Gesundheit Leiden oder Erlösung durch Tod
Mein Mann ist in einer Palliativstation gestorben. Er konnte sein Leben in Würde beenden und wurde mit sehr viel Einfühlungsvermögen, Zuwendung und Kompetenz betreut, die Schmerzen musste er nicht aushalten. Auch wir, die Angehören, wurden einbezogen, nicht nur, dass ich in seinem Zimmer übernachten konnte, sondern auch, dass wir getröstet und verstanden wurden. Ein letzter großer Wunsch konnte ihm erfüllt werden, weil sich Schwestern und Pfleger viele Gedanken gemacht haben. Dies war nicht nur unsere persönliche Erfahrung, in Gesprächen mit anderen haben wir das Gleiche gehört.
Dass er dort sein konnte, haben wir einer sehr engagierten Krankenschwester zu verdanken. Der Arzt auf der Station war der Meinung, es sei (noch?) nicht nötig, in die Palliativstation zu gehen. Es ist wohl so, dass dies für den normalen Stationsarzt eine Niederlage darstellt, ich kann es nur annehmen. Ich möchte allen in dieser Lage raten, sich nach einer Palliativstation umzusehen. Es ist nicht immer so schwierig, wie es scheint, dort ein Bett zu bekommen, denn zum einen überweisen Ärzte nicht immer gerne dorthin - siehe oben, zum anderen sind die Aufenthaltszeiten naturgemäß (und auch durch die Krankenkasse) begrenzt. Man sollte im Notfall aber wissen, wo die nächste Möglichkeit ist. Deshalb habt den Mut, wenn ihr in diese Lage kommt, es ist schon schwer genug, wenn man weiß, dass jemand nicht mehr lange leben kann. Wenn die Abschiedszeit in Würde sein kann, hilft das sehr.
Mary-Lou
Dass er dort sein konnte, haben wir einer sehr engagierten Krankenschwester zu verdanken. Der Arzt auf der Station war der Meinung, es sei (noch?) nicht nötig, in die Palliativstation zu gehen. Es ist wohl so, dass dies für den normalen Stationsarzt eine Niederlage darstellt, ich kann es nur annehmen. Ich möchte allen in dieser Lage raten, sich nach einer Palliativstation umzusehen. Es ist nicht immer so schwierig, wie es scheint, dort ein Bett zu bekommen, denn zum einen überweisen Ärzte nicht immer gerne dorthin - siehe oben, zum anderen sind die Aufenthaltszeiten naturgemäß (und auch durch die Krankenkasse) begrenzt. Man sollte im Notfall aber wissen, wo die nächste Möglichkeit ist. Deshalb habt den Mut, wenn ihr in diese Lage kommt, es ist schon schwer genug, wenn man weiß, dass jemand nicht mehr lange leben kann. Wenn die Abschiedszeit in Würde sein kann, hilft das sehr.
Mary-Lou
Hi Dutschwepe
ich denke genauso wie du, und natürlich wir stehen momentan noch nicht knapp vor der Tot, wir können alles mögliches uns überlegen und am ende lachen, weil wir sind noch nicht so weit......aber ich erinnere mich an meine Mutter wie wir zusammen gelacht haben über das Tod und damit verbundene Vorbereitungen , und Sie ist schon mehr als 10 Jahre in Jenseits........
Sie starb in Bratislava, wo nie einmal ist das Leben lange künstlich erhalten in Krankenhäuser...das geht dort ganz schnell und natürlich.
Ich habe vor mir das Patientenverfügung lassen machen und plus irgendwie Drogen besorgen und an einem überdosis Drogen sterben. Das wäre eine Happy Tod Geschichte. Aber wer besorgt uns die Drogen????? Ich kann das meinen Söhnen nicht zumuten, das wäre höchst unverantwortlich /sagte meine Schw. Tochter./
Die bayerische Polizei ist hier soooo wachsam das nicht mal fürs sterben bekommst du ein Milligramm.....
Was mache ich nun?
