Initiativen-Engagement-Vereine 'Ehrenamt'

sonja47
sonja47
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von sonja47
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2011, 15:12:39
Wie oben bereits erwähnt, ich habe Jahrelang ehrenamtliche Arbeit geleistet, könnte ich nochmals zurück, so würde ich ca. 1/4 davon
annehmen!

In der Tat, unser Schweizer Staat wird somit all zu sehr geschont,
und gewöhnt sich nur all zu gerne an die guten Schäfchen, die da Jahre lang unentgeltlich arbeiten, viele dieser Arbeiten sollten
Mitmenschen welche noch im Erwerbsalter stehen übernehmen können
und recht bezahlt werden!
Immer gibt es zwei Seiten der Medaille!

Abschliessend noch:

Ich bin zurfieden und wieder gesung, geholfen haben mir meine Tochter und meine Schwester in der schweren Zeit, beide sind berufstätig!

Sonja
Re: " Ehrenamt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 14.04.2011, 14:39:34
Andere faseln ewig von ihrem Berufsleben, sind mächtig stolz darauf (sollen sie ja auch sein) und geben damit an. Aaaber, diese werden ja für ihre Arbeit bezahlt.

Gerade aber das Tun egal in welchem Bereich, das freiwillig und größenteils unentgeltlich ist, hat doch unsere Achtung verdient!

Myrja


Ich bin auch so einer von den Faselnden, der auch noch für seine Arbeit bezahlt wurde.
Leider blieb mir wenig Zeit für Freizeit, weil Feierabend eben nicht Feierabend war.
Freizeit brauchen solche Leute wohl nicht

Ich denke aber, ich habe mit den Steuern mehr zum Sozialstaat beigetragen als mit einem Ehrenamt.
Auch Ehrenamtlern knurrt der Magen.
Sieht dann schlecht aus, wenn H4 oder ABM nicht hilft.

Als Rentner habe ich nun die Zeit ehrenamtlich tätig zu sein.
Es genügt mir, wenn ich weiß, was ich mache.

Steuerzahler als Faselnde zu betrachten, weil sie mit dem Erlös ihrer Arbeit auch erheblich zur Finanzierung des Sozialstaates beitragen finde ich etwas befremdlich.
Ich würde mal googlen, welche Einkommensgruppen die höchste prozentuale Abgabenlast tragen.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden.


nordstern
olga64
olga64
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2011, 15:50:37
Richtig Nordstern - allmählich sollte man sich daran gewöhnen, dass die Menschen, die via Steuern und Sozialabgaben diesen Staat finanzieren, dann auch beschimpft werden und meist von denjenigen, die oft und gerne ihre Hand aufhalten, wenn sie Leistungen "vom Staat" fordern. Auf diesem Gebiet sind dann viele der Menschen sehr einfallsreich, um weitere Quellen zu erschliessen. Und wenn sie dann wirklich mal was Gutes tun, dürfen wir anderen, die dafür während ihrer Berufstätigkeits-Phase keine Zeit und Kraft mehr hatten, uns auch noch Egoismus vorhalten lassen. Einfach lächerlich - ich dachte immer, Gutes tun macht glücklich und nicht bösartig? Olga

Anzeige

bongoline
bongoline
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von bongoline
hm, so langsam bekommt "Ehrenamt" für mich einen komischen Beigeschmack insoferne, als ich jetzt mehrmals hier in etwa lesen konnte:

so viel habe ich geleistet und geholfen und als es mir schlecht ging, hat sich niemand um mich gekümmert.

Also ein Ehrenamt wählt doch jeder freiwillig und selbst, es besteht kein Auftrag, es besteht keine Verpflichtung zu einer Leistung. Daher sollte auch ein Ehrenamt, so wie es dargestellt wird, aus ganzem Herzen und ohne Erwartung einer Gegenleistung erfolgen. Dem scheint aber bei einigen nicht so zu sein. Mehrmals habe ich schon von Eltern gehört - alles haben wir für unser Kind getan und jetzt kommt nichts zurück. Solche Aussagen entlocken mir immer ein mitleidiges Lächeln, weil es nichts Unbefriedigenderes gibt, als wenn man für eine Handlung eine Gegenhandlung erwartet.

Bei solchen Aussagen fehlt mir die freudvolle, uneigennützige Handlung und mein Respekt in solche Handlungen schrumpft dann bei mir auf ein Minimum. In so einem Fall stimme ich dann olga zu, dass viel Wichtigtuerei mit im Spiel ist.

Wenn ich an die vielen unbezahlten Helfer im täglichen Leben oder bei Katastrophen etc. denke, von denen nie jemand erfährt, was er/sie geleistet hat, dann steigt meine Hochachtung diesen Personen gegenüber.

bongoline

Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.04.2011, 16:11:02
Wie leider so oft,wird auch hier mal wieder das eigentliche Thema
völlig zerredet!

