Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Eine frohe und besinnliche Adventszeit unseren "Rheingrüpplern""

Gruppenbeitraege "Eine frohe und besinnliche Adventszeit unseren "Rheingrüpplern""

chris
chris
Mitglied

Heinrich Hoffmann von Fallersleben -Der Traum
geschrieben von chris


Der Traum

Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Ich lag und schlief; da träumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.

Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab's, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.

Da wacht' ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war's um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find' ich dich?

Da war es just, als rief er mir:
"Du darfst nur artig sein;
dann steh' ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!

Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt dein Traum,
dann bringet dir der heil'ge Christ
den schönsten Weihnachtsbaum.


luchs35
luchs35
Mitglied

Barbarazweige schneiden
geschrieben von luchs35
Ein wichtiger Tag inmitten der Adventszeit fällt der Gedenktag an die Hlg. Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute.

Am Barbaratag erhielten die Knappen das Barbarabrot. In der Barbaranacht stellten sie Essen und Trinken für die "Bergmandl" bereit. Vor dem Tod im Bergwerk sicherten sie sich durch Anzünden eines Barbaralichtes. Noch heute werden am Barbaratag Kirschzweige (auch vom Apfel- oder Birnbaum) geschnitten und in der Stube ins Wasser gestellt, damit sie zu Weihnachten blühen (in diesem Sinn erst seit dem 15. Jh. bis dahin zum Winteranfangsfest).
Zurückgehen soll der Brauch des Zweigschneidens auf die heilige Barbara selbst, die in Anbetracht des nahen Todes Trost aus den Blüten eines Kirschzweiges schöpfte, den sie mit Wasser aus dem Trinknapf zum Erblühen gebracht hat. Mancherorts werden Zettel mit Namen angehängt. Wessen Zweig zuerst blüht, ist des Glücks im kommenden Jahr sicher.
Im Rheinland ist die hl. Barbara Begleiterin des hl. Nikolaus, mancherorts beschenkt sie auch selbst die Kinder.

So lautet die Legende.

Aber für das Schneiden der Barbarazweige gibt es noch eine andere Auslegung:

Wenn das Vieh im November die Weide verließ, schnitt man zu alter Zeit Zweige von den Bäumen. Sie wurden in der warmen Stube zum Blühen gebracht, um daraus auf Segen für das neue Jahr zu schließen. Zu dieser Zeit feierte man dann das Winteranfangsfest.
Erst im 15. Jahrhundert wurden die Feierlichkeiten mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Die Blüten wurden für das Christkind herangezogen. Durch die immer mehr anzuteffenden beheitzten Stuben wurde die Knospenentwicklung beschleunigt. Deshalb verlagerte man den Brauch des Zweigschneidens auf den St. Barbara Tag oder auf das Fest der Hl. Lucia am 13. Dezember.



omaria
omaria
Mitglied

Hanns Dieter Hüsch...
geschrieben von omaria
... der bekannte Kabarettist vom Niederrhein schrieb eine Geschichte: *Heiligabend am Niederrhein*

Darin heißt es:

Ich habe immer Sehnsucht nach meiner Kindheit und Marzipan und Apfelsinen, nach den Öfen meiner Jugend, sag' ich immer, nach den geheimnisvollen Geschichten, dann möchte ich stundenlang bis zum Nordpol über das flache Land fahren und sitze doch nur in der Küche und guck zum Fenster raus.

Mein Gruß zum 2. Advents-Sonntag:



omaria


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luchs35
luchs35
Mitglied

Wehmütige Erinnerung
geschrieben von luchs35
Danke, Omaria, für die Erinnerung an Hans Dieter Hüsch, der leider nicht mehr lebt. Er gehörte mit zu meinen bevorzugten Kabarettisten, eigentlich eher "Ironisten" , die immer mitten ins Schwarze trafen, ohne grob zu werden. Ich mochte diese Art von Humor, sie ist heute leider kaum mehr anzutreffen.

Luchs
omaria
omaria
Mitglied

Ein anderer link
geschrieben von omaria
luchs - der link funktioniert leider nicht!

Hier ist ein anderer:

H.D. Hüsch (Nachruf)

omaria - mag diesen Humor auch sehr!
luchs35
luchs35
Mitglied

Die Erde gehört uns allen
geschrieben von luchs35
Ich habe ein Gedicht von H.D.Hüsch gefunden, das wunderbar in unsere Adventsseite passt:

Weihnachtswünsche

Wir bitten Gott den Allmächtigen
er möge uns behilflich sein:
dass wir Weihnachten
nicht wie Karneval feiern,
dass wir das Wunder von Bethlehem
nicht mit einem Musical plus Domführung
plus Reeperbahn plus Hafenrundfahrt
und Rhein in Flammen verwechseln,
sondern dass wir die Stille und das Heilige,
nicht nur in der Nacht neu entdecken -
unser kleines und endliches Sein spüren,
aber mit Jesus Christus
gleichsam neu auf die Welt kommen,
auch wenn wir schon betagt sind.
Große Freude ist uns verkündet worden,
soll in uns leben.
Erbarmen und Zuversicht werden uns begleiten,
Christus ist unter uns, urjung und uralt,
Freiheit und Erlösung als Geschenk.
Möge Gott der Herr, unser Vater unseren Dank annehmen
und unsere Bitten erhören.
Wir sind alle seine Kinder und freuen uns
auf jede Zeit (ob Tageszeit, ob Jahreszeit)
auf jede Zeit mit Jesus Christus
Amen

