Innenpolitik 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
wegen 70000 oder auch 500000 mit kerzen bewaffneten demonstranten , geht
hier sicher keiner nach hause ...
sitting bull
Sicherlich nicht.
Aber dass damals diese gewaltlose Demo genügte, um den ganzen Staat in sich zusammenfallen zu lassen, zeigt doch auf welch wackligen Füßen er stand.
Er war einfach morsch und instabil, und wahrscheinlich hat das auch die Mehrheit aller Genossen in den Bezirks- und Kreisleitungen und im Zentralrat gespürt. Das würde auch deren Gewaltlosigkeit erklären. Aber in einem Staat, wo keiner öffentlich das System angreifen darf, erfährt eben auch die Obrigkeit nie, wie es im Volk wirklich aussieht.
In Berlin hatten wir am Wochenende mehr als dreimal so viele Demonstranten ohne dass hier jemand nach Hause gehen muss, aber ich hoffe, dass sie zum Nachdenken anregen und damit vielleicht doch etwas bewirkt haben.
justus
In Berlin hatten wir am Wochenende mehr als dreimal so viele Demonstranten (gegen TITIP , SB) ohne dass hier jemand nach Hause gehen muss, aber ich hoffe, dass sie zum Nachdenken anregen und damit vielleicht doch etwas bewirkt haben.
das hoffe ich natürlich auch , Justus ...
aber ich befürchte , dass wird die "Damen und Herren" einen feuchten
Kehricht interessieren .
sitting bull
Lieber Carlos1,
herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Dieser steht für sich und ist eine inhaltliche Bereicherung für diesen Thread.
ist das so ?
oder wird über der worte vieler , die intention nicht mehr erkannt ?
sitting bull
Hier mal ein anderer Blick auf die Deutsche Einheit.
25 Jahre deutsche Einheit ohne Souveränität, Friedensvertrag und Verfassung – wie weiter?
Gesehen auf :
http://christoph-hörstel.de/regierungen-spielen-mit-not-angst-fluechtlingen-bevoelkerungen/
Habe ich durch Zufall im Netz gesehen und dachte, einfach mal einsetzen.
25 Jahre deutsche Einheit ohne Souveränität, Friedensvertrag und Verfassung – wie weiter?
Gesehen auf :
http://christoph-hörstel.de/regierungen-spielen-mit-not-angst-fluechtlingen-bevoelkerungen/
Habe ich durch Zufall im Netz gesehen und dachte, einfach mal einsetzen.
Einige Beiträge zu diesem Thema habe ich gelesen und bin erstaunt über die häufig geäußerte Meinung das die meissten "Ossis "über den Verlauf der " Wiedervereinigung " (Übernahme) erfreut waren. So stimmt das sicherlich nicht!
Auch viele " Wessis " wollten von ihren " Brüdern und Schwestern " nun nicht mehr so viel hören und schon garnicht mit ihren Problemen Konfrontiert werden.
Ich hatte das Glück einer der wenigen Leute zu sein , die nach der Wende nicht arbeitslos wurden und konnte so mein Rentenkonto aufbessern das ich gut zurecht kommen kann. aber viele von meinen ehemaligen Kollegen (wir waren einmal 8500 davon blieben 1050 in Arbeit) geht es nicht so.
Wo ist unser " Volkseigentum " geblieben? Wer hat sich unsere Werte ,die ja vorhanden waren unter den Nagel gerissen?
Ich mag mich nicht weiter über die Treuhand und die damalige Bundesregierung auslassen.
Auch viele " Wessis " wollten von ihren " Brüdern und Schwestern " nun nicht mehr so viel hören und schon garnicht mit ihren Problemen Konfrontiert werden.
Ich hatte das Glück einer der wenigen Leute zu sein , die nach der Wende nicht arbeitslos wurden und konnte so mein Rentenkonto aufbessern das ich gut zurecht kommen kann. aber viele von meinen ehemaligen Kollegen (wir waren einmal 8500 davon blieben 1050 in Arbeit) geht es nicht so.
Wo ist unser " Volkseigentum " geblieben? Wer hat sich unsere Werte ,die ja vorhanden waren unter den Nagel gerissen?
Ich mag mich nicht weiter über die Treuhand und die damalige Bundesregierung auslassen.
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Wo ist unser " Volkseigentum " geblieben? Wer hat sich unsere Werte ,die ja vorhanden waren unter den Nagel gerissen? "
Schwer zu beantworten, wo DEIN Volkseigentum geblieben ist.
