Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"
Die Geschichte ist ein bisschen lang, aber sie ist wunderschön.Ich habe sie im Net gefunden und möchte sie nicht vorentahlten, denn sie passt zu heutigen Tag :
Nur eine Tiergeschichte
In einem Heukorb oben auf der Dachkammer lag eine Katzenmutter mit zwei Katzenkindern. Die Kinder waren erst vor wenigen Tagen zur Welt gekommen und sie waren noch sehr hilflos - kleine Pfoten hatten sie, die immer ausrutschten, und unverhältnismäßig große Köpfe mit blinden Augen, die sich suchend im Magenfell der Mutter vergruben. Sehr sonderbar sahen sie aus. Aber die Katze fand sie über die Maßen schön, denn es waren ja ihre Kinder - das eine grau und schwarz getigert, wie sie selbst, eine Schönheit also, wie man wohl ohne falsche Bescheidenheit sagen durfte -
Das andere ganz der Vater, der bunt war, mit eleganten weißen Hosen und weißen Handschuhen und einem Tupf auf der Nase, und der so gefühlvoll sang. Wie hatten sie beide so herrlich zusammen gesungen an den ersten Märzabenden im Garten, zweistimmig, viele hübsche Lieder . . .
Sehr begreiflich, dass die Kinder mit den kleinen rutschenden Pfoten und den großen Köpfen so prachtvolle Geschöpfe geworden waren, nicht nur Katzen, was an sich schon der Gipfelpunkt ist, wie jeder weiß, nein, Katzenkinder, wie sie die Erde noch nicht gesehen! Stolz reckte sich die Katzenmutter in die Höhe und betrachtete liebevoll schnurrend die kleinen Wunder ihrer Welt.
Hier diese angenehme Bodenkammer schien übrigens in jeder Hinsicht der richtige Ort zu sein, still und ungestört. Ein weicher heugefüllter Korb, warm und überaus geeignet für die ersten Kletterversuche, viel Gerümpel ringsherum, voller Spannungen und Entdeckungsmöglichkeiten, freundlich vom Maimond beleuchtet, der durch die Fenster lugte, weite Flächen zum Spielen, und dann - welch ein berühmtes Mausrevier, welch ein weites Gebiet zur sachgemäßen Ausbildung der beruflichen Fähigkeiten!
"Ich sollte doch selbst mal ein wenig nach Mäusen sehen", sagte die Katze, "die Kleinen schlafen und eine Ablenkung würde mir gut tun, Kinderpflege ist angreifend und mir ist auch so, als hätte ich Appetit."
Die Katze erhob sich vom Heulager, beleckte schnell noch einmal ihre Kinder und strich dann auf leisen Sohlen, schnuppernd, an Kisten und Körben entlang. Es hatte doch, auch wenn man allmählich etwas in die Jahre gekommen war, immer noch etwas angenehm Aufregendes, so nach Mäusen zu schnüffeln. Und jetzt - raschelte da nicht jemand? Roch es nicht so erbaulich nach Mäusen? War das nicht der feine Duft, unverkennbar für eine kätzliche Nase? Noch einige vorsichtige Schritte, auf Samtpantoffeln - niemand machte ihr das nach - und dann stand sie vor einem Mäusenest, in dem zwei kleine nackte Junge lagen.
"Bloß Junge?" dachte die Katze, "da wären die Samtpantoffeln überflüssig gewesen, die können weder laufen noch sehen. Es lohnt überhaupt kaum, zwei kleine Bissen, weiter nichts. Aber man kann ja immerhin, zur Stärkung sozusagen . . . "
Sie wollte zupacken. Aber etwas in ihr redete.
"Sie können weder laufen noch sehen, ganz wie deine Kinder. Sie sind völlig hilflos und die Mutter wird wohl tot sein. Sie sind so hilflos wie deine Kinder, wenn du nicht da bist. Es ist wahr, dass es Mäuse sind, aber es sind kleine Mäuse, sehr kleine, es sind Kinder - nicht wahr, du weißt es, was Kinder sind?"
Es war die Mutterliebe, die redete, und in ihr redete die Allliebe, ihr künftiger Geist. Er kann nur reden in einer Mutterliebe, die sehr groß ist, so groß wie die Mutterliebe einer Katze, denn sie ist eine der größten.
"Nicht wahr, du weißt es, was Kinder sind?" fragte die Stimme.
