Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Begegnung mit einem schlanken König und anderen Lieblingen"

Gruppenbeitraege "Begegnung mit einem schlanken König und anderen Lieblingen"

chris
chris
Mitglied

Motschekiebchen
geschrieben von chris
Marienwürmchen setze dich
Auf meine Hand,
Ich tu dir nichts zu Leide.
Es soll dir nichts zu Leid gescheh’n,
Will nur deine bunten Flügel seh’n,
Bunte Flügel meine Freunde.
Marienwürmchen fliege weg,
Dein Häusschen brennt,
Die Kinder schrei’n so sehre.

Die böse Spinne spinnt sie ein,
Marienwürmchen, flieg’ hinein,
Deine Kinder schreien sehre.
Marienwürmchen, fliege hin
Zu Nachbars Kind’,
Sie tun dir nichts zu Leide.
Es soll dir da kein Leid gescheh’n,
Sie wollen deine bunten Flügel seh’n,

aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Achim von Arnim und Clemens Brentano

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Coccinelle Demoiselle-Marienkäfer-Lied.

Motschekiebchen,

als ich das Wort zum erstenmal im Chat hörte, musste ich fragen:
was ist denn das ? Heute weiss ich natürlich, dass es das der Marienkäfer ist.

Unter dem Link findet man ganz viel wissenwertes über den Marienkäfer.




Luchsi, ganz klar, ich überlass Dir die Flasche und hole mir eine
neue hier beim Winzer.
chris
chris
Mitglied

Eine kleine Maskenwelt
geschrieben von chris


Max Dauthendey

Eine kleine Maskenwelt

Im bescheidenen Gras lebt eine kleine Maskenwelt mit Behagen,

Marienkäfer, die auf den Flügeldecken Malereien wie bunte Gesichter tragen,

Kleine Käfer, die sich auf die höchsten Gräser wagen,

Und sich mit vielen Beinen redlich vorwärts plagen;

Kleine Halbkugeln, die nach ihrer andern Hälfte fragen.

Alle rennen und müssen sich ihre Liebe erjagen

Und tragen ihre winzigen Romane, ohne laut zu klagen.






Chris



luchs35
luchs35
Mitglied

Der Käfer kommt nicht in den Salat :-)
geschrieben von luchs35
"Motschekiebchen- was für ein süßer Name für den Marienkäfer, der aber auf jedem seiner roten Flügel 7 Punkte haben muss, dann ist er ein Glückskäfer.

Hier habe ich noch ein kleines Gedicht im Net gefunden:


Glückskäfer sind rot
und haben sieben Punkte.
Doch klein, auf einem Lotusblatt,
orange ein Käfer saß.
Kein schwarzer Punkt,
einfach orange. -
Wie soll man das verstehen?
Die Sonne auf die Flügel schien
und regenbogengleich -
erschien ein buntes Farbenspiel...
Wie war der Käfer doch so reich.
Kein schwarzer Punkt; kein roter Grund.
Und Lotus war sein Platz.
So wunderbar der Käfer ist;
voll Weisheit zeigt er mir,
daß Liebe nur das Glück uns
schenkt;
ein Herz in das man sich versenkt
voll Schönheit und Gespür

(Frank Guelden sei Dank)


Schenken wir ihn zum Abschied dem "Schlanken König", dessen Zeit ja nun vorbei ist. Er hat uns leckere Ideen gebracht, aber das "Motschekiebchen" wird nicht im Salat versenkt, es soll uns Glück bringen!

Luchs

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anjeli
anjeli
Mitglied

Maikäfer fliegt
geschrieben von anjeli
weg, und mach Platz für die fruchtigen Lieblinge.

Kirschen rot - Spargel tot


Eine Impression der kleinen süssen Früchte, die jetzt unser Herz erobern.




Ich freue mich auf Kirschgrütze, Johannisbeermarmelade und Himbeergelee.

anjeli




anjeli
anjeli
Mitglied

Liebling Annabelle und andere Kartoffelschönheiten
geschrieben von anjeli
weil die Kartoffel eine tolle Knolle ist und auch bleibt. Die Kartoffel hatte in anderen Kulturen einen Ehrenplatz. Die Inkas hatten eine Kartoffelgöttin mit Namen
Axomama. Sie war ein Symbol für die weibliche Fruchtbarkeit.