Du sprichst zwar von "unserem" Volkseigentum - ich kann mich aber nicht erinnern, Eigentümer des sog. Volkseigentums gewesen zu sein.
Solltest du die heruntergekommenen Betriebe, wie Leuna, Buna, Schwarze Pumpe,...die kaputten Straßen und Schienenwege, die verseuchten Flüsse, die über 3 Mio Altbau-Wohnungswracks... meinen - dann sei froh, dass du nicht DEINEN Anteil an diesem Volkseigentum erhalten hast, denn dann würdest du auf riesigen Schulden sitzen. Allein die "Reparatur" der Umweltschäden durch die 4 größten volkseigenen Betriebe und die 5 größten Kraftwerke der DDR kostete 87 Mrd DM.
Das wären dann pro "Volkseigentümer"-Familie schon mal 15000 DM Schulden gewesen.
Ganz kurze Ausschnitte aus einem "Internen Agitationspapier des Politbüros der SED" aus dem Jahre 1985:
"In Leuna ist den Bewohnern der Arbeitersiedlung bis heute unbekannt, daß sie Obst oder Gemüse aus den eigenen Gärten nicht essen dürften: Es enthält Cadmium, Quecksilber und andere Schwermetalle - bis zu 150mal mehr, als die menschliche Gesundheit gerade noch verkraftet...
Die Bäume verlieren schon Ende Mai ihre Blätter. In den Gärten kümmert(in der Nähe des Braunkohlekraftwerkes Hirschfelde) Grünzeug mit zusammengerollten Blättern dahin, Petersilie wächst überhaupt nicht mehr, Birke und Pappel sind ausgestorben. Mölbis lebt in einer Staubwolke, bei Südwestwind kommt das Gas. Das Dorf liegt inmitten des Braunkohlereviers südlich von Leipzig und genau im Windschatten des Kraftwerks Espenhain...Kleinkinder leiden an chronischem Bronchialasthma. Erwachsene klagen über Atemnot oder Ekzeme, Kreislaufbeschwerden oder Depressionen. Das Leitungswasser ist ungenießbar - sauberes Wasser muß von außerhalb herbeigeschafft werden..."
Sei froh, dass du "dein Volkseigentum" nicht erhalten hast.
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Klaus,
wo Du recht hast hast Du recht.
Du hast die schlimmen Dinge aufgezählt, die sollen sie ruhig bekommen.
Aber was ist mit guten Sachen.
Die (ich kann nicht definieren wer "die" sind) haben uns, ich weiß nicht wieviel, qkm Grund und Boden weggenommen und sich einverleibt.Den Bauern das Land, die Landschaften, das Bauland. Ich weiß nicht wieviel Bauland es gab bei einem qm Preis von xx sind das milliarden Werte. Es waren viele Immobilien marode aber nicht alle. Gut funktionierte Vokseigene Werke wurden ausgeplündert und Abgewickelt oder in bestehende westdeutsche Firmen übernommen.
Ich denke schon, dass die BRD durch die Einverleibung des Volkseigentums unterm Strich einen Reibach gemacht hat.
Gruß, Funker
wo Du recht hast hast Du recht.
Du hast die schlimmen Dinge aufgezählt, die sollen sie ruhig bekommen.
Aber was ist mit guten Sachen.
Die (ich kann nicht definieren wer "die" sind) haben uns, ich weiß nicht wieviel, qkm Grund und Boden weggenommen und sich einverleibt.Den Bauern das Land, die Landschaften, das Bauland. Ich weiß nicht wieviel Bauland es gab bei einem qm Preis von xx sind das milliarden Werte. Es waren viele Immobilien marode aber nicht alle. Gut funktionierte Vokseigene Werke wurden ausgeplündert und Abgewickelt oder in bestehende westdeutsche Firmen übernommen.
Ich denke schon, dass die BRD durch die Einverleibung des Volkseigentums unterm Strich einen Reibach gemacht hat.
