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Haustiere Aktuelle Beissstatistik der Schweiz

tessy
tessy
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von tessy
als Antwort auf navallo vom 29.08.2008, 19:48:29

Navallo, ein Dankeschön an dich für diesen treffenden Bericht!


Gruß
Tessy
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von susannchen
als Antwort auf navallo vom 29.08.2008, 19:48:29
Super, sachlich und korrekt, du scheinst etwas von Hunden zu verstehen!)
--
susannchen
navallo
navallo
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von navallo
als Antwort auf gutgelaunt vom 29.08.2008, 18:29:51
Hallo gutgelaunt,

Auch, wenn Wikipedia zu anderen Aussagen kommt: angelottchens Hinweis auf Quälereien, die in der Schutzhundausbildung üblich sind, ist korrekt.

Im Rahmen dieser Ausbildung kann auf negative Einwirkungen (Korrektur, Starkzwang ...) nicht verzichtet werden. Wer das als Kenner der Ausbildungsmethoden im Schutzdienst behauptet, der versucht sich und andere zu täuschen, weil er Gegenwind aus Richtung Tierschutz zu befürchten hat. Vom Schutzhund wird erwartet, daß er nicht beim ersten Wehwehchen mit eingezogenem Schwanz wegläuft, sonder trotz aller Widrigkeiten bis zum aufhebenden Kommando festhält. Das ohne jegliche Anwendung von Schmerzreizen zu trainieren ähnelt der unsinnigen Aufforderung „Wasch mich, aber mach mich nicht naß!“. Der zur Ausbildung beitragende Scheintäter setzt hierzu beispielsweise Peitsche oder Stock ein. Hunde, die in dieser Ausbildung versagen (Gehorsamsmängel, Ängstlichkeit, Durchdreher ...), werden aussortiert (gilt auch für Diensthunde). Nicht selten werden sie dann an Nachbesitzer mit weniger Erfahrung weitergereicht. Diese Hunde haben aber inzwischen schon den Angriff auf Menschen trainieren können und sind deshalb besonders gefährlich.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, was zeigen soll, daß mit ausschließlich „positiver Bestärkung“ zwar viel, aber nicht jedes Ausbildungsziel erreicht wird. Das trifft besonders auch auf die Schutzhundausbildung zu.

--
navallo

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schorsch
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Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von schorsch
als Antwort auf navallo vom 30.08.2008, 01:00:02
Ich habe vor Jahren selber als "BöserMann" in einer Hundedressurgruppe (ja, damals hiess das noch so) gewirkt. Die Hunde taten mir leid....

--
schorsch
gutgelaunt
gutgelaunt
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Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf navallo vom 30.08.2008, 01:00:02

Im Rahmen dieser Ausbildung kann auf negative Einwirkungen (Korrektur, Starkzwang ...) nicht verzichtet werden. Wer das als Kenner der Ausbildungsmethoden im Schutzdienst behauptet, der versucht sich und andere zu täuschen, weil er Gegenwind aus Richtung Tierschutz zu befürchten hat.

Hallo navallo, da drängt sich mir doch die Frage auf, woher hast du diese Kenntnisse, sind es eigene Erfahrungen oder"angelesenes Wissen"?
Um es vorweg zu nehmen, ich muss nichts verteidigen wo es nichts zu verteidigen gibt,dabei möchte ich wiederholen, dass auch hier nicht gänzlich "Fehlverhalten" auszuschließen auszuschließen ist.


gutgelaunt
pilli
pilli
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von pilli
als Antwort auf angelottchen vom 29.08.2008, 16:43:07
mehrfach hat navallo als fachmann für hundesport, informative beiträge im seniorentreff geschrieben,

ich darf zu dem aktuellen thema erinnern:

navallo begann die Diskussion am 27.11.05 (17:54):

Beispiele für groteske Vorschriften (wer kennt weitere?)

Schutzhundprüfungen:
Der Hund soll einen Scheintäter stellen, auf Kommando "Faß" am Ärmel festhalten und auf "Aus" loslassen. Trainiert wird das mit einem gepolsterten Ärmel, den der Hund als Spielgerät betrachtet. In der Realität tritt ein Angreifer aber nie mit einem gepolsterten Ärmel auf. Daher wird mancher Hund in wirklicher Gefahrensituation mit dem Kommando "Faß" nichts anzufangen wissen und verdutzt verharren. Hinzu kommt, daß jeder Täter ein Kommando wie "Platz" oder "Aus" abgeben kann, worauf dann viele ausgebildeten Hunde auch bei Fremden ablassen. Wer mal beim Heimweg von einem Schäferhund belästigt wird, sollte das im Hinterkopf behalten.

