Gruppenbeitraege Diskussion zum Artikel "Erinnerung"

indeed
indeed
Mitglied

dieser Beitrag inspirierte mich zu folgendem Statement...
geschrieben von indeed
Trauer .- gefühlte innere Leere, Gefühl des Verlassenseins, Frage nach dem Sinn, trauern um die verloren gegangene gemeinsame Zukunft im Herbst des Lebens, man beerdigt mit dem geliebten Partner eine ganze Menge mehr.
Dagegen stehen die täglichen Anforderungen des Lebens – schaffe ich alles? Alles muss irgendwie weiterlaufen. In meinem Falle hatte ich noch zwei Kinder im Studium. Erhebung der Studiumgebühren, Unterhaltsunterstützung (sie haben schon nebenbei gearbeitet). Die große finanzielle Sorge – Hauptsache die Kinder können ihren Weg gehen.
In dem Moment fragt man sich – wo bleibt man selber? Man fühlt sich wie ein Blatt im Wind und weiß nicht, wo und wie es landen wird.
Und immer wieder diese nervenaufreibenden Nachsorgeuntersuchungen, die alles wieder hochkommen lassen. Bis in den heutigen Tag.

Trauer – jeder trauert auf seine Weise. Jeder fühlt anders. Alles ist gut so und auch notwendig. Nur vor einem muss man sich bewahren, einfach im Loch liegen zu bleiben, in das man gefallen ist. Dieser „Aufstieg“ ist nicht immer ganz leicht und ist oft ein langwieriger Prozess.

Ich denke gerne an die gehabte Zeit zurück, weil sie ein Teil von mir ist und von mir gelebte Zeit. Als ich Fotos anschaute, wurde vieles wieder in mir lebendig und mir wurde bewusst, welch ein volles Leben ich hatte. Dieses Wissen half mir ganz entscheidend über meine Trauer hinweg. Trotzdem vermisse ich meinen Mann noch immer sehr. Ich hatte aber das große Glück, eine wundervolle Partnerschaf t leben zu dürfen. Klar, gab es auch mal Krach (ein bis zweimal im Jahr hatte ich meinen sogenannten Zwillingskoller und dann war mit mir nicht gut Kirschen essen...).
Die Versöhnung war um so schöner.

A b e r ich l e b e n i c h t in der Vergangenheit. Versuche meinen Weg zu erkennen, versuche herauszufinden, was mein erstrebtes Ziel sein könnte. Danach suchen tue ich aber nicht. Es wird sich zeigen...

Um frei zu sein für Neues – es kommt darauf an, was man darunter verstehen will.
Ich weiß nicht, ob ich bereits frei bin für Neues - erst einmal versuche ich einfach nur jedem Tag etwas positives abzugewinnen, mich an Fauna und Flora zu erfreuen, eine Betätigung zu haben, dir mir sinnvoll erscheint und meiner Seele mehr Platz einzuräumen, wie es allgemein der Alltag zulässt. Wenn ich es jetzt nicht tue – wann denn dann?

Die Erde ist schön, das Leben kann schön sein, wenn man ab und zu eine Schulter hat zum Anlehnen.

indeed 10.3.2010
Mitglied_8586d17
Mitglied_8586d17
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Liebe Ingrid,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich bin froh darüber, dass meine Gedanken nicht ins Leere laufen. Es tut mir außerordentlich gut, dass du sie mit Leben - mit deinem Leben - gefüllt hast. Du weißt, dass du meine Schulter zum Anlehnen hast und ich freue mich, dass ich mich ebenso gedanklich an deine Schulter anlehnen kann.

Liebe freundschaftliche Grüße
Gerd
Lieber Gerd
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Traurigkeit vergeht, dann ist wieder die Fröhlichkeit im Vordergrund!!
Bis zu nächsten Traurigkeit!!
Traurigkeit und Fröhlichkeit sind verbunden, es ist ein auf und ab!
Sie gehören zuammen wie auch zwei Verliebte zusammen gehören, ohne das Andere geht es nicht!!
Zusammen kann man Traurigkeit überbrücken, damit man wieder fröhlich ist!!

Liebe Grüsse und Umarmung
Deine Freundin
Silvy
tilli
tilli
Mitglied

Die Worte gehen ins Herz!
geschrieben von tilli
Du kannst es in Worten sagen,die bewegen.
Ingrid hat Recht ,wenn sie sagt, sie kann vergessen und Freude findet.
Silvy spricht auch das,was immer kommt.Trauer ,dann folgt die Fröhlichkeit.
Das Leben geht weiter.
Wie es auch sei ,danke für das Gedicht.
Grüße Otti.

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