Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

anjeli
anjeli
Mitglied

Wir haben noch Mai
geschrieben von anjeli
und es wird immer noch geheiratet.

Alle Bräute sollten daran denken, dass sie den Glückpfennig/Cent nicht vergessen.
In den Schuh gesteckt soll er Wohlstand garantieren.
Ein bisschen unbequem, den ganzen Tag den Pfennig im Schuh zu haben.
Er kann auch stattdessen im Saum des Kleides eingenäht werden.

Ja und irgenwann bei der Hochzeitsfeier heisst es für die Kleinen unter den Tisch zu
krabbeln.
Der Schuh der Braut muss gestohlen werden. Nicht nur für Kinder ein Spass.

Der Brautschuh wird bei den Gästen herum gereicht und jeder steckt eine symbolische
Summe in den Schuh.

Selbstverständlich wird der Brautschuh der Braut wieder übergeben.

anjeli
luchs35
luchs35
Mitglied

Und jetzt ein Wort zum "Vatertag"
geschrieben von luchs35
Natürlich darf in unserem Reigen der Sitten und Gebräuche der "Vatertag" nicht fehlen, er wird am Rhein entlang ebenso feuchtfröhlich begangen wie anderswo.

Der Vatertag wird in Deutschland an Christi Himmelfahrt gefeiert, das ist der 40. Tag nach Ostern. Dieser Tag fällt immer auf einen Donnerstag.
In der Schweiz ist der Vatertag nicht so bekannt und wird nur in einigen Regionen gefeiert.
Am Vatertag werden die Väter, ähnlich wie beim Muttertag, mit Geschenken bedacht und werden den Tag über verwöhnt.

In einigen Gebieten ist es aber z.B. auch üblich, dass der Vatertag als "Männertag" genutzt wird und sich die Männer mit einem Bollerwagen auf den Weg machen, um irgendwo ein Saufgelage abzuhalten.

Letzeres ist der Grund, warum der "Vatertag" einen etwas zweifelhaften Ruf genießt. Bier fließt in Strömen, und die wenigstens sind tatsächlich Väter, deshalb wird der Tag nicht selten auch als "Männertag" oder "Herrentag" bezeichnet, obwohl gerade da die Herren sich nicht immer als "Herren" erweisen .

Allerdings findet man immer häufiger gerade an diesem Tag die Väter mit ihren Familien unterwegs. Es ist immer mehr der Tag des "Familienausflugs" geworden. Bei den Kindern hat es sich teilweise eingebürgert, ihren Vater mit kleinen Aufmerksamkeiten zu bedenken-ähnlich dem Muttertag, allerdings hat sich der " Kommerz" - sieht man von den Gaststätten ab - bis zum heutigen Tag noch nicht breitmachhen können.

Zum Ursprung des Vatertages

Die Amerikanerin Louisa Dodd, deren Vater im Sezessionskrieg (1861-65) gekämpft hatte, rief 1910 eine Bewegung zur Ehrung der Väter ins Leben.

Deren Aktivitäten waren so erfolgreich, daß Präsident Calvin Coolidge 1924 eine Empfehlung zur Einführung eines gesonderten Feiertages an die Bundesstaaten der USA herausgab.

Da die Akzeptanz des Vatertages bei den sehr patriotisch veranlagten Amerikanern sehr hoch ist, erhob Präsident Nixon ihn 1974 endgültig in den Rang eines offiziellen Feiertages für den jeweils zweiten Sonntag im Juni.

In Deutschland hat der Vatertag nie den Stellenwert des Muttertages erreichen können. Sogar der Valentinstag hat in recht kurzer Zeit eine höhere Bedeutung erlangt.
(Quelle: Brauchtumsseiten)


Der Biergarten ist an sonngen Tagen noch immer der beliebteste Anziehungspunkt am Vatertag. (Bild: Luchs)





anjeli
anjeli
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Vatertag ist vorbei
geschrieben von anjeli
und ich hoffe, viele Väter haben ihren Rausch ordentlich ausgeschlafen.

Jetzt kommt ja die Schafskälte. Sie soll bei uns zwischen dem 04.Juni und 11.Juni das
Wetter bestimmen.
Ähnlich den Eisheiligen schlägt das Wetter Kapriolen, denn kühles und windiges Sauwetter bestimmen diese Tage.
Nachts kühlt es sich bis auf einstellige Werte ab und in manchen Regionen ist Bodenfrost möglich.

Die Schafe sind im Juni schon geschoren und müssen bei den Minusgraden frieren. Diese
Temperaturen können den Tieren gefährlich werden und der Schäfer muss aufpassen.

