Haustiere Sind Schweine vom Tierschutz ausgenommen? 2000 Kadaver in Stall bei Würzburg gefunden
Die Deutschen lieben ihren Braten, ihre Würste, ihren Schinken - aber wer fragt schon, womit die Tiere diesen menschlichen Genuss außer mit ihrem Leben noch bezahlen?
In Bayern werden Schweine aus Bio-Betrieben jährlich von der zuständigen Behörde kontrolliert, die von Großbetrieben im Schnitt alle zehn Jahre einmal - soweit keine besonderen Vorfälle gemeldet wurden.
So weit, so schlecht.
Nahezu unbemerkt von der großen Öffentlichkeit ereignen sich immer wieder unerhörte Schweinereien.
Wohl für fast jeden ist es unvorstellbar, dass in einem Mastbetrieb in Gelchsheim in Unterfranken seit November 2017 rund 2000 tote Schweine vor sich hin verwesen und dies erst anfangs April überhaupt bemerkt wurde - und das auch nur, weil der Halter die Sauerei selbst bei den Behörden angezeigt hat.
Der Stall kann wegen der giftigen Gase bis heute weder belüftet noch ohne Schutzkleidung betreten werden.
Woran die Tiere sterben mussten und wie sie verreckt sind, ist nicht bekannt.
Ich möchte es nicht bei dem Ekel und der Empörung über diesen widerlichen Skandal belassen, sondern aktiv etwas unternehmen, um das Schicksal unserer Nutztiere zu verbessern.
Mir ist bewusst, dass etliche Organisationen und Vereine sich mit dem Thema befassen, auch dass Einzelne mehr und mehr auf Fleischkonsum verzichten und vegetarisch oder vegan leben. Bisher sind alle diese Bemühungen jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Deshalb würde ich gern hier Ideen sammeln, wie wir Seniorentreffler als Verbraucher und Tierfreunde aktiv werden können, um einen wirkungsvollen Beitrag für den Tierschutz zu leisten.
Margit
Anmerkung: Der Pro-Kopf-Verbrauch an Schweinefleisch betrug in Deutschland 2017 knapp 50 kg.
59,3 Millionen Schweinen wurden 2015 in Deutschland geschlachtet - darin sind die Exportzahlen enthalten, aber nicht die Tiere, die lebend exportiert wurden.
Wer wissen will, was ein Schweinebraten bereits erlitten hat, bevor er auf den Teller kommt, dem sei der Artikel "Das Leben der Schweine: 110 Kilo bis zum Tod" empfohlen.
Seit dem es so viele Informationen über die industrielle Fleischerzeugung gibt, mag sogar mein Mann, der eigentlich gar kein Vegetarier ist, kein Fleisch mehr essen.
Über die Schiene „E K E L „ müssten doch die Fleischliebhaber zu erreichen sein.
Bei meinem Mann funktioniert das jedenfalls gut.
Als vor vielen Jahren der Gefllügelskandal (da ging es wohl um Salmonellen) bekannt wurde, hat ihn das so beeindruckt, dass er seit dem nie wieder Geflügelfleisch angerührt hat.
Wursterzeugnisse isst er nicht mehr, seit er weiß, was man dort so alles verarbeitet.
Ich selber kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, irgendein Fleischerzeugnis zu essen, weil es mich vor Ekel schüttelt.
Pippa
Liebe Margit, ich kann es persönlich nicht mehr ertragen so ekelt mich der ganze Fleischverzehr an, es beginnt schon bei den Qual - Transporten, ohne Wasser ohne Futter und dann noch die Hiobsbotschaften wie nun wieder in Würzburg.
Es ist empörend wie Tiere für uns leiden müssen, sieht man beim Metzger oder an den Theken der Lebensmittelketten das schön zur Schau gestellte Fleisch, bin ich immer wieder schockiert daß es lebende Tiere waren.
Es gibt keinen Unterschied zwischen unseren Haustieren sowie dem Schwein, viele würden ihren Hund oder Katze nie schlachten und essen.
Wir leben seit zwei Jahren definitiv vegetarisch, während dem Übergang ersetzten wir den Fleischkonsum durch Fisch.
Ich möchte zwar kein Kult für die Vegetarier machen aber meine Bluttwerte sind seitdem noch nie so gut, ich konnte sogar mein Cholesterin-Senker Chrestor 20 mg komplett absetzen.
Ich verstehe wenn viele Fleisch konsumieren wollen, es liegt in unserer Kultur wie eine Religion, aber man sollte sich die Wurst auf dem Teller mal ab und zu als Lebewesen (Schwein) vorstellen.
Phil.
