Initiativen-Engagement-Vereine Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Diese Art zu diskutieren, ist nicht gerade angenem.
Zurück zum Thema:
Als ich Deinen Link „Über Sprache stolpern“ gelesen habe, konnte ich Deine Denkweise besser nach vollziehen, der Künstler sollte nicht bei den Stolpersteinen die Nazisprache benutzen.
Rassenschande, Gewohnheitsverbrecherin Volksschädling und Plünderung, wenn auch in Anführungsstrichen dürften nicht auf den Stolpersteinen stehen.
Mir kommt es so vor, als wenn der Ermordete nach seiner Ermordung noch ein zweites Mal verurteilt wird.
Auch mein persönliches Rechtsempfinden kann nicht nachvollziehen wenn Stolpersteine vor einem Haus verlegt werden, die Angehörigen der Ermordeten aber um ihre Wiedergutmachung betrogen werden.
Was ich aber absolut nicht verstehen kann, Du kopierst aus einem alten Thread von 2013 einen Beitrag, der nichts mit den Stolpersteinen zu tun hat, und setzt ihn dann hier ein.
Was hat das Eine mit dem Anderen zutun?
Ich hoffe, die im vorausgehenden Beitrag gegebene Erklärung reicht Dir?
Schade, dass auch dieser Thread droht im persönlichen Gezänk zerredet zu werden.
Ich bitte doch alle Beteiligten, die Würde zu wahren und dem Anspruch gerecht zu werden, den dieses Thema erfordern sollte.
Es geht hier um eine Diskussion der Gedenkkultur. Dazu gibt es unterschiedliche Vorstellungen, aber wir sollten doch niemandem den Willen zum Gedenken an diese furchtbaren Verbrechen absprechen.
Ich gebe zu, dass mir die "Stolpersteine" bekannt waren. Es gibt hier bei uns in Freiburg viele davon und sie bewirken bei mir durchaus das, was die Initiatoren wohl beabsichtigten "Innehalten und Nachdenken".
Unbekannt war mir bisher, dass gerade von jüdischer Seite große Vorbehalte gegen die Stolpersteine bestehen. Der Thread hat mich also etwas gelehrt. Ich zweifle zwar persönlich noch immer nicht an der Sinnhaftigkeit der "Stolpersteine", aber die Vorbehalte machen mich doch nachdenklich. Sie sind es sicherlich wert, darüber in Ruhe zu diskutieren.
Wir sollten aber die Diskussion mit Anstand führen. Das wäre angemessen. Die Bitte geht an alle Seiten. Lasst den persönlichen Hickhack. Hier ist die Sache wirklich wichtiger als der einzelne Diskutant.
Danke, Karl
Ich bitte doch alle Beteiligten, die Würde zu wahren und dem Anspruch gerecht zu werden, den dieses Thema erfordern sollte.
Es geht hier um eine Diskussion der Gedenkkultur. Dazu gibt es unterschiedliche Vorstellungen, aber wir sollten doch niemandem den Willen zum Gedenken an diese furchtbaren Verbrechen absprechen.
Ich gebe zu, dass mir die "Stolpersteine" bekannt waren. Es gibt hier bei uns in Freiburg viele davon und sie bewirken bei mir durchaus das, was die Initiatoren wohl beabsichtigten "Innehalten und Nachdenken".
Unbekannt war mir bisher, dass gerade von jüdischer Seite große Vorbehalte gegen die Stolpersteine bestehen. Der Thread hat mich also etwas gelehrt. Ich zweifle zwar persönlich noch immer nicht an der Sinnhaftigkeit der "Stolpersteine", aber die Vorbehalte machen mich doch nachdenklich. Sie sind es sicherlich wert, darüber in Ruhe zu diskutieren.
Wir sollten aber die Diskussion mit Anstand führen. Das wäre angemessen. Die Bitte geht an alle Seiten. Lasst den persönlichen Hickhack. Hier ist die Sache wirklich wichtiger als der einzelne Diskutant.
Danke, Karl
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
......Unbekannt war mir bisher, dass gerade von jüdischer Seite große Vorbehalte gegen die Stolpersteine bestehen. Der Thread hat mich also etwas gelehrt. Ich zweifle zwar persönlich noch immer nicht an der Sinnhaftigkeit der "Stolpersteine", aber die Vorbehalte machen mich doch nachdenklich. Sie sind es sicherlich wert, darüber in Ruhe zu diskutieren............
