Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?
Neben den rechtsradikalen(politisch grunden) sind gewisse Islamisten gruppen (aus religoesen gruenden) in deutschland antisemitisch und der Expertenbericht ist eigentlich ein sehr trauriger bericht.
Shalom
Hockey
Shalom
Hockey
Danke, dass Du diesen wichtigen Link eingestellt hast.
Karl
Karl
Neben den rechtsradikalen(politisch grunden) sind gewisse Islamisten gruppen (aus religoesen gruenden) in deutschland antisemitisch und der Expertenbericht ist eigentlich ein sehr trauriger bericht.
Shalom
Hockey
Wäre es nicht sinnvoll, den Begriff bzw. Tatbestand des Antisemitismus zu definieren? Nicht nur, dass vermutlich sehr unterschiedliche Vorstellungen diesbezüglich existieren, sondern dieser Begriff und der wie auch immer begrenzte Tatbestand ist historisch, politisch und ideologisch so belastet, dass ohne eine halbwegs verbindliche Definition jedes Gespräch im Ansatz vermutlich daneben geht.
Ob - wie diese auf der SPIEGEL-Webseite veröffentlichte Karte suggeriert - allein die Wahlergebnisse der NPD ausreichen, einen manifesten Antisemitismus zu konstatieren, könnte bezweifelt werden.
Es scheint wohl über die Definition hinaus auch notwendig zu sein, den Tatbestand des Antisemitismus soziologisch, psychologisch, biographisch-familiär auszuloten - gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche Faktoren sind ebenso wie die die politisch-geistige Sozialisation der antisemitischen Menschen zu berücksichtigen.
In drei deutschsprachigen jüdischen Zeitungen bzw. Zeitschriften (Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, Jüdische Monatszeitung, Tacheles [Zürich, CH] - nicht berücksichtigt die neue von Rafael Seligmann herausgegebene Voice of Germnay] werden solche Themen und Fragen sehr unterschiedlich behandelt.
Wobei allein die Frage, wer hat also die Deutungs- und Meinungshoheit zu einem solchen brisanten Thema, heikel genug ist.
Und wie sieht es mit dem Antisemitismus in den anderen europäischen Länder aus? (Zum Beispiel etwa jetzt in Ungarn?)
Die Klostermaus
Klostermaus
wenn du den beitrag im spiegel gelesen hast weisst du ja das es der Bericht einer Kommission ist die von der Regierung in D. eingesetzt wurde um herauszufinden wie es damit in D. aussieht. Es stimmt es gibt Laender da ist der Antisemitismus noch viel gravierender (Iran, Saudi Arabia, Pakistan, Sudan und andere Laender incl. Portugal, Polen usw usw)
Aber es geht nicht auf andere Laender zu deuten und zu sagen "so schlimm sind wir ja gar nicht" wenn man uns mit ???? vergleicht.
Die defination von Antisemitismus wurde von der Experten Kommission gemacht und somit eine Leitlinie (Wenn bei Fussballspielen "Ab nach Auschwitz" gerufen wird benoetigt es nicht mehr defination.
Shalom
Hockey
wenn du den beitrag im spiegel gelesen hast weisst du ja das es der Bericht einer Kommission ist die von der Regierung in D. eingesetzt wurde um herauszufinden wie es damit in D. aussieht. Es stimmt es gibt Laender da ist der Antisemitismus noch viel gravierender (Iran, Saudi Arabia, Pakistan, Sudan und andere Laender incl. Portugal, Polen usw usw)
Aber es geht nicht auf andere Laender zu deuten und zu sagen "so schlimm sind wir ja gar nicht" wenn man uns mit ???? vergleicht.
Die defination von Antisemitismus wurde von der Experten Kommission gemacht und somit eine Leitlinie (Wenn bei Fussballspielen "Ab nach Auschwitz" gerufen wird benoetigt es nicht mehr defination.
Shalom
Hockey
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ob da nicht wieder einfach zu hohe Wellen geschlagen werden?
Ich stelle fest:
sage ich etwas gegen andere Gruppierungen (Hooligans, Rocker, Scientologen, Zeugen Jehovas oder wen auch immer ...), erfahre ich meistens eher noch Zustimmung und werde keineswegs unter das Klischee eines "Hassers" gestellt.
Doch in dem Augenblick wo das Wort "Jude" auch nur im Ansatz erkennbar fällt - da gehen alle auf die Barrikaden ! Selbst wenn man einen harmlosen "Juden-Witz" zum Besten gibt, werden sofort diverse Augenbrauen kritisch in die Höhe gezogen.
Hallo???
Sind die Deutschen wirklich derart traumatisiert und "geimpft", dass man ihnen inzwischen sogar das persönliche Empfinden gegenüber irgendwelchen Gruppierungen /Gemeinschaften absprechen kann? Irgendwann darf man dieses "böse" Wort Jude - Judas - gar nicht mehr in den Mund nehmen ?