Ich bin dagegen, daß Privatleute ihre Hunde abrichten dürfen, Menschen anzugreifen. Daß Kommando "Faß" ist im Leben eines Durchschnittsmenschen nie erforderlich. Die bloße Anwesenheit eines mittelgroßen Hundes schützt vollkommen. Die Gerichte entscheiden immer zu Ungunsten eines Hundebesitzers, der das Kommando "Faß" benutzt hat.

Fährtenhundprüfungen:
Sie sind so ausgerichtet, daß die Spur eines Fährtenlegers möglichst zentimetergenau verfolgt wird. Da Mutti sich nur sehr selten allein im Wald verirrt, ist diese Übung für den Alltag nicht sonderlich nützlich. Will man wirklich profitieren, dann wäre es sinnvoller, seinen Hund auf das Wiederfinden verlorener Gegenstände zu trainieren (Autoschlüssel, Taschenmesser, Geldbörse, Ausweis ...). Das kann man aufbauen, indem man ein vom Hund gern apportiertes Spielzeug gelegentlich aus der Hosentasche fallen läßt. Eine andere Variante ist, ihn ein bestimmtes Areal frei absuchen zu lassen, ohne die blödsinnige Forderung, daß er die Spur unbedingt einhalten muß. Diese Art Versteckspiel macht übrigens beiden Seiten einen Riesenspaß und ist sogar in geschlossenen Räumen möglich. In der Jagdhundausbildung kennt man diese Art der Suche als "Revieren", in der Sporthundeausbildung ist sie weitgehend unbekannt und führt zum Durchfallen bei der Prüfung. Hier wird das Suchen wichtiger als das Finden - wie absurd.

Hinsichtlich der Kommandos schreibt der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) überwiegend akustische Signale vor. Beispielsweise darf der Hund zum Herankommen nur mit einsilbigen Worten ("komm", "hier") oder seinem Namen gerufen werden. Ruft jemand "hierher" (=Zweisilber), bedeutet das Punktabzug - es sei denn, der Hund heißt Hierher. Zusätzliche Hand- und sonstige optische Zeichen sowie ein Pfiff werden als Fehler mit massiven Punktabzügen geahndet. Von Natur aus beachten Hunde aber körpersprachliche Signale ihres Rudelführers stärker als sein Gequatsche. Der Hund merkt folglich nur noch am Geschrei, daß er gemeint sein könnte. Mir ist das Anbrüllen eines Hundes genauso zuwider, wie das Anschreien eines Menschen. Es ist viel angenehmer, seinem Hund vor einem Verkaufstresen mit einem unauffälligen Wink ablegen zu können oder ihn lautlos neben sich zu winken und absitzen zu lassen.

In den USA gibt es Prüfungsordnungen, in denen gegenüber Fremden die Verweigerung von Futter gefordert ist. Abgesehen davon, daß das mit Reizstromgeräten "trainiert" wird, was macht der arme Hund, wenn Herrchen krank wird?


auch das im link angezeigte diskussions-thema bietet hilfreiche tipps.


--
pilli

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angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf gutgelaunt vom 29.08.2008, 18:29:51
gutgelaunt: wie schön, dass du meinen beiträgen so viel aufmerksamkeit schenkst - geht es dir doch vor allem darum mir zu unterstellen, ich hätte keine ahnung. ich würde dich sehr gerne einladen, einmal videos anzuschauen in denen gezeigt wird, wie diensthunde "scharf" gemacht werden und wie man sie zwingt, gegen ihre natur anzugreifen und konsequent dem befehl ihres "herren" zu folgen wie ein hirnloser soldat.

du fragst, ob ich ahnung von hundeausbildung habe - ja, gutgelaunt. das habe ich. ich darf und kann sogaso manchen viele verhaltensgestörte hunde mit gebrochenem willen gesehen und therapiert - ausnahmelos grosse rassen von stolzer natur - die in sogenannten schutzhundeausbildungen und bei trainern schon genannter behörden kaputt gemacht wurden.

den wikilink habe ich hier vor allem wegen der rassen eingestellt, die zur polizeihundestaffel und vom zoll usw ausgesucht werden - eindeutig weniger deutsche schäferhunde, als sich das so mancher vorstellen mag und kann. mir einen vorwurf daraus zu machen, dass da auch blödsinn drinsteht, ist unseriös und zeigt einmal mehr deine schwächen.