Die Katze beugte sich herab, fasste die eine kleine Maus vorsichtig mit den Zähnen und trug sie in ihren Heukorb. Dann ging sie zurück und holte das andere Junge. Sie nahm beide an die Brust und säugte sie, mit ihren zwei Katzenkindern zusammen.
Die kleinen Mäuse waren schon halb erstarrt, aber sie erwärmten sich sehr bald im Magenfell der Katze. Sie waren halb verhungert, aber sie sättigten sich bald an der Brust der Katze. Sie fühlten sich völlig geborgen bei einer Mutter und ahnten es nicht, dass diese Mutter eine Katzenmutter war. Wie sollten sie das wissen? Sie waren blind und hilflos. Über ihnen lag schützend die krallenlose, weiche, samtene Katzenpfote.
Die Katzenkinder wuchsen, beide öffneten die Augen und das erste, was beide sahen, war die gleiche Mutter und die gleiche große Mutterliebe.
Sie waren Kinder und sie spielten miteinander und die Maisonne sah zum Fenster herein und spielte mit. Und sie wob einen goldenen Schein um den Kopf der Katzenmutter.
Es ist dies eine wahre Geschichte. Sie ist nur klein und doch ist sie sehr groß. Es ward eine neue Welt in ihr geboren von einem kleinen Geschöpf und in einer ärmlichen Dachammer. Es wird auch nicht immer so sein, noch lange nicht, aber es ist ein großes Ereignis, dass dies geschehen ist. Die Gesetze der alten Welt sind stark und schwer, aber sie werden überwunden Stufe um Stufe, denn die Allliebe ist eine lebendige Kraft in der Seele dieser Erde.
Langsam, sehr langsam wird die neue Welt aus der alten geboren, und das geschah schon oft in einer ärmlichen Dachkammer, und die Menschen wussten nichts davon. Die Menschen wissen so wenig, und am wenigsten wissen die, welche am meisten zu wissen meinen. Sie wissen auch nicht, ob Tiere beten. Aber ich glaube, dass auch Tiere in ihrer Not eine Macht anrufen, die über ihnen ist - und wenn diese Katze bitten würde, die Mutter Gottes würde sie vor allen anderen erhören.
Die Maisonne wusste, was die Menschen nicht wissen. Denn sie wob einen goldenen Schein um den Kopf der Katzenmutter.
(Manfred Kyber . 1880 - 1933)
Nur eine Tiergeschichte
In einem Heukorb oben auf der Dachkammer lag eine Katzenmutter mit zwei Katzenkindern. Die Kinder waren erst vor wenigen Tagen zur Welt gekommen und sie waren noch sehr hilflos - kleine Pfoten hatten sie, die immer ausrutschten, und unverhältnismäßig große Köpfe mit blinden Augen, die sich suchend im Magenfell der Mutter vergruben. Sehr sonderbar sahen sie aus. Aber die Katze fand sie über die Maßen schön, denn es waren ja ihre Kinder - das eine grau und schwarz getigert, wie sie selbst, eine Schönheit also, wie man wohl ohne falsche Bescheidenheit sagen durfte -
Das andere ganz der Vater, der bunt war, mit eleganten weißen Hosen und weißen Handschuhen und einem Tupf auf der Nase, und der so gefühlvoll sang. Wie hatten sie beide so herrlich zusammen gesungen an den ersten Märzabenden im Garten, zweistimmig, viele hübsche Lieder . . .
Sehr begreiflich, dass die Kinder mit den kleinen rutschenden Pfoten und den großen Köpfen so prachtvolle Geschöpfe geworden waren, nicht nur Katzen, was an sich schon der Gipfelpunkt ist, wie jeder weiß, nein, Katzenkinder, wie sie die Erde noch nicht gesehen! Stolz reckte sich die Katzenmutter in die Höhe und betrachtete liebevoll schnurrend die kleinen Wunder ihrer Welt.
Hier diese angenehme Bodenkammer schien übrigens in jeder Hinsicht der richtige Ort zu sein, still und ungestört. Ein weicher heugefüllter Korb, warm und überaus geeignet für die ersten Kletterversuche, viel Gerümpel ringsherum, voller Spannungen und Entdeckungsmöglichkeiten, freundlich vom Maimond beleuchtet, der durch die Fenster lugte, weite Flächen zum Spielen, und dann - welch ein berühmtes Mausrevier, welch ein weites Gebiet zur sachgemäßen Ausbildung der beruflichen Fähigkeiten!
