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Gute Nachrichten Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant

Mitglied_b12f0f2
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Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 11.11.2015, 16:22:45
Liebe Ela,

ist es nicht witzig, was aus diesem harmlosen kleinen Geschichtchen hier im ST gemacht wird?

....bin zwar nicht Ela ...

hab deine Worte aber auch gelesen
und denke:
was für ein Unsinn doch manchmal geschrieben wird.

Damit,liebe Wölfin,
meine ich natürlich absolut nicht deine Worte!

Aber,um einem"in die Jahre Gekommenen" eine
Freude machen zu wollen,muß man ihn wahrhaftig nicht ausgerechnet in einem Restaurant der Peinlichkeit aussetzen!

So einen --wie schon erwähnt-- Unsinn (vorsichtig ausgedrückt)
kann nur jemand äußern,der entweder absolut keine Ahnung hat,
oder sich wichtig machen will.

Einfach nur peinlich!

Gudrun

p.s.

schon mal daran gedacht,daß möglicherweise -auch jüngere Menschen- ähnliche Erkrankungen haben und hier lesen?
Medea
Medea
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.11.2015, 16:20:50
Okay liebe Elbstromerin,
lassen wir das, wahrscheinlich haben wir einfach
aneinander vorbeigeschrieben - ich habe schon
verstanden, daß Du wie ebenso ich uns im Alter nicht
fremdbestimmen lassen wollen und hoffen, daß das nie
eintreten möge. Und daß unsere Kinder die Liebe und
Geduld aufbringen, uns jegliche Bevormundung zu ersparen.

Besten Gruß
Medea.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von Edita
als Antwort auf Medea vom 11.11.2015, 16:54:07
Medea - ich häng mich nur dran!

Also jetzt kann ich mich auch nicht mehr zurückhalten......
Wie man bei dem Thema und bei so einer Geschichte, selbst wenn es nur ein Märchen ist, ausgerechnet auf Fremdbestimmung kommen kann, ist mir ein Rätsel.......
Meine Schwiegermutter hatte auch stark Parkinson, sie konnte nur noch mit 2 Löffeln essen, die linke Hand war nicht ganz so schlimm betroffen wie die rechte Hand, und mit der linken Hand hat sie das Essen auf den Löffel in der rechten Hand geschoben, sie hätte auch gleich mit der linken Hand essen können, aber sie sagte immer " die rechte Hand muß auch ihre Übungen machen "!
Gekleckert hat sie auch, aber das war ihr egal und mir auch, jedenfalls wenn ich sie in Bayreuth besucht habe, wollte sie immer noch mit mir Essen gehen, das war ein highlight für sie, eine Spazierfahrt mit dem Auto, andere Tapeten, andere Leute sehn, andere Auswahl, anderer Geschmack! Das letzte Mal, daß wir das machen konnten, da war sie 96, ein paar Wochen später mußte man ihr ein Bein abnehmen, und da ging es dann nicht mehr, aber weil sie im Kopf ganz klar war, schwärmte bis kurz vor ihrem Tod von ihrem letzten Ausflug mit Essen gehen! Das hat sooo gut geschmeckt und sooo viel hatte sie schon lange nicht mehr gegessen, " ha-ha-ha - hab ich mir den Bauch vollgeschlagen ", (dabei war es nur eine Seniorenportion)!

Edita

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von Medea
als Antwort auf Edita vom 11.11.2015, 17:41:48
Edita,
für diesen Beitrag bekommst Du eine herzliche
Umarmung von mir.

Gruß Medea
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von bukamary
Tja, worum geht es eigentlich bei der Geschichte? Doch nicht warum dass der Sohn mit dem Vater zum Essen ging. Eigentlich ein ganz normales Ereignis.
Geht es nicht vielmehr darum, wie wir mit Menschen, die sagen wir mal aus irgendeinem Grund (sei es Demenz, Alter, Krankheit, Behinderung oder sonst etwas)in irgendeiner Form sich nicht mehr so verhalten können, wie es von ihnen erwartet wird. Dann wird locker unterstellt, dass es demjenigen peinlich sein könnte, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Unverständnis für die fehlende Sensibilität der Begleitperson, der dies dem Menschen mit „peinlichem“ Verhalten zumutet.
Mit welchem Recht erwarten wir ein bestimmtes verhalten? Und wer bestimmnt eigentlich welches Verhalten zu erwarten ist? Was ist wirklich peinlich?
Egal ob ich die von Ela eingestellte Geschichte nehme oder das Grimm’sche Märchen , in beiden geht es um Wertschätzung. Respekt und Toleranz. Wenn mir das fehlt, dann kann sehr wohl nicht das Verhalten, sondern eine Situation peinlich werden. Haben nicht die meisten User hier einfach das Ende der Geschichte außer Acht gelassen?
Hier eine kleine reale Begebenheit. Eine Bekannte ging mit ihrem inzwischen deutlich an Demenz leidenden Mann wie seit Jahren weiterhin regelmäßig in ihr Stammrestaurant. Bei einem dieser Besuche reagierte ein Gast entsprechend. Meine Bekannte sagte anschließend zu der Restaurantbetreiberin, dass sie wohl jetzt nicht mehr mit ihrem Mann kommen könne. Daraufhin die Wirtin, dies sei Blödsinn, selbstverständlich kommt sie weiterhin mit dem Ehemann und wenn es einem Gast nicht gefällt, dürfe dieser gerne in ein anderes Restaurant gehen.

