Gruppenbeitraege Erzähl Deine Geschichte- Lebensverläufe in der DDR und danach
herzlich Willkommen! Das Alter ist nun wirklich für uns keine Hürde. Ich wünsche Dir viele interessante Gesprächspartner. Die Ost-West Problematik schlägt im Seniorentreff manchmal sehr hohe Wellen. Es gibt noch immer große Empfindlichkeiten auf beiden Seiten.
Wir möchten ein ehrliches, aber auch faires Miteinander fördern. Ob es immer gelingt, mag bezweifelt werden, aber spannende Diskussionen gibt es viele.
Beste Grüße, karl
Wir möchten ein ehrliches, aber auch faires Miteinander fördern. Ob es immer gelingt, mag bezweifelt werden, aber spannende Diskussionen gibt es viele.
Beste Grüße, karl
Moin aus Bremen . Ich bin seit 1957 in der Bundesrepublik .
Habe aber meine Heimat/Eichsfeld-Thüringen so oft ich Genehmigung bekam nach Hause gefahren . es war IMMER mit Schikanen und Schwierigkeiten verbunden .
Nach der Wende hatte ich die ersten Jahre sehr gute Begegnungen mit meiner Familie im Eichsfeld , was aber leider immer mehr abgenommen hat .
Die DDR habe ich daher sehr gut verfolgt und das Leben dort .
Über die Wiedervereinigung bin ich trotz allem sehr glücklich ! Nur schade , daß das meine Mutter nicht mehr erleben konnte .
Alles Gute , Pummel
Habe aber meine Heimat/Eichsfeld-Thüringen so oft ich Genehmigung bekam nach Hause gefahren . es war IMMER mit Schikanen und Schwierigkeiten verbunden .
Nach der Wende hatte ich die ersten Jahre sehr gute Begegnungen mit meiner Familie im Eichsfeld , was aber leider immer mehr abgenommen hat .
Die DDR habe ich daher sehr gut verfolgt und das Leben dort .
Über die Wiedervereinigung bin ich trotz allem sehr glücklich ! Nur schade , daß das meine Mutter nicht mehr erleben konnte .
Alles Gute , Pummel
aus Dessau-Roßlau, wie es heute heißt.
Ich bin dort aufgewachsen und erlebte allerlei Schikanen mit. Meine Tante wohnte schon seit Kriegsende in der BRD und somit war mir vergönnt, daß ich sie oft besuchen durfte - immer über die "grüne Grenze".....
Spannend war das nicht, es war furchterregend.
Keinen Ton wollten die Personen hören, die in einem Trupp die Grenze überquerten.
Ich erinnere mich an eine Vollmondnacht mit viel Schnee und glatten Straßen, eine Scheune, in der wir übernachten durften und der Bauer war wohl eingeweiht.
Denn am nächsten Morgen brachte er eine große Kanne mit Muckefuck vorbei.
Und im Dunkeln, noch vor Sonnenaufgang ging es weiter, so wie der Fremdenführer es befahl.
Es war eine große Wiesenfläche vor der er sich verabschiedete und den Weg in den Westen per Handzeichen deutete.
Wir gingen einfach vor uns hin....wie Kamele...klopften zaghaft unser dünnes Schuhwerk ab und manchmal fiel auch jemand hin. Nur keinen Laut...das war das oberste Gebot.
Auch ich fiel mal hin und meine Mutti waar sofort mit ihrem Wollhandschuh auf meinem Mund.
Ich erinnere mich noch an diesen Geruch......und heute kann ich keine feuchten Klamotten riechen.
Bis zur 6-ten Klasse ging ich dort zur Schule...........
Meine Mutter starb Ende 1953 und somit stellte man den Antrag, daß ich zu meiner Tante in die BRD ausreisen durfte.
Das ging dann recht schnell....eine Vollwaise weniger die man ernähren mußte. Mit diesen Worten hat mir das auch eine
Sachbearbeiterin erklärt.
Der Ton war barsch und kein Bedauern über den Verlust meiner Mutter - ich wurde frohen Sinnes abgeschoben.
Innerhalb von 14 Tagen saß ich im Zug gen Westen drin.
Weinend sah ich zum letzten Mal den Bahnhof von Leipzig, an dem ich sooft gestanden hatte, da meine Mutter dort im Krankenhaus lag und ich sie regelmäßig besuchte.
Tja, das war ein Teil meiner DDR-Geschichte.........
dann viel Erfolg mit Deiner Schnizeljagd nach DDR-Geschichten.
Von mir gibt es noch viele....bei Bedarf.
Eine habe ich schomal in den Blog gestellt: °wie die Hefe zum Bäcker kam°.... ist aber schon lange her.
mit lieben Grüßen
das Finchen
Ich bin dort aufgewachsen und erlebte allerlei Schikanen mit. Meine Tante wohnte schon seit Kriegsende in der BRD und somit war mir vergönnt, daß ich sie oft besuchen durfte - immer über die "grüne Grenze".....
Spannend war das nicht, es war furchterregend.
Keinen Ton wollten die Personen hören, die in einem Trupp die Grenze überquerten.