"Ich sollte doch selbst mal ein wenig nach Mäusen sehen", sagte die Katze, "die Kleinen schlafen und eine Ablenkung würde mir gut tun, Kinderpflege ist angreifend und mir ist auch so, als hätte ich Appetit."
Die Katze erhob sich vom Heulager, beleckte schnell noch einmal ihre Kinder und strich dann auf leisen Sohlen, schnuppernd, an Kisten und Körben entlang. Es hatte doch, auch wenn man allmählich etwas in die Jahre gekommen war, immer noch etwas angenehm Aufregendes, so nach Mäusen zu schnüffeln. Und jetzt - raschelte da nicht jemand? Roch es nicht so erbaulich nach Mäusen? War das nicht der feine Duft, unverkennbar für eine kätzliche Nase? Noch einige vorsichtige Schritte, auf Samtpantoffeln - niemand machte ihr das nach - und dann stand sie vor einem Mäusenest, in dem zwei kleine nackte Junge lagen.
"Bloß Junge?" dachte die Katze, "da wären die Samtpantoffeln überflüssig gewesen, die können weder laufen noch sehen. Es lohnt überhaupt kaum, zwei kleine Bissen, weiter nichts. Aber man kann ja immerhin, zur Stärkung sozusagen . . . "
Sie wollte zupacken. Aber etwas in ihr redete.
"Sie können weder laufen noch sehen, ganz wie deine Kinder. Sie sind völlig hilflos und die Mutter wird wohl tot sein. Sie sind so hilflos wie deine Kinder, wenn du nicht da bist. Es ist wahr, dass es Mäuse sind, aber es sind kleine Mäuse, sehr kleine, es sind Kinder - nicht wahr, du weißt es, was Kinder sind?"
Es war die Mutterliebe, die redete, und in ihr redete die Allliebe, ihr künftiger Geist. Er kann nur reden in einer Mutterliebe, die sehr groß ist, so groß wie die Mutterliebe einer Katze, denn sie ist eine der größten.
"Nicht wahr, du weißt es, was Kinder sind?" fragte die Stimme.
Die Katze beugte sich herab, fasste die eine kleine Maus vorsichtig mit den Zähnen und trug sie in ihren Heukorb. Dann ging sie zurück und holte das andere Junge. Sie nahm beide an die Brust und säugte sie, mit ihren zwei Katzenkindern zusammen.
Die kleinen Mäuse waren schon halb erstarrt, aber sie erwärmten sich sehr bald im Magenfell der Katze. Sie waren halb verhungert, aber sie sättigten sich bald an der Brust der Katze. Sie fühlten sich völlig geborgen bei einer Mutter und ahnten es nicht, dass diese Mutter eine Katzenmutter war. Wie sollten sie das wissen? Sie waren blind und hilflos. Über ihnen lag schützend die krallenlose, weiche, samtene Katzenpfote.
Die Katzenkinder wuchsen, beide öffneten die Augen und das erste, was beide sahen, war die gleiche Mutter und die gleiche große Mutterliebe.
Sie waren Kinder und sie spielten miteinander und die Maisonne sah zum Fenster herein und spielte mit. Und sie wob einen goldenen Schein um den Kopf der Katzenmutter.
Es ist dies eine wahre Geschichte. Sie ist nur klein und doch ist sie sehr groß. Es ward eine neue Welt in ihr geboren von einem kleinen Geschöpf und in einer ärmlichen Dachammer. Es wird auch nicht immer so sein, noch lange nicht, aber es ist ein großes Ereignis, dass dies geschehen ist. Die Gesetze der alten Welt sind stark und schwer, aber sie werden überwunden Stufe um Stufe, denn die Allliebe ist eine lebendige Kraft in der Seele dieser Erde.
Langsam, sehr langsam wird die neue Welt aus der alten geboren, und das geschah schon oft in einer ärmlichen Dachkammer, und die Menschen wussten nichts davon. Die Menschen wissen so wenig, und am wenigsten wissen die, welche am meisten zu wissen meinen. Sie wissen auch nicht, ob Tiere beten. Aber ich glaube, dass auch Tiere in ihrer Not eine Macht anrufen, die über ihnen ist - und wenn diese Katze bitten würde, die Mutter Gottes würde sie vor allen anderen erhören.
Die Maisonne wusste, was die Menschen nicht wissen. Denn sie wob einen goldenen Schein um den Kopf der Katzenmutter.