O-Ton:Olga:

Und wenn sie dann wirklich mal was Gutes tun, dürfen wir anderen, die dafür während ihrer Berufstätigkeits-Phase keine Zeit und Kraft mehr hatten,


finde ich völlig unangebracht im Zusammenhang mit
"Ehrenamt"

Wer,wie du,Olga,auschliesslich für sich alleine gearbeitet und gelebt hat,
neben dem Beruf also nicht für eine Familie mit Kindern gesorgt hat,sollte lieber still sein !

Die Generation,zu der z.B. meine Kinder gehören,
haben ihr Studium hervorragend absolviert,
berufliche Aufstiegschancen erklommen
und
trotzdem
noch ein gutes und glückliches Familienleben gestaltet!

Aber auch ohne Studium haben sehr viele Menschen dieser Generation
Beruf und Familie gut und glücklich in Einklang bringen können!

Sie wollten das so und haben sich mit aller Kraft-und oft darüber hinaus- eingesetzt,um alle Aufgaben meistern zu können!

Da die Grossmütter selber noch berufstätig waren,konnten sie nicht als Babysitter eingeplant werden!

Alle haben Steuern gezahlt,denk mal........
wenn auch die Einkünfte nicht gering waren,bzw sind,so müssen sie anstatt nur für eine Person für eine Familie eingeteilt werden.

Müssig,aufzuzählen,was an Zusatzkosten für Musik,Sport oder andere Interessengebiete erforderlich waren.

Keiner hat das als unzumutbare Belastung angesehen!
Sie wollten ja so leben!
Und der Erfolg gibt ihnen Recht!

Es ist eine Familienverbundenheit gewachsen,die gegenseitiges Füreinandereinstehen selbstverständlich macht!

Das ist gelebtes Leben!

Und aus diesen Erfahrungen ist es auch der nachfolgenden Generation selbstverständlich,neben Studium oder schon Beruf
nicht nur egozentrisch am eigenen Leben zu basteln,sondern sich auch dort einzusetzen,wo Hilfe benötigt wird.!

Ich denke,der eingesetzte Titel dieses Themenstranges von Circe
sollte im eigentlichen Sinne zum nachdenken anregen,ob und wie
man sich in irgendeinder Weise einsetzen kann,um ein wenig dort zu helfen,wo es erforderlich ist.

Dabei ist es völlig einerlei,ob als Rentner oder noch als Berufstätiger!

Und wenn es nur ein gutes Wort im Vorübergehen ist,wenn ein alter Mensch mit seinem Rollator so alleine daher geht,
einen bunten Blumenstrauss in ein Altenheim zu bringen,
mit seinem Hund-nach Absprache mit der Heimleitung- den alten Menschen ab und zu ein Bsüchle zu machen,
und den Hund streicheln zu lassen,
oder ihnen eine Weile zuzuhören!

Wer Herzensbildung hat,macht das einfach,
ohne nachzurechnen,wieviel Steuern er oder sie an den Staat zahlen musste!
Oder,was man dafür bekommen könnte,bzw müsste

Es gibt im Leben Vieles,das nicht mit Geld erworben werden kann!

Dazu gehört ganz sicher:
Herzensbildung!

Gudrun
pilli
pilli
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von pilli
nun ja;

nicht grundlos möchten manche sich nicht mit dem hehren namen "Ehrenamt" schmücken und würden sich, so wie ich beispielsweise schämen, zu den würdeträgern gezählt zu werden und darum sprechen und schreiben die dann nicht von der ehrenamtlichen tätigkeit sondern wählen den immer gebräuchlicher werdenden begriff des "Freiwilligendienstes" oder der "Freiwilligenarbeit"?


Freiwilligendienst

engagiert in Deutschland

trotz engagement und vielleicht behaftet mit dem helfersyndrom, darf aber nicht vergessen werden:

je mehr freiwillig dienst geleistet wird, umso weniger chancen öffnen sich für die wirklich bedürftigen in der gesellschaft. nicht nur einmal habe ich miterlebt, dass beim neuzugang von ehrenamtlichen kräften flugs die 1€ jobber verabschiedet wurden...keine feine art, oder?

das zu entscheiden, kann nur jeder für sich selbst, inwieweit er oder sie sich mißbrauchen lassen damit andere erfolge erzielen oder wirkliche und tätige hilfe geleistet werden kann.


--
pilli


Anzeige

myrja
myrja
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2011, 15:50:37
Entschuldige Nordstern,

ich habe mich mit dem Wort "faseln" wohl etwas flapsig ausgedrückt. Es war aber nicht abwertend gemeint. Schließlich war ich selbst ja viele Jahre berufstätig und habe brav meine Steuern gezahlt.

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es durchaus erlaubt sein musss, auch über unbezahlte, freiwillig geleistete Arbeit zu reden, genau so, wie über den für den Staat steuereinbringenden Job.

So mancher Ehrenamtler spart dem Staat so manche Kosten durch seine Arbeit, auch wenn er keine Steuern zahlt. Wovon denn, wenn die Arbeit unbezahlt ist, gerade im sozialen Bereich, wo der Staat ja gerne spart.

Ich lese hier oft zwischen den Zeilen, dass man übers Ehrenamt doch bitte nicht sprechen soll. Einfach tun und schweigen. Aber warum? Ist diese Arbeit denn weniger wert?

