Forum Gesundheit und Fitness Gesundheit Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen

Gesundheit Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen

olga64
olga64
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 23.02.2024, 21:15:36

Danke lieber D.W.

Als ich vor knapp 5 Jahren eine komplizierte ärztliche Diagnose zu einer sehr plötzlich aufgetretenen Krankheit erhielt, schmiss mich dies als bisher lange sehr gesunde Frau völlig aus der Bahn.

Ich informierte darüber auch nur wenige Menschen,d ie mein hohes Vertrauen geniessen und genossen und begab mich ansonsten in die Hände von Ärzten in der Hoffnung ,dass diese aufgrund ihrer vorhandenen Expertise alles tun würden, um mir zu helfen.
DAs geschah auch so - ich machte aber auch alles, was mir medizinisch empfohlen wurde und nun scheint es so, als hätte ich dieses Grauen überwunden, soweit das möglich ist.
Aber das lehrte mich damals auch,d ass sowohl die eigene, psychische Einstellung zu Krankheiten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen ebenso wichtig ist wie die Bereitschaft, sich Menschen ,die sich damit besser auskennen als ich, auch anzuvertrauen.

D.W. - ich glaube mich zu erinnern,dass Sie uns mal informierten, Sie würden seit langer Zeit an Polyneuropathie leiden? Und diese sicher sehr negativen Beeinträchtigungen dürften im Alter vermutlich noch zunehmen, oder sehe ich das falsch? Olga

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 24.02.2024, 17:26:52

Liebe Olga,

danke für Ihre Antwort. Und schön, dass Sie Ihre Erkrankung überwinden konnten. Ich wünsche Ihnen, dass es so stabil bleibt.

Ja, ich leide seit vielen Jahren an einer Polyneuropathie, das sind Spätfolgen eines seit fast 40 Jahren bestehenden Diabetes, der die ersten 12 Jahre nicht erkannt wurde. Aber die Symptome sind ganz und gar andere als die gegenwärtigen einer Post-Covid-Erkrankung. Ich habe meinen Neurologen das nämlich auch gefragt, ob dieser Zustand der letzten 3 Monate nicht auch eine Folge der Polyneuropathie sei könne, was er aber verneinte.

Ich hatte lange gezögert, ob ich hier mitteilen sollte, dass ich an Covid-19 erkrankt war. Erst vor einigen Tagen habe ich mich dazu entschlossen, auch um darauf hinzuweisen, dass diese Krankheit alles andere als ein "harmloser Schnupfen" ist, was ja dummerweise immer noch (oder auch wieder!) manche Menschen meinen. Ich kann nur dringend dazu raten, die Krankheit ernst zu nehmen. Und auch wenn ich trotz Impfung infiziert war, so werde ich mich wieder impfen lassen, denn möglicherweise wäre das alles ohne Impfung noch viel schlimmer gewesen.

So, jetzt gehe ich in die Küche, kochen.

Schönen Abend

DW

olga64
olga64
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.02.2024, 17:50:25

DAnke lieber D.W. - und ich wünsche schon mal im "Vorgriff" einen sehr guten Appetit für all die Köstlichkeiten, die jetzt zubereitet werden.... Alles Gute. Olga


Anzeige

aixois
aixois
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von aixois
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.02.2024, 17:50:25
Ich kann nur dringend dazu raten, die Krankheit ernst zu nehmen.
Lieber DW, dem kann ich nur beipflichten. Dieser Ratschlag kam ja schon - wenn auch nur sehr zaghaft - während der Pandemie und der sie begleitenden Impfwellen auf. Impfen oder nicht ? Ist doch nur eine Erkältung, nach ein paar Tagen weg.

Schon damals zeichnete es sich ab , durch erste Studien im Ausland, dass da noch 'was' nachkommen kann. Heute unterscheidet man schon mal in post-Covid und long -Covid oder auch Neuro-Covid usw. Symptome, aber die Krankheitsbilder sind so verschieden wie sie individuell sind.

Mein Frau hatte vor 4 Monaten ihre erste Covid-Infektion und ist heute noch nicht wieder auf dem Damm. Eben die Fatigue  Symptome, Husten, Schlafstörungen, Erschöpfung, a-typische Blutwerte, Blutdruckschwankungen etc.Ärzte können keine eindeutige Pathologie ausmachen - und alles auf Covid zu schieben wollen sie auch nicht.

Fakt ist wir wissen zu wenig über das Virus,weil einfach die Zeit für gesicherte Erfahrungen und Studien zu  kurz ist.
Wer kann schon wissen welche Spätfolgen in 5,10.15 oder noch mehr Jahren auftreten, die man Covid zurechnen kann, und die auch bei denenauftrreten, die ohne Symptome Covid hatten oder noch im Kleinkindalter waren.