(Manfred Kyber . 1880 - 1933)
Vom 11. bis 15. Mai dürfen wir vielleicht noch einmal zittern, denn die gestrengen Herren mit der eisgekühlten Dame Sophie am Schluss drohen noch einmal mit ihren kalten Fingern.
Die Eisheiligen werden nach fünf Heiligen benannt, deren Namenstage die katholische Kirche in dieser Zeit feiert. Das sind: Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai) - im Volksmund auch "kalte Sophie" genannt.
In Norddeutschland die Heiligen Mamaertus, Pankratius, Servatius (11.-13. Mai)
In Süddeutschland, Österreich, und der Schweiz die Herren Pankratius, Servatius, Bonifatius (12-14 Mai) und dazu noch die Kalte Sophie am 15. Mai.
In den unterschiedlichen Zeiträumen spiegelt sich wieder, dass der Kaltluftstrom etliche Stunden braucht, um bis nach Süddeutschland zu gelangen.
Die meteorologische Erklärung der Eisheiligen setzt an der mittleren Luftdruckverteilung an. Der relativ hohe Luftdruck bedeutet für Mitteleuropa trockene, meist kühle Winde aus Nord und Ost; dabei steigt die Tageshöchsttemperatur kaum über 15 Grad, in den klaren Nächten besteht Frost-, und besonders Bodenfrostgefahr, die ab der Monatsmitte abnimmt.
Tatsächlich findet man, so stehts im Brockhaus geschrieben, in langjährigen Beobachtungsreihen eine Bodenfrostwahrscheinlichkeit von 39 % für die ersten fünf Mainächte, in den zweiten fünf Nächten liegt sie bei 33 %; zwischen dem 11. und 15. Mai liegt die Wahrscheinlichkeit für Bodenfrost bei 18 % und sinkt dann auf unter 5 % ab.
Weiter ist im Brockhaus zu lesen, dass es in vier von zehn Jahren tatsächlich bis Mitte Mai noch zu Bodenfrost kommt. Erst ab der zweiten Maihälfte (der Zeit der Eisheiligen) ist die Wahrscheinlichkeit eines Frosteinbruchs zu vernachlässigen.
Dies sind Tage, welche in langjährigen Temperaturbeobachtungsreihen im Durchschnitt als Kälterückfälle erscheinen. Die Meteorologen haben die Richtigkeit dieses Volksglaubens durch Beobachtungen also erwiesen.
Diese Tendenz zwischen Winterfrost und den kommenden warmen Tagen ist schon seit dem 15. Jh. bekannt.
Als Wetterregeln tauchen die Eisheiligen in einem alten Bauernkalender aus der Steiermark erstmals mitte des 18. Jh. auf.
Vor dem Ende der Eisheiligen wird gewöhnlich im Garten nicht gepflanzt und kein Vieh auf die Weide getrieben.
Früher waren auch Feuer zur Abwehr der Kälte verbreitetet, dieser Brauch geriet jedoch in Vergessenheit. (Quelle: Brauchtumsseiten)
Hoffen wir mal, dass die Sonne sich so richtig aufheizt und ganz breit macht. kalte Füße hatte wir lange genug
Luchs
Die Eisheiligen werden nach fünf Heiligen benannt, deren Namenstage die katholische Kirche in dieser Zeit feiert. Das sind: Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai) - im Volksmund auch "kalte Sophie" genannt.
In Norddeutschland die Heiligen Mamaertus, Pankratius, Servatius (11.-13. Mai)
In Süddeutschland, Österreich, und der Schweiz die Herren Pankratius, Servatius, Bonifatius (12-14 Mai) und dazu noch die Kalte Sophie am 15. Mai.
In den unterschiedlichen Zeiträumen spiegelt sich wieder, dass der Kaltluftstrom etliche Stunden braucht, um bis nach Süddeutschland zu gelangen.
Die meteorologische Erklärung der Eisheiligen setzt an der mittleren Luftdruckverteilung an. Der relativ hohe Luftdruck bedeutet für Mitteleuropa trockene, meist kühle Winde aus Nord und Ost; dabei steigt die Tageshöchsttemperatur kaum über 15 Grad, in den klaren Nächten besteht Frost-, und besonders Bodenfrostgefahr, die ab der Monatsmitte abnimmt.
Tatsächlich findet man, so stehts im Brockhaus geschrieben, in langjährigen Beobachtungsreihen eine Bodenfrostwahrscheinlichkeit von 39 % für die ersten fünf Mainächte, in den zweiten fünf Nächten liegt sie bei 33 %; zwischen dem 11. und 15. Mai liegt die Wahrscheinlichkeit für Bodenfrost bei 18 % und sinkt dann auf unter 5 % ab.
