Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

luchs35
luchs35
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Birkenstecken an Pfingsten
geschrieben von luchs35
Das finde emfinde ich als besonders hübschen Brauch, der sicher allen Mädchen Freude macht - sofern sie nicht ünergangen werden :

In manchen Gemeinden wird in der Pfingstnacht den ledigen Mädchen ein kleines Birkenbäumchen gebracht.
In manchen Orten bekommen alle ledigen Mädchen ein Bäumchen, dann sind es meist die Jungs aus dem Ort, die gemeinsam in der nacht losziehen, um die Birken zu verteilen. In anderen Gemeinden bekommen nur die Mädchen ein Bäumchen, die auch einen (oder auch mehrere) Verehrer haben. Dann sind es nur die verliebten Burschen, die losziehen um ihr Bäumchen loszuwerden.

Wo das Bäumchen abgelegt wird, ist unterschiedlich. In einigen Gegenden stellt man das Bäumchen vor die Haustür oder an die Hauswand. Manchmal wird aber auch nur ein Birkenstrauß in die Dachrinne gelegt.

Wenn die Bäume von Verehrern gebracht werden, wird auch manchmal der Weg vom Verehrer bis zum Bäumchen mit Stroh, Kalk oder Kreide gezeichnet, damit das Mädel auch weiß von wem sie den netten Gruß erhalten hat.

Luchs

luchs35
luchs35
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Pfingststehlen
geschrieben von luchs35
Hafel hat auf einen Brauch, den ich eher auf den 1. Mai vermutet hätte, auf dem Schwarzen Brett hingewiesen- und ich kopiere ihn mal hier rein:

Ein schlimmer Brauch ist das Pfingststehlen

In einigen Gemeinden hat es "Tradition", dass in der Pfingstnacht alles aus den Gärten "geklaut" wird, was nicht niet und nagelfest ist.

Dabei müssen die Besitzer zusehen, wo und wie sie ihre Sachen zurück bekommen.

Hafel


Ich kann mir gut vorstellen, was das für eine Sucherei bei den Gartenbesitzern auslöst. Bei den meisten in dieser Region sorgt das wohl für eine wachsame /durchwachte Pfingstnacht. Und dann winkt noch womöglich der Titel "Pfingstochse"

Luchs
anjeli
anjeli
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Jetzt muss ich mal echt lachen
geschrieben von anjeli
denn hafel hinkt ja ein bisschen hinter mir her.(zwei Tage)
Er ist doch sonst immer aktuell, ich weiss nicht was soll es bedeuten?

Über das Pfingststehlen habe ich schon am 10.06 geschrieben
Aber doppelt gemoppelt ist immer gut und es hält ja besser.

Schön von hafel, dass er mit einem Beitrag unsere Sitten und Gebräuche bereichert.

anjeli




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anjeli
anjeli
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Ich habe noch einen Brauch aus der Eifel
geschrieben von anjeli

den mir mein Schwager mitgeteilt hat.
In jüngeren Jahren hat er auch immer an der Springprozession teilgenommen.
Die Menschen springen von Daun/Eifel bis nach Echternach.

Springprozession am Pfingstdienstag


anjeli
luchs35
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Am Dienstag nach Pfingsten.....
geschrieben von luchs35
....feiern die Frankfurter ihr traditionelles "Wäldchenfest", dessen Ursprung bis ins 18.Jh. zurückgeht.

(Foto:Wikipedia)

Der eigentliche Ursprung des Wäldchestags liegt wahrscheinlich in den jährlichen Festumzügen der Handwerker oder geht auf den traditionellen Pfingstaustrieb des Viehs zurück. Beides war begleitet von einem Waldpicknick im Frankfurter Stadtwald.

Aber auch heute finden sich viele Eltern und Kindern zum Wäldchestag im Stadtwald ein. Neben einem vielfältigen gastronomischen Angebot gibt es auch ein grosses Unterhaltungsprogramm mit Musik und Spielen, Festzelten und Biergärten. Für die Kinder warten Spielbuden, Autoscooter und Karussels darauf entdeckt zu werden.

Der Ausflug zum Wäldchestag in den Frankfurter Stadtwald lässt sich auch bestens mit einem erholsamen Waldspaziergang verbinden. (Quelle: Wikipedia)

(Wikipedia)

So sah es wohl nach einem Gemälde des Malers Heinrich Hasselhorst(1871) aus, ein Fest für Alt und Jung.

Luchs




anjeli
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Fronleichnam, ein schönes Fest mit
geschrieben von anjeli
schönen Bräuchen.

Im Volksmund oder auch bei Jugendlichen "Happy Kadaver" genannt. Spass, Respektlosig-
keit oder einfach nur Gedankenlosigkeit?
Denn das Wort Fronleichnam von der Bedeutung her hat nichts mit Leichen/Kadaver oder
Tod am Hut.
Das Wort Fron (Frohn) steht für Herr und der zweite Bestandteil leichnam/lichnam ist der Leib.
Fronleichnam heisst übersetzt Leib des Herrn und weist wieder auf die Eucharistie hin.