Ursprünglich in Südamerika beheimatet, kam sie zu uns. Erst nur als schöne Pflanze und
König Friedrich musste eine List anwenden, damit sie eine Nutzpflanze wurde.
Vielleicht sagt man im Volksmund auch deshalb - Was der Bauer nicht kennt, das frisst
er nicht.

Friedrich liess Felder mit Kartoffeln errichten, die auch von Soldaten bewacht wurden.
Die Bauern neugierig geworden, kamen und holten sich die Pflanzen. Sie dachten, wenn etwas bewacht wird, dann muss es auch gut sein.
So war der Zweck erfüllt, denn die Soldaten bewachten nur proforma die Felder und die
Kartoffel wurde anbebaut im ganzen Land.

Wie es aber zu dem Sprichwort kam "Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln"
kann ich jetzt in diesem Fall nicht nachvollziehen. (lach)

Ich finde es gut, dass es die Kartoffel gibt, denn ich bin ein grosser Fan. Sie hat eben viele gesunde Inhaltsstoffe (Mineralien und Vitamine)
Sie halten fit und das Vitamin C war gut für Seefahrer, denn er sollte Skorbut verhindern.
Vitamin B ist gut für Schleimhäute und Nerven.
Der Gehalt an Eiweiss ist zwar sehr klein, dafür aber sehr wirkungsvoll. Phosphor, Eisen und Magnesium kann dem Körper durch die Kartoffel zugeführt werden.

Kartoffelköniginnen gibt es bestimmt in jeder Kartoffelregion.
Auch das Rheinland ernennt eine Rheinische Kartoffelkönigin.

Aufgefallen ist mir, dass die Kartoffelnamen alle weiblich sind. Haben wir denn doch
was von den Inkas übernommen und zollen damit der weiblichen Fruchtbarkeit Tribut???

Kartoffelsorten, die bekanntesten sind: Gloria, Christa, Linda, Simone, Melina, Laura,
Nicola, Sieglinde, Cilena und die von mir heißgeliebte Annabelle.
Diese kleinen, Drillinge genannt, schmecken besonders gut als Pellmänner.

Auch in der Literatur wurde über die Kartoffeln geschrieben.

Joachim Ringelnatz schrieb ein Gedicht Abschiedsworte an die Pelka - die Pellkartoffel

Der chilenische Dichter Pablo Neruda, bekannt durch seine Liebesgedichte widmete der
Kartoffel auch ein Denkmal und schrieb Ode an die Kartoffel

Von Matthias Claudius gibt es ausser " Der Mond ist aufgegangen" auch ein Loblied auf die Kartoffel.

Rezept über einen pikanten Kartoffelkuchen folgt noch.

anjeli
Karto
luchs35
luchs35
Mitglied

Ich wähle dich zur Kartoffelqueen, Anjeli :-))
geschrieben von luchs35
Die Kartoffel kann man gar nicht genug ehren und dabei darauf hinweisen, dass sie nicht als Pommes frites zur Welt kam. Das wissen vielleicht manche gar nicht , weil sie ausser den Fritten kaum Gerichte kennen, die Kartoffeln zur Grundlage haben. Der Geschichte der Kartoffel nachzugehen, ist eine Reise durch eine spannende Zeit, die auch von Hunger geprägt ist.

Machen wir uns also auf die Suche nach allem, was es rund um die tolle Knolle gibt!

Luchs

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anjeli
anjeli
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Luchsi, ich danke dir für diese Ehre
geschrieben von anjeli
ich nehme die Wahl an und werde mich als würdige Kartoffelkönigin erweisen.
Als erste Amtshandlung werde ich die Grenzen meines Reiches abstecken.




Ich werde mir ein schönes Königreich erwählen. Ein bisschen unschlüssig bin ich noch.

Gehe ich in die Pfalz, weil sie die Toskana Deutschlands sein soll. Ja, die Italiener
gefallen mir auch, denn sie nennen ihre geliebte Frau Cipollina (Zwiebelchen) oder
Patatina (Kartöffelchen), weil sie so zarte Haut haben, wie eine kleine Zwiebel oder
eben eine Kartoffel.

