Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

Gruppenbeitraege "Sitten und Gebräuche entlang des Rheins und des Hinterlandes"

anjeli
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Mitglied

Karfreitag ist ein Unglückstag???
geschrieben von anjeli
zumindest für Geschäfte und Erledigungen sagt ein alter Brauch. Was sagt mir das, bloss
nicht arbeiten, denn es kommt nicht viel bei rum.

Ja, und dann ist der Karfreitag auch noch ein Verhütungsmittel, aber nur indirekt.
Eine Frau, die etwas Mehl vermischt mit abgeriebenen Brot ißt, soll das ganze Jahr nicht schwanger werden.

Nicht nur ein Unglückstag sondern auch ein Glückstag ist dieser Karfreitag. Wer an diesem Tag stirbt, der wird selig.(das ist doch eine gute Aussicht)

Wer seine Haare und Fingenägel schneidet, der wird mit prächtigem Wachstum belohnt.
Alles was gesät wird, soll prächtig gedeihen.

anjeli
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Warum sagen wir Karwoche
geschrieben von anjeli
Das Wort ist althochdeutsch und heisst Kara. Es bedeutet Kummer und Klage.

Die Christen beklagen den Tod von Jesus Christus. Diese Kreuzung ist das Grausamste was
einem Menschen passieren kann.

Deshalb wohl Kummer und Klagen.
Jesus opferte sich für die Menschen indem er am Kreuz gestorben ist.
Als er nach dem Abendmahl betete, da wusste er genau welche Leiden ihm bevorstanden.
Er betete zu seinem Vater und sagte "Vater, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen".

Er wußte auch, dass ihn Judas für 30 Silberlinge verraten würde mit dem sogenannten Judaskuss.
Die Schergen, die Jesus festnahmen kannten ihn nicht und deshalb sagte Judas zu ihnen
"Den Mann, den ich küssen werde ist der Mann, den ihr verhaften müßt."

anjeli
anjeli
anjeli
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Heute, am Gründonnerstag
geschrieben von anjeli
schweigen wirklich die Glocken, weil sie nach Rom fliegen. (So sagt der Volksmund)

Wenn am Ostersonntag das erste Mal die Glocken wieder läuten, muss man sich schnell waschen, denn das bringt immerwährende Schönheit.

Die Bauernregel sagt

Hängt an Weihnachten Eis von den Weiden
kannst du an Ostern Palmen schneiden

Wenn zu Ostern die Sonne scheint
sitzt der Bauer am Speicher und weint

anjeli

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luchs35
luchs35
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Kleine Glaubenskriege?
geschrieben von luchs35
Eher weniger erhebend ist eine (Un-)Sitte in streng katholischen,bäuerlichen Gegenden, in denen Karfreitag zwar als offizieller Feiertag gilt, aber nicht wie bei den evangelischen Mitbürgern von hohem Rang. Bis heute wird da von den katholischen Bauern beispielsweise Gülle auf die Felder geführt, um die Protestanten zu provozieren.

Allerdings rächen sich diese an Fronleichnam, der wiederum für sie wenig Bedeutung hat. Da werden dann prompt die Äcker der evangelischen Bauern mit Gülle getränkt, was natürlich die bumenreichen Prozessionen der Katholiken stört.

Ich habe das viele Jahre miterlebt. Ob es heute noch so ist, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht ist inzwischen auch Respekt für den Glauben der "anderen" aufgekommen und der lächerliche Klein-oder Glaubenskrieg beendet.

Luchs
luchs35
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Hase sein ist kein Vergnügen
geschrieben von luchs35
Zischendurch mal ein Wort zum Original unseres derzeit gefeierten Osterhasen , dem Feldhasen :

Während es unseren Marzipan-und Schokoladenosterhasen ausgesprochen gut geht - abgesehen davon, dass auch ihr Leben kurz ist - geht es ihrem Vorbild Feldhase ausgesprochen schlecht. Das, obwohl sich die Population leicht erholt hat wie die Wildschutzverbände bekannt gaben. Immerhin leben rund 4 Mio Feldhasen in Deutschland, die sich recht und schlecht durchschlagen müssen, seit ihnen der Mensch ihre Schutzzonen wegnimmt. Auf den industriell betriebenen, großräumigen Ackerflächen gibt es keine Sträucher und Randbüsche mehr, die den Hasen Schutz vor ihren Feinden bieten.