Myrja
clara
clara
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von clara
als Antwort auf pilli vom 14.04.2011, 17:11:21


trotz engagement und vielleicht behaftet mit dem helfersyndrom, darf aber nicht vergessen werden:

je mehr freiwillig dienst geleistet wird, umso weniger chancen öffnen sich für die wirklich bedürftigen in der gesellschaft. nicht nur einmal habe ich miterlebt, dass beim neuzugang von ehrenamtlichen kräften flugs die 1€ jobber verabschiedet wurden...keine feine art, oder?


--
pilli


Pilli, diese Gefahr sehe ich tatsächlich auch! Das "Ehrenamt" kann zu Ungunsten Arbeitssuchender missbraucht werden, und so geschieht es auch manchmal.

Das Wort selbst stört mich nicht (s. Gänsefüßchen in der Überschrift!), ich sehe nichts Ehrenrühriges daran, es anzuwenden. Sicher gibt es immer ehrenwerte Leute, denen es schmeichelt, wenn an ihre Ehre appelliert wird. Aber wenn sie mit Freiwilligenarbeit etwas Nützliches tun, soll sie, die Arbeit, ihnen meinetwegen zur Ehre gereichen!

Clara
Re: " Ehrenamt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 14.04.2011, 18:30:55

Ich lese hier oft zwischen den Zeilen, dass man übers Ehrenamt doch bitte nicht sprechen soll. Einfach tun und schweigen. Aber warum? Ist diese Arbeit denn weniger wert?
Myrja


Grundsätzlich natürlich nicht, Myrja,
Wogegen ich mich massiv wende, das ist der umgekehrte Eindruck, den ich hatte.
Die Arbeit ist plötzlich weniger Wert.
Da gibt es gewaltige Unterschiede in der Belastung.
Nicht so sehr körperlich, aber die Zeit.

Ich hatte Probleme, einen regelmäßigen Sport zu betreiben,
Tanzkreis war ein Problem,
ich hätte zusätzlich jeden Samstag arbeiten können.
Rechenzentren schalten nicht ab. Da läuft der Rechner immer.
Und Ein-und Umbauten müssen sein.

Dabei verdient man natürlich, sogar gut.
Aber Freizeit ist wenig und nie sicher.

Das ist aber nicht der einzige Beruf, ich hatte keine Sonderstellung.
Ehrenamt wäre nicht möglich gewesen, darum muß man sich dann auch kümmern.

Ich denke nicht dran, mich nun zu grämen,
weil ich im Job gefordert war und kein Ehrenamt ausüben konnte.
Die Zeit ist vorbei und ich hole Freizeit nach.
Dazu gehört dann auch das Ehrenamtliche, welches mir Freude macht.

Aber woher die Gelder für unseren Sozialstaat kommen, sollte man bitte auch immer im Auge behalten.
Ab wann zahlt man denn Steuern ?
Und wem werden prozentual die höchsten Sätze abgezogen ?
Sich damit zu befassen öffnet die Augen.
Ich habe es auch erst jetzt gelernt.
Mich stört nur, Lebensarbeitsleistungen so nebenbei abzuhandeln.

Wenn ich davon frei gewesen wäre über die Jahrzehnte, sähe das anders aus.
Weißt Du, was ich zu hören bekam, als ich innerhalb der Firma nach einem weniger schichtträchtigem
Arbeitsplatz fragte ? Möglich wäre er gewesen.
BNO Maßnahme wurde mir angeboten.
Weißt Du was BNO ist ?
Berufliche Neu Orientierung.

So, genug gemault. Thema ist durch.
Heute kann ich mir leisten, anderen zu helfen ohne mich bezahlen lassen zu müssen.
Nur die Freude am tun ist dabei und das erhält mich auch jung und fit im Geiste.
Meistens.

nordstern
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von sonja47
als Antwort auf pilli vom 14.04.2011, 17:11:21
Zitat von pilli

trotz engagement und vielleicht behaftet mit dem helfersyndrom, darf aber nicht vergessen werden:

je mehr freiwillig dienst geleistet wird, umso weniger chancen öffnen sich für die wirklich bedürftigen in der gesellschaft. nicht nur einmal habe ich miterlebt, dass beim neuzugang von ehrenamtlichen kräften flugs die 1€ jobber verabschiedet wurden...keine feine art, oder?
******************************************************************
@pilli

Mit dem Helfersyndrom, da sprichst du für mich etwas sehr wichtiges an, auch bei mir ging es zu Beginn meiner Freiwilligenarbeit in diese Richtung, eine Richtung welche krankhaft war!

Seit ich mir das eingestehen kann, will ich dieses gebraucht werden nicht mehr, als Mensch (Frau) darf und will ich es mir auch gut gehen lassen, somit konnte auch meine Gesundheit wieder
hergestellt werden!

Recht gebe ich Dir auch, dass wer sehr viel freiwillig arbeitet, den wirklich Bedürftigen, Arbeit wegnimmt!

Pflegeheime Spitäler und Behindertenhäuser riechen den Sparbraten schnell!

Es ist richtig dies hier auch zu erwähnen!

Sonja




Anzeige