Weiter ist im Brockhaus zu lesen, dass es in vier von zehn Jahren tatsächlich bis Mitte Mai noch zu Bodenfrost kommt. Erst ab der zweiten Maihälfte (der Zeit der Eisheiligen) ist die Wahrscheinlichkeit eines Frosteinbruchs zu vernachlässigen.
Dies sind Tage, welche in langjährigen Temperaturbeobachtungsreihen im Durchschnitt als Kälterückfälle erscheinen. Die Meteorologen haben die Richtigkeit dieses Volksglaubens durch Beobachtungen also erwiesen.
Diese Tendenz zwischen Winterfrost und den kommenden warmen Tagen ist schon seit dem 15. Jh. bekannt.
Als Wetterregeln tauchen die Eisheiligen in einem alten Bauernkalender aus der Steiermark erstmals mitte des 18. Jh. auf.
Vor dem Ende der Eisheiligen wird gewöhnlich im Garten nicht gepflanzt und kein Vieh auf die Weide getrieben.
Früher waren auch Feuer zur Abwehr der Kälte verbreitetet, dieser Brauch geriet jedoch in Vergessenheit. (Quelle: Brauchtumsseiten)
Hoffen wir mal, dass die Sonne sich so richtig aufheizt und ganz breit macht. kalte Füße hatte wir lange genug
Luchs
Die drei Eisheiligen
Die drei Eisheiligen sind übers Land gezogen
Und haben ihre Winterzähne ausgespuckt,
Die sind als Hagel auf die Saat geflogen,
Jetzt schwimmt der Acker voll mit Frost gesogen,
Mit grauem Schnee die Furchen voll geschluckt.
Es prasseln schlimme Wetter
Aus ihren Augenbraun,
Der Wein hat gelbe Blätter,
Der Weizen liegt zerhaun.
Der Erste, voll Gewittern, sägt
Der jungen Bäume Wuchs zuschand.
Des Zweiten harte Frostnacht schlägt
Die junge Frucht mit Eisesbrand.
Der Dritte kriecht im Nebelschleim
Dicht übern Boden durch den Gau,
Zernagt der Halme Wurzelkeim
Und beißt der Spargeln Köpfe blau.
Viel Mäuse, Raupen, Käfer sind
In ihrer Füße Spur verreckt,
Und liegen kalt im Totenwind,
Die Beine steif empor gestreckt.
Ein Kind hat sie am Himmel fliegen sehn,
Vergaß vor Schreck den Wettersegen,
Jetzt kann es nicht mehr aufrecht gehn,
Und sieht sie nachts im Fenster stehn,
Und magert stumm dem Tod entgegen.
Die drei Eisheiligen sind übers Land gezogen,
Und haben Schwindsucht in der Felder Brust gespuckt.
Jetzt hat sie Gott in seine Riesenwogen
Voll Frost und Wärme gurgelnd eingesogen,
Und tief in seine Gräber heimgeschluckt.
(Carl Zuckmayer, 1896-1977)
Die drei Eisheiligen sind übers Land gezogen
Und haben ihre Winterzähne ausgespuckt,
Die sind als Hagel auf die Saat geflogen,
Jetzt schwimmt der Acker voll mit Frost gesogen,
Mit grauem Schnee die Furchen voll geschluckt.
Es prasseln schlimme Wetter
Aus ihren Augenbraun,
Der Wein hat gelbe Blätter,
Der Weizen liegt zerhaun.
Der Erste, voll Gewittern, sägt
Der jungen Bäume Wuchs zuschand.
Des Zweiten harte Frostnacht schlägt
Die junge Frucht mit Eisesbrand.
Der Dritte kriecht im Nebelschleim
Dicht übern Boden durch den Gau,
Zernagt der Halme Wurzelkeim
Und beißt der Spargeln Köpfe blau.
Viel Mäuse, Raupen, Käfer sind
In ihrer Füße Spur verreckt,
Und liegen kalt im Totenwind,
Die Beine steif empor gestreckt.
Ein Kind hat sie am Himmel fliegen sehn,
Vergaß vor Schreck den Wettersegen,
Jetzt kann es nicht mehr aufrecht gehn,
Und sieht sie nachts im Fenster stehn,
Und magert stumm dem Tod entgegen.