Oder verlege ich mein Königreich in die Ortenau. Dort sollen Bananen und Zitronen in
geschützten Lagen wachsen. (Gefällt mir doch auch)

Sehe ich das von der praktischen Seite, dann wähle ich Polen. Dort ist die Anbaufläche
für Kartoffeln 5mal grösser als in Deutschland.Für die Menschen in Polen hat die Kartoffeln noch eine grössere Bedeutung als bei uns.
Ausserdem gibt es in Polen ein schönes Kartoffeldenkmal. Es steht in Hinterpommern in
der Nähe von Köslin und ist eine 2M hohe aus Stahl und mit Bronze überzogene Kartoffel.
So kann ich mir die Kosten für das Denkmal sparen und dafür ein Kartoffelmuseum,
wie es in München und bei Speyer zu finden ist, bauen.

Auch Dänemark hat seine Reize als Königreich. Auch dort wurde ein Denkmal "Das namenlose Kartoffelmädchen" aufgestellt.

Das Denkmal erinnert und ehrt die Auswanderer aus der Pfalz, die das arme, aber menschenleere Heideland besiedelten. Sie brachten natürlich Anfang des 18.Jahrhunderts
die Kartoffel mit und die Kartoffel wurde zum Brot der Heide.

Wach auf, anjeli und entscheide dich - denn das Leben ist kein Traum sondern ein Dauer-
lauf mit Kartoffelsalat.

September ist nicht mehr weit und die Devise gilt - Hast du im September keine Kartoffeln im Keller, so blickst du im Winter auf leere Teller.

Nein, dass will ich nicht, denn meine Untertanen sollen nicht hungern. Sagt mein Minister mir Madame, das Volk hat keine Kartoffeln werde ich nicht antworten
dann soll es doch Nudeln essen . Ich möchte nicht auf der Guilliotine enden.

Meiner Kartoffel gebührt ein Denkmal, weil sie schon mehr als einmal Europas Leben und
Kultur gerettet hat. Sie hat Tausende vor dem Hungertod bewahrt. Schon Hans Fallada
schrieb 1931 in seinem Roman "Bauern, Bonzen und Bomben" über die Kartoffel.
Ein Auszug aus dem Roman ist : Kartoffeln sind mir lieber als Rosen. Zu Haus, immer
wenn nichts Rechtes zu essen da war, Kartoffeln waren immer da und sie machten so herrlich satt.


Auf meinem Kartoffelwappen soll der Wahlspruch Kartoffeln mit Liebe schmecken besser als Bratwürste mit Zank[b] stehen.

In den Kartoffelbüchern, die als Ratgeber herausgebracht werden sollen, wird stehen
Ein Mann ohne Leidenschaft ist wie eine Kartoffel ohne Salz.

Was ich noch brauche, ist angemessene Kleidung, denn ich möchte nicht in einem Kartoffelsack regieren. (Spenden sind erwünscht)

Das waren meine Gedanken zu meinem Königreich und meine Fräulein's darf ich es wagen,
ihnen meinen Arm und mein Geleit in mein Königreich anzutragen.

Ich bitte zum Kartoffelspagat zwischen Küche und Literaturschmiede.

anjeli
chris
chris
Mitglied

Danke an den alten Fritz
geschrieben von chris

Was wären wir ohne dieKartoffeln? Nach Erzählungen meines Vaters war es
vor allem in der Zeit nach 1918 für die Bevölkerung das Hauptnahrungsmittel.

Bei einem Besuch in Potsdam konnte ich selbst sehen, dass man das Grab vom alten Fritz
auch mit Kartoffeln schmückt.

Als Schulkinder durften wir auch beim Nachbrn zum Kartoffel auflesen helfen.
Die Brotzeit auf dem Feld hat uns dann besonders gut geschmeckt.


Chris
luchs35
luchs35
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Hoch lebe die Kartoffelkönigin :-)
geschrieben von luchs35
Es gibt so viel Wissenswertes über die tolle Knolle, ohne die es in der Welt noch sehr viel mehr Hungrige geben würde. Es ist eine spannende Geschichte, die ihren Ursprung bei den Inkas nahm und heute bei dem Lieblingsfutter nicht nur der Kinder als Pommes frites (Pommes Mayo /Ketchup) wieder Hoch-Zeiten erlebt.

Dein Vater, Chris, hatte sicher noch eine ganz andere Beziehung zu Kartoffeln, die lange Zeit eher unter "Armeleuteessen" eingestuft wurde, aber doch vielen Menschen vor allem in Kriegszeiten das Leben rettete.