Schafskälte und die Schafe frieren

In dem Link ist das Foto eines Schafes mit einem Schutzanzug.(lach) und gute Idee.

anjeli

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luchs35
luchs35
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Schafescheren mit geschickter Hand
geschrieben von luchs35
Je nach Gegend haben sich rund um die Schafschur verschiedene Sitten entwickelt. Meist wird ein Fest organisiert, auf dem es nach getaner Arbeit recht feuchtfröhlich zugeht, aber nebenbei finden auch kleine Verkaufsveranstalten statt, an denen die Frauen der Schafzüchter ihre aus der Wolle angefertigsten Kleidungstücke, Spielsachen wie Wollschäfchen oder andere Tiere , Sachen zur Wohnungsverschönerung etc. anbieten.
Auch die Verarbeitung der Wolle wird gezeigt, wobei die Festbesucher auch die Arbeit am Spinnrad kennenlernen können.

Schafe werden zweimal im Jahr geschoren. Die Schafschur findet vor der Weidesaison im Frühjahr und vor der Stallsaison im Herbst statt.
Da Hausschafe keinen natürlichen Fellwechsel zwischen Sommer- und Winterfell durchführen, ist eine Schur durch den Menschen erforderlich.
Die Schafschur liefert uns nicht nur die hochwertige Wolle, sie ist auch für das Wohlbefinden der Tiere notwendig.



Die Schafe werden von einem erfahrenen Schafscherer schonend und mit viel Gefühl geschoren, zumindest sollte es so sein. Doch manch ein "Sparsamer" überschätzt sich da gewaltig, denn da gehört sehr viel Geschick dazu, da die Tiere sich natürlich nicht gelassen von ihrer Wolle trennen. Deshalb hat es sich eingebürgert, das dazu Scherer bestellt werden, die ihr Handwerk verstehen. Schafscherer ist zu einem Beruf geworden -zum Glück für die Schafe

Meist liegen die Termine zur Schafschur Mitte Mai, und im Juni kündigen sich zumeist die kalten Tage der sogenannten Schafskälte an. Und wer hat noch nicht mitleidig die ihrer warmen Wolle beraubten Schafe und Lämmchen beobachtet, die dann an kalten Tagen eng aneinanderrücken, während der Mensch sich die wärmenden Wollpullover überzieht?

Aber auch das geht rasch vorbei, denn schließlich geht es auf den Sommer zu - und im Winter geht es in den Stall.

Luchs

anjeli
anjeli
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Diesen Brauch kannte ich noch nicht
geschrieben von anjeli
aber eigentlich wird ja jede Tätigkeit zu einem gemütlichen Beisammensein genutzt.
Die Gemeinschaft wird durch diese Aktivitäten gefördert.
Arme Schäfchen müssen ganz schon frieren!!!

Noch zwei Tage und wir feiern Pfingsten.

Warum heisst den Pfingsten eigentlich so? Das Wort Pfingsten leitet sich von griech.
Pentekoste für fünfzig ab.
Fünfzig Tage nach Ostern begehen wir ein weiteres kirchl. Fest und damit bekommt die
Osterzeit einen feierlichen Abschluss.

Wir feiern Pfingsten, das Kommen des heiligen Geistes steht im Mittelpunkt und Jesus
hat es angekündigt.

Pfingsten ist bei uns eher ein volkstümliches Fest mit vielen Pfingstbräuchen.
Unter anderem gibt es


*** Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide
*** Pfingstkranz in Oelde
*** Schmücken des Pfingstochsen
*** In Frankfurt/Main den Wäldchestag
*** Die Geissbockversteigerung in Deidesheim
*** Auf der Zitadelle in Mainz findet alljährlich ein OpenOhrFestival statt. Angesagt
ist Kabarett, Foren und Livekonzerte rund um ein Thema
*** Auch viele Pfingstzeltlager finden statt
*** Pfingstkirmes in vielen Orten und Städten

In einigen Teilen unseres Landes gibt es in der Nacht vom Pfingstsonntag auf den
Pfingstmontag die Unruhnacht.
Ursprünglich sollen in dieser Nacht die bösen Geister ausgetrieben werden.
In dieser Nacht werden den Mitmenschen Streiche gespielt.
Die Gartenbank wird versteckt oder die Haustür wird mit Blumenstöcken zugestellt.

Diese Aktion wird auch Pfingststehlen genannt.
Alles wird mitgenommen/versteckt, es sei denn, die Gegenstände sind durch ein Dach geschützt.

Eine kleine Geschichte/Legende nicht nur für Kinder habe ich als Link eingestellt.

Wie die Pfingstrose entstand





anjeli

luchs35
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Bloß nicht "Pfingstochse" werden!
geschrieben von luchs35
(Foto:Wikipedia)

In manchen bäuerlichen Gegenden ist es bis heute noch der Brauch, einen Ochsen fantasievoll herauszuputzen, denn gerade an an den Pfingsttagen treiben viele Landwirte ihr Vieh erstmals auf die Weide. Der Pfingstochse hat dabei die Ehre, die Herde anzuführen. Bis ins 19. Jahrhundert gab es auch die Sitte, den Pfingstochsen für das anschließende Pfingstessen zu schlachten, möglicherweise geht dieser Brauch noch auf die Darbringung von Tieropfern zurück.