Die drei Eisheiligen sind übers Land gezogen,
Und haben Schwindsucht in der Felder Brust gespuckt.
Jetzt hat sie Gott in seine Riesenwogen
Voll Frost und Wärme gurgelnd eingesogen,
Und tief in seine Gräber heimgeschluckt.
(Carl Zuckmayer, 1896-1977)
Maiwetter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hoffen wir mal, dass die Sonne sich so richtig aufheizt und ganz breit macht. kalte Füße hatte wir lange genug
Ja, kalt war es lang genug,
aber nun ist es zu warm,
und vor allem viel zu trocken,
mit allen negativen Auswirkungen auf die Natur.
Ja, ich weiß,
ich betätige mich hier mal wieder als Unke vom Dienst,
aber es ist halt wegen dem Proporz, gell.
Bei aller Sehnsucht nach Sonne und Wärme
sagt eine Bauernregel halt auch:
"Ist der Mai recht kühl und nass,
füllt's dem Bauern Scheun' und Fass."
Hat halt alles seine zwei Seiten.
roseluise
mir ist es nicht zu warm, ich liebe dieses Wetter.
Es wird aber schon gejammert, dass der April zu trocken war. Kann ich durchaus verstehen,
dass die Natur den Regen braucht.
Für mich kann es ruhig regnen, aber nicht den ganzen Tag.
So jetzt sind die Eisheiligen da, denn Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren.
Mamertus/Mamerz hat von Eis ein Herz
Pankratius und Servatius bringen Kälte, oft auch Verdruss
Bonifatius Hund Ostwind ist, hat schon manch Blümlein totgeküßt.
Balkonpflanzen habe ich schon immer vor den Eisheiligen gepflanzt. Mit Margeriten hatte
ich mal Pech, denn sie sind erfroren. Sie brauchen dann ein schützendes Mäntelchen.
Die Bauernregel von Roseluise kann ich noch in einer anderen Variante bestätigen
Maieinmonat kalt und windig
macht die Scheuer voll und pfündig.
oder
Mairegen bringt Segen (kurz und bündig erklärt)
aber die Bauernregel sagt auch
Zu nasser Mai, macht viel Wehgeschrei und wenig Heu
Gewitter und Donnergrollen soll nicht schlecht sein
denn die Bauernregel sagt:
Donnert es in Maien viel, hat der Bauer gewonnenes Spiel.
Schau'n wir mal, was so alles passiert.
Freuen wir uns auf Spargelfeste und Geranienmärkte.
anjeli
Es wird aber schon gejammert, dass der April zu trocken war. Kann ich durchaus verstehen,
dass die Natur den Regen braucht.
Für mich kann es ruhig regnen, aber nicht den ganzen Tag.
So jetzt sind die Eisheiligen da, denn Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren.
Mamertus/Mamerz hat von Eis ein Herz
Pankratius und Servatius bringen Kälte, oft auch Verdruss
Bonifatius Hund Ostwind ist, hat schon manch Blümlein totgeküßt.
Balkonpflanzen habe ich schon immer vor den Eisheiligen gepflanzt. Mit Margeriten hatte
ich mal Pech, denn sie sind erfroren. Sie brauchen dann ein schützendes Mäntelchen.
Die Bauernregel von Roseluise kann ich noch in einer anderen Variante bestätigen
Maieinmonat kalt und windig
macht die Scheuer voll und pfündig.
oder
Mairegen bringt Segen (kurz und bündig erklärt)
aber die Bauernregel sagt auch
Zu nasser Mai, macht viel Wehgeschrei und wenig Heu
Gewitter und Donnergrollen soll nicht schlecht sein
denn die Bauernregel sagt:
Donnert es in Maien viel, hat der Bauer gewonnenes Spiel.
Schau'n wir mal, was so alles passiert.
Freuen wir uns auf Spargelfeste und Geranienmärkte.
anjeli
denn ich habe noch ein schönes Gedicht gefunden. Ich finde es so schön und besser als
Heirich Heine kann man den Mai nicht würdigen und beschreiben.
Da geht mir das Herz auf, wenn ich es lese.
Ja, dann warte ich mal auf die Schmetterlinge. (lach)
Lyrisches Intermezzo
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Heinrich Heine
anjeli
Heirich Heine kann man den Mai nicht würdigen und beschreiben.
Da geht mir das Herz auf, wenn ich es lese.