Dazu fällt mir spontan nur ein, Tierschützer/-rechtler mittels Geldspenden zu unterstützen. Kürzlich fällte der BGH ja ein in meinen Augen sehr erfreuliches Urteil für die Tiere, Tierschutzaktivisten, Pressefreiheit und Konsumenten :
Deshalb würde ich gern hier Ideen sammeln, wie wir Seniorentreffler als Verbraucher und Tierfreunde aktiv werden können, um einen wirkungsvollen Beitrag für den Tierschutz zu leisten.
https://www.tagesschau.de/inland/bgh-filmaufnahmen-huehnerstaelle-101.html
Man könnte natürlich auch an Aufklärungs-/Protestaktionen der Tierschutz/-rechtsvereine teilnehmen. Die allermeisten Menschen verdrängen beim Anblick und Geruch eines Bratens sehr schnell und gerne bekanntes und geahntes Tierleid aus ihrem Bewußtsein und lassen sich den Braten einfach gut schmecken, frei nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts und zur Gewissensberuhigung, das waren ja nur Tiere. Die geringe Beachtung dieses Threads seitens der User dieses Forums bestätigt das.
Dass alle Menschen zu Veganern werden halte ich für utopisch. Ich selber esse gerne Fleisch, bewusst und nicht jeden Tag. Und es müsste Anlaufstellen geben, die unabhängig sind und Beschwerden aufnehmen, wenn jemand im Umfeld Tiere nicht artgerecht hält!
Klara
Ich bin der Meinung, man sollte den Kontrollorganen mehr Rechte geben und die Kontrollen verstärken.Das solche Kontrollen allein nicht ausreichen, hat sich nur zu oft bestätigt. Kam doch vor nicht all zu langer Zeit erst wieder ein Bericht über einen holländischen BIO-Eier-Zulieferbetrieb für eine große deutsche Handelskette, dessen Tierhaltung von "normalen" Kontrolleuren nie beanstandet worden war. Undercover -Tierschutzaktivisten dagegen machten das TV mittels Filmmaterial auf die nicht dem BIO-Standard-Vorschriften entsprechende Haltung aufmerksam. Der Freilauf der Hühner wurde mittels stromführenden Drähten an den Ausgängen der Ställe verhindert. In den Ställen sowie in Abfallbehältern lagen verwesende Hühner. Die Handelskette hat daraufhin den Vertrag mit diesem Betrieb gekündigt.
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Hier liefere ich noch den Link zu meinem obigen Beitrag nach: https://www.swr.de/marktcheck/bioeier-von-vermeintlich-gluecklichen-huehnern/-/id=100834/did=19466444/nid=100834/b9utt2/index.html
Trotzdem wird man auf häufigere Kontrollen nicht verzichten können. Mir wird schlecht, wenn ich lese, dass die Großbetriebe nur alle 10 Jahre kontrolliert werden. Weiß jemand, ob dies ohne oder mit Ankündigung geschieht?Bote Asgards
Das solche Kontrollen allein nicht ausreichen, hat sich nur zu oft bestätigt.
Persönlich empfinde und handle ich inzwischen so wie pippas Mann. Der Ekel lässt mich kein Schweinefleisch mehr essen. Überhaupt haben wir mehr und mehr Fleischersatzprodukte am Teller, die glücklicherweise immer nahrhafter und geschmackvoller werden.
Ich kriege die Bilder vom Tierelend einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Karl
Schweinefleisch esse ich seit langem nicht mehr. Nicht nur wegen dieser Tierhaltung, die den Namen nicht verdient, sondern auch wegen der Beigaben von Antibiotika und Hormonen, wo ja bekannt ist, wie schädlich sich dies auf Menschen auswirkt.
ABer den meisten Menschen kommt es darauf an - leider - möglichst täglich Fleisch essen zu können und dies dann möglichst billig. Da ist es dann auch nicht mehr interessant, unter welchen Bedingungen die Tiere kurzzeitig leben und wie sie sterben. Auch diese Tötungsbedingungen in den Schlachthöfen "sind unter aller Sau", wie man erfährt, wenn man sich dafür interessiert, Ich denke nur ,bei den meisten Verbrauchern ist dieses Interesse nur schwach ausgeprägt.
Aber wo bleibt der Aufschrei der sog. Tierfreunde? DA wird eine Petition für einen Killerhund, der zwei Menschen getötet hatte, gezeichnet und die Forderung erhoben, diesen Hund leben zu lassen. Und wenn dann andere Haustiere wie Schweine unwürdigst gehalten und getötet werden, interessiert dies die Tierfreunde nicht? Wieder mal eine immense Heuchelei im Umlauf, wie ich finde. Olga