Haustiere Haustiere mit ins Heim nehmen?

Hallo zusammen,

vorweg: Ich bin Melanie, 33 Jahre alt und damit eigentlich noch nicht im klassischen "Seniorentreff"-Alter. Jedoch habe ich bereits ein paar mal gesuchte Informationen für meine Großmutter recherchiert und hier eine passende Antwort gefunden. Deshalb hoffe ich, dass meine Anmeldung trotzdem in Ordnung ist Leider habe ich zu meiner jüngsten Frage noch keine passende Antwort in diesem Forum gefunden. Was mich dazu bewegt hat, mich nun doch anzumelden und meine Frage "persönlich" zu stellen:

Vielleicht hat sich der ein oder andere von Euch auch schon einmal die Frage gestellt – oder befindet sich genau in so einer Situation – ob man sein Haustier mit ins Heim nehmen darf? Die Frage kam vor kurzem auf, da meine Oma aufgrund Ihrer starken Demenzerkrankung bald in ein Heim gebracht werden muss. Wir können sie aufgrund einer zu großen Distanz zu unserem Wohnort und der beruflichen Situation leider nicht tagtäglich pflegen. Auch eine Pflegekraft zu finden, ist leider gar nicht so einfach.

Da der größte Schatz meine Oma – seit dem Tod meines Opas – Ihre Katze Zumi ist und es ihre größte Sorge ist sie durch einen Umzug zu verlieren, mussten wir uns diese Frage stellen. Wir haben auch schon etwas recherchiert und verschiedene Heime abtelefoniert. Jedoch bis dato eher minder erfolgreich. Oft zu hören bekommen, haben wir die Aussage „Hygienisch nicht umsetzbar“, „Problematisch wegen den anderen Mitbewohnern (Ansteckungsgefahr)“. Lediglich ein Kontakt zu Tieren außerhalb des Heims ist oftmals möglich.

Deshalb nun die Frage: Gibt es überhaupt Heime, die Tiere zulassen? Ist für die Tiere auch eine Aufenthalts-Gebühr zu entrichten? Welche „Lebensbedingungen“ haben die Tiere dort, also wohnen Sie direkt bei Ihren Besitzern in deren Wohnungen?

Ich freue mich über jeden Hinweis und all Eure Erfahrungen! 

Es gibt solche Heime, das weiß ich ganz sicher, aber leider weiß ich nicht wo.

Die Aussage, dass die Tiermitnahme aus hygienischen Gründen nicht machbar ist, halte ich für Quatsch. Die sollten ehrlich sagen, dass sie die Mehrbelastung scheuen, was man bei vielen Heimen ja auch verstehen kann.

Fast alle Heime wünschen den Kontakt zu Tieren und sind jedem Hundehalter, der die Bewohner mit seinem Tier besucht, dankbar.
Pippa

Ich habe 25 Jahre in der Verwaltung eines Pflegeheimes gearbeitet. Wir hatten einmal eine Bewohnerin, die eine Katze mitgebracht hat und mehrere, die Vögel hielten. Das Halten der Katze gestaltete sich ab dem Zeitpunkt problematisch, als die Bewohnerin nicht mehr in der Lage war, die Katze zu versorgen, sowohl finanziell ails auch in Bezug auf die Pflege. So lange Bewohner, die ihre Tiere mitbringen, Personen haben, die sie im Notfall übernehmen können, ist das Mitbringen auch kein Problem. Ich habe gesehen, wie die alten Leute aufblühten, wenn Besucher mit Hunden kamen oder wir Veranstaltungen hatten, wo Tiere involviert waren. Und ich habe im Fernsehen Sendungen gesehen, wo Heime Tiere halten - Ziegen beispielweise oder Heimkatzen.
Und es gibt auch Heime, in die man Tiere mitbringen kann. Sicher werden das mit der Zeit mehr werden, die positive Wirkung von Tieren auf Menschen ist ja unbestritten.

 

Ich habe gesehen, wie die alten Leute aufblühten, wenn Besucher mit Hunden kamen oder wir Veranstaltungen hatten, wo Tiere involviert waren. Und ich habe im Fernsehen Sendungen gesehen, wo Heime Tiere halten - Ziegen beispielweise oder Heimkatzen.

Und es gibt auch Heime, in die man Tiere mitbringen kann. Sicher werden das mit der Zeit mehr werden, die positive Wirkung von Tieren auf Menschen ist ja unbestritten.

Schon um des lieben (Haus)friedens wegen dürfte die Tierhaltung in Heimen ein Problem sein. Denn wie immer im Leben werden die einen dafür ,die anderen vehement dagegen sein. Dazu kommen Hygienevorschriften und nicht jeder mag es halt gerne, wenn abends oder nachts Hunde kläffen oder Katzen an Türen kratzen.
Aber es stimmt ,dass die Menschen aufblühen, wenn - temporär - Tiere BEsuche in Heimen machen. Eine Freundin von mir hatte viele Jahre lang einen solchen Service in München, wo sie mit anderen HundebesitzerInnen brave und entsprechend ausgebildete Streichelhunde in Heime brachten, wo diese sich dann streicheln liessen. ABer die gingen natürlich wieder und zu den anfälligen Bewohnern, deren Immunsystem z.B. nicht mehr so fit war, kamen die Tiere auch nicht.
Ich glaube auch nicht ,dass sich dies in Zukunft ändern wird; denn wenn mehr Tiere mit den Menschen einziehen, bedeutet dies noch mehr Platz und mehr Personal und beides ist ja nicht vorhanden. Olga

Liebe Melanie,

es gibt Pflegeheime, die Haustiere zulassen.