Gruß, Funker
Re: 25 Jahre Deutsche Einheit und die Ossi-Wessi Debatte im ST
@ klaus
Meiner Erinnerung nach kam die Idee einer "Volksaktie" damals vom Runden Tisch, und war auch zunächst Bestandteil des Auftrages der ersten Treuhandführung. Im grunde eine hervorragende Herangehensweise, jedem Bürger der DDR einen Anteilschein über ca. ein Siebzehnmillionstel des Volksvermögens zun geben, denn wenn auch das Volksvermögen zu DDR-Zeiten nur pro forma den Bürgern gehörte, so bestand ja nun immerhin die Chance, diesbezüglich Nägel mit Köpfen zu machen. Doch schon die Regierung Modrow kam davon ab, und mit der "Wirtschafts-Währungs- und Sozialunion" war der Plan endgültig vom Tisch. Zumindest die Verramschung der DDR, vor allem des Grund und Bodens, wäre auf diese Weise etwas erschwert worden. Und auch die Frage "Weshalb nur habt ihr euer Land verschenkt", hätte man sich nicht so oft anhören müssen.
Meiner Erinnerung nach kam die Idee einer "Volksaktie" damals vom Runden Tisch, und war auch zunächst Bestandteil des Auftrages der ersten Treuhandführung. Im grunde eine hervorragende Herangehensweise, jedem Bürger der DDR einen Anteilschein über ca. ein Siebzehnmillionstel des Volksvermögens zun geben, denn wenn auch das Volksvermögen zu DDR-Zeiten nur pro forma den Bürgern gehörte, so bestand ja nun immerhin die Chance, diesbezüglich Nägel mit Köpfen zu machen. Doch schon die Regierung Modrow kam davon ab, und mit der "Wirtschafts-Währungs- und Sozialunion" war der Plan endgültig vom Tisch. Zumindest die Verramschung der DDR, vor allem des Grund und Bodens, wäre auf diese Weise etwas erschwert worden. Und auch die Frage "Weshalb nur habt ihr euer Land verschenkt", hätte man sich nicht so oft anhören müssen.
Eins unserer ersten Erkenntnisse haben "Die Prinzen" Anfang der 90er Jahre in Töne gefasst:
"Du musst ein Schwein sein in dieser Welt ...!"
Gi.
"Du musst ein Schwein sein in dieser Welt ...!"
Gi.
Was wäre denn passiert, wenn jeder Teil Deutschland das behalten hätte was ihm gehörte ??????
Produktionsmittel waren im Westen mehr als genug vorhanden.
Diese Investitionen wurden von US Wirtschaftsfachleute als falsch angesehen, denn diese Finanzmittel fehlten in der alten BRD.
Ich pers. hätte das schon ein wenig anders gemacht, 10 Jahre Zeit für alle Firmen und Betriebe um zurecht zu kommen und Steuererleichterungen im ersten Jahr keine Steuern und das anpassen innerhalb von 10 Jahren auf 100 %.
Was wäre dann mit den Schulden der Firmen passiert und wer hätte die Sanierungen bezahlt ohne die ein moderner Industriestaat nicht funktioniert.
Warum hätte die BRD etwas bezahlen sollen ??????
Was war mit den enteigneten Firmen etc. etc.
Dann noch ein wichtiger Punkt, die Abwanderung. Viele wollten endlich leben, egoistisch aber auch verständlich.
Die Russen demontierten grosse Teile innerhalb der DDR.
Die BRD zahlte Unsummen für die Folgen des Krieges .
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/InternatRecht/Entschaedigung_node.html
Wer da kurzsichtig gehandelt hatte, liegt klar auf der Hand.
Produktionsmittel waren im Westen mehr als genug vorhanden.
Diese Investitionen wurden von US Wirtschaftsfachleute als falsch angesehen, denn diese Finanzmittel fehlten in der alten BRD.
Ich pers. hätte das schon ein wenig anders gemacht, 10 Jahre Zeit für alle Firmen und Betriebe um zurecht zu kommen und Steuererleichterungen im ersten Jahr keine Steuern und das anpassen innerhalb von 10 Jahren auf 100 %.
Was wäre dann mit den Schulden der Firmen passiert und wer hätte die Sanierungen bezahlt ohne die ein moderner Industriestaat nicht funktioniert.
Warum hätte die BRD etwas bezahlen sollen ??????
Was war mit den enteigneten Firmen etc. etc.
Dann noch ein wichtiger Punkt, die Abwanderung. Viele wollten endlich leben, egoistisch aber auch verständlich.
Die Russen demontierten grosse Teile innerhalb der DDR.
Die BRD zahlte Unsummen für die Folgen des Krieges .
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/InternatRecht/Entschaedigung_node.html
Wer da kurzsichtig gehandelt hatte, liegt klar auf der Hand.