hat dann noch eine Käseplatte bestellt, damit seine beiden Mitarbeiter auch satt wurden...
das Stasi-Gelände war über eine sehr schlechte Wegstrecke erreichbar... es war jeden Tag eine Herausforderung über die Geröllwüste zu fahren...
Vor der Wende war alles abgeriegelt... und die Menschen wussten nicht viel darüber...
Wir haben um 7.00 Uhr den Bungalow verlassen und sind zum Dienst gefahren...wir hatten zwei Schulklassen und mussten diese teilweise auch noch unterrichten...
Jeden Mittwoch abends sind wir nach Briesen zu der Telefonzelle gefahren und haben telefonisch Bericht beim Chef in Westdeutschland erstattet...
mein Kollege hat dann oft einfach aufgelegt, wenn der Cheffe mal wieder mit Forderungen kam, die wir zum damaligen Zeitpunkt nicht erfüllen konnten...
sein Erwartungshaltung war manchmal einfach zu hoch gegriffen...
Wie schon gesagt, wenn wir nicht so hilfsbereite Menschen getroffen hätten, dann hätten wir unser Ziel nicht so schnell erreicht... denn es war ein hartes Stück Arbeit... die wir dort geleistet haben...
anjeli
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ich wohnte im Wald hatte mir aus Ästen und Laub eine Hütte gebaut.
40 Jahre hab ich so ohne Strom, Wasser und Telefon überstanden.
Mich wundert, dass ich noch lebe."
Da hast du aber Glück gehabt!
Übrigens - das von "anjeli" erwähnte Stasigelände ist mir bekannt. Es handelt sich wahrscheinlich um das Gelände rund um einen der sog. "Bezirksbunker" einer Bezirksleitung. Hier um den "Bezirksbunker" für den Bezirk Frankfurt/Oder (heute Landkreis Oder-Spree in Brandenburg.)
Jeder Bezirk hatte für den Ernstfall einen gut ausgebauten Bunker, der nur für den Krisenfall belegt wurde und gelegentlich für Übungen für 24-48 h aktiviert wurde. Diese Bunker standen unter der Kontrolle der Stasi. Oberirdisch gab es meist nur kleine Holzgebäude, die auf eine zivile Nutzung schließen sollten.
Selbst Einheimische ahnten nichts von diesen geheimen Bauwerken.
Die Telekommunikationseinrichtungen u. fast das ges. Mobiliar wurden nach der Wende sofort ausgebaut.
Da gab es also keine Telefone u.ä. mehr nach der Wende. Es war schon so, wie "anjeli" berichtet - auch - wenn es dir nicht passt.
Der Bezirksbunker für den Bezirk Suhl wurde übrigens später wieder als Bunkermuseum ( Bunkermuseum Frauenwald / Thüringen) eingerichtet und kann besucht werden.
Hier einb Link dazu !
Vieleicht kannst du dir das mal als Weiterbildung reinziehen, wenn du noch aus deiner Unterkunft im Wald aus deiner Laubhütte rausfindest.
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
Hallo Klaus,
den Bunker bei Frauenwald kenne ich.
Im Urlaub beim vorbeifahren ein Schild gesehen mit der Aufschrift Bunkermuseum.
Dort wurden Führungen gemacht.
Der Eingang liegt versteckt seitlich in einem Waldstück.
Ein "Führer" in Uniform der NVA geleitete uns in den Untergrund.
Es war schaurig, traurig und komisch zugleich.
besonders beeindruckt war ich von dem "Notstromaggregat" einem Fahrrad mit Generator, das manuell (fußuuell) bewegt werden mußte.
Der Bunker war getarnt durch eine oberirdisch liegende Ferienanlage,
sicher nur für Stasiangehörige.
der Eingang liegt
Gruß
doerflerin
den Bunker bei Frauenwald kenne ich.
Im Urlaub beim vorbeifahren ein Schild gesehen mit der Aufschrift Bunkermuseum.
Dort wurden Führungen gemacht.
Der Eingang liegt versteckt seitlich in einem Waldstück.
Ein "Führer" in Uniform der NVA geleitete uns in den Untergrund.
Es war schaurig, traurig und komisch zugleich.
besonders beeindruckt war ich von dem "Notstromaggregat" einem Fahrrad mit Generator, das manuell (fußuuell) bewegt werden mußte.
Der Bunker war getarnt durch eine oberirdisch liegende Ferienanlage,
sicher nur für Stasiangehörige.
der Eingang liegt
Gruß
doerflerin
Ich habe gerade etwas gefunden... über den ehemaligen Stasi-Bunker bei Briesen...