Im scherzhaften Sinn bezeichnet der Pfingstochse auch denjenigen, welcher am Pfingstsonntag nicht aus den Federn findet. In manchen Orten wird er dann als „Pfingstochse“ auf einer Schubkarre durch den Ort gefahren, um aller Welt zu zeigen, wer der Langschläfer ist. Dass die Kürung des "Pfingstochsen" in jedem Fall in Gasthaus seinen Abschluss findet- versteht sich wohl von selbst. Und mancher benötigt dann den Ochsenkarren, um nach Hause gefahren zu werden

Luchs



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anjeli
anjeli
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Re: Bloß nicht "Pfingstochse" werden!
geschrieben von anjeli
als Antwort auf luchs35 vom 10.06.2011, 18:54:23
Das möchte ich auf keinen Fall. Ich denke mal, dass Frauen davon ausgeschlossen sind.

So ein schön geschmückter Pfingstochse ist doch lieblich anzusehen.

Ja, dann viel Spass den Frauen, die ihre Pfingstochsen auf den Karren laden
müssen und dann nach Hause karren dürfen.

anjeli
luchs35
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Es gibt auch "Pfingstjungfern"
geschrieben von luchs35
So ganz ausgeschlossen sind die Mädels nicht aus diesen Pfingstbräuchen.
Zu Pfingsten sollten sie ebenfalls früh aufstehen, denn Mädchen, welche als letzte aus den Federn kommen oder sich verspäten, erhalten den Namen Pfingstbraut oder Pfingstjungfer. Auch ihnen kann es blühen, in einem Handkarren durch den Ort gezogen zu werden, bis sich ein Bursche erbarmt und sie zu seiner Pfingstbraut macht! Sie muss dann den Tag mit ihm verbringen - und so manches Mal wurde ein Bund fürs Leben draus.

Luchs
luchs35
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Auch diese Bräuche leben mancherorts noch
geschrieben von luchs35
Der Pfingstling, Pfingstel, Pfingsthansl oder Jackl, Pfingstlümmel heißt an einigen Orten der Strohmann oder eine ausgestopfte Figur, die am Pfingstmontag von den jungen Leuten in Prozession umhergetragen und nachts gewöhnlich vor dem Haus, in dem das faulste Mädchen wohnte, abgestellt oder auch rittlings auf dessen Dachfirste gesetzt wird. Hie und da wird die an diesem Tag am spätesten zur Herde getriebene Kuh auserwählt, um den Pfingstling daraufzusetzen und ihn dem Mädchen , die die Kuh zu besorgen hatte, als Bräutigam zuzuführen.

Wieder an anderen Orten muß sich der am spätesten zurechtgekommene Bursche in eigener Person als Pfingstlümmel oder Pfingstling und, wo ein Teich oder Bach ist, als Wasservogel produzieren. Er reitet, wenn der Nachmittagsgottesdienst vorbei ist, inmitten seiner Kameraden in den nächsten Wald, wo er um und um mit Laub und Zweigen oder Schilf eingebunden wird. Dann wird das Dorf im Triumph durchritten, und alles, was junge Beine hat, folgt dem Zug zum Teich oder zum Bach, wo der Pfingstlümmel oder Wasservogel vom Pferd herab feierlich ins Wasser geworfen wird. (aus Pfingstbrauchtum)

Luchs

luchs35
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Die Pfingstblüttler in der Region Basel
geschrieben von luchs35
Am Pfingstmorgen treiben sich nach einem alten alemannischen Brauch seltsame Wesen in den Dörfern der Region Basel herum. Die Pfingstblitter oder Pfingstblüttler teilen ihren "Segen" mit Brunnenwasser an die Schaulustigen aus und erweisen den Anwesenden durch Verneigen die Reverenz. Dieser alte Fruchtbarkeitsbrauch war im letzten Jahrhundert sehr verbreitet. Im Laufe der Zeit wurde er aufgegeben.

In den Dreissigerjahren wurde der Brauch der Pfingstblitter wieder aufgegriffen. Danach war er bis in die Fünfzigerjahre lebendig. Nach einer zwanzigjährigen Unterbrechung ist er 1976 wieder ins Leben gerufen worden.

Schon am frühen Morgen fahren junge Burschen in den Wald, um grünes Buchenreisig zu schneiden. Einige von ihnen werden unter Anleitung zu diesem Zweck eingekleidet. Damit die jungen Männer auch etwas Mut bekommen, um sich in das noch kalte Brunnenwasser zu tauchen, wird mit dem Ausschenken von Weisswein nicht gespart.

Nach dem sonntäglichen Gottesdienst tauchen die Pfingstblitter unverhofft auf den Straßen auf. Nachdem sie sich in den Dorfbrunnen benetzt haben, versuchen sie die Zuschauer zu bespritzen. Früher galten diese Spritzer als glücksbringend. Heute ist aus dem Bespritzen aber ein gegenseitiges Tauchen in den Brunnen geworden.

Insbesondere junge Damen sind das Ziel der mit Laub eingekleideten Jungen Burschen.

Luchs



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