Leider hast du nicht geschrieben, wo Deine Oma lebt und in welcher Gegend du ein Heim für sie suchst. Unter ein Herz für Tiere Netzwerk findest Du nach Postleitzahlen Heime aufgeführt, in denen Haustiere willkommen sind.

Wer ein Haustier hat, weiß, welch starke emotionale Bindung entstehen kann. Deswegen ist es gut, wenn ihr der alten Dame, die ja den Verlust ihres Zuhause verkraften muss, nicht auch noch den Verlust ihrer Katze zumutet.

Da du ja den Seniorentreff im Internet gefunden hast, ist es für dich sicher auch kein Problem, ein passendes tierfreundliches Heim für Oma und Katze zu googeln.

Margit


 

Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Erfahrungsberichte und Ratschläge. Besonders der Herz für Tiere Tipp ist sehr hilfreich. Die Seite hatte ich bis dato noch nicht wirklich auf dem Schirm.

Das Problem ist nicht unbedingt eines zu finden, ich habe leider vielmehr die Erfahrung machen müssen, dass viele Heim zwar indirekt damit "werben" auch Haustiere aufzunehmen, jedoch ist dies meist unter bestimmten Voraussetzungen. Daher habe ich gehofft hier eine passende Option zu finden 

In meinem 2. Roman (Herbstlaub, vergriffen) habe ich dieses Problem aufgegriffen.....

Auch im "Pflegenavigator" der AOK (15.858 Pflegeheime in der Datenbank)
kann man unter "Erweiterte Suche" und dann "Weitere Optionen"
unter "Angebote" bei  "Haustiere erlaubt" ein Häkchen machen
und so gezielt nach Heimen suchen.
Auch nach anderen gewünschten Optionen wie zum Beispiel Garten, Internet,
Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige etc. etc.
kann gezielt gesucht werden.

https://www.pflege-navigator.de/

Aus Düsseldorf weiss ich, dass in den Pflegeheimen der Diakonie
Haustiere selbstverständlich sind.

LG
Sam

 

Hallo Melanie,
ich setze mich genau für solche Menschen wie Deine Oma ein, dass diese solange wie möglich mit Ihren Haustieren zusammen bleiben können. 
Bei den Seniorenheimen kommt es ganz wesentlich auf die Seniorenheimleitung an, ob diese "offen" für '"Mensch und Tier" ist. Es gibt aber diese sozialen, tierlieben Menschen :-)
Wichtig für die Seniorenheime ist, wie bereits geschrieben, daß eine Tiervorsorge getroffen wird. Für das Heim u.die Pfleger darf kein Aufwand bzgl. der Tierhaltung anfallen. Und noch ein ganz wesentlicher Punkt ist die Eingewöhnung des Tieres an das neue Heim (und auch für den Menschen). Wir hatten eine Dame, der leider niemand bei der Eingewöhnung Ihrer Katze zur Seite stand. Der Versuch schlug leider fehl u. die Katze musste bei einer Nachbarin untergebracht werden. Mit der nötigen Vor- u. Nachbereitung hätte dies meiner Meinung nach vermieden werden können.
Habt Ihr mittlerweile ein passendes Seniorenheim gefunden, indem eigene Tiere mitbebracht werden können?
VG
Sonja

 
Bei den Seniorenheimen kommt es ganz wesentlich auf die Seniorenheimleitung an, ob diese "offen" für '"Mensch und Tier" ist. Es gibt aber diese sozialen, tierlieben Menschen :-)
Wichtig für die Seniorenheime ist, wie bereits geschrieben, daß eine Tiervorsorge getroffen wird. Für das Heim u.die Pfleger darf kein Aufwand bzgl. der Tierhaltung anfallen.

 

Sonja

Also ich denke, dass eine Heimleitung dies nicht allein entscheiden kann. Meist gehören die Altenheime ja zu grösseren Konzeren (ob nun kirchlich, kommunal oder privat) und dort werden vermutlich die Regeln gemacht, die dann alle einzuhalten haben.
Ich denke auch, dass es zu einfach ist, hier dann von "sozialen, tierlieben Menschen" zu sprechen. Es kann ja auch sein ,dass die menschlichen Bewohner solcher Heime keine Tiere wünschen, weil diese nun mal auch Probleme schaffen (sei es lärmtechnischer oder hygienischer ARt). Und die Vorstellung, dass kein "Pfleger" diesen Mehraufwand zu tragen hat, dürfte auch nicht realistisch sein. Zeit, die diese für Tiere aufwenden, würde ihnen dann bei derVersorgung von Menschen abgehen. Wir wissen ja alle, dass es zu wenige Menschen gibt, die sich der Pflege widmen wollen, da sollten wir dann nicht noch mehr Probleme schaffen als diese ohnehin schon da sind.
Wenn z.B. ein älterer Mensch gar nicht mehr in der Lage ist, mit dem mitgebrachten Hund GAssi zu gehen - wer soll das denn machen, wenn nicht das Personal? Die Heimleitung wird sich vermutlich nicht darum kümmern. Olga