Das Fest wurde das erste Mal 1246 in Lüttich gefeiert auf Grund der Visionen, die
Juliana von Mont Cornillon hatte.
1264 führte Papst Urban dieses Fest für die gesamte römisch/katholische Kirche ein.
Papst Johannes XXII. legte den Donnerstag 10 Tage nach Pfingsten fest.

Beliebt ist dieses Fest vor allem wegen der Prozession und der wunderbaren Blumenelemente und Blumenteppiche auf den Strassen und Bürgersteigen.

Eines der Elemente aus der Eucharistie, der Leib Christi in Form der Hostie wird in
einer Monstranz durch die Strassen getragen.
Im Jahre 1277 ist solch eine Prozession in Köln bezeugt.

Der Priester trägt die Monstranz und die Gläubigen folgen ihm.
An vier im Freien aufgebauten Altären werden Fürbitten gesprochen und der Priester gibt
seinen Segen.
Auch die Altäre sind mit Blumen geschmückt.

Auch ich habe als Kind mitgeholfen, unseren Bürgersteig und ein Stück Strasse mit Blumenornamenten zu schmücken. Die Blumen kamen aus unserem Garten und Autos waren eine
Seltenheit auf der Strasse. Auch wir reihten uns ein in die Prozession und gingen bis
zum nächsten Altar mit.

Blumenteppich zu Fronleichnam

Eine Bauerregel habe ich auch. Wieviele Tage vor Fronleichnam Regen, soviel Tage hinterher.

anjeli

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luchs35
luchs35
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Sonnwendfeuer und Johannisnacht
geschrieben von luchs35


Zur Sommersonnwende am 21.Juni stelle ich mal als Prolog Goethes "Faust, der Tragödie 1. Teil" obenan:

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Die Sommersonnwende bringt Veränderung in der Natur, sie ist ein Übergang zwischen Blüte und Ernte. Schon lange vor dem Beginn des Christentums wurde dieser längste Tag und die kürzeste Nacht mit vielen Riten und Bräuchen gewürdigt. Es ist die Ehrung der Sonne, des Lichtes und der Wärme, die für uns Leben bedeuten.
An vielen Orten wird sie mit Feuern begangen. Diese werden im Mittelpunkt eines mit roter Farbe markierten Kreises als Zeichen der "Heiligen Mitte" errichtet und der Umkreis mit Blumen und Kräutern geschmückt.
Beliebt ist dabei das Feuerspringen der Paare, die sich damit zueinander bekennen, oder das Werfen von Kräutern in Kränze gebunden in die Flammenmitte. Dabei dürfen Wünsche geäußert werden oder man bekennt sich zu seinen bösen Taten und erbittet Verzeihung.

Ein anderer sehr beliebter Brauch, der allerdings durch die Brandgefahr nicht ganz ungefährlich ist, ist das Räderrollen. Dabei werden alte Holzräder mit brennbarer Masse eingerieben, Stroh zwischen die Speichen gesteckt , angezündet und dann gerollt - wenn möglich einen Hang hinunter, sonst halt mit Stangen getrieben. Meist ist die Feuerwehr selbst Gestalterin des Festes, bei dem natürlich auch das leibliche Wohl nicht verghessen wird. Was zu alten Zeiten noch mit einem Stück Kuchen und einem Glas Wein auskam, zeichnet sich heutzutage eher in Grillständen und Bierfässer aus und mancher verschätzt sich eben dann auch beim Sprung übers Feuer.

Am 24. Juni folgt dann die sogenannte Johannisnacht, die eher den "weisen Hexen" zugeteilt wird, die sich dann auf das Suchen von Heilkräutern, vor allem des Johanniskrautes, beschränken.

Viele Kräuter, deren Nutzen als Arznei nicht nur wegen ihrer wirkungsvollen Inhaltstoffe, sondern auch wegen ihrer angeblich magischen Wirkungen von herausragender Bedeutung war, wurden am Johannistag gesammelt. Oft mussten dabei bestimmte Rituale eingehalten werden, um die ihnen zugeschriebene Wirksamkeit zu verstärken oder gar erst zu ermöglichen. Arnika, Bärlapp, Beifuß, Eisenkraut, Holunder, Kamille, Klette, Margerite, Quendel, Ringelblume und natürlich das Johanniskraut waren, so sie dann an diesem Tag als so genannte Johanniskräuter gesammelt wurden, besonders heil- und zauberkräftig.

Heilkräuter werden in der Nacht schweigend geschnitten, geweiht und ins Sonnwendfeuer geworfen. Neunerlei Kräuter soll das Büschel enthalten. Die wichtigste Pflanze darin ist der Holunder (Hollebaum). Besondere Blumen, die "Johannesblumen" schmückten Haus und Hof als Kranz oder Strauß. Bei schwerem Gewitter wurden einige Zweige davon verbrannt um den Blitz abzuhalten.




