Initiativen-Engagement-Vereine 'Ehrenamt'

pilli
pilli
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von pilli
als Antwort auf clara vom 14.04.2011, 18:32:15
nicht nur manchmal, clara

denn wer voll der aufgabe zugewandt, auch sich selbst mit dem "Händchenhalten von Vereinsamten" eigene zufriedenheit zu schaffen, unterwegs ist, hat vielleicht nicht immer den blick für das, was hinter manchen türen geplant und entschieden wird.

wenn es denn dann auch noch ein kirchlicher träger sein sollte...gleich welcher konfession...gestehe ich den leutz zu, dass sie oberflächlich gesehen, erst mal alles glauben, dass so verkündet wird. damit möchte ich nix ab- oder gar aufwerten, sondern meine erfahrene sichtweise in einem gut geführten hause schildern.

gelesen habe ich zum beispiel sehr aufmerksam in diesem thread und finde wenig, was so ein "Freiwilligendienst" auch bedeuten kann. da wird vordergründig von den besuchen bei alten menschen geschrieben; aber nicht alle sind nur, weil sie in einem altersheim leben, gleich einsam und wenn ich daran denke, welchen zoff die mum veranstaltet hat, nachdem sie sich den besuch der grünen ladies vehement verboten hatte, weil sie keinen bock auf gesäuseltes verspürt hat und dann dennoch ein zweites mal eine grüne lady sie besuchte, grinse ich noch heute. gleich den leiter der einrichtung hat sie zitiert und damit gedroht, falls das erneut geschehen sollte, sie sich anderweitig orientieren werde.

sehr interessant finde ich, was ein haus, von der diakonie betreut, das die mum seinerzeit leider nicht gewählt hatte, mit klartext zu diesen diensten geschrieben hat:



- eigene Fähigkeiten zu entdecken, vorhandene zu nutzen und zusätzliche zu erlernen

- Verantwortung für eine Aufgabe zu übernehmen

- interessante Erfahrungen mit anderen Menschen zu machen und sich darüber auszutauschen

- persönliche Kompetenzen zu erweitern

- Qualifizierungen mitzubringen und neue zu erwerben

- sich über Erfahrungen mit verschiedenen Berufsgruppen auszutauschen

- auf Lebenssituationen anderer Menschen einzugehen

- Sinn zu stiften und Werte zu schaffen und so auch die eigene Zufriedenheit zu erhöhen
geschrieben von Diakonie Caritas


hier werden alleine in diesem kurzen text 12 varianten beschrieben, die der eigenen persönlichkeit nützlich sind, warum schreiben davon die wenigsten?

auf der selben seite ist zu lesen, wozu aktuell Ehrenamtler gesucht werden:



- Einführung in den Umgang mit Internet und PC für Bewohnerinnen

- Freizeitgestaltung für Erwachsene mit Behinderung

- Gartenpflege in Meschenich und Rodenkirchen

- Betreuung von Senioren

- Kreativ-Angebote (Malen, Musizieren) für Senioren

- Verteilen von Spendendosen in Rodenkirchen
geschrieben von diakonie caritas


Diakonie Michaelshoven


datt ist doch mal eine ansage? sinnvoll und mehr als nützlich, wie ich meine? wenn diese leute nun alle sich gleich belobhudeln lassen wollten, dann wäre für anderes wenig raum?

so bleibe ich dabei: jede und jeder mag für sich selbst wählen, was auch ihm persönlich nützlich sein könnte, denn diese zufriedenheit spiegelt sich dann positiv wider im umgang mit den pflegebedürftigen senioren.

dazu wünsche ich glück und zufriedenheit bei jeglichem tun; sei es nun das "händchen halten" oder die rasenpflege eines parkgeländes...

--
pilli

urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von urmelviech

Ehrenamt ist für mich ein Alibi-Begriff.
Ein Amt oder Tätigeit ohne Bezahlung. irgenwie scheinheilig.

Ein Ehrenamtlicher Sonja ist keine Konkurenz für einen 1-Euro Jober, dazu muss man Wissen das es eher ein Geschäft für die "Vereine" ist, weil sie die Kosten 1 Euro für den Jober vom Amt bekommen, und die etwa gleiche Summe für den Verein als Aufwandsentschädigung, Unkostenbeitrag oder sonstige Umschreibung.

Anderseits ist in gemeinützigen grossen Vereinen ja doch Verwaltungsabeit notwendig, schon sobald man mit Leistungen vermarktet. Nachzuweisen das man die Gemeinützigkeit nachweisst erfodert schon einen Kassenwart und Buchhaltung. Das wird auch vom Finanzamz geprüft.
Also hat man irgendwie einen Aufwand wie eine Firma. ( und das ohne Bezahlung ?!?, wohl kaum )
Also artet das schon ganz schon in Arbeit aus, auch Sponorenmittel und Spenden müssen sauber Verwaltet werden. Das ist Ja der Preis der Marktwirtschaft.

