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Haustiere Aktuelle Beissstatistik der Schweiz

navallo
navallo
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von navallo
als Antwort auf gutgelaunt vom 30.08.2008, 19:56:44
Hallo gutgelaunt,
(Nebenbemerkung: Dein Link war nicht zu öffnen)
du hast Recht: man muß differenzieren.

Das allerdings ist im vorgegebenen Rahmen kaum möglich. Ich habe mich bewußt zu Dienst- und Gebrauchshunden (ein zu weites Feld, -das Ausgangsthema beschränkte sich aufs Beißen -) zurückgehalten und mich hauptsächlich zur privaten Hundehaltung für persönliche Verwendung geäußert (siehe meine Antwort für uki). Daß aus der Diskussion heraus Berührungspunkte zu "behördlich oder halbamtlich geführten" Hunden entstehen, ist kaum zu vermeiden.

Mein Anliegen ist eher, privaten Haltern und hundefernen Nichtwissern bei Problemen bescheiden zu helfen, vielleicht sogar die Militanz mancher Hundefeinde etwas abzubauen. Mag sein, daß Letzteres illusorisch ist. Einen Anspruch auf Unfehlbarkeit erhebe ich nicht. Ich bin mir bewußt, daß in Behörden relativ starre Regeln notwendig sind, die ich allerdings privat nicht brauche, schon gar nicht in der Hundeausbildung. Ich bin kein martialischer Tierschützer, erachte dennoch Tierschutz für unbedingt erforderlich. Tierquälerei beginnt für mich bereits bei lebenslänglichem Maulkorb- und Leinenzwang oder Zwinger-Einzelhaft. Ich halte Teletaktgeräte in falschen Händen für unverantwortlich, glaube jedoch, daß der ungeregelte Stromstoß elektrischer Weidezäune eine wesentlich größere Tierquälerei darstellt als der vorübergehende, nach unten genau dosierbare Reiz eines modernen (!) Teletaktgerätes mit akustischer Vorwarnung. Der abgegebene Reiz entspricht nämlich dem physiotherapeutischer Behandlungsgeräte, gegen deren Anwendung beim Menschen niemand Einspruch erhebt. Wo es irgend möglich ist, bin ich für "positive Bestärkung", "Motivationstraining" und was so an gebräuchlichen Schlagwörten noch existiert, werde aber (z. B. im Interesse der notwendigen Rangordnung, oder der Sicherheit) nicht gänzlich auf's Strafen verzichten. Das tun Hunde untereinander auch nicht. Ein sinnvolles (!) Ausbildungsziel und die vorgegebene Eignung des Hundes sind mir für die einzusetzenden Methoden wesentlich. Im Privatbereich ist z. B. Fährte unvergleichlich seltener erforderlich als Suche (s. o). Der private Hundehalter sollte also zuvorderst wissen, was er mit seinem Hund will (eine Behörde weiß das hoffentlich), wobei man als Ausbilder beratend wirken kann (,statt in vorauseilendem Gehorsam allen Vorgaben des VDH zu folgen). Alles was dem Wachsen einer Art Urvertrauens zwischen Hund und Hundeführer zuwiderläuft, ist abzulehnen. Mein gegenwärtiger Kamerad Hund, der Drecksack, hat mich mit Häme durch die Begleithundprüfung rauschen lassen (hielt den Abstand bei der Freifolge nicht ein), obzwar er vor- und nachher alles mit absoluter Sicherheit beherrschte. Ich habe auf die Wiederholung und damit auf die Urkunde verzichtet. Wir mögen uns trotzdem.

Soviel ganz grob zu meinen Einstellungen, welche manchmal von gängigen Denkmustern abweichen (Beispiel Teletakt). Den damit auf den Plan gerufenen, blindlings allen Doktrinen vertrauenden Dogmatikern fehlt zumeist ein alternativer Vergleich. Ich sehe ihnen das nach.

Mutmaßlich warst du Diensthundeführer beim Zoll?

Dort scheint mir (im Gegensatz zu z. B. privaten Wach- und Sicherheitsdiensten) die Ausbildung und Haltung ordentlich geregelt. Mir fehlen allerdings persönliche Einblicke in diesen Bereich. Ich möchte daher die Gelegenheit beim Schopfe packen und einige spontane Fragen beim Fachmann loswerden.
* Was passiert mit Hunden, die ihr Ausbildungsziel nicht erreichen? Oder gibt es das beim Zoll nicht?