Ehemaliger Geheimbunker
so im nachhinein denke ich... dass die Bungalows der Tarnung und zu Schulungszwecken dienten... zur Familienerholung eher nicht, dazu waren sie zu klein... mit einer Schlafkammer in der nur ein Bett und ein Schrank stand...
Die Bungalows waren zweckmäßig eingerichtet... mit Kochgeschirr und allem, was zur Selbstversorgung benötigt wurde... die Möbel und Tapeten waren im Stil der 70 er Jahre...
Die Bevölkerung wusste nur... dass das irgendwas ist... aber was im Einzelnen das hatte damals nicht zu interessieren... (so sagten es Mitarbeiter von uns... die ihren Arbeitvertrag in meinem Bungalow -Wohnzimmer unterschrieben haben und ausgehändigt bekamen...)
anjeli
Ehemaliger Geheimbunker
so im nachhinein denke ich... dass die Bungalows der Tarnung und zu Schulungszwecken dienten... zur Familienerholung eher nicht, dazu waren sie zu klein... mit einer Schlafkammer in der nur ein Bett und ein Schrank stand...
Die Bungalows waren zweckmäßig eingerichtet... mit Kochgeschirr und allem, was zur Selbstversorgung benötigt wurde... die Möbel und Tapeten waren im Stil der 70 er Jahre...
Die Bevölkerung wusste nur... dass das irgendwas ist... aber was im Einzelnen das hatte damals nicht zu interessieren... (so sagten es Mitarbeiter von uns... die ihren Arbeitvertrag in meinem Bungalow -Wohnzimmer unterschrieben haben und ausgehändigt bekamen...)
anjeli
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@anjeli
Lag ich doch richtig, dass es sich bei "deinem" Stasigelände um den "Bezirksbunker" des ehemaligen DDR-Bezirks Frankfurt/Oder handelt.
Lag ich doch richtig, dass es sich bei "deinem" Stasigelände um den "Bezirksbunker" des ehemaligen DDR-Bezirks Frankfurt/Oder handelt.
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
Ja, ja, das waren noch Zeiten.
Ich wohnte im Wald hatte mir aus Ästen und Laub eine Hütte gebaut.
40 Jahre hab ich so ohne Strom, Wasser und Telefon überstanden.
Funker
Über Dich und Dein Eigenheim wurde doch damals sogar in der SZ auführlich berichtet.
Aber mit was hast Du eigentlich Dein Funkgerät betrieben?
justus
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Klaus,
ich weiß ja, dass der Bunker existiert ich hab ihn ja nicht infrage gestellt. Ich wunder mich eben, dass die aus dem Westen delegierten Experten es nicht schaffen zwei Drähte irgendwo zusammen zu drehen und eine Wasserleitung zu installieren. Und solche Leute die eben mal aus dem Westen delegiert wurden kenn ich zur Genüge und auch das was sie angestellt haben. Es sind die, die am besten über die DDR Bescheid wissen. Ich wehre mich dagegen, meine Lebensleistung auf Stasi und kaputte Häuser, marode Straßen und Landschaften reduziert zu wissen!
Es gab sie ohne Zweifel, aber das war nicht unser oder mein Lebensinhalt.
Aber schön, dass wir bei der Stasi gelandet sind.
Tatsächlich aber habe ich eine Zeitlang ohne Strom und fließend Wasser gelebt. Siehe Link.
Funker
Wer Googeln will hier die Koordinaten: N 50°37.016 E 12°59.834
ich weiß ja, dass der Bunker existiert ich hab ihn ja nicht infrage gestellt. Ich wunder mich eben, dass die aus dem Westen delegierten Experten es nicht schaffen zwei Drähte irgendwo zusammen zu drehen und eine Wasserleitung zu installieren. Und solche Leute die eben mal aus dem Westen delegiert wurden kenn ich zur Genüge und auch das was sie angestellt haben. Es sind die, die am besten über die DDR Bescheid wissen. Ich wehre mich dagegen, meine Lebensleistung auf Stasi und kaputte Häuser, marode Straßen und Landschaften reduziert zu wissen!
Es gab sie ohne Zweifel, aber das war nicht unser oder mein Lebensinhalt.
Aber schön, dass wir bei der Stasi gelandet sind.
Tatsächlich aber habe ich eine Zeitlang ohne Strom und fließend Wasser gelebt. Siehe Link.
Funker
Wer Googeln will hier die Koordinaten: N 50°37.016 E 12°59.834
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nee Justus,
das war nicht meins
das war mein Boss.
Danke für Deinen Beitrag hat mich doch tatsächlich zum Lachen gebracht.
Ich hoffe sehr Du hast es so gemeint.
Funker
das war nicht meins
das war mein Boss.
Danke für Deinen Beitrag hat mich doch tatsächlich zum Lachen gebracht.
Ich hoffe sehr Du hast es so gemeint.
Funker