Ich habe einen Treff bzw. Arbeitsgemeinschaft selbst gegründet, einen PC Treff für Senioren.

Wir sind von keinen Verein abhängig, treffen uns wöchentlich mit Laptops in Räumen der Caritas
wo wir uns eingemietet haben und ein geringes Entgeld zahlen. Wir sind somit unabehängig.

Der Kerngedanke ist das die Senioren sich Treffen, persönlicher Kontakt und gegenseitige Unterstützung zu allen Fragen mit Computer und Internet. Es gibt bei den 20 Migliedern 2 - 3 , sowie ich, die in Ihrer früheren Arbeit quasi vorbelastet sind.
Die Motivation ist bei uns ist eigentlich, das Wissen, Können, Erfahrungen weiter zu geben, sich gegenseitig zu helfen. Praktisch gesehen ist das so eine Nachbarschaftshilfe die ausserhalb der "Club" Tätigkeit weiter geht, man kennt sich man hilft sich.

Wenn sich heute Pensionäre oder Gattinnen von Politikern, Unternehmern für diese oder jene Hilforganisation engagieren, halte ich das als das Feigenblatt für den Mist den die Politik oder Wirtschaft nicht leisten kann und will.
z.B.
Der Mann ( Politiker ) verzappt Hartz IV und die Gattin hilft so oder bei der Arche.

Schade, es geht eigentschlich nicht um die Menschen, sondern um Selbstdarstellung.

Daher hat der Begriff Ehrenamt einen schalen Beigeschmack.

Urmel












Re: " Ehrenamt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf urmelviech vom 15.04.2011, 06:41:56

Ein Ehrenamtlicher Sonja ist keine Konkurenz für einen 1-Euro Jober, dazu muss man Wissen das es eher ein Geschäft für die "Vereine" ist, weil sie die Kosten 1 Euro für den Jober vom Amt bekommen, und die etwa gleiche Summe für den Verein als Aufwandsentschädigung, Unkostenbeitrag oder sonstige Umschreibung.


Dazu gab es in Hamburg gerade zu lesen, daß so ein Platz für 1-Euro Jobber ca, 500 Euro kostet,
wovon allerdings nur ein Drittel ankommt. Zwei Drittel versickern in Verwaltung.
Verwaltung ?

Ich sehe zum Beispiel nicht ein, warum 1-Euro-Jobber den Elbestrand säubern (müssen),
weil die Leute ihre vollen Grillguttaschen zwar hinschleppen, aber leere Verpackung
nicht wieder mitnehmen können.
Stattdessen wird der Dreck einfach liegen gelassen.
Bis sich spielende Kinder an Glasscherben verletzen.
Man sollte es entweder verbieten oder so kostenpflichtig machen, daß die Säuberung anschließend
davon regulär bezahlt wird.
Aber immer dort, wo Geld bereit gestellt wird, gibt es Leute, die davon profitieren wollen bevor es
zur Zielgruppe ankommt. Den Eindruck bekommt man.

nordstern

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loretta
loretta
Mitglied

Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von loretta
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.04.2011, 09:11:19

Lieber nordstern,

man möge mir bitte nicht schon wieder Ausländerfeindlichkeit unterstellen, wenn ich rein sachlich berichte, dass diese Zeremonie im Tiergarten durch zig türkische Großfamilien, also hunderte von Menschen, allwöchentlich aus dem nahe liegenden Kreuzberg und Wedding angereist, statt fand, um hier Grills und die halbe Hauswirtschaft nebst aller möglichen Leckereien anzuschleppen, jedoch der Restmüll weder in die dafür vorgesehenen Behältnis gebracht noch mit nach Hause genommen wurde und weiterhin noch heiße Grillkohle zurückgelassen wurde, die weite Teile des Rasens versengte.

Fazit: nach jedem dieser Wochenenden mussten ca. 30 T€ für die Beseitigung der Grillpartyrückstände aufgewendet werden - finanziert aus öffentlichen Steuergeldern.

Nachdem trotz Aufforderungen und Rundgängen von Ordnungskräften keine Bereitschaft bestand, den Tiergarten wieder so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde, wurde letztendlich das Grillen unter Androhung empfindlicher Ordnungsstrafen verboten.

Viele Menschen, die den riesigen Tiergarten auch als Ruhepol und grüne Lungen inmitten der City nutzen, können nun wieder tief durchatmen, da unter anderem auch die blaue Qualmwolke, die am Wochenende über dem Tiergarten schwer hing, ebenfalls verschwunden ist.

