Haustiere Therapiekatze gesucht
Auch ich habe ein Problem mit meinem Paule.
Ich hatte mit eine ältere Wohnungskatze gewünscht- Leider war im Umkreis hier bei mir keine reine Wohnungskatze zu bekommen. Ich habe dann im Internet gesucht und wurde fündig. Paule war allerdings mit 4 1/2 Jahren etwas zu jung , aber ich mußte unterschreiben ihn als Wohnungskater zu halten. Es hat nicht lange gedauert und er bekam meine Wohnungtür auf, die Haustür stand offen--- und draußen war er.
Paule kommt aus Athen. Sein Frauchen- auch eine ältere Frau - ist verstorben, Paule- er hieß übrigens anders - Er kam ins Tierheim, dann in eine Pflegestelle, wo er allerdings nicht vermittelt werden konnte. Es wurde Kontakt mit einem Tierheim in der Nähe von Springe am Deister aufgenommen und nach etlichen ärtzlichen Untersuchungen kam er per Flugzeug in dieses Tierheim. Von dort dann wieder in eine Pflegestelle. Er wurde vermittelt, wurde aber nach 4 Wochen wieder zurück gegeben. Nun habe ich ihn, seit dem 27.06.17
Er war sehr angriffslustig. Kam aber gleich am anderen Tag zu mir ins Bett. Und schmuste und fühlte sich wohl. Aber nach 4 Tagen hat er dann zu gebissen und gekratzt. Ohne irgendeinen Anlass. Ich bin natürlich gleich ins KH und habe mich impfen lassen.
So ganz langsam ließ er seine Angriffe sein und ich hatte das GEfühl, er ist angekommen.
Bis auf kleine Attacken - die immer seltener wurden - war er allerdings nun immer öfters im Garten ( wir haben einen Bauernhof ) Mit den Hunden und den anderen Katzen verträgt er sich nicht. Nur vor den Hühnern hat er Respekt.
Nun hat er gestern meinen Besuch angegriffen. Meine Schwägerin und ich haben uns unterhalten und er kam langsam zu meiner Schwägerin stromerte um ihre Füße herum, und plötzlich springt aufs Sofa und greift sie an. Sie hat ihn nicht gestreichelt . auch sie ist gleich zum Doktor gefahren.Ich muß dazu sagen, daß ich sehr ruhig mit ihm umgehe.
Und ihm alle Zeit der Welt geben will, die er braucht um sich heimisch zu fühlen.
Er folgt mir allerdings auf Schritt und Tritt. Gehe ich raus, ist er an meiner Seite. Will ich m spazieren gehen läuft er mit. Ich bringe ihn dann erst immer wieder in die Wohnung, weil ich über eine Bundesstrasse gehe.Im Sommer war ich viel im Garten, er immer in meiner Nähe. Er kommt so gar angelaufen, wenn ich ihn rufe. Auch in der Wohnung.
Nun habe ich so ausführlich geschrieben, damit ihr wißt was er schon alles hinter sich hat. Aber was kann ich noch machen, um seine Angriffslust zu mildern. Er greift auch die Hunde an Die beiden sind allerdings friedlich und gehen weg.
Wer kann mir raten ?????
Herra
Liebe Herra, ich hatte 20 Jahre lang Katzen aus dem Tierschutz oder aus dem Ausland. Ich denk, dass es Auslöser aus der Vergangenheit gibt für agrssives Verhalten, die wir nicht kennen können. Eine Bewegung oder ein Geruch reicht, um alte Trigger oder Verhaltensmuster wieder hervorzurufen. Meine Erfahrung: Es dauert sehr lang, bis die Tiere ihre gelernte Abwehr wieder ablegen können. Es ist schlimm, wenn sie uns oder andere Menschen unvermittelt beissen oder kratzen. Aber sie haben zwar Vertrauen nötig und möchten es auch, dennoch gibt es so kleine Fehlschaltungen in ihrem Gehirn, die sie nicht kontrollieren können. Es ist schwierig, das hinzunehmen, weil man ja alles für sie tut und denkt, sie würden das dankbar honorieren. Es ist auch schwierig, wenn ich dir sage, dass das viel Zeit braucht. Eine Katze von mir brauchte 8 Jahre bis die 'neue' Fürsorge die alten Misshandlungen überdeckt hat. - Ich habe jetzt einen Hund aus einer Tötungsstation. Katzen wollte ich nicht mehr, weil ich seit der Pensionierung viel unterwegs bin und sie nicht so lang allein lassen möchte. Einen Hund kann man ja mit in die Ferien nehmen. Dachte ich. Doch 'wir' sind seit 5, in Worten Fünf, Jahren immer nur zu Hause. Julchen hat alles bekämpft, seitdem sie gemerkt hat, dass sie hier bei mir in Sicherheit ist. Am Anfang auch mich. Erst seit einigen Wochen ist es anders geworden. Jetzt endlich orientiert sie sich an mir, der sie nach so langer Zeit zutraut, dass ich ihr die Sicherheit garantiere. Und wir haben es totla schön miteinander.
