Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?
SPIEGEL-ONLINE, 23.01.2012
"Judenfeindliche Einstellungen sind in "erheblichem Umfang" in der deutschen Gesellschaft verbreitet - auch außerhalb rechtsextremer und islamistischer Kreise. Dies geht aus einem vom Bundestag veranlassten Expertenbericht hervor. Gründe sind "tief verwurzelte Klischees" oder schlichtes Unwissen"
Paulus Thessalonikerbrief
„Die Juden haben unseren Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen Feind.“
Martin Luther
"Ein solche verzweifeltes durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist´s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen".
Was Wunder, dass bei solchen christlich-geistigen Brandstiftern, Wegbereitern des Holocaust, fromme, minimaldenkende und leichtgläubige Menschen, diese christlichen Einstellungen übernehmen.
Judenfeindlichkeit ist nicht nur christlich oder rechtsextremistisch begründet. Massiver und gefährlicher ist der islamische Judenhass. Infamer sind antijüdische Verlautbarungen, die sich als Israelkritik tarnen.
S.
"Judenfeindliche Einstellungen sind in "erheblichem Umfang" in der deutschen Gesellschaft verbreitet - auch außerhalb rechtsextremer und islamistischer Kreise. Dies geht aus einem vom Bundestag veranlassten Expertenbericht hervor. Gründe sind "tief verwurzelte Klischees" oder schlichtes Unwissen"
Paulus Thessalonikerbrief
„Die Juden haben unseren Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen Feind.“
Martin Luther
"Ein solche verzweifeltes durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist´s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen".
Was Wunder, dass bei solchen christlich-geistigen Brandstiftern, Wegbereitern des Holocaust, fromme, minimaldenkende und leichtgläubige Menschen, diese christlichen Einstellungen übernehmen.
Judenfeindlichkeit ist nicht nur christlich oder rechtsextremistisch begründet. Massiver und gefährlicher ist der islamische Judenhass. Infamer sind antijüdische Verlautbarungen, die sich als Israelkritik tarnen.
S.
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Lesen des Berichts, der diesem Thread zugrundeliegt, kann sicherlich etliche aufgeworfene Fragen beantworten.
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
asray: was wäre denn Deiner Meinung nach ein Mittelmaß?
und - meinst Du "Juden-Witze" oder "jüdische Witze"?
Zwischen beiden liegen Welten.
Ich meinte "Juden-Witze" (die manchmal recht böse sein können, aber ähnliche gibt es auch über Friesen,Bayern, Europäer etc.) Doch wird da eben oft mit zweierlei Maß gemessen, wie ich ja bereits ansprach.
Ein Mittelmaß wäre für mich, wenn man NICHT: einerseits aufschreit, wenn jemand "judentypische Un- bzw. Eigenarten" auch mal anspricht oder offen ausspricht, andererseits aber bezüglich anderer Randgruppen alles mit einem milden "Nachsicht-Lächeln" abtun will....
Wenn schon das Augenmerk auf Diskriminierung/Ausgrenzung gerichtet wird, dann bittesehr GRUNDSÄTZLICH !
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wie wär es mit einer Synthese?
Ein Neger sitzt in der U-Bahn und liest eine jüdische Zeitung. Woody Allen läuft vorbei und fragt ihn:
"Neger allein reicht wohl nicht?"
Anstelle von Neger ist es jedem freigestellt Burgenländer, Ostfriese ....einzusetzen. Der Witz ist allerdings nur in der Originalfassung witzig.
Ein Neger sitzt in der U-Bahn und liest eine jüdische Zeitung. Woody Allen läuft vorbei und fragt ihn:
"Neger allein reicht wohl nicht?"
Anstelle von Neger ist es jedem freigestellt Burgenländer, Ostfriese ....einzusetzen. Der Witz ist allerdings nur in der Originalfassung witzig.
Infamer sind antijüdische Verlautbarungen, die sich als Israelkritik tarnen.
ja das klingt einleuchtend,,,aber,,woran erkennst Du diese ?
Bis wann ists getarnte Israelkritik und ab wann beginnt das Schlimme ?
hugo
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Infamer sind antijüdische Verlautbarungen, die sich als Israelkritik tarnen.
Genauso infam wie Israelkritik, die undifferenziert immer und sofort als Antisemitismus diskreditiert wird. Und ich vermute, dass in diese Studie eben auch diese Kritik einfließt und sie deshalb nicht unbedingt relevant sein muss. Denn an diese hohe Zahl von Antisemiten in Deutschland glaube ich nicht. Die Zahl der antimuslimisch eingestellten Deutschen ist wahrscheinlich erheblich höher, denn dahin geht heute der Trend, nicht gegen Juden. Und wenn der ST wirklich ein Spiegel der Gesellschaft ist, wie hier immer wieder behauptet wird (ich pers. glaube allerdings nicht ganz daran), dann finde ich es auch in den Diskussionen hier bestätigt.
Entsetzt bin ich allerdings über das, was ich von den Fußballplätzen gelesen habe. Das ist allerdings untragbar, ich hätte es nicht in diesem Ausmaß erwartet. Ich glaube aber auch nicht, dass die Anwesenden auf Fußballplätzen repräsentativ für die Bevölkerung sind, es ist bekannt, dass Hooligans oft rechtsradikal sind und speziell zum Aufmischen dahin gehen.
@Asray, Judenwitze finde ich absolut untragbar, sie sind eigentlich immer antisemitisch und widern mich an. Ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, dass du so etwas verteidigst.
P.S. Was sind eigentlich "judentypische Un- bzw. Eigenarten" (O-Ton Asray)?
