Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?

Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?

Edita
Edita
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 12:55:56
" Judenwitze " bedeutet immer Diskriminierung ! Hingegen " jüdische Witze " sind geprägt von Scharfsinn und Raffinesse, so wie der hier : Kommt ein Jude in eine Metzgerei und sagt: " ich bekomme den Fisch dort ", sagt die
Verkäuferin : " mein Herr, das ist ein Schinken " sagt der Jude: " ich habe sie nicht nach dem Namen von diesem Fisch gefragt, geben Sie ihn her "!

Edita
Medea
Medea
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von Medea
Ich habe einen sehr großen Freundes-/Bekanntenkreis.
Wir diskutieren seit Jahrzehnten über alles, was
uns bewegt - Judenhaß oder antisemitische Einstellungen
sind nicht dabei, wohl immer wiedermal Kritik an
der Regierung Israels.

Für mich ist dieser "Expertenbericht", nach dem ein Fünftel
der Deutschen antisemitisch eingestellt seien,
nicht so recht glaubhaft ......

M.


Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 13:35:40
Wobei man noch darüber diskutieren könnte, ob man damals dem gesamten deutschen Volk dafür die Schuld geben soll.
geschrieben von Ekkhi56


Was für mich wiederum eine Relativierung bedeutet.

Schlag 8. Mai 1945 waren die Nazis nicht verschwunden - und damit auch nicht die antisemitische Einstellung. Das einmal ganz deutlich angemerkt.

Es geht nicht darum, hier der Jugend die Schuld zuzuschieben, aber es geht ganz deutlich darum, der Jugend klarzumachen, dass es heißen muss "Wehret den Anfängen".
Und der sprachliche Bereich ist es, wo das "Wehren" anfängt.

Es ist mir persönlich zuwider zu lesen, dass es "Mutproben" sind, die junge Menschen zu antisemitischen Sprüchen (von da bis zur Handlung ist ein kurzer Weg) verleiten.

Da stimmt dann etwas nicht in der Erziehung und den Vorbildern.

Meine persönliche Meinung.

Ich denke im übrigen, dass die 20 Prozent sehr wohl stimmen.

Meli

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Medea
Medea
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von Medea
als Antwort auf Medea vom 24.01.2012, 13:39:55
Der jiddische Witz ist für mich Hochkultur.

Moische kommt in ein Delikatessengeschäft
und fragt: " Wieviel kostet der Schinken?"
Draußen zieht gerade ein Gewitter auf und
im gleichen Augenblick gibt es einen
mächtigen Donnerschlag.
Moische erhebt beschwichtigend seine Augen
zum Himmel und sagt:
"Nu, fragen wird man doch noch dirfen."

Ich liebe solche Witze.

M.




Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 13:28:04
Zum anderen wird oftmals durch den Staat und durch die Presse suggeriert, das wir Deutschen ja schuld am Holocaust seien und uns praktisch vor jedem Juden entschuldigen sollten.
geschrieben von meli


Es wird suggeriert - wer hat ihn denn bitte durchgeführt?

Meli
geschrieben von ekkih56


wer ihn durchgeführt hat ???


ICH NICHT !!!! Und darum ist das für mich nur ein düsterer Teil deutscher Geschichte, den ICH mir keineswegs auf MEINE Fahnen schreiben werde !

Irgendwann mus auch mal gut sein ..... es gibt keine Sippenhaft und keine Sühnenschuld !
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 14:04:36
Ich habe Dich nicht persönlich angesprochen.
Wenn Du Dir den Schuh auf diese Weise anziehst, ist das einzig und allein Deine Sache.

Es geht darum, wie damit umgegangen wird.
Ich habe auch nicht erwartet oder gefordert, dass sich hier jemand in Sack und Asche kleidet.

Aber die Augen zumachen und von Suggestion zu sprechen und Mutproben - das sind Aussagen, die ich so nicht stehen lassen will.

Es wird nicht suggeriert - es sind diesbezüglich in der furchtbaren Vergangenheit unseres Volkes grauenhafte Tatsachen geschaffen worden und es sind nach diesem Bericht immer noch 20 % unseres Volkes mit diesem Gedankengut behaftet. Das ist eine erscheckende Zahl.

Wer davor die Augen schließen will, nichts damit zu tun haben will, kann das tun.
Aber er soll nicht so tun, als sei diese Vergangenheit eine Suggestion der Medien und anitsemitische "Mutproben einiger Jugendlicher" kein sehr bedenklicher Vorgang.

Ich erinnere mal an Jena!