Ja, dann warte ich mal auf die Schmetterlinge. (lach)
Lyrisches Intermezzo
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Heinrich Heine
anjeli
Hab auch noch 'ne Bauernregel:
*Wenn im MAI die Bienen schwärmen,
kann der Bauer vor Freude lärmen!*
Watt stimmt denn nu wirklich???
Kalte Sophie...
Hinter der Kalten Sophia verbirgt sich eigentlich Sophia von Rom. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt”die Weisheit”
Sophia von Rom ist eine christliche Märtyrerin des dritten Jahrhunderts, die um 304 während der Diokletianischen Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Sie wurde auf dem Friedhof der Heiligen Gordianus und Epimachus bestattet. Papst Sergius II. ließ um 845 einen Teil der Reliquien unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti beisetzen, während Bischof Remigius von Straßburg andere Reliquien ins Kloster Eschau im Elsass brachte. Die Attribute der heiligen Sophia sind Palme, Buch, auch Trog und Schwert.
Ihr Gedenktag ist der 15. Mai. In der Verehrung der Heiligen Sophie von Rom findet sich auch immer wieder die Legende um Sophia von Mailand und ihre Töchter. Eine Darstellung aus dem 15. Jahrhundert findet sich im Wiener Stephansdom. Auch auf orthodoxen Ikonen wird Sophia häufig dargestellt. Sophia wird gegen Spätfröste und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen, weshalb man sie zu den Eisheiligen zählt. Die Sophienrauke (Sisymbrium sophia) ist ebenfalls nach ihr benannt. Sophia von Rom ist möglicherweise mit Sophia von Minden identisch.
Quelle: Wikipedia
omaria
*Wenn im MAI die Bienen schwärmen,
kann der Bauer vor Freude lärmen!*
Watt stimmt denn nu wirklich???
Kalte Sophie...
Hinter der Kalten Sophia verbirgt sich eigentlich Sophia von Rom. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt”die Weisheit”
Sophia von Rom ist eine christliche Märtyrerin des dritten Jahrhunderts, die um 304 während der Diokletianischen Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Sie wurde auf dem Friedhof der Heiligen Gordianus und Epimachus bestattet. Papst Sergius II. ließ um 845 einen Teil der Reliquien unter dem Hochaltar der Kirche San Martino ai Monti beisetzen, während Bischof Remigius von Straßburg andere Reliquien ins Kloster Eschau im Elsass brachte. Die Attribute der heiligen Sophia sind Palme, Buch, auch Trog und Schwert.
Ihr Gedenktag ist der 15. Mai. In der Verehrung der Heiligen Sophie von Rom findet sich auch immer wieder die Legende um Sophia von Mailand und ihre Töchter. Eine Darstellung aus dem 15. Jahrhundert findet sich im Wiener Stephansdom. Auch auf orthodoxen Ikonen wird Sophia häufig dargestellt. Sophia wird gegen Spätfröste und für das Gedeihen der Feldfrüchte angerufen, weshalb man sie zu den Eisheiligen zählt. Die Sophienrauke (Sisymbrium sophia) ist ebenfalls nach ihr benannt. Sophia von Rom ist möglicherweise mit Sophia von Minden identisch.
Quelle: Wikipedia
omaria
mit den Bauernregeln.
Ich weiss nur, wenn die fleissigen Bienen der Gruppe Dem Rhein entlang
schwärmen, das kann doch nur des Imkers Herz erwärmen.
Dann gibt es garaniert leckeren Honig.
So, jetzt habe ich diesen Ausspruch mal in die Bauernregel aufgenommen. (lach)
Sind doch wohl alle damit einverstanden.
anjeli
Ich weiss nur, wenn die fleissigen Bienen der Gruppe Dem Rhein entlang
schwärmen, das kann doch nur des Imkers Herz erwärmen.
Dann gibt es garaniert leckeren Honig.
So, jetzt habe ich diesen Ausspruch mal in die Bauernregel aufgenommen. (lach)
Sind doch wohl alle damit einverstanden.
anjeli
Heute , am 11. Mai, beginnen im Norden Deutschlands die "Eisheiligen", die noch einmal drohend ihre kalten Finger heben. Den Auftakt macht Mamertus, einstiger Bischof von Vienne (ca. 400- 475 n.Chr.), der auch als Patron der Ammen, Hirten und der Feuerwehr; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber und Dürre galt.
Er führte die Bittprozession vor Himmelfahrt ein.
In Süddeutschland kommt erst einen Tag später Pankratius dazu,was aus dem allmählichen Vorrücken der Kaltluft von Norden her erklärt werden kann.