Zudem bilden die stark überdüngten und teilweise gespitzten Flächen mit den fetthaltigen Wildkräutern Gefahren für Meister Lampe. Und wenn er dem sofortigen oder langsamen Gifttod entkommt, besteht immer noch die "verlockende" Aussicht, dass er auf unseren Tellern landet.

Vielleicht sollte er doch noch lernen, Eier zu legen, möglichst bunte - sein friedliches Überleben wäre gesichert, denn wer ginge dann nicht auf die Barrikaden?

Luchs



anjeli
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Luchsi, fast hätte unser Hase
geschrieben von anjeli
gar nicht die Sonderstellung eines Osterhasen eingenommen.
Unser Hase war ja nicht immer für die Ostereier zuständig.Neben Meister Lampe gab es im
17. und 18. Jahrhundert auch noch andere Eierbringer.
In Westfalen waren es vor allem Fuchs und Kranich. Zum Teil noch bis in die 1930er Jahre
hinein berichtet Christiane Cantauw, Volkskundlerin beim LWL.

Warum sich der Hase als Osterhase durchgesetzt hat, ist nicht eindeutig zu klären. Der
Hase erfreute sich grosser Beliebtheit und angefangen hat alles mit bildlichen Darstellungen (Dürer). Der Hase war im Frühjahr präsent und Kinder bauten am Karsamstag
ein Nest für den Osterhasen. Über Nacht kam dann der Hase und legte die Eier hinein.

Als dann 1924 das auch heute noch populäre Buch "Die Hasenschule" erschien, war die
Geschichte vom Osterhasen zum Allgemeingut geworden.
Auch die Postkartenhersteller machten sich den Hasen zunutze. Die Ostergrüsse liessen
sich eben mit einem Häschen gut an den Mann oder die Frau bringen.





anjeli

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anjeli
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Die beliebtesten Osterbräuche
geschrieben von anjeli
der Deutschen sind:


1. Eier färben

2. Eier verstecken

3. Ostersträusse/Osternester

4. Osterkranz/Osterlamm backen

5. Osterfeuer besuchen
(Quelle: www.jamba.de)

Da bin ich aber froh, dass ich diesem Trend der beliebtesten Osterbräuchen doch tat-
sächlich gefolgt bin.
Das Osterlamm habe ich dieses Jahr beim Bäcker gekauft. Es war schön anzusehen, aber
von Geschmacke nicht mit Grossmutters Backstube zu vergleichen.

Meine kleine zweijährige Enkelin, Liana hatte sofort die Ostereier gefunden. Die grösseren Schwestern sind an vielen Eier vorbeigelaufen.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Ostermontag.

anjeli
luchs35
luchs35
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Die Großen und die Kleinen ....
geschrieben von luchs35
....haben gestern das ganze Grundstück mit anschließendem Wald buchstäblich umgepflügt. Natürlich sind wir dem Osterhasen hauteng auf den Pelz gefolgt und haben die ovalen bunten Dinger auch alle gefunden, auch die braunen Kopien des echten Hasen bleiben nicht unentdeckt . Jedes Jahr der Familienhit mit wilder Sucherei und anschliessendem Osterbrunch, der bis fast zum Abend dauert.

Meine Schwiegertöchter entstammen Großfamilien, da herrscht dann ein ziemlicher Aufmarsch, da ja alle auch Kinder mitbringen. Es war jedenfalls wieder eine Riesengaudi, und ich bin am Abend wie tot unter die Federn gekrochen

Der Ärger des Tages: Ich hatte meine Digi zu Hause vergessen- grrrrrrrrrrrr...

Nun ist es wieder für ein Jahr überstanden.
Auch unsere Osterschmankerln, die wir hier niedergeschreiben haben, dürfen nun ruhen bis zum nächsten Jahr. Wir dürfen wenigstens noch den Ostermontag genießen, an andern Orten ist das wieder längst ein normaler Alltag ohne weitere Bedeutung.