Neulich erst las ich, dass Rauchen das Immunsystem weitgehend irreparabel schädigen kann, je nach Intensität und Dauer des Rauchens, aber dass dies selbst noch bei Rauchern festgestellt wird,die schon Jahrzehnte vorher mit Rauchen aufgehört hatten.

Da Covid die Gefäße (und das Immunsystem ) angreift, und zwar nicht einheitlich, sondern je nach Patient, spezifisch für jedes Organsystem sich es in den jeweiligen Epithelgeweben 'bequem' macht, wird es m.E. schwer werden überhaupt ein Medikament  zu entwickeln, das für alles passt.

Ich halte bis heute die Haltung bes.der FDP für unverantwortlich, zu erklären:  so, ab jetzt ist jeder für sich selbst verantwortlich, wie er mit Covid umgeht. Was bedeutete, dass staatlicherseits so gut wie alle Massnahmen eingestellt wurden.

Unsere Enkelin hat zum dritten mal  Covid, wohl in der Schule infiziert,wo kranke, sich leicht unwohl fühlende Kinder weiterhin in die Schule kommen. Wäre unsere Enkelin nicht getestet worden , wäre sie möglicherweise hochansteckend weiter in die Schule gegangen. 

Ein Vater, der so - via Schule - vor gut 6 Monaten an Covid erkrankte,  ist heute immer noch arbeitsunfähig (Alter Anfang 40).

Fazit: auf DW hören, wenn er schreibt  :"Ich kann nur dringend dazu raten, die Krankheit ernst zu nehmen."

 
skys
skys
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von skys
Covid ernstnehmen - dem stimme ich immer noch zu.
Für viele hat Covid den Schrecken anscheinend verloren, eine Infektion ist nicht mehr so oft tödlich, bei vielen verläuft sie eher harmlos.
Gerade, weil viele Covid nun für harmlos/er halten, vermute ich, dass es immer mehr Long-Covid geben wird, denn an Long-Covid kann man auch erkranken, wenn einem die Infektion zuvor nur wie eine leichte Erkältung vorkam.

Habe gerade noch mal nachgesehen, da ich auch einige Infos zu Covid habe. Laut Nachrichten gibt es in Deutschland drei Spezialambulanzen, Andrang ist groß, Wartezeit fast ein Jahr.

Vor einigen Wochen hatte sich jemand krank gemeldet und ich fragte sie noch, ob sie mal einen Covid-Test gemacht hat. Sie verneinte - aber am nächsten Tag kam die Mail, der Test sei positiv ausgefallen. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass das Covid sein könnte. Denke, das wird häufig vorkommen.
Und als ich von der neuen Variante mit den Geschwüren las, dachte ich auch, brauche ich nicht und will ich nicht ;)

Irgendwann gab es auch wieder 1,2 Aufrufe zum Impfen, weil das nun vernachlässigt wird, da es nicht mehr so schlimm erscheint.
Vor ein paar Monaten hieß es mal, man schätzt, dass es in Europa ca 36 Millionen Long-Covid Kranke gibt. Da das Krankheitsbild sehr unterschiedlich sein kann, wird das wohl noch eine ganze Zeit lang schwierig bleiben...

Gute Besserung all den Betroffenen !

 
poldy
poldy
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von poldy
Wie ich gehört habe, können die Folgen der Erkrankung auch nach einer Impfung oder auch nach einer Infektion entstehen.
Da gibt es noch viel Forschungsbedarf, wenn das Immunsystem vorher bereits vorgeschädigt war.

Ich wünsche den vielen, auch jungen Betroffenen, das sie gute Ärzte finden, damit auch endlich mal eine Diagnose für ihre Beschwerden gefunden wird.

poldy


 

Anzeige

minerva
minerva
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von minerva
als Antwort auf skys vom 25.02.2024, 20:08:33
in nrw liegen immer wieder einige leute mit corona im krankenhaus, teils sogar auf der intensivstation.
aber im bus, wo man meist nicht genug abstand halten kann, sind fast alle ohne maske (max.2 mit).
außerdem ist auch eine virusgrippe nicht angenehm und kann auch zum krankenhausaufenthalt führen.
also 2 gründe eine maske zu tragen wenn man nicht genug abstand halten kann.
und wenn man eine frühblüherallergie hat (die pollen sind auch schon eine weile unterwegs), schützt eine ffp2 auch dabei vor beschwerden.