Meli


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Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 14:15:32
Wer davor die Augen schließen will, nichts damit zu tun haben will, kann das tun.
Aber er soll nicht so tun, als sei diese Vergangenheit eine Suggestion der Medien und anitsemitische "Mutproben einiger Jugendlicher" kein sehr bedenklicher Vorgang.

Ich erinnere mal an Jena!

Meli

geschrieben von meli


Meli, mit Verlaub, nach meiner Lesart hat das auch niemand getan.
Doch ich vermute einfach mal, dass es eben auch "Betroffene" gibt, die damals Angehörige verloren - die reagieren dann natürlich sensibilisiert auf das Thema.
Dennoch sollte man die Kirche im Dorf lassen ... ich zitiere mal meine Tochter, die mir zu dem Thema (Rassismus/Antisemitismus) mit 16 Jahren antwortete (ist schon lange her!):" Mama, laß doch einmal die Vergangenheit. Weißt du, wenn man immer und immer wieder hören muss, wie GUT doch diese Menschen alle sind/waren, ist man irgendwann derart genervt, dass man nur noch aggre wird auf genau DIESE Leuts!"


Mal von der Seite durchleuchtet?
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 14:23:30
Ja, da gehört dann mal ein langes Gespräch hin und nicht die Flucht davor.

Ich habe genau das Gegenteil erlebt.

Eine engagierte Lehrer- und Elternschaft, die mit einer Schulklasse (1 Jahr älter als Deine Tochter) als Projekt Martin Rhue "Die Welle" aufgeführt hat. Eine sehr beeindruckende Theateraufführung.

Diese Jugendlichen hatten anschließend begriffen, wie schnell die Verdrängung bisher gelebter Werte und Erziehungsgrundlagen geht und das Hineingleiten durch Gehirnwäsche in diese dunkle Welt des Nationalsozialismus.
Aufsammeln der Einsamen, Erfolglosen, Schaffen einer "Gemeinschaft", Manipulationen und zum Schluß Gewalt.
Und unsere Zeit ist schwierig genug und es gibt sehr viele Menschen, die das Gefühl von Heimatlosigkeit haben.

Die Jugendlichen dieser Theaterspielgruppe sind nicht mehr zu greifen, sondern wach und auf dieser Ebene ziemlich manipulationsresistent.

Aber dazu gehört Mut und die Bereitschaft sich zu engagieren und nicht zu verniedlichen und zu glauben, dass derartige "Mutproben" einfach jugendlicher Leichtsinn ist.

Meli

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 14:38:45
Es tut mir leid meli, auch deine verdeckten Anspielungen werden meine Einstellung zu diesem Thema nicht beeinflussen; ebenso wenig deine Querverweise bezüglich meiner Erziehungsmethoden.

Du kannst vermutlich hellsehen und weißt, wie das Gespräch zwischen meiner Tochter und mir weiter verlaufen ist, also muss ich dazu auch nichts mehr schreiben.

Du hast deinen Standpunkt, den ich dir gern belassen werde - aber sei so gut und belasse auch mir MEINE Sicht der Dinge.
Danke und einen entspannten Tag noch ...
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
Ich betrachte diese "studie" mit großer skespsis.
Von Klostermaus ist schon mal der hinweis gekommen mal zu hinterfragen was eigentlich ist latent.
Ich stelle mir die frage nach welchen welchen kriterien, die einschätzung denn erfolgte.
Betrachte ich die beiträge hier im ST zum Christentum und zu Israel kann ich auch zu der eischätzung gelangen, der großteil der schreiber hier ist latent Christen und Israelfeindlich.
Der rest ist dann Atheistenfeindlich und wer es wagt den islam zu kritisieren, der ist sowieso ausländerfeindlich.
Auch mir gehen bestimmte aus der historie oder der religion geborene verhaltensweisen der Juden auf den keks, also werde ich eventuell, bei gezielter fragestellung auch Judenfeindlich eingestuft.
Schon zu DDR zeiten hat sich die halbe bevölkerung über die "Fischköppe" aufgeregt, bei denen sich so schnell nichts veränderte und die selbst ihre gartenlauben oder garagen zu wahnsinnspreisen an urlauber vermieteten.
War die DDR deswegen latent mecklenburgerfeindlich?
Heute in meiner Regionalzeitung vom Londoner zeithistoriker Peter Longerich zur Studie:
Der Antisemitismus ist ein wichtiges ideologisches bindeglied für innerhalb des uneinheitlichen rechtsextremistischen lagers.
Ein erhebliches gefahrenpotential besitze inzwischen jedoch auch der Islamismus.
Longerich beklagte, daß es bislang nicht genügend untersuchungen gebe, inwieweit über islamistische gruppen die feindschaft gegen Juden auch unter in Deutschland lebenden Muslimen verbreitet werde.

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