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Gesundheit Tabuthema Depressionen:

Femmefatale
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Edita vom 11.04.2017, 09:52:28
Ich habe solch eine Behandlung mal gesehen; für mich ist das nichts.
Das sind Elektroschocks für das Gehirn wie bei der Wiederbelebung nach Herzstillstand.

LG, ff
Edita
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Edita
als Antwort auf Femmefatale vom 11.04.2017, 10:20:17
Huch - Aua - das kann ich mir nicht vorstellen, bei Parkinson und bei Epilepsie wendet man doch auch schon diese Methode an.

Edita
Femmefatale
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Edita vom 11.04.2017, 10:25:38
Das wird unter Vollnarkose gemacht und man wird festgebunden, weil die Patienten um sich schlagen, damit sie sich nicht verletzen.Deshalb wird es auch nur in fast aussichtslosen Fällen angewandt.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Hirnschrittmacher in den Kopf einzusetzen per OP.
Aber mir ist das alles zu riskant; mir reichen die chemischen Eingriffe ins Gehirn durch die Medis.Ich musste so etwa 15 Wirkstoffe ausprobieren, bis einer gefunden war, der einigermaßen half.
Der Wirkstoff, der top war, den hab ich leider nicht vertragen.Die Nebenwirkungen waren derart schlimm, dass sich mein Arzt sogar mit den Herstellerärzten der Firma in Verbindung gesetzt hat, was man da machen könnte, weil er eben so gut gewirkt hat. Deren Anordnung: sofort absetzen.
Kann man nix machen.

LG, ff

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schorsch
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Femmefatale vom 10.04.2017, 17:22:30
Ich denke, alles, was einem das Selbstbewusstsein hebt, kann dienlich sein. Denn Depressionen sind oft auch mit Minderwertigkeitsgefühlen verbunden. Wer sich seiner eigenen Kraft bewusst ist, hat es leichter, mit ab und zu auftretenden Attacken fertig zu werden. "Ich lasse mich nicht unterkriegen; ich lasse mir keine Probleme einreden" sind die besten Voraussetzungen, sein ICH zu stärken.
olga64
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von olga64
als Antwort auf Femmefatale vom 10.04.2017, 21:16:59
xxxx
Ich weiß, was bei mir der Auslöser war, ich bin ja nach dem Krieg geboren.
Dazu kommt, dass ich von beiden Elternteilen her erblich vorbelastet bin.

LG, ff


Ob Depressionen etwas mit einem nichterlebten Krieg oder unklaren Erinnerungen an die Nachkriegszeit zu tun haben, wage ich zu bezweifeln. Heute werden Depressionen bei allen Altersgruppen festgestellt und auch behandelt und diese Menschen lebten immer ohne Krieg oder Nachkriegszeit.

Tatsache ist aber ,dass eine genetische Vorbestimmung hier massgeblich ist. Ich wurde schon als kleines Mädchen mit den Depressionen meiner Mutter konfrontiert; damals wurde dies aber auch oft als Melancholie betitelt; ärztliche Betreuung und Behandlung war unbekannt, es sei denn, man wäre in diese noch aus der Nazi-Zeit berüchtigten "Irrenanstalten" gegangen.
Viele Jahre später suchten mein Bruder und ich für unsere Mutter entsprechende Ärzte, die dann u.a. Serotonin-Abfall feststellten, was medikamentös gut zu behandeln war.
Aber uns Kindern sagten diese Ärzte dann auch,dass wir ähnliche Probleme bekommen könnten, was bei mir auch der Fall war.
Ich liess mich zweimal von Psychotherapeuten betreuen und es hat sehr geholfen. Allerdings stelle ich mit zunehmendem Alter fest, dass ich nicht mehr in meiner Lebensvergangenheit "rumkramen" möchte; manchmal ist es besser, Dinge, die nicht veränderbar sind, ruhen zu lassen und sich der Gegenwart und dem Leben, das an sich eine wunderbare Angelegenheit ist (insbesondere, wenn man an die Alternative denkt!)widmen soll.
Seitdem ich dies konsequent mache und mich bei drohendem Befall auch ablenke oder auch weiss,d ass es wieder vorbeigeht, kann ich besser damit umgehen. Stets stellte ich aber auch fest, dass ich nach der dunklen Zeit doch viele wertvolle Gedanken und Sichtweisen entwickelte, die mein Leben dann auch bereicherten. Nicht umsonst gibt es ja insbesondere bei sehr kreativen Menschen solche, die von Depressionen immer geplagt sind und doch viel Wertvolles in Sachen Literatur, Musik, Malerei usw. erschufen. Olga
Femmefatale
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2017, 16:17:39
Olga, bei mir war es defintiv so, dass es mit meiner Kindheit zusammenhing.
Ich möchte das aber hier nicht schreiben, das ist mir zu privat.