lg
minerva





lg
minerva
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von schorsch

Als zum Impfen aufgerufen wurde, war ich recht im Zweifel. Dies weil ich mir vor zig Jahren vom Hausarzt eine Grippeimpfung habe aufschwatzen lassen. Das Resultat: Riesenzellartheriitis. Bei allen Arterien im Körper schwollen die Innenwände derart an, dass das Blut nur noch schwer durchlaufen konnte. Der Hausarzt, bei dem ich mich etwas spät meldete, weil wir damals das Jahresende in Dubai verbrachten, sah es anhand der geschwollenen Adern an den Schläfen. Er sagte mit ernster Stimme, es hätte vielleicht noch ein paar Stunden gedauert bis zu einem totalen Verschluss. Wenn ich nicht sterbe, könnte eine Hirnschädigung resultieren - oder blind werden. Fazit: 1 1/2 Jahre Cortison. Ich sagte ihm auf den Kopf zu, dass ich der Grippeimpfung die Schuld gebe. Er winkte ab. Was hätte er den sonst sagen sollen? Auf den Rat eines Schwagers hörend ging ich noch zusätzlich zu einem Augendiagnostiker. Er fragte mich, ob ich mal eine Gürtelrose gehabt hätte, was ich bejahen musste. Er sagte, es seien ihm mehrere Fälle bekannt, wo nach einer Grippeimpfung diese Symptome auftreten, in Verbindung mit einer Gürtelrose. Darum habe ich mit viel Bedenken die 1. Covid-Impfung machen lassen. Dann noch die 2 und 3. Auf die 4. aber verzichte ich. Man sollte das Schicksal nicht zu sehr herausfordern. Vielleicht würde ja auch eine Long COVID resultieren.

Nachtrag: Diese Riesenzellarteriitis hatte mir schleichend den Farbensinn geraubt. Kurze Zeit nach den ersten Cortison Tabletten sagte ich zu meiner Frau: "Komisch, ich sehe farbig am TV!"

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf skys vom 25.02.2024, 20:08:33
... denn an Long-Covid kann man auch erkranken, wenn einem die Infektion zuvor nur wie eine leichte Erkältung vorkam.

 
geschrieben von skys

Guten Morgen, skys,

genauso war bzw. ist es bei mir. Die Symptome der Covid-Infektion selbst würde ich in etwa so beschreiben wie bei einer mittleren Erkältung, aber DEUTLICH schwächer als bei bei einer Influenza-Infektion (die ich 2010 und 2013 hatte). Long-Covid trat bei mir auf (und hält bis heute an) als die eigentliche Infektion bereits eine Woche vorbei war, bzw. symptomfrei war.

Eine gute Seite mit Auflistung von Ambulanzen für Long-Covid, Post-Covid, Fatique  usw. findet sich hier:

KLICK!

Dort finden sich auch Adressen und Links weiter spezialisierterer Ambulanzen und Unikliniken, z.B. für die psychiatrischen oder neurologischen Folgen von LC und PC.

LG

DW
Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Long Covid / Der Rückstau der Sachverständigen
geschrieben von Maya1
als Antwort auf Der-Waldler vom 26.02.2024, 08:06:56

Ich gehöre ja auch zu den Betroffenen, glücklicherweise bin ich jetzt wieder völlig hergestellt und fühle mich fit. In den 3 Jahren, in denen es mir sehr schlecht ging, habe ich viel über Long/Post COVID gelesen und auch einiges ausprobiert.
Am meisten überzeugt hat mich dieser Bericht: https://www.cambridgeindependent.co.uk/news/long-covid-patient-in-cambridge-tells-how-simple-treatment-t-9203620/
(Um alles lesen zu können, soll man eine Email Adresse angeben, man kann aber auch einfach auf "weiterlesen" klicken)

Kurz gesagt hatte diese Frau Blutwerte von Vitaminen und Mineralien im unteren Normbereich, brauchte aber wesentlich mehr aufgrund der Long COVID bedingten Autoimmunreaktion ihres Körpers.
Nachdem sie hochdosiertes Vitamin B und Eisen bekommen hat, hat sich ihr Befinden radikal gebessert.
Ich habe mir das auch besorgt, kann ja eigentlich nicht schaden, es sei denn, jemand leidet unter der Eisenspeicher Krankheit. Und ich denke auch, daß es mir geholfen hat, nur war mein Herz am Ende schon zu stark geschädigt, als daß es sich von allein wieder erholen hatte können.
Wenn jemand noch betroffen ist, kann er/sie ja mal probieren, ob ihm diese Vitamine (insbesondere B12) und Eisen helfen. Am besten noch vorher die Blutwerte checken lassen, nur für den unwahrscheinlichen Fall, daß bereits zu viel von dem einen oder anderen vorhanden sein sollte.
Ein Arzt wird diese "Nahrungsergänzungsmittel" wohl nicht verschreiben, wenn die Werte - wie im Artikel berichtet - niedrig, aber immer noch innerhalb des Normbereichs liegen.


Anzeige