Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

luchs35
luchs35
Mitglied

Vergesst den Glückspfennig nicht- auch wenn er nun Euro heißt
geschrieben von luchs35
Beliebt sind die "Glückspfennige", die gem. der alten Volksweisheit "wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", Ihre glücksbringende Bedeutung bis heute aufrechthalten konnten.

Der Glückspfennig, in Zeiten des Euros eigentlich Glückscent, aber das sagt kaum einer, ist ein Symbol für Reichtum. Indem man ihn symbolisch verschenkt, wünscht man dem Empfänger, daß diesem niemals das Geld ausgehen möge.

Des Hufeisens Aufgabe dagegen ist es, als Talisman Haus und Hof zu schützen und Fremden den Eingang zu verwehren.

In früheren Zeiten wurde es auch an Schiffsmasten genagelt - selbst Admiral Nelson sorgte dafür, daß die "Victory" nicht ohne diesen Glücksbringer in See stach.

Schornsteinfeger oder Kaminkehrer gelten als Glücksbringer, weil sie immer als erste am Neujahrsmorgen durch die Straßen gingen und zum neuen Jahr gratulierten.
anjeli
anjeli
Mitglied

Nein, bloss nicht den Glückspfennig vergessen
geschrieben von anjeli
denn er ist ein wichtiger Faktor für Glück.

Er besteht aus Kupfer. Dieses Kupfer so glaubte man früher
löse allen bösen Zauber und stärke die Liebesfähigkeit.
Das Kupfer war der Göttin Venus zugeordnet.

Das Finden eines Pfennigs(Cents) bringt Glück, weil im Kleinen der Ursprung für etwas Großes liegt.

Einen Penny für deine Gedanken hört sich doch wohl schöner an als einen Cent für deine Gedanken.
Dabei feiert der Euro, der uns den Cent beschert hat, seinen 10jährigen Geburtstag.

anjeli
anjeli
Mitglied

Das Hufeisen
geschrieben von anjeli
Ja, man sollte das Eisen schmieden solange es heiß ist.

Die alten Griechen haben den Pferden die Schuhe verpaßt.


Das Hufeisen gilt als Glücksbringer, weil es die Form eines aufgehenden Mondes hat.
Der heilige Dunstan war ein geschickter Hufschmied. Er sollte des Teufels Huf beschlagen. Er
schlug so fest zu, dass der Teufel um Gnade winselte. Erst als der Teufel versprach alle Menschen,
die ein Hufeisen trugen, zu verschonen, hörte der Hufschmied auf zu hämmern.

Hufeisen als Glücksbringer sind in der ganzen Welt als Glückbringer bekannt. In Deutschland besonders im lutherischen Norden.
Das Hufeisen muß mit der Öffnung nach unten gehalten werden, damit das Glück auslaufen kann.
Es muß gefunden werden, darf nicht gesucht werden.. Im Haus wird es meist an der Schwelle zur
Tür angebracht.

Das Hufeisen ist des Pferdes Schuh. Das Pferd wurde in Urzeiten höher geachtet als der Stier.
Vielleicht weil es sich sehr spät domestizieren ließ und mit seiner Kraft, seinem Aufbäumen,
seiner wehenden Mähne und den blitzenden Zähnen ein Urbild der unbezähmten Natur war.
Dem Gott Wotan wurden Pferde geopfert und das Fleisch wurde verspeist. Es war aber als
alltägliche Speise tabu.




Irgendwie bin ich ein bisschen verunsichert, wie das Hufeisen angebracht werden soll.
Eine andere Version soll sein, mit der Öffnung nach oben, damit das Glück nicht herausfällt.



Glücksklee, vierblättrige Kleeblätter sehen nicht nur schön aus, sie bringen auch Glück.
Die vier Blätter stehen für Hoffnung – Wohlergehen – Liebe – Glück.
Der Legende nach stammt das Kleeblatt aus dem Paradies. Eva hat, als sie mit Adam aus dem
Paradies vertrieben wurde, einen Stängel mit.
Außerdem sehen die vier Blätter wie ein Kreuz aus und das ist die stärkste Abwehr des Bösen.

Bei so vielen Glückssymbolen muß das Jahr 2012 einfach gut
werden.
Aber Vorsicht, wenn die schwarze Katze von rechts kommt und
wenn dann auch noch Freitag ist. Ohweh, ohweh...

anjeli

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Malinda
Malinda
Mitglied

Neujahrbrauch
geschrieben von Malinda
Jetzt lenke ich von den Hochzeitsbräuchen ab, ist das okay?