Das bisschen Morphium in Krankenhaus wird bestimmt nicht reichen meine große Krebsschmerzen zu lindern....übrigens habe ich noch kein Krebs. War ich vor kurzem geröntgt.
Nasti
ich denke genauso wie du, und natürlich wir stehen momentan noch nicht knapp vor der Tot, wir können alles mögliches uns überlegen und am ende lachen, weil wir sind noch nicht so weit......aber ich erinnere mich an meine Mutter wie wir zusammen gelacht haben über das Tod und damit verbundene Vorbereitungen , und Sie ist schon mehr als 10 Jahre in Jenseits........
Sie starb in Bratislava, wo nie einmal ist das Leben lange künstlich erhalten in Krankenhäuser...das geht dort ganz schnell und natürlich.
Ich habe vor mir das Patientenverfügung lassen machen und plus irgendwie Drogen besorgen und an einem überdosis Drogen sterben. Das wäre eine Happy Tod Geschichte. Aber wer besorgt uns die Drogen????? Ich kann das meinen Söhnen nicht zumuten, das wäre höchst unverantwortlich /sagte meine Schw. Tochter./
Die bayerische Polizei ist hier soooo wachsam das nicht mal fürs sterben bekommst du ein Milligramm.....
Was mache ich nun?
Das bisschen Morphium in Krankenhaus wird bestimmt nicht reichen meine große Krebsschmerzen zu lindern....übrigens habe ich noch kein Krebs. War ich vor kurzem geröntgt.
Nasti
Re: Leiden oder Erlösung durch Tod
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun die einen sagen, ich werde einmal nicht so sterben, dann mach ich ein Ende.
Aber was ist, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist? Man leigt im Bett, kann sich nicht mehr artikulieren und die Angehörigen sind ratlos.
Man möchte schreien; ich will nicht mehr; aber man kann es nicht.
Ich stelle mir diese Situation schlimm vor.
Wir untehalten uns in der Firma oft darüber, wir sind ziemlich viele in der gleichen Altersstufe und es vergeht keinen Monat, wo nicht jemand in Schwarz kommt oder mit geröteten Augen am Schreibtisch sitzt.
Und viele schlagen sich mit diesem Problem rum.
Eine Kollegin hat bei ihrer Mutter die künstliche Ernährung abschalten lassen, aber dies war wohl ein sehr schwerer Schritt.
Und wenn die Ärzte nicht wollen, hat man keine Chance.
Ich möchte mit meiner Frau eine beglaubigte Vollmacht erstellen lassen, aber ob das hilft?
Und das meine Schweigermutter so gestorben ist, wie sie gelebt hat, kann ich nicht bestätigen.
Sie hat 5 Kinder großgezogen, ihren Mann an Krebs verloren, sie war eine tapfere Frau und hat nie geklagt.
Gruß
Ekki
Aber was ist, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist? Man leigt im Bett, kann sich nicht mehr artikulieren und die Angehörigen sind ratlos.
Man möchte schreien; ich will nicht mehr; aber man kann es nicht.
Ich stelle mir diese Situation schlimm vor.
Wir untehalten uns in der Firma oft darüber, wir sind ziemlich viele in der gleichen Altersstufe und es vergeht keinen Monat, wo nicht jemand in Schwarz kommt oder mit geröteten Augen am Schreibtisch sitzt.
Und viele schlagen sich mit diesem Problem rum.
Eine Kollegin hat bei ihrer Mutter die künstliche Ernährung abschalten lassen, aber dies war wohl ein sehr schwerer Schritt.
Und wenn die Ärzte nicht wollen, hat man keine Chance.
Ich möchte mit meiner Frau eine beglaubigte Vollmacht erstellen lassen, aber ob das hilft?
Und das meine Schweigermutter so gestorben ist, wie sie gelebt hat, kann ich nicht bestätigen.
Sie hat 5 Kinder großgezogen, ihren Mann an Krebs verloren, sie war eine tapfere Frau und hat nie geklagt.