Beide Nächte sind bei klarem und warmen Wetter voller Poesie, wenn der Mond am Himmel leuchtet , das Feuer knackt und knistert, Glühwürmchen flimmern und ein leises Lüftchen immer wieder das Feuer aufflackern lässt.

Eine zentrale Stelle in Deutschland für eine mystischen Sonnwendfeier sind die "Externsteine" bei Detmold.

Sehr verbreitet sind die Sonnwendfeuer noch heute im Elsass und am Rheinknick bei Basel.

In der Nähe von Colmar z.Bsp. Colmar, ist es Brauch , dass die die jungen Männer schon den ganzen Tag Körbe voller roter Rosen in den Gärten gesammelt und die Mädchen haben dann Stunden damit verbracht, Blüte an Blüte auf großen Hüten anzubringen.
Am Abend wird mit Musik durch die Altstadt gezogen und hinauf zum Hügel, auf dem der mit Tannenreis abgedeckte Holzstoß aus reinem Rebholz entzündet wird. Sobald das Hauptfeuer etwas zurückgegangen ist, schreiten die Burschen durch die Glut und springen durchs Feuer, nur geschützt durch ein Halstuch überm Gesicht und den Rosenhut. Dreimal wird die Mutprobe vollzogen und wer sie besteht, gilt in Zukunft als Erwachsener.

Luchs



luchs35
luchs35
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Fronleichnam und die Rache der Protestanten
geschrieben von luchs35
Da ich in einer stockkatholischen Gegend im schwäbischen Hinterland meine ersten Kindheitsjahre (bis 11 J.) verbracht habe, sind mir die üppigen Blumenteppiche in guter Erinnerung , auch die am Fronleichnamstag angeführten Prozessionen, bei denen natürlich alles teilnahm, was zwei Füsse hatte oder im Rollstuhl geschoben werden konnte. In vielen Gärten waren zuvor schon spezielle Blumen gezüchtet worden, die sich für diesen Tag eigneten- vor allem für die Teppiche. Doch- es war immer ein besonderes Fest in katholischen Gegenden.

Aber es war auch der "Tag der Rache" der protestantischen Bauern, die nun ihrerseits als Vergeltung für die gleichen "Schandtaten" an ihrem hohen Fest Karfreitrag Mist und Gülle auf ihre Felder ausbrachten. Nun stank es eben an Fronleichnam entlang der Prozessionswege. Mich wundert es noch heute, warum es nie zu Prügeleien oder anderen Auseinandersetzungen kam. Es war halt so- und basta! Heute hat die Toleranz weitgehend gesiegt.

Aber Fronleichnam ist nicht überall Feiertag - auch hier in der Schweiz nicht. Da wird eben Fronleichnam am daraufolgenden Sonntag begangen.

Luchs
anjeli
anjeli
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24. Juni der Johannistag
geschrieben von anjeli
schöne Bräuche hat Luchs beschrieben.
Diese Bräuche gab es schon in der vorchristlichen Zeit und wurde in Christentum übernommen, weil es passte???

Wotan verliess Walhall und schritt über die Felder, um sie zu segnen.
Die Lichtsymbolik wurde ja schon in der Bibel erwähnt, denn Johannes der Täufer sollte
Zeugnis von dem Licht ablegen. Duch dieses Licht sollten Menschen zum Glauben kommen.

Nicht nur das Licht spielt ein Rolle am Johannitag eine Rolle, sondern auch am 25.Dez.
am Tag der Wintersonnwende.
Aber bis dahin ist es ja noch ein Stückchen.

Ja, traurig ist der Johannitag für alle Spargelfans. Die Saison geht zu Ende.

anjeli
chris
chris
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Lichterfest
geschrieben von chris
Anjeli,

Lichterfest kennt man in vielen Ländern und Religionen:

Lichterfest ist ein Sammelbegriff für ein zeitlich begrenztes Fest, bei dem eine Vielzahl von Lichtquellen, wie beispielsweise Kerzen, Lampen, Scheinwerfern, Projektoren und/oder Feuerwerk, im Mittelpunkt stehen und so in der Dämmerung und in der Dunkelheit für eine besondere Atmosphäre sorgen.
Eine Weiterentwicklung traditioneller Lichterfeste stellen „Luminalen“ oder „Festivals of Lights“ dar, bei denen die Illumination stadtbildprägender Bauwerke im Vordergrund steht.

Feste religiöser Gemeinschaften

Chanukka, ein jüdisches Lichterfest
Diwali, ein hinduistisches Lichterfest
Luzernar, ein vor allem in der Osternacht begangener christlicher Ritus
Weihnachten, an dem das Christentum die Geburt des „Lichts der Welt“ (Johannes 8,12) feiert

Landesweit gefeierte Feste mit langer Tradition:

Chaharshanbe Suri, Iran
Luciafest, Schweden
Loi Krathong, Thailand
St. Martins-Zug, Deutschland, Österreich, Schweiz
Yuanxiao-Fest, China

(Auszug aus Wikipedia)



Chris

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