Gesundheit PSA-Werte

Re: PSA-Werte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 19.03.2009, 09:27:16


...Ich verstehe das dahingehend, dass diese Antigene nur von Zellen in der Pr. gebildet werden, ein erhöhter Wert also nur Hinweis auf Verädnerungen dem betreffenden Organ zeigt? Andere Organe bilden andere spezifische Antigene?...


c.



So ist es, Carlos: Organspezifische Antigene sind immunogen wirksame Oberflächenstrukturen, die nur an Zellen bestimmer Organe vorkommen - hier der Prostata.

Da das organspezifische Antigen der Prostata (PSA) auch bei Gesunden nachweisbar ist, sagt dieser Laborwert zunächst nur aus, dass eine Prostata überhaupt vorhanden ist .

Ist der PSA-Wert erhöht (> 4ng/ml), ist das lediglich ein Hinweis darauf, dass die Prostata unspezifisch pathologisch verändert ist. Welche Veränderung vorliegt (gutartige Vergrößerung, Entzündung, Karzinom), muss durch weitere diagnostische Maßnahmen abgeklärt werden.

Wichtig zu wissen ist, dass ein Wert unter 4ng/ml ein Karzinom keineswegs ausschließt!!

Die Aussagekraft des PSA-Sreenings lässt sich übrigens verbessern, wenn außer dem Gesamtwert auch das Verhältnis aus freiem und gebundenem PSA bestimmt wird (PSA ist im Blut als freies fPSA und als gebundenes cPSA nachweisbar. Beide zusammen bilden das Gesamt-PSA = tPSA).

Vor allem bei tPSA-Werten im "diagnostischen Grenzbereich" (4-10 ng/ml)sollte die Bestimmung des Quotienten fPSA/tPSA nach meiner Ansicht routinemäßig durchgeführt werden, weil sich dadurch die Trefferquote für die Früherkennung eines Prostatakarzinoms erhöhen lässt...


So unsicher die PSA-Bestimmung zur Früherkennung eines Karzinoms ist, so unentbehlich ist sie für die Verlaufskontrolle nach der Behandlung eines Karzinoms!


Gruß, Ursula
walter4
walter4
Mitglied

Re: PSA-Werte
geschrieben von walter4
als Antwort auf carlos1 vom 19.03.2009, 09:27:16
Falls in deiner Verwandtschaft Prostatakrebse vorgekommen sind, würde ich dir raten, so wie meine Vorrednerin es sagte, jährlich PSA und freies PSA messen zu lassen und die Werte grafisch auf ein Diagramm aufzutragen. Falls PSA kontinuierlich steigt und der Quotient freies PSA/Gesamt-PSA kontinuierlich fällt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Entwicklung eines Prostata-CA, aber nur dann.

.... und 24h vor der Blutabnahme sollte man weder Radsport, Reitsport noch "Matratzensport" betreiben (weil es PSA erhöhen kann).

Eine besonders schonende Behandlungsart für Prostatakrebse ist übrigens die Protonenbestrahlung - ein Protonencenter hat in München vor wenigen Tagen seinen Betrieb eröffnet.
--
walter4

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