Gruß
Ekki
Gerade habe ich einmal bei Google eingegeben
"Menschen sterben so wie sie gelebt haben"
weil es mich nun doch regelrecht umtreibt, dahinterzukommen, was damit gemeint ist. Ich hatte mir eingebildet, den Sinn dieser Worte zu erspüren, aber gerade das Beispiel der Schwiegermutter bringt mich nun doch dazu, den Satz weiter zu hinterfragen. Ganz sicher hatte sie so ein Leiden nicht verdient.
Google gibt eine große Zahl an Ergebnissen dazu aus.
Ganz viele Menschen in den begleitenden Berufen scheinen dieser Meinung zu sein.
Einige der Berichte habe ich gelesen.
Es gibt Menschen, die in Wut und Auflehnung ihre letzte Phase erleben,
es gibt Menschen, die resignieren, niedergeschlagen sind,
es gibt Menschen, die nicht loslassen können und um jeden Atemzug kämpfen,
es gibt jene, die annehmen was kommt und ohne Angst sind...
Sind das nicht alles Spiegelungen dessen, wie der Mensch im Leben war?
Jedenfalls sehe ich es so.
Ein plötzlicher Unfall passt das sicher nicht hin, und jede Regel hat ihre Ausnahmen.
Ich finde es tröstlich, dass ein geschildertes persönliches Erleben auf einer Palliativstation eventuell zeigt, dass es nicht so schrecklich ist, nicht im eigenen Bett zu versterben. Selbstverständlich ist es nicht überall so. In einem normalen Krankenhaus auf der Inneren ist es ganz gewiss so schrecklich, wie wir uns das alle vorstellen.
In guten Einrichtungen für die letzten Stunden aber wird nicht nur dem Betroffenen geholfen, sondern auch den Angehörigen und Freunden.
Ich wünsche jedenfalls jedermann und jederfrau, dass zur rechten Zeit ein passenden Umfeld und ggf. eine angemessene und hilfreiche Behandlung zur Verfügung steht.
erafina
Re: Leiden oder Erlösung durch Tod
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"In einem normalen Krankenhaus auf der Inneren ist es ganz gewiss so schrecklich, wie wir uns das alle vorstellen."
Da ich das 2 Mal (bei normaler Pflichtversicherung) erlebt habe, muß ich dir heftigst widersprechen.
Da ich das 2 Mal (bei normaler Pflichtversicherung) erlebt habe, muß ich dir heftigst widersprechen.
Glückwunsch.
Re: Leiden oder Erlösung durch Tod
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke!
Ich möchte mich lediglich gegen deine Vereinnahmung und Verallgemeinerung aussprechen, die eine diffuse Angst schürt.
"In einem normalen Krankenhaus auf der Inneren ist es ganz gewiss so schrecklich, wie wir uns das alle vorstellen."
Ja, als meine Mutter nach ihrer Einlieferung auf einem Gang auf der Internen auf der Uniklinik ihre letzte Nacht verbringen sollte, erreichte ich mit meiner sehr ernsthaften Drohung sie nach Hause mitzunehmen, weil sie dort kommoder sterben könne, dass ein Platz in einem anderen Krankenhaus gefunden wurde.
Dort - Einzelzimmer - mit eigens herangeschobenen Lehnstuhl und ein Bett für zwei Angehörige, Essen für die Angehörigen - vorzügliche Betreuung der Kranken und das für zwei Tage und Nächte bis klar war, dass meine Mutter die Krise überstehen würde.
Ähnliches in einem anderen Krankenhaus, als sie einige Jahre später tatsächlich starb.
-------------------
Der im Eingangsbeitrag erwähnte Dekubitus ist ein eindeutiger Pflegefehler und trägt natürlich beträchtlich zu den Schmerzen bei. Darauf ist hier noch niemand eingegangen.
-------------------
Ich wünsche mir, dass energische und furchtlose Menschen (für mich meine Kinder) sich dann, wenn die letzten Tage oder Wochen da sind, um mein Wohlbefinden kümmern - was die Schmerzbehandlung betrifft, was die Einhaltung meines vorher bekundeten Willens bezüglich Behandlung betrifft, was die katastrophale Dekubitussituation in manchen Pflegeanstalten betrifft.