Ich erinnere mich an eine Vollmondnacht mit viel Schnee und glatten Straßen, eine Scheune, in der wir übernachten durften und der Bauer war wohl eingeweiht.
Denn am nächsten Morgen brachte er eine große Kanne mit Muckefuck vorbei.
Und im Dunkeln, noch vor Sonnenaufgang ging es weiter, so wie der Fremdenführer es befahl.
Es war eine große Wiesenfläche vor der er sich verabschiedete und den Weg in den Westen per Handzeichen deutete.
Wir gingen einfach vor uns hin....wie Kamele...klopften zaghaft unser dünnes Schuhwerk ab und manchmal fiel auch jemand hin. Nur keinen Laut...das war das oberste Gebot.
Auch ich fiel mal hin und meine Mutti waar sofort mit ihrem Wollhandschuh auf meinem Mund.
Ich erinnere mich noch an diesen Geruch......und heute kann ich keine feuchten Klamotten riechen.
Bis zur 6-ten Klasse ging ich dort zur Schule...........
Meine Mutter starb Ende 1953 und somit stellte man den Antrag, daß ich zu meiner Tante in die BRD ausreisen durfte.
Das ging dann recht schnell....eine Vollwaise weniger die man ernähren mußte. Mit diesen Worten hat mir das auch eine
Sachbearbeiterin erklärt.
Der Ton war barsch und kein Bedauern über den Verlust meiner Mutter - ich wurde frohen Sinnes abgeschoben.
Innerhalb von 14 Tagen saß ich im Zug gen Westen drin.
Weinend sah ich zum letzten Mal den Bahnhof von Leipzig, an dem ich sooft gestanden hatte, da meine Mutter dort im Krankenhaus lag und ich sie regelmäßig besuchte.
Tja, das war ein Teil meiner DDR-Geschichte.........
dann viel Erfolg mit Deiner Schnizeljagd nach DDR-Geschichten.
Von mir gibt es noch viele....bei Bedarf.
Eine habe ich schomal in den Blog gestellt: °wie die Hefe zum Bäcker kam°.... ist aber schon lange her.
mit lieben Grüßen
das Finchen
Hi möchte mich an diesem Thema beteiligen. Wohne seit 2010 in der Nähe von Köln. Da meine Familie weggestorben ist, bin ich in die Nähe meines Sohnes mit Familie gezogen. Ich liebe meine Heimat Lausitz, aber hier bin ich jetzt glücklich. Es gibt viele Vorurteile was manchmal schwierig ist, trotzdem möchte ich nicht mehr zurück, da meine Familie hier lebt.
Muß aber sagen das viele Vorurteile von der Presse gesteuert werden leider.
Viel urteilen nach der Presse ohne je einen Fuß in die ehemalige DDR gesetzt zu haben. Macht euch auf und urteilt dann.
Muß aber sagen das viele Vorurteile von der Presse gesteuert werden leider.
Viel urteilen nach der Presse ohne je einen Fuß in die ehemalige DDR gesetzt zu haben. Macht euch auf und urteilt dann.
Aber meine ganze Verwandtschaft wohnt im Osten,sprich Oberlausitz.
Für uns Kinder war es nicht so schön,denn einfach mal zu Besuch gehen war nicht drin.
Zu Ostzeiten bin ich als ich schon verheiratet war meistens Fasching rübergefahren,konnte etliches mitbringen.
So konnte ich schöne Zeiten erleben,auch mit völlig fremden Menschen gab es keine Schwierigkeiten.
Für uns Kinder war es nicht so schön,denn einfach mal zu Besuch gehen war nicht drin.
Zu Ostzeiten bin ich als ich schon verheiratet war meistens Fasching rübergefahren,konnte etliches mitbringen.
So konnte ich schöne Zeiten erleben,auch mit völlig fremden Menschen gab es keine Schwierigkeiten.
Pummel
Ich bin 75 J., wohne seit 3Jahren in Bremen .Mit 17J. bin ich aus ser DDR "abgehauen" nach Köln . in der DDR war Als Katholikin nicht gern gesehen. Meine Familie habe ich nach 4Jahren das 1.mal nach vielen Anträgen besuchen dürfen , mit vielen Schikanen an der Grenze . Danach durfte ich in unregelmäßigen Abständen meine Heimat besuchen . Meine Kinder fuhren gern mit zur Oma und haben schöne Erinnerungen daran .Meine Mutter hat die Wiedervereinigung leider nicht mehr erlebt , was mir heute noch weh tut . Ich fahre jetzt seltener nach Hause , aber immer noch gern !
Gruß Pummel
Ich bin 75 J., wohne seit 3Jahren in Bremen .Mit 17J. bin ich aus ser DDR "abgehauen" nach Köln . in der DDR war Als Katholikin nicht gern gesehen. Meine Familie habe ich nach 4Jahren das 1.mal nach vielen Anträgen besuchen dürfen , mit vielen Schikanen an der Grenze . Danach durfte ich in unregelmäßigen Abständen meine Heimat besuchen . Meine Kinder fuhren gern mit zur Oma und haben schöne Erinnerungen daran .Meine Mutter hat die Wiedervereinigung leider nicht mehr erlebt , was mir heute noch weh tut . Ich fahre jetzt seltener nach Hause , aber immer noch gern !