In unserer Familie war es üblich, dass die Enkelkinder von den Großeltern eine große süße Brezel aus Hefeteig, möglichst mit Mandeln bestreut, bekam. Dazu mussten die Kinder folgenden Spruch aufsagen:
Jlückselich nö Johr
dr Kopp voll Hoor
de Mull voll Täng
un en Brezel in de Häng!

Das fiel unserem Sohn sehr schwer, denn Dialekt kam ihm nicht über die Lippen.
Diese Brezel wurde auch an die Stuttgarter Enkelkinder per Post geschickt.

So sah sie aus

Und damit wünsche ich allen Schreibern und Lesern ein
" Glückseliges Neues Jahr"



luchs35
luchs35
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Alte Bräuche hatten auch einen Sinn
geschrieben von luchs35
Zu meiner Kinderzeit gehörte noch ein Neujahrsbrauch, der heute wohl ausgestorben ist - leider. Am Neujahrsmorgen war ein Gang zu allen Verwandten und Bekannten, Nachbarn und Freunden angesagt. Man wünschte sich ein gutes neues Jahr, die Kinder bekamen die extra aufbewahrten restlichen Weihnachtsplätzchen, die Großen ein Schnäpschen , genauso wie am nächsten Tag auch Briefträger und Zeitungsboten mit einem Geschenk oder einem Scheinchen für ihre Arbeit während des ganzen Jahres belohnt wurden.

Da entstand manchmal eine muntere Kreuzundquerlauferei, denn viele waren unterwegs und nicht selten traf man sich mitten auf dem Weg.

Heute ist es eher selten, dass sich Menschen Glück zum neuen Jahr wünschen, wenn sie sich nicht sehr gut kennen, da reicht es gerade noch in engstem Familienkreis.

Eigentlich schade, es war immer eine gute Gelegenheit, mit dieser freundlichen Geste manches auszuräumen, was sich während des Jahres angesammelt hatte.

Luchs


anjeli
anjeli
Mitglied

Ich kenne so etwas Ähnliches
geschrieben von anjeli
Meine Eltern sind in der Neujahrsnacht mit einer Flasche Sekt zu den Nachbarn gegangen oder sie sind zu uns gekommen.
Alle haben sich persönlich Prosit Neujahr gewünscht und noch ein bisschen geplaudert.

Bei meiner Tochter wird das auch gemacht. Da treffen sich die Nachbarn in irgendeinem Carport und feiern noch bis in den frühen Morgenstunden.
Stehparty ist dann angesagt, ich haue dann immer ab, kann nicht solange stehen.
Ich wohne nur fünf Minuten Fußweg von meiner Tochter entfernt. Einmal haben mich die jungen Männer plus Schwiegersohn nach Hause geleitet.
Mindestens eine Viertelstunde waren wir unterwegs. Als ich dann vor meiner Haustür stand, habe ich gesagt, dass ich ohne sie schon längst im Reich der Träume wäre.

Die Brezel von Malinda könnte mir auch gefallen, auch der
Brauch dazu.

anjeli

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Gitte45
Gitte45
Mitglied

Neujährcher
geschrieben von Gitte45

gibt es bei uns immer noch.
Damit wird sich bei Müllmänner und Postboote
bedankt.
Auch in unserer Nachbarschaft wird sich noch
gegenseitig besucht oder wenigstens telefoniert
am Neujahrsmorgen.

Dann gibt es auch eine Sorte Kekse hier im
Westerwald, die auch den Namen " Naujohrcher "
haben, die extra für Neujahr gebacken und
verschenkt werden.

Und nicht zu vergessen unseren leckeren
Heringssalat



der darf an Silvester und Neujahr nicht fehlen.
Doch ich glaube den gibt es in der ganzen Republik.

Prosit Neujahr
Gitte

luchs35
luchs35
Mitglied

6. Januar- der Tag der heiligen drei Könige
geschrieben von luchs35
Einst Starttag für Karneval ....

Als letzter Abend der zwölf Raunächte, der als der schlimmste galt und deshalb Oberstnacht hieß, traten am 6. Januar noch einmal Jahresendbräuche auf: Dämonenglaube und Christentum waren hier bemerkenswert miteinander verknüpft. Es war aber auch die Dreimahlsnacht, in der ein dreifaches Mahl, das Dreikönigsmahl, eingenommen wurde. Man darf sich vorstellen, dass an diesem Abend ein fröhliches (Familien-) Fest gefeiert wurde, mit dem offiziell auch die Karnevalszeit begann. Beim Dreikönigsfest wurde seit dem 13. Jahrhundert der „König”, der Freudenkönig oder Bohnenkönig, bestimmt.