Ich möchte nicht meine Angehörigen durch mein Verlangen zuhause sterben zu dürfen zusätzlich belasten.
Ich möchte mich lediglich gegen deine Vereinnahmung und Verallgemeinerung aussprechen, die eine diffuse Angst schürt.
"In einem normalen Krankenhaus auf der Inneren ist es ganz gewiss so schrecklich, wie wir uns das alle vorstellen."
Ja, als meine Mutter nach ihrer Einlieferung auf einem Gang auf der Internen auf der Uniklinik ihre letzte Nacht verbringen sollte, erreichte ich mit meiner sehr ernsthaften Drohung sie nach Hause mitzunehmen, weil sie dort kommoder sterben könne, dass ein Platz in einem anderen Krankenhaus gefunden wurde.
Dort - Einzelzimmer - mit eigens herangeschobenen Lehnstuhl und ein Bett für zwei Angehörige, Essen für die Angehörigen - vorzügliche Betreuung der Kranken und das für zwei Tage und Nächte bis klar war, dass meine Mutter die Krise überstehen würde.
Ähnliches in einem anderen Krankenhaus, als sie einige Jahre später tatsächlich starb.
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Der im Eingangsbeitrag erwähnte Dekubitus ist ein eindeutiger Pflegefehler und trägt natürlich beträchtlich zu den Schmerzen bei. Darauf ist hier noch niemand eingegangen.
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Ich wünsche mir, dass energische und furchtlose Menschen (für mich meine Kinder) sich dann, wenn die letzten Tage oder Wochen da sind, um mein Wohlbefinden kümmern - was die Schmerzbehandlung betrifft, was die Einhaltung meines vorher bekundeten Willens bezüglich Behandlung betrifft, was die katastrophale Dekubitussituation in manchen Pflegeanstalten betrifft.
Ich möchte nicht meine Angehörigen durch mein Verlangen zuhause sterben zu dürfen zusätzlich belasten.
Es war selbstverständlich nicht meine Absicht, Ängste zu schüren. Es tut mir leid, wenn es diesen Eindruck machte. Im Gegenteil wollte ich Mut machen, dass es durchaus nicht immer schlecht ist, in ein passendes Betreuungshaus/station zu wechseln.
erafina
Mein Schwager ist an Speiseröhrenkrebs erkrankt, wurde
operiert, danach ein paar mal ins Koma gelegt. Kam dann
auf eine Reha für Schwererkrankte. Sein Zustand wurde
auch nicht besser. Er konnte nicht mehr selbständig atmen
und nichts mehr essen, d.h. Magensonde.
Danach wurde Krebs im Gehirn und an der Wirbelsäule fest-
gestellt und er wurde wieder von der Reha in das Klinikum
überwiesen. Mein Mann und seine Freundin (sie hat die Be-
treuung) redeten mit den Ärzten und diese wollen ihn jetzt
behutsam sterben lassen (ohne Betreuungsverfügung)!
Ich glaube, wenn man an die richtigen Ärzte kommt, kann
man in Würde sterben.
Liebe Grüße
Evlis
operiert, danach ein paar mal ins Koma gelegt. Kam dann
auf eine Reha für Schwererkrankte. Sein Zustand wurde
auch nicht besser. Er konnte nicht mehr selbständig atmen
und nichts mehr essen, d.h. Magensonde.
Danach wurde Krebs im Gehirn und an der Wirbelsäule fest-
gestellt und er wurde wieder von der Reha in das Klinikum
überwiesen. Mein Mann und seine Freundin (sie hat die Be-
treuung) redeten mit den Ärzten und diese wollen ihn jetzt
behutsam sterben lassen (ohne Betreuungsverfügung)!
Ich glaube, wenn man an die richtigen Ärzte kommt, kann
man in Würde sterben.
Liebe Grüße
Evlis