LG, ff

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olga64
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von olga64
als Antwort auf Femmefatale vom 11.04.2017, 16:50:44
Es ist richtig, dass Sie hier nicht ins Detail gehen. Bei sehr vielen Patienten mit Depression geht es um die Aufarbeitung ihrer Kindheit, was aber - und dies habe ich angezweifelt - nichts mit Nachkriegszeiten zu tun haben muss.
Eine meiner Freundinnen ist medizinische Psychotherapeutin mit eigener Praxis, die sie seit Jahrzehnten unterhält. Sie hat sich u.a auf Kinderpsychologie spezialisiert und ist seit einigen Jahren auch stark in die Problematik der Flüchtlingskinder involviert.
Ein wahrhaft aufreibender Job,der oft das Äusserste von ihr fordert, was grosse eigene Stabilität erforderlich macht. Schon während ihres Studiums musste sie selbst eine Psychoanalyse machen, um ihr Innerstes einigermassen aufzuarbeiten.
Haben Sie auch eine Analyse hinter sich (ohne ins Detail zu gehen)? Olga
Femmefatale
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Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2017, 19:00:02
Nein, ich hatte eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie, Maltherapie,Schreibtherapie und Medikamente.
Heute nur noch das Medikament.
Der Auslöser in der Kindheit lag klar auf der Hand, musste aber bearbeitet werden.War aber nicht das, was man als Trauma bezeichnet.

LG, ff
Logan
Logan
Mitglied

Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von Logan
als Antwort auf Femmefatale vom 11.04.2017, 19:18:12
Hinterm Horizont geht’s weiter...
Aber irgendwann gelangt man dann an seinen Ausgangspunkt zurück, als befände man sich in einem Hamsterrad. Vermeintliche Fortschritte werden auf null zurückgestellt, in die Sinnlosigkeit des Seins. Ist es das, was der Betroffene registriert?
Ist diese psychische Erkrankung überhaupt irgendwann heilbar, ich meine richtig heilbar und nicht vorübergehend, nicht mit Antidepressiva oder anderen Behandlungen, die selten die Ursachen angreifen, sondern immer nur die Folgen?
Für mich wirkt die Depression wie ein Selbstzerstörungsprozess eines bestimmten Menschen, der auf mich seelenlos wirkt.

Ein Teil des Songs von Udo Lindenberg lautet:
Wir war'n zwei Detektive
die Hüte tief im Gesicht
alle Strassen endlos
Barrikaden gab's für uns doch nicht.
Du und ich
das war einfach unschlagbar
ein Paar wie Blitz und Donner
und immer nur auf brennend heisser Spur.
Wir war'n so richtig Freunde für die Ewigkeit
das war doch klar
haben die Wolken nicht gesehen am Horizont
bis es dunkel war
und dann war's passiert...

Logan
Re: Tabuthema Depressionen:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Logan vom 13.04.2017, 07:25:09
Ist diese psychische Erkrankung überhaupt irgendwann heilbar, ich meine richtig heilbar und nicht vorübergehend, nicht mit Antidepressiva oder anderen Behandlungen, die selten die Ursachen angreifen, sondern immer nur die Folgen?
Genau das ist der Knackpunkt: Wenn die Ursachen erkannt werden und behandelt werden können, ist sie heilbar.
Ich hatte in meinem Leben vier:
Die erste kam von Glaubensverlust. (F43.20) Heilung durch Finden eines neuen Glaubens, der besser zu mir passt.
Die zweite war biochemisch durch Störung der Darmflora. (F06.32) Als die durchgeputzt war, war die monatelange Depression von einem Tag auf den anderen weg.
Die Letzten beiden waren durch Ehekrisen verursacht. (F43.21) Bei einer war sie weg, sobald die Krise vorbei war, bei der anderen habe ich mich selbst geheilt durch Loslassen.

Es war nicht eine Depression , die immer wieder kam, sondern vier verschiedene. So wie man im Winter auch mehrere grippale Infekte durch verschiedene Erreger bekommen kann. D.h., eine wirklich ausgeheilte Depression bedeutet nicht, dass man keine aus anderer Ursache mehr bekommen kann. Wobei wirklich gute Therapeuten nicht nur die aktuelle Depression behandeln, sondern auch vorbeugend die Widerstandskraft des Klienten verbessern.

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