Das Auslosen des Königs am Dreikönigstag für das Königsspiel geschah durch das Einbacken einer Bohne (Mandel, Erbse, Münze) in den Königskuchen; verschiedentlich wurden auch zwei Bohnenkerne eingebacken, wobei die schwarze Bohne den König und die weiße die Königin bestimmte. In Frankreich, wo es diesen Brauch auch gab, hieß der Kuchen Galette du Roi.


Galetta du Roi -Kuchen des Königs


Anderswo wurde der König durch Auslosen bestimmt; es wurden Losbriefe ausgestellt, sogenannte Königsbriefe. Der König musste - zu einem späteren Zeitpunkt - ein Königsessen ausrichten. Das Königsspiel war in Europa weit verbreitet. In England nannte es sich „Lord of Misrule” (Herr der Unordnung und des Unfugs) oder Bohnenkönig mit der „Königin Markfett”.

Der Bohnenkönig ernannte einen ganzen närrischen Hofstaat (z. B. Rat, Sekretär, Arzt, Mundschenk, Vorschneider, Diener, Sänger, Musikant, Koch, Hofnarr) und feierte mit diesem das Bohnenfest oder Königsspiel. Wenn der König trank, mussten alle rufen: „Der König trinkt”. Dieses Satz wurde geradezu zum Synonym für dieses Spiel, das bis zur Mitternacht dauerte und von jedem verlangte, dass er seine Rolle durchspielte.

Mit dem Bohnenfest verbunden oder aber auf das Bohnenfest bezogen war das Bohnenlied, an das heute nur noch die Redensart erinnert: „Das geht noch übers Bohnenlied”, „Das ist mir übers Bohnenlied”. Gemeint ist: Das ist unerhört, unglaublich, ungehörig, schamlos, über das erlaubte Maß hinaus.

Obwohl im 15. Jahrhundert das Bohnenlied Überholtes, Veraltetes bezeichnete, erhielt sich die Redensart, die auch noch Ludwig Uhland 1859 in einem Gedicht verwendete: „Ihr fordert, dass ich Lieder singe, mit Deutschlands Barden Glied an Glied” !

Auch wenn heutzutage kein Mensch mehr das Königsspiel spielt, das Bohnenfest feiert, das Bohnenlied singt und einen Königskuchen backt: Das Dreikönigsfest hat sich im Rheinland erhalten, und es ist noch immer die Wendemarke von der Weihnachts- zur Fastnachtszeit, der fünften, in der Liturgie und im Kalender nicht vorgesehenen Jahreszeit.
(Quelle: Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti, Köln)





luchs35
luchs35
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Meine singenden Könige
geschrieben von luchs35


Überraschung schon am Morgen. Es klingelt- und wer steht vor der Tür? Die Könige aus dem Morgenland, die dem Stern gefolgt und bei mir gelandet sind . Bevor ich etwas sagen konnte, legten sie los mit ihrem Lied.

Ich finde , es ist ein sehr schöner Brauch, den man - wie ich dann heute aus anderen Regionen erfuhr, nur in einigen Gebieten ausführt. Die Kinder hatten zuvor festgelegt, für welches Projekt gesammelt wird. Hier war es für ein Heim für Straßenkinder in Venezuela. Die Kinder erzählten dann mit Feuer und von der Wichtigkeit ihrer Botschaft überzeugt von der Arbeit in diesem Heim. Hier spende ich gerne und ohne Rückfragen, denn ich kenne den Weg, den dieses Geld nimmt.
Der ganze Ort wimmelte geradezu von Dreikönigsgrüppchen, an denen sich vom Kindergarten bis zum Gymnasium die Kinder beteiligen - in jedem Jahr. Dafür gibt es dann den Segensspruch über der Wohnungs-/Haustür.

Luchs
anjeli
anjeli
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Soviel wieder dazu gelernt
geschrieben von anjeli
Ich kann mich nur wiederholen, wie bildend der ST doch ist.
Und leckere Dinge, wie den Königskuchen gibt es auch noch.

Luchsi, deine Sternsinger sind auch nicht mehr das was sie
früher waren. Sogar Mädchen sind dabei, dass war früher gar
nicht üblich.
In vergangenen Zeiten kamen die Sternsinger in ihren Meßgewändern zum Singen. Sie waren ja auch alle Meßdiener.

Das finde ich schön, dass die Zeit sich gewandelt hat und die Sternsinger jetzt farbenfroh und modern auftreten.

Sie sind ja die Vertreter der Heiligen Drei Könige. Ob die
drei wirklich Könige waren, das ist nicht überliefert.
Auch die Namen werden nicht in der Bibel erwähnt.
Wie kamen sie ihren Namen?

Auf jeden Fall ist das Sternesingen eine schöne Tradition
und steht jedes Jahr unter einem neuen Motto.

anjeli

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