Dann folgt das Wort "Türke" ...dann das Wort "Ossi" ... und danach ??? Reihenfolge darf beliebig angeordnet werden
Irgendwann sind wir nur noch "sprachlos" ....?
Extrem ...so oder so ...
Wo bleibt da das Mittelmaß ?
Ich stelle fest:
sage ich etwas gegen andere Gruppierungen (Hooligans, Rocker, Scientologen, Zeugen Jehovas oder wen auch immer ...), erfahre ich meistens eher noch Zustimmung und werde keineswegs unter das Klischee eines "Hassers" gestellt.
Doch in dem Augenblick wo das Wort "Jude" auch nur im Ansatz erkennbar fällt - da gehen alle auf die Barrikaden ! Selbst wenn man einen harmlosen "Juden-Witz" zum Besten gibt, werden sofort diverse Augenbrauen kritisch in die Höhe gezogen.
Hallo???
Sind die Deutschen wirklich derart traumatisiert und "geimpft", dass man ihnen inzwischen sogar das persönliche Empfinden gegenüber irgendwelchen Gruppierungen /Gemeinschaften absprechen kann? Irgendwann darf man dieses "böse" Wort Jude - Judas - gar nicht mehr in den Mund nehmen ?
Dann folgt das Wort "Türke" ...dann das Wort "Ossi" ... und danach ??? Reihenfolge darf beliebig angeordnet werden
Irgendwann sind wir nur noch "sprachlos" ....?
Extrem ...so oder so ...
Wo bleibt da das Mittelmaß ?
Hmm, ich weiß nicht Asray, mag sein, dass die Wellen höher schlagen, als sie real müssten, aber die Art, wie du dafür argumentierst ist in meinen Augen irgendwie fragwürdig. Also es kommt seltsam bei mir an, kann aber auch an mir liegen.
Davon ab, finde ich 20% echt viel. Ich staune ziemlich darüber, da in meinem Umfeld nicht einer auch nur ansatzweise irgendwas gegen Juden hätte. Warum auch? Ist da irgendwas an mir vorbeigegangen?
Ich habe den Artikel gelesen und was bringt denn die Mitte, die weder politisch noch religiös motivierte Abneigungen hegt, als Begründung vor? Ein paar konkrete Beispiele fehlen mir da irgendwie im Artikel, damit ich das nachvollziehen kann, woher das kommt.
Mir fällt beim besten Willen kein Grund ein, der die Mitte der gesellschaft dazu bewegen könnte, eine allgemeine Abneigung gegen Juden zu pflegen.
Hat da jemand Erfahrungen? Oder schon mal Gespräche mit "latent antisemitischen" Mitmenschen geführt?
Die müsste es ja offenbar wie Sand am Meer geben in Deutschland.
Davon ab, finde ich 20% echt viel. Ich staune ziemlich darüber, da in meinem Umfeld nicht einer auch nur ansatzweise irgendwas gegen Juden hätte. Warum auch? Ist da irgendwas an mir vorbeigegangen?
Ich habe den Artikel gelesen und was bringt denn die Mitte, die weder politisch noch religiös motivierte Abneigungen hegt, als Begründung vor? Ein paar konkrete Beispiele fehlen mir da irgendwie im Artikel, damit ich das nachvollziehen kann, woher das kommt.
Mir fällt beim besten Willen kein Grund ein, der die Mitte der gesellschaft dazu bewegen könnte, eine allgemeine Abneigung gegen Juden zu pflegen.
Hat da jemand Erfahrungen? Oder schon mal Gespräche mit "latent antisemitischen" Mitmenschen geführt?
Die müsste es ja offenbar wie Sand am Meer geben in Deutschland.
Ich möchte Hockey ausdrücklich zustimmen. Wir sollten nicht mit Fingern auf andere Länder zeigen, die Probleme zuhause sind immer am dringlichsten.
Ich bin aber auch der Klostermaus dankbar, dass sie darauf verwiesen hat, dass wir es mit einem komplexen Phänomen zu tun haben. Wir müssen differenzieren lernen, denn der Mangel an Differenzierung und daraus resultierenden Pauschalurteilen sind ja gerade ein Teil der Basis für Phänomene wie Rassismus und Antisemitismus im Besonderen.
Der heutige Rassismus in Deutschland ist heterogen. Es gibt sie noch, die Ewiggestrigen, die nazionalsozialistischen Ideen anhängen. Die rechte Szene auf diese zu reduzieren und alleine Antisemitismus als Gefahr zu sehen ist allerdings zu kurz gegriffen, denn die gleiche Denkungsart, die Menschen dazu bringt "Juden" auszugrenzen, bringt heute viele dazu "Moslems", "Türken" oder generell "Einwanderer" auszugrenzen.