Für dich, als erwählte Kartoffelkönigin, Anjeli, habe ich als Hymne ein Gedicht von Joachim Ringelnatz ausgebuddelt:

Abschiedsworte an Pellka

Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! -- Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut. --
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt.
(Ringelnatz, Joachim (1883-17.11.1934)


Aber ich habe noch so einiges gefunden, das ich zur Ehrerbietung der Kartoffel einsetzen werde.

Luchs
luchs35
luchs35
Mitglied

Wie eine echte Königin hat sie viele Namen
geschrieben von luchs35
Darf ich vorstellen- ihre Hochwohlgeborene von und zu Kartoffel mit den köstlichen Namen voller Fantasie:
Aardapfel, Ärdäppel, Bramburi, Bumser, Erdapfel, Erdbirne, Erpele, Grumbiere, Grundbirn, Hackfrucht, Herdapfel, Inkatrüffel, Krumbirn, Krumbiir, Nugel, Pudel, Tartuffli

Und nun muss die Queen in die Küche, da hat sie ihr Reich:

Man kann die Kartoffel heute nicht hoch genug loben. Deshalb haben die Kölner den Erdapfel mit dem Apfel und gebratener Blutwurst zu einem göttlichen Gericht vereint - sein Name "Himmel und Äd" - Himmel und Erde!
"Himmel und Erde" ist ein schon seit dem 18. Jahrhundert bekanntes Gericht. Dem lustvollen Vermengen von Kartoffeln und Äpfeln verdankt diese Spezialität ihren Namen. Die Äpfel stehen für den Himmel, die Kartoffeln für die Erde; erstere wachsen bekanntermaßen in den Himmel, letztere in die Erde hinein (und heißen daher und wegen ihrer rundlichen Form auch "Erdäpfel"). Dazu kommen als weitere Grundbesteile - je nach Variante - gebratene Blutwurst ( (Flönz))oder Bauernbratwürste und geröstete Zwiebeln dazu.
"Himmel und Erde" gibt es in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Elsaß, Schwaben, Münsterland und Bayern als "typisches" Regionalgericht. Die Sachsen streuen Kümmel hinein und versichern, es handele sich um eine uralte sächsische Speise. Die Niederländer verwenden für ihr Gericht: "Heißer Blitz" ( hete bliksem) im Unterschied zum "Himmel und Erde" zwei unterschiedliche Apfelsorten.
Und so gibt es viele unterschiedliche Rezepte. Mal werden Kartoffeln und Äpfel getrennt gekocht, mal gemeinsam in einem Topf, hier die Kartoffeln zu Mus gedrückt, dort die Äpfel. Verarbeitet werden Stückchen von Kartoffeln mit Stückchen von Äpfeln, manche mischen die Stückchen von Kartoffeln mit Apfelmus. Henriette Davidis empfahl einen Kartoffel/Apfel Auflauf. Manche können nicht genug davon kriegen; andere rümpfen die Nase - die Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich und über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten.

Foto:Wikipedia

Himmel und Erde
Zutaen für 2 Personen:
1 kg Kartoffeln
1 kg Aepfel
1/2 Tl. Zucker
250 g. Speck, durchwachsen
2 Zwiebeln
Salz
Pfeffer
1 Msp. Muskat
500g. Blutwurst oder 2 grobe Bauernbratwürste
30g. Butter

Zubereitung:
Kartoffeln schälen, waschen und in Stücke schneiden. In 1 1/2 Liter Salzwasser garen. Äpfel in Stücke schneiden, vom Kerngehäuse befreien und mit wenig Wasser und Zucker gardämpfen. Die Kartoffeln abgießen und in eine grosse Schüssel geben. Die gegarten Apfelstuecke durch ein Sieb streichen und unter die Kartoffeln mischen. Alles mit einem Handrührer glattrühren. Nochmals in einen Topf geben und erhitzen. Speck und Zwiebeln wuerfeln, in einer Pfanne auslassen und unter die Kartoffel-Apfel-Masse geben, wuerzen. Die Blutwurst in dicke Scheiben schneiden und in heisser Butter von beiden Seiten oder grobe Bauernbratwürste braten. Zu den Apfel-Kartoffeln anrichten. Zubereitungszeit: 50 Minuten

Im Rheinland nimmt man aber traditionell frische Kartoffeln und frische Äpfel, die gewürfelt, gekocht, aber keinesfalls gestampft werden.

Guten Appetit

Luchs







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