Gruß Pummel
Willkommen Harald, Du wirst hoffentlich viele Schilderungen erhalten.
Erst kürzlich sind wir (nach 38 Jahren in SA, 6 Jahren Freistaat Thüringen - Heimweh) nach NRW gezogen. Kontakte und familiäre Besuche zur BRD gab es seit langem, da Angehörige I. Grades. Ich selbst war erstmals gerade in den Tagen des Mauerfalls hier. Mit einigen Dingen hatte ich große Probleme (z.B. Bettler vor Kaufhäusern), ähnliche Beschreibungen haben mich auch abgehalten, die immer vorhandene Gelegenheit wahrzunehmen, auszureisen.
Nun sind wir berufsmäßig, da Rentner, unabhängig und gehen dahin wo es familiäre Bindungen gibt oder es einfach nur schön ist.
Erstes Problem hier im ST und im Ort war für mich das Dutzen, da ich wildfremde Menschen nicht mit dem vertraulichen Du anzusprechen gewohnt war. Jetzt ist es eines der geringsten Probleme.
Es wäre schön, wenn Du gezielt auf die einzelnen Schreiber eingehst, damit auch wir erfahren, was genau Dich an den einzelnen Berichten interessieren mag.
Erst kürzlich sind wir (nach 38 Jahren in SA, 6 Jahren Freistaat Thüringen - Heimweh) nach NRW gezogen. Kontakte und familiäre Besuche zur BRD gab es seit langem, da Angehörige I. Grades. Ich selbst war erstmals gerade in den Tagen des Mauerfalls hier. Mit einigen Dingen hatte ich große Probleme (z.B. Bettler vor Kaufhäusern), ähnliche Beschreibungen haben mich auch abgehalten, die immer vorhandene Gelegenheit wahrzunehmen, auszureisen.
Nun sind wir berufsmäßig, da Rentner, unabhängig und gehen dahin wo es familiäre Bindungen gibt oder es einfach nur schön ist.
Erstes Problem hier im ST und im Ort war für mich das Dutzen, da ich wildfremde Menschen nicht mit dem vertraulichen Du anzusprechen gewohnt war. Jetzt ist es eines der geringsten Probleme.
Es wäre schön, wenn Du gezielt auf die einzelnen Schreiber eingehst, damit auch wir erfahren, was genau Dich an den einzelnen Berichten interessieren mag.
Hallo Du hattest geschrieben, dass du über die Grüne Grenze zu Deiner Tante gegangen bist und später abgeschoben wurdest. kannst du das nochmal genauer schildern?
LG Harald
LG Harald
Hallo Christine,
danke für Deinen spannenden Beitrag. Mich interessiert die ganze Lebensgeschichte von Menschen, die in der DDR gelebt haben und zwar vor und nach der Wende. Mehr möchte ich auch garnicht schreiben, weil bei konkreten Fragen, die Antworten automatisch selektiert werden. Ein Beispiel: Ich frage Dich, was du so mit 6-9 Jahren gemacht hast. Dazu fällt Dir momentan garnichts ein. Aber zu dem was Du mit 14-17 Jahren so alles erlebt hast fällt Dir ganz viel ein und Du könntest stundenlang erzählen und wichtige Dinge hervorzaubern. Durch eine eingrenzende Frage wirst du genau daran gehindert und gute, interessante Sachen gehen verloren. Daher frage ich nur soviel, dass mich eine Lebensgeschichte interessiert und jemand aus dem Stehgreif erzählt.
Ein richtiges Gespräch dauert dabei etwa ein Stunde ohne dass ich viele Fragen stelle, ich höre einfach nur zu. Erst am Ende stelle ich Verständnisfragen
LG Harald
danke für Deinen spannenden Beitrag. Mich interessiert die ganze Lebensgeschichte von Menschen, die in der DDR gelebt haben und zwar vor und nach der Wende. Mehr möchte ich auch garnicht schreiben, weil bei konkreten Fragen, die Antworten automatisch selektiert werden. Ein Beispiel: Ich frage Dich, was du so mit 6-9 Jahren gemacht hast. Dazu fällt Dir momentan garnichts ein. Aber zu dem was Du mit 14-17 Jahren so alles erlebt hast fällt Dir ganz viel ein und Du könntest stundenlang erzählen und wichtige Dinge hervorzaubern. Durch eine eingrenzende Frage wirst du genau daran gehindert und gute, interessante Sachen gehen verloren. Daher frage ich nur soviel, dass mich eine Lebensgeschichte interessiert und jemand aus dem Stehgreif erzählt.
Ein richtiges Gespräch dauert dabei etwa ein Stunde ohne dass ich viele Fragen stelle, ich höre einfach nur zu. Erst am Ende stelle ich Verständnisfragen
LG Harald
Hallo Pummel
Ich freue mich über deine Post.
wie war das damals als du abgehauen bist?
LG Harald
Ich freue mich über deine Post.
wie war das damals als du abgehauen bist?
LG Harald