Es hilft dir nicht im Moment, was ich dir schreibe. Wer will oder kann sich schon einige Jahre das eigene Leben beschränken, in der Hoffnung,dass etwas besser wird. Wie es bei dir weitergeht kann ich auch nicht wissen. Ich habe oft gehadert bei meinem Hund, ob ich aufgeben und sie weggeben muss. Das ist sicher eines Jeden eigene Unsicherheit. Heute bin ich froh, dass ich durchgehalten habe. Aber das ist kein Rat für dich. Ich konnte es, weil mein Hundchen eine so gute Type ist, lustig und fröhlich und ich so oft über sie lachen kann... Wenn das nicht so wäre, hätte ich nicht durchgehalten.
MeineErfahrung ist: wenn es nicht gleich und schnell gut wird (solche Hunde und Katzen mit schlechter Vergangenheit hatte ich immer) braucht es viel Geduld. Und, vor allem beim Hund, hilft vor Allem Zutrauen ohne Angst,dass Schlechtes passiert. Liebe Grüsse, Tine
Liebe Herra,
ich sehe das ähnlich wie schon Tine bereits geschrieben hat - der Auslöser kann in der Vergangenheit liegen. Du weisst nicht, welche Erlebnisse Dein Paule hinter sich hat. Deswegen wird z.B. bei Therapietieren empfohlen, diese von klein auf zu "kennen", um solche unvorhergesehenen Situationen zu vermeiden.
Zu Deinem Paule nun. Kannst Du bei genauer Beobachtung evtl. "warnende Vorzeichen" wie vergrößerte Pupilen oder eine veränderte Ohrstellung erkennen? Entsprechend könntest Du frühzeitig darauf reagieren und Paule z.B. aus dem Zimmer lassen oder im mit einem gesprochenen Nein signalisieren "das mag ich gar nicht".
Mit Geduld, Ausdauer und Beobachtung hoffe ich, dass Euer Paule sein aggressives Verhalten ablegen kann.
VG
Sonja
tine und Sonja recht herzlichen Dank für eure Meinungen. Ich merke schon wenn er schlechte Laune hat. Dann lasse ich ihn auch in Ruhe. Aber gestern bei meiner Schwägerin war vorher kein Zeichen zu erkennen. Erweiterte Pupillen , da habe ich noch nie drauf geachtet.Natürlich muss er nun aus dem Zimmer, wenn ich Besuch bekomme. Wenn ich mehr aus seiner Vergangenheit wüßte, könnte da vielleicht noch mehr beachtet werden. Auf ein kräftiges NEIN reagiert er, wenn auch zögerlich. Ich möchte ihm keinen weiteren " Umzug " zumuten. Wenn ich mal nicht mehr für ihn sorgen kann, kümmert sich eine Enkelin oder auch meine Schwiegertohter um ihn. Sonst hätte ich es nicht gewagt in meinem Alter noch ein Tier anzuschaffen.
Er soll sich wohlfühlen, das bedeutet aber nicht, dass ich zur Sklavin mutiere.
Er ist stundenlang draußen, an Bewegung fehlt es ihm also nicht. Wenn er dann wieder in der Wohnung ist, willer schmusen und streicht um meine Beine rum, und bekomt dann auch Streicheleinheiten.
Wenn ich schon keine Launen habe, dann wenigsten mein Kater.
herra