Das finde ich gut. Genau so sollten Ergebnisse einer Erörterung aussehen. Die eigene Sicht der Dinge überdenken und wenn nötig korrigieren.
Danke.
Morgen ist die Abstimmung bei der Stadtrats-Sitzung in München darüber, ob Stolpersteine auf öffentlichem Grund, wie nirgends sonst in Deutschland, so viel ich weiss, als Möglichkeit des Gedenkens an Opfer verboten bleiben.
Ich würde es bedauern, kenne inzwischen all die Einwände.
Auch die anderen Nazi-Opfergruppen wie Homosexuelle, Behinderte, Sinti, Roma, Zeugen Jehovas sind von der Entscheidung betroffen.
Nicht alle wissen, dass in München seit einem Jahr eine große Koalition von SPD und CSU "regiert", die eine große numerische Mehrheit hat. Neben den Grünen gibt es noch mehrere kleinere Parteien und einzelne Abgeordnete.
Ich würde es bedauern, kenne inzwischen all die Einwände.
Auch die anderen Nazi-Opfergruppen wie Homosexuelle, Behinderte, Sinti, Roma, Zeugen Jehovas sind von der Entscheidung betroffen.
Nicht alle wissen, dass in München seit einem Jahr eine große Koalition von SPD und CSU "regiert", die eine große numerische Mehrheit hat. Neben den Grünen gibt es noch mehrere kleinere Parteien und einzelne Abgeordnete.
So, wollte euch zum vorübergehenden Abschluss des Thema, soweit nicht selbst verfolgt, mitteilen, dass der Münchner Stadtrat mehrheitlich, auch unter Anwendung des verschärften FRaktions-Zwanges an dem seit 11 Jahren bestehenden Verbot der Verlegung von STST nichts geändert hat.
Wem das gefällt, dass München aus der Reihe tanzt, der wird sich freuen.
Wem das gefällt, dass München aus der Reihe tanzt, der wird sich freuen.
Ich ahnte und befürchtete es s.a. hier. M.E. keine gute Entscheidung für das (weltweite) Ansehen der "Weltstadt mit Herz".
Und wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, wird es wohl auch nicht der letzte "Stein" sein, den C.K. der Münchner Gedenkkultur und dem Wunsch vieler jüdischer Mitbürger/innen in den Weg legt.
Schade!
Shen
Und wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, wird es wohl auch nicht der letzte "Stein" sein, den C.K. der Münchner Gedenkkultur und dem Wunsch vieler jüdischer Mitbürger/innen in den Weg legt.
Schade!
Shen
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ohne die Debatte wieder anfeuern zu wollen möchte ich dazu aber auch sagen, dass genau so viele Juden erleichtert und dankbar sind für diese Entscheidung gegen die Stolpersteine und eben NICHT auf den Namen herumgetrampelt wird. Es wird andere Gedenken geben, viele sind darüber sehr erleichtert. Auch wenn das von denen, die nicht zu den Gruppen der damaligen Opfer gehören, das nicht verstehen können. München hat das berücksichtigt und ist nicht dem Betroffenheitsdruck gefolgt, mit "brauner Gesinnung", die hier unterstellt wurde, hat das glaube ich nicht viel zu tun.
Ich verstehe die Nachkommen der damaligen Ermordeten, aber auch die Nachkommen der damals Überlebten, dass sie selber lieber gerne vergessen möchten, als immer wieder schmerzlich daran erinnert. Aber irgendwie muss man ihnen doch zu verstehen geben können, dass wir, die Nachkommen der Täter, es nicht vergessen - und daraus unsere Lehren ziehen - werden.
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Schorsch, aber die Nachkommen derer, deren Namen verwendet werden, möchten gefragt werden. Und es wird ja viel getan, auch in München. Es ist und bleibt ein sensibles Thema. Sicher befürworten auch viele Opfernachkommen die Aktion, aber sehr, sehr viele lehnen sie ab und fühlen sich und ihre Familie verletzt. Persönlich bin ich der Meinung, dass die Nachkommen der Täter und Mitläufer sololten ihre Lehre auf andere Weise ziehen, nicht durch solche Steine, über die jeder 10 x hinweg läuft und vielleicht 1 x schaut.