Und weiter geht´s ...es gibt noch so viel auszugraben an Sitten und Gebräuchen

Luchs





anjeli
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Luchsi
geschrieben von anjeli
schade, denn theoretisch können wir noch weitermachen.
Die Osterzeit ist noch nicht vorüber, denn sie dauert genau 50 Tage bis Pfingsten.

Packen wir doch mal die neuen Themen bald an, denn sie ist ja nicht mehr lang die Nächte aller Nächte.

Aber Luchsi, Digi vergessen - das könnte mir auch passieren. Da bist du nicht alleine.
Ich hatte auch Fotos gemacht, aber irrtümlich alles gelöscht, weil ich nicht meine Brille
auf hatte.

Schön ist es doch, das alles erleben zu dürfen.
Auch, wenn wir todmüde in die Koje fallen.

anjeli
luchs35
luchs35
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Eigentlich schon...aber die Hexen lauern bereits
geschrieben von luchs35
So ist das eben: Kaum ist das christliche Osterfest vorbei, schon "drohen" die heidnischen Bräuche mit ihren Hexen und Dämonen. Tatsächlich haben wir am am Ende dieser Woche Walpurgisnacht. Darauf müssen wir uns einstellen, sonst vergessen wir womöglich, unsere Besen zu motorisieren. Schließlich haben sich die Hexen der modernen Zeit längst angepasst .



Die Sage der Walpurgisnacht

Kaum ist der Osterhase im Gebüsch verschwunden, kriechen die Hexen hervor, denn am 30.April folgt die Walpurgisnacht - wohl nach einer Heiligen benannt , eben der Walpurgis, die als gelehrte Frau und Äbtissin von Papst Hadrian II. heilig gesprochen wurde. Sie hatte nun wirklich nichts mit Hexen zu tun, zur Walpurgisnacht hatte sie lediglich die Verbindung ,dass sie am 1.Mai , der diesem 30.April folgte, heilig gesprochen wurde. Vielleicht war sie eine sogenannte "Weise Frau" , denn sie verstand sich auf die Herstellung von Heilpülverchen und Salben. Zudem war sie Schutzpatronin gegen böse Geister.

Die Walpurgisnacht jedoch geht auf germanische Ursprünge zurück, also weit in vorchristliche Zeiten. Zugeschrieben wird diese Nacht den Bewohnern des Harzes, die an diesem Tag ein Frühlingsfest zum Ende des Winters sowie des höchsten Germanengottes Wotan Hochzeit. Dabei verkleideten sich die Menschen und vertreiben mit viel Lärm und Feuer die bösen Geister. Von da waren es noch rund 1000 Jahre, bis dann die Walpurgishexen Einzug hielten. Noch bis zum heutigen Tag fliegen nach der Sage die Hexen auf Besen, Mistgabeln,Katzen etc. aus allen Gegenden zum Harz , um sich dort mit dem Teufel zu vermählen, der ihnen dann die Fähigkeiten der Hexerei übergibt.

Luchs



Für die richtige Stimmung sorgte in vergangenen Jahrhunderten eine aus verschiedenen "magischen" Zutaten hergestellte "Hexensalbe". Diese bestand aus Zutaten wie Misteln, Johanniskraut, Stechapfel, Tollkirsche, Schierling u.a. Nachtschattengewächsen. Vor ihrem Flug rieben die Hexen sich und ihr Fluggerät mit dieser Hexensalbe ein. Sie bewirkte einen starken Rauschzustand, der den Damen wohl das Gefühl des Fliegens vermittelte und u.a. auch die sexuelle Phantasie anregte. Unter dem Einfluß dieses Rauschmittels kamen vermutlich die Erlebnisberichte von den Orgien mit dem Teufel zustande.



In der heutigen Zeit wird in Thale am Fuße des Hexentanzplatzes nach alten mittelalterlichen Rezepten wieder "Hexensalbe" hergestellt. Ein geplanter Verkauf an Touristen scheitert aber bislang an den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland.
geschrieben von Aus Wikipedia




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