(Hanns Dieter Hüsch)

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anjeli
anjeli
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Ich erinnere an Loriot
geschrieben von anjeli
Besinnliche Adventszeit von Loriot


den grossen Künstler, der leider von uns gegangen ist.

anjeli
chris
chris
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Paula Dehmel - Der alte Weihnachtsmann
geschrieben von chris
Der alte Weihnachtsmann

Paula Dehmel (1862-1918)

Ich bin der alte Weihnachtsmann,
ich hab einen bunten Wunderpelz an
mein Haar ist weiß von Reif und Eis.

Ich komm weit hinter Hamburg her,
mit langen Stiefeln durchs kalte Meer,
meinen Mummelsack huckepack.

Da sind viel gute Sachen drin,
Nüss und Äpfel und große Rosinn
ich bin ein lieber Mann, seht an.

Ich kann aber auch böse sein,
dann fahr ich mit der Rute drein
und schüttel den Bart: na wart!

Nein, seid nicht bang seid lieb und gut,
seid wie das Blümlein Wohlgemut!
Das nimmt beglückt
alles, was der Himmel schickt.
chris
chris
Mitglied

Theodor Storm - Knecht Rupprecht
geschrieben von chris


Das wohl bekanteste Nikolausgedicht:

Knecht Rupprecht

Theodor Storm (1817-1888)

Rupprecht:
Habt guten Abend, alt und jung
bin allen wohl bekannt genung.
Von drauß vom Walde komm ich her;
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder weihnachten werden!
So geh denn rasch von Haus zu Haus.
such mir die guten Kinder aus,
damit ich ihrer mag gedenken
mit schönen Sachen sie mag beschenken.

Ich sprach: O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat.
Hast denn das Säcklein auch bei dir?

Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
freßen fromme Kinder gern.
Hast denn die Rute auch bei dir?

Ich sprach: die Rute die ist hier.
Doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.
Christkindlein sprach: So ist es recht.
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
Von drauß, vom Walde komm ich her,
Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
Nun sprecht wie ich's hierinnen find:
sind's gute Kind., sind's böse Kind?

Vater:
Die Kindlein sind wohl alle gut,
haben nur mitunter was trotzigen Mut.

Rupprecht:
Ei,ei, für trotzgen Kindermut
ist meine lang Rute gut!
Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
Nieder den Kopf und die Hosen herunter?

Vater:
Wie einer sündigt so wird er gestraft;
die Kindlein sind schon alle brav.

Rupprecht:
Stecken sie die Nas auch tüchtig ins Buch,
lesen und scheiben und rechnen genug?

Vater:
Sie lernen mit ihrer kleinen Kraft,
wir hoffen zu Gott, daß es endlich schafft.

Rupprecht:
Beten sie denn nach altem Brauch
im Bett Ihr Abendsprüchlein auch?

Vater:
Neulich hört ich im Kämmerlein
eine kleine Stimme sprechen allein;
und als ich an die Tür getreten,
für alle Lieben hört ich sie beten.

Rupprecht:
So nehmet denn Christkindleins Gruß,
Kuchen und Äpfel, Äpfel und Nuß;
probiert einmal von seinen Gaben
morgen sollt ihr was beßeres haben.
Dann kommt mit seinem Kerzenschein
Christkindlein selber zu euch herein.
Heut hält es noch am Himmel Wacht;
nun schlafet sanft, habt gute Nacht.

luchs35
luchs35
Mitglied

Aufgeschnappt am Nikolausmarkt
geschrieben von luchs35


Die Kinder ließen sich am traditionellen Nikolausmarkt auch durch die tieferen Temperaturen nicht vom Karussellfahren abhalten. Danach gab es heiße Schokolade oder Tee, dann klappte es auch mit dem Nikolausgedicht, wenn der Bärtige plötzlich auftauchte.

Nikolaus oh Nikolaus
Nikolaus, Nikolaus pack die Tasche aus,
dass ich immer artig war, weiß jeder hier im Haus.
Ich bin ein braves Kind, das weißt du doch bestimmt,
hör immer zu, wenn Mutti spricht und ärgere sie nicht.
Meinem Schwesterlein, stell ich nie ein Bein,
ich nehme ihr kein Spielzeug weg, das wäre ja gemein.
Ja, Nikolaus, Nikolaus pack die Tasche aus,
dass ich immer artig war weiß jeder hier im Haus.
Ich bin so lieb und nett, geh Abends brav ins Bett,
ich mach sofort die Augen zu und gebe dann auch Ruh.
So artig wie ich war, bleib ich im nächsten Jahr,
der Nikolaus greift in seinen Sack und lacht ganz laut HAHA


Luchs

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