* Gehört die Schutzhundausbildung zur Grundausbildung, ohne die ein Hund auch für andere Aufgaben nicht eingesetzt werden darf? Wenn ja, welche SchH-Mindeststufe? (Wenn nein, kann ich euch nur gratulieren. Ein guter Vorstehhund und Bringselverweiser muß m. E. keine Raubzeugschärfe haben)

* Bist du der Auffassung, man kommt in der in der Schutzhundausbildung ohne Negativeinwirkungen aus?

* Wie oft warst du in wieviel Diensthundeführerjahren ernstlich genötigt, das Kommando "Faß" (oder ein gleichwertiges) einsetzen zu müssen? Wenn ja, welche Konsequenzen hatte das?

* Unter welchen Voraussetzungen werden Teletaktgeräte eingesetzt? Wenn nein, wie verhinderst du gefahrträchtiges Fehlverhalten außerhalb deines unmittelbaren Einwirkungsbereichs? (Bitte nicht als Vorwurf verstehen)

* Gibt es Zwingerhaltung? In welchem Ausmaß hat der Diensthund Familienanschluß?

* In welchem Umfang gibt es Freilauf in fremder Umgebung (z. B. nach Fährtenarbeit)?

* Arbeiten auch mehrere Hundführer mit dem gleichen Hund? (wird bei vielen Wachdiensten praktiziert)

* Wie sind Trainingszeiten (Dauer und Häufigkeit) und wie sind Unterbringung und Training in Abwesenheitszeiten (Urlaub) geregelt?

* Inwieweit ist der Hundeführer an vorgeschriebene Kommandos gebunden? Darf er beispielsweise mit "Gib Ruhe!" seinen Hund zum Lautgeben auffordern? (Manchmal ganz nützlich, wenn man nicht möchte, daß der Hund dauernd von irgendwelchen fremden Leuten angetatscht wird, man andererseits diesen nicht gar zu harsch in die Parade fahren möchte.)


Vielleicht etwas zu viel Fragen? (Aber bei Weitem nicht alle.) Wäre schön, wenn du meine aufrichtige Neugier wenigstens etwas stillen könntest .
Ja-aber-Spiele, Sandkastenkriege oder Argumentations-Pingpong möchte ich damit nicht auslösen. :o)

--
mfg
navallo
gutgelaunt
gutgelaunt
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf navallo vom 31.08.2008, 20:17:33
Dort scheint mir (im Gegensatz zu z. B. privaten Wach- und Sicherheitsdiensten) die Ausbildung und Haltung ordentlich geregelt. Mir fehlen allerdings persönliche Einblicke in diesen Bereich. Ich möchte daher die Gelegenheit beim Schopfe packen und einige spontane Fragen beim Fachmann loswerden.

Hallo navallo,
besten Dank für deine sachliche Antwort, stelle dabei fest, in vielen Vorstellungen liegen wir durchaus auf eine gemeinsame Linie..)
Meine Antworten auf deine Fragen werde ich wohl besser per PN senden, da es zu sehr ins "fachliche" geht.
Zu einigen deiner Fragen stelle ich schon mal vorab einen Link über das Zollhundewesen ein, der hoffentlich auch nun anklickbar sein wird...
Zollhunde

einen guten Wochenanfang wünscht


gutgelaunt
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von rolf †
als Antwort auf gutgelaunt vom 31.08.2008, 22:05:13
Warum per PN, es gibt noch mehr Interessierte.
--
rolf

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susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von susannchen
als Antwort auf rolf † vom 31.08.2008, 22:20:41
Das meiste kannst du doch aus den Links von gutgelaunt erlesen, alles andere sind Insiderinfos die ein Aussenstehender der mit der Materie nichts zu tun hat, eh nicht versteht.
--
susannchen
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von rolf †
als Antwort auf susannchen vom 31.08.2008, 22:58:16
Der Link verweist auf eine offizielle Darstellung, die natürlich nur das Positive darstellt. Da kann ich auch einen Politiker fragen, wen ich wählen soll.
Eine direkte Antwort könnte da ehrlicher sein und auch Negatives enthalten.
--
rolf
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von susannchen
als Antwort auf rolf † vom 31.08.2008, 23:03:40
Da hast du natürlich vollkommen recht, einiges ist geschönt.
Ich selbst war oft dabei auf dem Hundeplatz, mein Vater war Hundeführer beim Zoll.