Wer war Mamertus?
Alte Bauernregeln beschreiben die "kalten Frühlingsgäste wie folgt:
Mamertus, Pankraz, Servaz, Bonifaz
machen erst dem Sommer Platz.
Vor Bonifaz kein Sommer,
nach der Sophie kein Frost.
Vor Nachtfrost du nie sicher bist,
bis Sophie vorüber ist.
Servaz muss vorüber sein,
will man vor Nachtfrost sicher sein.
Luchs
Er führte die Bittprozession vor Himmelfahrt ein.
In Süddeutschland kommt erst einen Tag später Pankratius dazu,was aus dem allmählichen Vorrücken der Kaltluft von Norden her erklärt werden kann.
Wer war Mamertus?
Mamertus entstammte einer wohlhabenden gallorömischen Familie aus Lyon. Er wurde 461 Erzbischof von Vienne, wo er auch verstarb.
Während seiner Amtszeit gebot er der Überlieferung nach durch Beten einer furchtbaren Feuersbrunst Einhalt, die die ganze Stadt zu zerstören drohte, und soll auch andere Wunder und Heilungen bewirkt haben.
Sein Bruder war der Theologe und Kirchenschriftsteller Claudianus Mamertus (Mamertus Claudianus).
Alte Bauernregeln beschreiben die "kalten Frühlingsgäste wie folgt:
Mamertus, Pankraz, Servaz, Bonifaz
machen erst dem Sommer Platz.
Vor Bonifaz kein Sommer,
nach der Sophie kein Frost.
Vor Nachtfrost du nie sicher bist,
bis Sophie vorüber ist.
Servaz muss vorüber sein,
will man vor Nachtfrost sicher sein.
Luchs
Heute ist der Tag des Eisheiligen Pankratius, was übersetzt "Der alles Besiegende" bedeutet. Aber er zeigte sich heute zwar von einer donnernden und eher regnerischen Seite, sein Eis blieb aus, nur etwas kühler wurde es .
Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.
Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
Wer war Pankratius?
Die Legende erzählt, dass der verwaiste Sohn eines reichen Römers im Jahr 303 nach Christus mit seinem Onkel Dionys nach Rom reiste. Mit seinem ererbten Vermögen half er dort den verfolgten Christen, besonders den um ihres Glaubens willen Gefangenen. Nach dem Tod des Onkels wurde Pankratius von einem der Verfolgungsbefehle Kaiser Diokletians erfasst und vor den Kaiser gebracht. Der 14-Jährige ließ sich trotz aller Verlockungen nicht vom Glauben abbringen, deshalb wurde er öffentlich enthauptet und sein Leichnam den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Eine Christin barg ihn unter Lebensgefahr und setzte ihn in den Katakomben an der Via Aurelia bei.
Über seinem Grab errichtete Papst Symmachus im Jahr 500 eine Kirche, an deren Stelle die heutige Kirche S. Pancrazio steht. Kaiser Arnulf von Kärnten schrieb seine Eroberung Roms am 12. Mai 896 dem Bittruf an Pankratius zu, worauf die Verehrung des Heiligen v.a. in Mitteleuropa aufblühte. (Quelle: Gärteln)
Luchs
Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.
Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
Wer war Pankratius?
Die Legende erzählt, dass der verwaiste Sohn eines reichen Römers im Jahr 303 nach Christus mit seinem Onkel Dionys nach Rom reiste. Mit seinem ererbten Vermögen half er dort den verfolgten Christen, besonders den um ihres Glaubens willen Gefangenen. Nach dem Tod des Onkels wurde Pankratius von einem der Verfolgungsbefehle Kaiser Diokletians erfasst und vor den Kaiser gebracht. Der 14-Jährige ließ sich trotz aller Verlockungen nicht vom Glauben abbringen, deshalb wurde er öffentlich enthauptet und sein Leichnam den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Eine Christin barg ihn unter Lebensgefahr und setzte ihn in den Katakomben an der Via Aurelia bei.
Über seinem Grab errichtete Papst Symmachus im Jahr 500 eine Kirche, an deren Stelle die heutige Kirche S. Pancrazio steht. Kaiser Arnulf von Kärnten schrieb seine Eroberung Roms am 12. Mai 896 dem Bittruf an Pankratius zu, worauf die Verehrung des Heiligen v.a. in Mitteleuropa aufblühte. (Quelle: Gärteln)
Luchs