--
angelottchen
Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf navallo vom 30.08.2008, 01:00:02
Hallo Navallo,
ich glaube es Dir unbesehen.
Wir,meine Freundin und ich waren früher,
ist inzwischen nun schon wieder über 10 Jahre her,
in einer ehemaligen Polizeihundeschule zum Trainieren
unserer Hunde.Um gehorsam zu üben und danach gab es den
beliebten Hundesport Agility.

Wenn wir zu früh dort ankamen,waren die Schäferhunde noch beim Training. Was da abging,naja man dachte nur,zum Glück geht man nicht so mit unseren Hunden dort um.Denn auch in unserer Gruppe gab es Rottweiler und Schäferhunde. Ich stellte mich oft absichtlich neben einem Rottweiler,damit meine kleine Sheltiehündin sich an die großen Hunde gewöhnen sollte.

Doch leider ist sie einige Jahre später von einem nicht ganz astreinen Schäferhund zerfleischt worden. Die Wunden waren beträchtlich,sie wurde bis auf die
Lunge durchgebissen,hatte noch Wunden am Hals und Auge
und am Po. Gottseidank war es mit der Lunge noch mal
gut gegangen,in der Tierklinik wurde die Lunge gleich
auf ihre Dichtigkeit überprüft. Naja den Schrecken,
werde ich so schnell nicht vergessen,als das hier beschriebene passierte.

Gruß,Astrid
navallo
navallo
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von navallo
als Antwort auf gutgelaunt vom 30.08.2008, 09:14:54
Hallo gutgelaunt,
zu deiner Frage, inwieweit es sich bei mir um "angelesenes Wissen" handelt:

Ich war viele Jahre Mitglied und Vorstand in Hundesportvereinen und habe entsprechende Sachkundenachweise. Hinsichtlich möglicher Ausbildungsmethoden habe ich mit Unterbrechungen seit mehr als einem halben Jahrhundert so ziemlich alles erlebt, was in dieser Zeit gelaufen ist – angefangen von äußerst brutalem Vorgehen (z. B. Jagdhundausbildung nach Granderath, Diensthund-„Dressur“ für die „bewaffneten Organe der DDR“) bis zur heutigen Soft-Erziehung, in der jedwede Bestrafung offiziell verpönt ist(, die aber nicht immer zum Ziel führen kann). Ich glaube daher schon, daß ich ein eigenes, nicht immer mit den bücherschreibenden Gurus oder Tierschützern deckungsgleiches Erfahrungsgut ansammeln konnte.

Vielleicht hilft dir pillis Link weiter :o)
--
navallo
gutgelaunt
gutgelaunt
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf navallo vom 30.08.2008, 12:08:32
Hallo navallo,
zuerst einmal besten Dank für deine Antwort und den Hinweis auf deine früheren Ausführungen, da gehe ich doch gerne mal auf deinen Beitrag vom 27.11.2005 ein, den Pilli eingestellt hat.
Da sich meine Äußerungen ausschließlich auf die Ausbildung von "Gebrauchshunden" beziehen, möchte ich doch einiges klären und gehe mal speziell auf die Ausbildung in der Zollverwaltung ein.
Zur Schutzhundeausbildung; hier wird nicht nur mit dem "gepolsterten Arm" sondern auch mit dem "Ganzkörperanzug" gearbeitet.
Zur Fährtenausbildung; hier wird m.M. nach ein wenig vermischt.
1. die Fährte wird gesucht, wenn Gegenstände bereits zur Fährtenaufnahme vorhanden sind bzw. die ersten Gegenstände aufgefunden wurden, dabei dürfte es doch wohl auf der Hand liegen, je genauer der Hund an der Fährte geht, je erfolgreicher wird er sein.
2. Das "Revieren" bzw. "Stöbern" soll vermisste/verirrte Personen in einem unwegsamen Gelände aufspüren.
Hierbei wird der Hund mit einer ausholenden Armbewegung in die jeweilige Richtung mit dem Kommando "Such" geschickt.
Zu deinen Auslassungen hinsichtlich welche Kommandos in der Unterordnung angebracht sind,kann ich dir sagen, ich habe meinen Hund nie anschreien müssen und ist auch bei anderen Hunden in den jeweiligen Verwaltungen bestimmt nicht nötig.
Nochmals, ich weiß wie gerade die Hundehaltung und auch Ausbildung unterschiedlich praktiziert und wahrgenommen wird, aber hilfreich wäre dabei eine Differenzierung allemal....


gutgelaunt

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