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo,
also früher in der DDR gab es mal eine Redewendung:
„In der DDR für den Sozialismus zu sein, ist kein Mut, also ist man dagegen!“
Wenn Jugendliche antisemitistische Reden benutzen, ist es oftmals nicht Antisemitismus, sondern um aufzufallen, also Mut zu beweisen.
Also man sollte die Kirche im Dorf lassen.
Zum anderen wird oftmals durch den Staat und durch die Presse suggeriert, das wir Deutschen ja schuld am Holocaust seien und uns praktisch vor jedem Juden entschuldigen sollten.
Das ruft natürlich Gegner auf den Plan, denn die heutige Generation fühlt sich damit zu Unrecht beschuldigt.
Auch ich habe keine Schuldgefühle wegen dem Holocaust und ich werde mich deswegen bei niemandem entschuldigen.
Obwohl ich den Holocaust von ganzem Herzen verurteile.
Und der Antisemitismus ist ja nicht entstanden, weil sie Jesus verpetzt haben oder weil einige wüste Parolen schreien, sondern weil man an das Vermögen der Juden wollte, von dem die meisten reichlich hatten.
Das war übrigens schon im zaristischen Russland so, siehe „Anatevka“ .
also früher in der DDR gab es mal eine Redewendung:
„In der DDR für den Sozialismus zu sein, ist kein Mut, also ist man dagegen!“
Wenn Jugendliche antisemitistische Reden benutzen, ist es oftmals nicht Antisemitismus, sondern um aufzufallen, also Mut zu beweisen.
Also man sollte die Kirche im Dorf lassen.
Zum anderen wird oftmals durch den Staat und durch die Presse suggeriert, das wir Deutschen ja schuld am Holocaust seien und uns praktisch vor jedem Juden entschuldigen sollten.
Das ruft natürlich Gegner auf den Plan, denn die heutige Generation fühlt sich damit zu Unrecht beschuldigt.
Auch ich habe keine Schuldgefühle wegen dem Holocaust und ich werde mich deswegen bei niemandem entschuldigen.
Obwohl ich den Holocaust von ganzem Herzen verurteile.
Und der Antisemitismus ist ja nicht entstanden, weil sie Jesus verpetzt haben oder weil einige wüste Parolen schreien, sondern weil man an das Vermögen der Juden wollte, von dem die meisten reichlich hatten.
Das war übrigens schon im zaristischen Russland so, siehe „Anatevka“ .
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zum anderen wird oftmals durch den Staat und durch die Presse suggeriert, das wir Deutschen ja schuld am Holocaust seien und uns praktisch vor jedem Juden entschuldigen sollten.
Ich glaube kaum, was ich hier lese - was soll das heißen?
Es wird suggeriert - wer hat ihn denn bitte durchgeführt?
Alles andere, was Du sonst schreibst, verblasst für mich einfach nur vor diesem Ausspruch, so ein wenig verschönern?
Da bitte ich doch um genaueste Erklärung, auch zu dem Satz
"man soll die Kirche im Dorf lassen".
Meli
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
Im Original kenne ich diesen Witz so:
Ein Neger sitzt in der U-Bahn und liest eine kommunistische Zeitung. Ein Passagier läuft vorbei und fragt ihn:
"Neger allein reicht wohl nicht?"
So bekommt der Witz auch Sinn, und so habe ich ihn schon vor dreißig Jahren gehört.
Witze über Juden mag ich nicht, wohl aber Witze von Juden. Der jüdische Humor hat etwas sehr hintergründiges, dort kann man noch über sich lebst lachen, und Autoren wie Ephraim Kishon gehören zu meinen Lieblingen.
Warum man Menschen, die man nicht kennt und die einem nichts getan haben, allein wegen Nationalität, Religion oder Herkunft hassen sollte, verstehe ich nicht, und kann daher auch mit Antisemitismus nichts anfangen.
Ein Neger sitzt in der U-Bahn und liest eine kommunistische Zeitung. Ein Passagier läuft vorbei und fragt ihn:
"Neger allein reicht wohl nicht?"
So bekommt der Witz auch Sinn, und so habe ich ihn schon vor dreißig Jahren gehört.
Witze über Juden mag ich nicht, wohl aber Witze von Juden. Der jüdische Humor hat etwas sehr hintergründiges, dort kann man noch über sich lebst lachen, und Autoren wie Ephraim Kishon gehören zu meinen Lieblingen.
Warum man Menschen, die man nicht kennt und die einem nichts getan haben, allein wegen Nationalität, Religion oder Herkunft hassen sollte, verstehe ich nicht, und kann daher auch mit Antisemitismus nichts anfangen.
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
schnell noch mal zur Erklärung, nicht das falsch aufgefasst wird.
(man muss ja vorsichtig sein))
ich schrieb von "wir Deutschen", die in der jetzigen Zeit Leben und den Faschismus nur aus Büchern und von Erzählungen kennen.
Und diese haben definitiv NICHT Schuld daran und brauchen deswegen auch keine Schuldgefühle haben.
Wobei man noch darüber diskutieren könnte, ob man damals dem gesamten deutschen Volk dafür die Schuld geben soll.
(man muss ja vorsichtig sein))
ich schrieb von "wir Deutschen", die in der jetzigen Zeit Leben und den Faschismus nur aus Büchern und von Erzählungen kennen.
Und diese haben definitiv NICHT Schuld daran und brauchen deswegen auch keine Schuldgefühle haben.
Wobei man noch darüber diskutieren könnte, ob man damals dem gesamten deutschen Volk dafür die Schuld geben soll.