Andererseits ist unübersehbar, dass wir durch die Immigration vieler moslemischer Menschen mit einer neuen Art Antisemitismus konfrontiert sind. Diese Art von Gegnerschaft hat zumindest teilweise seine Wurzel im Konflikt der Araber mit Israel. Wir müssen aufpassen, dass dieser Konflikt nicht stellvertretend auf deutschem Boden ausgetragen wird.
Wie yuna finde ich die "20% echt viel". Wir sollten die Zahl jedoch nicht in Frage stellen, denn auch 10% wäre zuviel. Mir ist jedoch aufgefallen, dass im Spiegelbericht steht
Wir müssen gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung egal von welcher Seite und von wem sein.
Karl
Ich bin aber auch der Klostermaus dankbar, dass sie darauf verwiesen hat, dass wir es mit einem komplexen Phänomen zu tun haben. Wir müssen differenzieren lernen, denn der Mangel an Differenzierung und daraus resultierenden Pauschalurteilen sind ja gerade ein Teil der Basis für Phänomene wie Rassismus und Antisemitismus im Besonderen.
Der heutige Rassismus in Deutschland ist heterogen. Es gibt sie noch, die Ewiggestrigen, die nazionalsozialistischen Ideen anhängen. Die rechte Szene auf diese zu reduzieren und alleine Antisemitismus als Gefahr zu sehen ist allerdings zu kurz gegriffen, denn die gleiche Denkungsart, die Menschen dazu bringt "Juden" auszugrenzen, bringt heute viele dazu "Moslems", "Türken" oder generell "Einwanderer" auszugrenzen.
Andererseits ist unübersehbar, dass wir durch die Immigration vieler moslemischer Menschen mit einer neuen Art Antisemitismus konfrontiert sind. Diese Art von Gegnerschaft hat zumindest teilweise seine Wurzel im Konflikt der Araber mit Israel. Wir müssen aufpassen, dass dieser Konflikt nicht stellvertretend auf deutschem Boden ausgetragen wird.
Wie yuna finde ich die "20% echt viel". Wir sollten die Zahl jedoch nicht in Frage stellen, denn auch 10% wäre zuviel. Mir ist jedoch aufgefallen, dass im Spiegelbericht steht
Beispielsweise schallten immer noch "rassistische, rechtsextreme und antisemitische Parolen" von den Tribünen der deutschen Fußballplätze.Dass sich die meisten Sprüche gegen Schwarze Fussballer richten, wird dann aber im Bericht nicht erwähnt. Damit will ich sagen, wir müssen nach allen Seiten hin wachsam sein. Es darf nicht sein, dass bei Gedankenspielen zu einer neuen rechten Partei z. B. von von Guttenberg Israelfreundlichkeit nur als Persilschein verwendet wird, um ansonsten rechtes Gedankengut hereinzulassen ( s. z. B. hier auf cicero.de).
Wir müssen gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung egal von welcher Seite und von wem sein.
Karl
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch wenn es viele Seiten sind, ist es für weitere Überlegungen und Beiträge sicher notwendig, den Bericht selbst, der im spon direkt verlinkt ist, zu lesen.(eventuell nur Kapitel I und V)
Das Wesentliche ist doch, dass einer Gruppe kollektiv negative Eigenschaften zugeschrieben werden. Es werden in einer Fußnote des Berichts die antiislamischen Einstellungen angesprochen. Ein Bericht ähnlicher Art darüber wäre sehr interessant.
Sowohl hier wie dort (antisemitische und antiislamische Einstellungen) gibt es zusätzliche Komplikationen, Vermischungen und Projektionen mit Einstellungen gegenüber denjenigen Ländern, deren Politik und der Gesellschaft, die mit den "Juden" bzw. mit den "Moslems" in Verbindung gebracht werden.
Das Wesentliche ist doch, dass einer Gruppe kollektiv negative Eigenschaften zugeschrieben werden. Es werden in einer Fußnote des Berichts die antiislamischen Einstellungen angesprochen. Ein Bericht ähnlicher Art darüber wäre sehr interessant.
Sowohl hier wie dort (antisemitische und antiislamische Einstellungen) gibt es zusätzliche Komplikationen, Vermischungen und Projektionen mit Einstellungen gegenüber denjenigen Ländern, deren Politik und der Gesellschaft, die mit den "Juden" bzw. mit den "Moslems" in Verbindung gebracht werden.
Danke dir mart1, der ist mir entgangen (kommt wohl davon, wenn man mehrere Sachen gleichzeitig macht =P). Ich bin jetzt auf Seite 62 und habe auch schon einige Antworten auf meine Fragen erhalten und fleißig Textstellen markiert. Den Rest lese ich morgen und dann mal schauen, wie weit die Diskussion bis dahin hier ist. :)
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
asray: was wäre denn Deiner Meinung nach ein Mittelmaß?
und - meinst Du "Juden-Witze" oder "jüdische Witze"?
Zwischen beiden liegen Welten.
und - meinst Du "Juden-Witze" oder "jüdische Witze"?
Zwischen beiden liegen Welten.