Bestimmt hat mir nicht alles wirklich gefallen, allerdings du weisst ja, ein Beamter hat sein Dienstgeheimnis, einige Dinge werden da nicht an die grosse Glocke gehängt.

Allerdings wie auf privaten Trainingsplätzen geht es da nicht zu.
--
susannchen

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peter25
peter25
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von peter25
als Antwort auf navallo vom 31.08.2008, 20:17:33
Nur mal so, als Wort zum Sonntagsausklang.(Fragen)
Wie sieht eigentlich die Beissstatistik im ST-Forum aus?
Hier wird doch auch ab und zu gebissen?
Reicht da ein Maulkorb oder ist Pflaster ausreichend?
Oder fallen beim richtigen zubeißen die "Dritten "raus?und es besteht keine größere Gefahr?
--
peter25
navallo
navallo
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von navallo
als Antwort auf gutgelaunt vom 31.08.2008, 22:05:13
Danke gutgelaunt
Die meisten meiner Fragen sind bereits durch deine Links beantwortet. Bin trotzdem auf die PN gespannt.

Meine Ablehnung privater Schutzhundausbildungen entstand vor ca 35 Jahren, nachdem ich Hundenarr erlebte, daß ein privat voll ausgebildeter Schutzhund III (Deutscher Schäferhund) aus unvorhersehbarer Situation heraus einem 5-Jährigen die Kehle durchgebissen hatte. Hundeführer war der Großvater des Jungen. Das Kind überlebte nur, weil die Bißverletzung zu einer offenen Verbindung der Luftröhre nach außen geführt hatte, sonst wäre er erstickt. Der Hund wurde getötet.

Auch wenn der Irrsinn einer Schutzhundausbildung aus Renommiersucht auf unseren Hundesportplätzen weiterhin stattfindet, scheint sich doch inzwischen einiges geändert zu haben.

Deshalb freut mich in Bezug auf den Zoll:

„Für Personen- oder Handgepäckkontrollen ... setzt man ... Rauschgiftspürhunde ein, die ihren Fund dadurch anzeigen, dass sie einfach davor absitzen. Solche Hunde erhalten auch, selbst wenn sie Diensthunderassen angehören, nie eine Schutzhundausbildung, weil sie direkt an Personen eingesetzt werden.“

und

Der reine Schutzhund, der vor allem im Grenzaufsichtsdienst eine bedeutende Rolle gespielt hatte, trat immer weiter in den Hintergrund. Stattdessen rückte die Spürhundausbildung zusehends in den Mittelpunkt ...“
geschrieben von Link von gutgelaunt


--
navallo
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf navallo vom 01.09.2008, 16:49:09
Hallo Navallo - gerade Dir möchte ich einen von vielen schlimmen Webseiten mitteilen, auf denen immer noch ein Hohelied auf den "privaten Schutzhund" und ganz besonders auf deren Halter gesungen wird - mit dem Text entlarven diese Leute sich selbst und die Hunde können einem eigentlich nur leid tun ... leider sind es eben immer wieder vor männliche Profilsneurotiker, die meinen, ein solches Tier "beherrschen" zu müssen/können und sich der wirklichen Verantwortung kein bisschen bewusst sind. Ein solcher Hund ist wie eine entsicherte Handgranate in den falschen Händen. Die Adresse ist www.der-schutzhund.de

Ich aktiviere den Link hier extra nicht.
--
angelottchen
cica
cica
Mitglied

Re: Aktuelle Beissstatistik der Schweiz
geschrieben von cica
als Antwort auf peter25 vom 28.08.2008, 16:40:32
Ist doch wohl das Letzte !! Den Maulkorb sollte man Dir anlegen,dann weist Du wie sich das anfühlt. Wenn Hunde bissig sind ,dann ist das A...Loch immer am anderen Ende der Leine zu suchen.
LG: cica

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