Warum hier 1-Euro-Jobber eingesetzt werden sollten, wäre auch nicht einzusehen, da jeder seinen Müll selbst beseitigen sollte. Aber ehrenamtliche Mitarbeiter, besonders aus den türkischen Reihen, wären hier sicherlich willkommen gewesen.

loretta
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von Felide1
als Antwort auf loretta vom 15.04.2011, 09:58:58
Loretta,

nach jeder Saison gehen bei uns Feuerwehr, rotes Kreuz, verschiedene Vereine und Schüler zum Teil mit ihren Eltern den weggeworfenen Müll aufsammeln. Bei uns sind dies freiwillige Helfer die diese Drecksarbeit für eine Jause machen.Auch die Damen die im Seniorenheim zwischendurch aushelfen ( wie Vorlesen, Baden etc.) sind freiwillige Helfer. Die "Damen" der Hautevolèe nennen es Ehrenamt.
So verschieden sind Sitten und Gebräuche von Region zu Region und von Mensch zu Mensch.


LG Felide

Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Felide1 vom 15.04.2011, 10:21:10

nach jeder Saison gehen bei uns Feuerwehr, rotes Kreuz, verschiedene Vereine und Schüler zum Teil mit ihren Eltern den Weg geworfenen Müll aufsammeln.


Das geht nur, wenn die Menge der angefangenen Vermüllung es auch zuläßt.
Ich kenne das von meiner Kommune so.
Aber die beschriebenen Ausflugsziele werden deutlich mehr frequentiert.
Da sieht es so schon nach einem Schönwetterwochenende aus,
wie anderswo nach einer Sommersaison.
Da ich im Sommer viel mit dem Radl fahre, sehe ich manche Ausflugsziele mit Park oder Strand.
Mittags wird gegrillt und abends dann weg gegangen.
Wenn es gut gemacht wird, quellen die blauen Tüten an den Müllgefäßen über.
Wenn es schlecht läuft, siehe wie vorhin beschrieben.
Nachdem sich mehrfach kleine Kinder am Strand den Fuß aufgeschnitten hatten,
wurdem die 1-Euro Jobber eingesetzt. Das kann nicht die Lösung sein.
Die Lösung wäre eine entsprechende Firma mit bezahlten Mitarbeitern, finanziert durch
Unkostenbeiträge der Benutzer/Verschmutzer.

Einmal davon abgesehen, daß der Strand dauerhaft verschmutzt bleibt.
Wie es wohl daheim in der Stube aussieht.

nordstern

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loretta
loretta
Mitglied

Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von loretta
als Antwort auf Felide1 vom 15.04.2011, 10:21:10


Liebe Felide,

das ist eine ganz andere Größenordnung. Diese Aufräum- und Säuberungsaktion ist an jedem Wochenende fällig gewesen.

Bei einer einmaligen Säuberung nach der Saison hätte das Land Berlin wohlwollend und garantiert beide Augen zugedrückt, davon kannst du ausgehen.

Grillen im Tiergarten

loretta
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von Felide1
als Antwort auf loretta vom 15.04.2011, 10:34:02
Loretta,
dazu kann ich nur dieses Gesicht machen
Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf loretta vom 15.04.2011, 10:34:02
Betr.: Vermüllung

Vor meinen Garten stellte ich eine Bank auf, daneben grosse Blumentöpfe.

Die Bank wurde gut genutzt. Zuerst von älteren Spaziergängern aus dem Ort, dann von Wanderern und Radfahrern. Später wurde sie zum Spielziel von Kindern.

Die Bank wurde jährlich neu lasiert, die Blumen neu gepflanzt und gegossen, der Rasen rundherum geschnitten.
2x wurden Bank-Latten erneuert (Kinder benutzten sie als Trampolin).
Die Blumentöpfe dienten als Aschenbecher und Abfalleimer.
Dreck zieht Dreck an.
Irgendwann war ich diesen Dienst an der Allgemeinheit leid. Die Bank wurde entsorgt.

VORHER hörte ich nie ein nettes Wort,
NACHHER aber Kritik, warum die Bank weg sei.

LG Margarit, die nun wieder etwas weniger Arbeit hat



Re: ein bisschen O. T.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.04.2011, 12:45:56
Mal wieder ein Schwenk zum Ehrenamt.....

Im Ort fällt zum Jahreswechsel Feuerwerksmüll an.
Neujahr räumen dann viele Leute im Ort auf.

Unter Anderem auch eine Gruppe muslimischer Jugendliche,
schon seit Jahren auf dem Marktplatz.
Das beginnt eine Tradition zu werden und ist
auch sowas wie ein nachahmenswertes und anerkennenswertes Ehrenamt.

Mich freut es jedenfalls, ich finde es gut.

nordstern

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