Selbstbestimmungsrecht? Da fällt mir eher Inklusion ein?

bukamary
margit
margit
Administrator

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von margit
als Antwort auf Edita vom 11.11.2015, 17:41:48
Jede Sache hat zwei oder mehrere Seiten. Meine Mutter ist 89 Jahre alt und würde nie in ihrer Hauskleidung auf die Straße gehen oder mit nicht perfekter Frisur und Kleidung mit uns einen Ausflug machen. Ich weiß auch, dass sie auf keinen Fall, sollte sie einmal Schwierigkeiten beim Essen haben, ein Restaurant besuchen würde. Sie dann gegen oder ohne ihren Willen mitzunehmen, verböte sich von selbst.
Ganz anders verhält sich ein alter Freund von uns. Schwerst an Parkinson erkrankt, an den Rollstuhl gefesselt und im Pflegeheim wohnend liebt er es, das Heim zu verlassen und gepflegt essen zu gehen, d.h. zum Essen gefahren zu werden. Beim ersten Mal fühlten wir uns dabei nicht besonders wohl, da wir nicht wussten, ob der sperrige Rollstuhl überhaupt einen Platz im Restaurant finden und wie der Wirt und andere Gäste auf uns reagieren würden. Und dann haben wir erlebt, wie einfach das alles sein kann, wenn Menschen guten Willens sind. Der Wirt empfahl uns einen Platz, wo der Rollstuhl bequem an den Tisch passte, er zeigte unserem Freund den appetitlich dekorierten Teller, bevor er fachkundig das Essen in mundgerechte Stücke schnitt, und das Getränk brachte er gleich mit Strohhalm, so dass auch das Trinken kein größeres Problem darstellte. Die anderen Gäste reagierten absolut positiv und für unseren Freund war dieses Abendessen eine willkommene Abwechslung vom trüben Alltag.
Wir haben gelernt, dass jeder Mensch mit einer Behinderung anders umgeht und dass wir nicht allgemeine Regeln aus unserer persönlichen Sicht der Dinge erstellen dürfen.

Margit

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justus39
justus39
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von justus39
als Antwort auf Medea vom 11.11.2015, 18:05:18
Edita,
für diesen Beitrag bekommst Du eine herzliche
Umarmung von mir.

Gruß Medea


justus
Edita
Edita
Mitglied

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von Edita
als Antwort auf margit vom 11.11.2015, 18:33:01
Ich denke, daß es so ist wie du schreibst Margit, ich habe Deine Mama ja auch kennengelernt, sie verkörpert innerlich und äußerlich das, was man sich gemeinhin unter einer Dame vorstellt, bewundernswert! Meine Schwiegermutter war das krasse Gegenteil, robust, derb, nicht zimperlich, dadurch kam ihre innerliche Wärme oftmals schon ganz schön abgekühlt auch nach außen hin an, aber........hauptsächlich ich durfte ihre Schwächen sehen, erleben und spüren, bei mir hatte sie am wenigsten Angst sich zu blamieren oder schämen zu müssen, sie hat ja jahrzehnte erlebt, daß ich auch für Mausi, egal was sie fabriziert hat, durch's Feuer oder durch die Hölle ging und immer noch gehe, also wenn es sein muß!

Ich denke, daß diese Grimmsche Parabel etwas anderes erzählen will, als von der Fremdbestimmung von alten Leuten oder Behinderten, m.M. n. sagt sie, " versteckt nicht eure Familienangehörigen, auch nicht wenn sie nicht oder nicht mehr den gesellschaftlichen Normen entsprechen, laßt sie teilhaben an eurem Leben, an eurer Freude, an eurem Vergnügen, schließt sie nicht vom Leben aus, auch nicht von eurem, denn dann sind sie lebendig begraben "! Den Zuschauern oder den Gaffern halten sie den Spiegel vor und erteilen ihnen eine Lehre! Die Gebrüder Grimm waren ja keine romantischen Dichter und Märchenerzähler, sie gehörten zu den Realisten, die die damaligen zeitgenössischen Zustände, und auch die vorherigen, unter die Lupe nahmen und sie z.B. in Parabelform dem Volk, liebevoll verpackt, unter die Nase hielten!

Danke Medea und Justus! Ich euch auch!

Edita
Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eigentlich sind hier zwei Geschichten:

Einmal die erste vom Sohn, der den Vater in
ein Restaurant mit nimmt und die anderen
Gäste "lernen" von diesem Verhalten und ein
Gast macht den Sohn darauf aufmerksam, dass
hier alle etwas gelernt haben.

Grimmsches Märchen geht weiter: Es macht darauf
aufmerksam, dass Kinder nachahmen, was die Erwachsenen
tun. Die Erwachsenen allerdings tun mit
Bewusstsein, das Kind ahmt nach in der Unschuld,
weil es meint, was die Eltern tun ist richtig.
Also schnitze ich eine Holzschüssel für die Zeit,
in der meine Eltern hinter dem Ofen sitzen und
ich sie füttere.

Darauf wollte ich noch aufmerksam machen.
Wenns gestattet ist.

Clemats
Karl
Karl
Administrator

Re: Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater in ein Restaurant
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.11.2015, 08:10:58
Liebe Clematis,

ich stimme Dir zu. Das Märchen der Gebrüder Grimm ist etwas anders gelagert als die Ausgangsgeschichte von Ela48.

Liebe Ela48,

Du hast mit Deiner Geschichte bei vielen Nachdenken ausgelöst, was man an der lebhaften Diskussion sehen kann. M. E. ist auch etwas dabei "rumgekommen", d. h. wir alle merken wie sensibel wir und andere bei diesem Thema sind. Danke allen DiskutantInnen!

Karl

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