Gesundheit Elektronische Gesundheitskarte
Zum Thema Gesundheitskarte fallen mir mehrere Anmerkungen ein.
1. Früher hieß das Krankenkassenkarte, jetzt heißt das Kärtchen Gesundheitskarte.
2. Man soll damit in ferner Zukunft Geld sparen können. Insbesondere sollen damit Doppeltuntersuchungen vermieden werden können. Ob das realistisch ist, ist zunächst offen. Zum heutigen Zeitpunkt bestehen Zweifel daran. Das Wichtigste wäre ja, dass Doppeltuntersuchungen von niedergelassenen Ärzten und von Ärzten im Krankenhaus vermieden werden. Allerdings ist das schon oft deshalb nicht möglich, weil es z. B. in der Bildqualität von Röntgenaufnahmen unterschiedliche Informationen gibt. Eine Übersichtsaufnahme enthält, so ein Arzt, andere Bildinformationen als eine Detailvergrößerung. Die Frage der Vermediung von Doppeltuntersuchungen muss also schon aus qualitativen Gesichtspunkten hinterfragt werden.
3.Nächster Gesichtspunkt ist, dass es für die Beurteilung von Krankheitsverläufen oft wichtig ist, was bereits im Vorfeld alles erfolgt ist. Bislang werden Patientenunterlagen im Wesentlichen noch in Form von Papierdokumenten und Röntgenbildern weiter geleitet. Eine konsequente digitale Datenverarbeitung über alle Bereiche, ambulant, stationär und Rehabilitation gibt es bis heute - von Ausnahmen abgesehen - nicht. Die Einführung einer Gesundheitskarte ist an dieser Stelle sinnvoll, löst aber damit die Probleme in den anderen Bereichen noch nicht. Zumal es eine Vielzahl von sogenannten Schnittstellen gibt.
4. Die Gesundheitskarte ist im Ergebnis nur sinnvoll, wenn es eine zentrale Stelle gibt, an der ein - nennen wir es Fallmanager - korrdinierend die weiteren Schritte vorgibt. Das wird in letzter Konsequenz zu Ende gedacht letztlich ein kluger Kopf bei einer Krankenkasse sein. Damit einher geht die Frage nach der Zukunft der freien Arztwahl.
5. Die Frage ist, ob sich durch die Einführung der Gesundheitskarte wirklich Einsparungen ergeben. Ich vermute ja und behaupte, dass ohne Einführung der Gesundheitskarte die Ausgaben für die Krankenversorgung auf Dauer noch viel stärker steigen würden.Unabhängig davon werden die Kosten weiter steigen und wir werden weiter davon hören, dass Gesundheitsreformen erforderlich sind.
6. Zum Thema privatversichert. Es ist, selbst heute eine schwierige Frage, was besser ist privat versichert oder gesetzlich versichert. Es lässt sich letztlich nicht beurteilen. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Die Überlegung, die Kosten durch Fallmanager in den Griff zu bekommen, kommt übrigens aus dem Bereich der privaten Versicherung, hier zunächst eingesetzt bei Unfällen. Weil hier sehr schnell die Erkenntnis dämmerte, dass es besser ist, sofort mit vollen Einsatz Patienten auf hohem Niveau sehr gut zu behandeln als 35 Jahre lang jeden Monate eine Rente zu bezahlen, wenn die Verletzten nicht mehr voll einsatzfähig sind. Das System ist erprobt und es hat etwas für sich. Nur es hat auch Nachteile und jeder muss für sich überlegen, ob er diese in diesem Umfang für sich will.
7. Der Datenschutz wird ein hohes Maß an Sicherheit bieten; aber zu viele Daten an einer Stelle sind - meiner Meinung nach - nicht immer gut.
1. Früher hieß das Krankenkassenkarte, jetzt heißt das Kärtchen Gesundheitskarte.
2. Man soll damit in ferner Zukunft Geld sparen können. Insbesondere sollen damit Doppeltuntersuchungen vermieden werden können. Ob das realistisch ist, ist zunächst offen. Zum heutigen Zeitpunkt bestehen Zweifel daran. Das Wichtigste wäre ja, dass Doppeltuntersuchungen von niedergelassenen Ärzten und von Ärzten im Krankenhaus vermieden werden. Allerdings ist das schon oft deshalb nicht möglich, weil es z. B. in der Bildqualität von Röntgenaufnahmen unterschiedliche Informationen gibt. Eine Übersichtsaufnahme enthält, so ein Arzt, andere Bildinformationen als eine Detailvergrößerung. Die Frage der Vermediung von Doppeltuntersuchungen muss also schon aus qualitativen Gesichtspunkten hinterfragt werden.
3.Nächster Gesichtspunkt ist, dass es für die Beurteilung von Krankheitsverläufen oft wichtig ist, was bereits im Vorfeld alles erfolgt ist. Bislang werden Patientenunterlagen im Wesentlichen noch in Form von Papierdokumenten und Röntgenbildern weiter geleitet. Eine konsequente digitale Datenverarbeitung über alle Bereiche, ambulant, stationär und Rehabilitation gibt es bis heute - von Ausnahmen abgesehen - nicht. Die Einführung einer Gesundheitskarte ist an dieser Stelle sinnvoll, löst aber damit die Probleme in den anderen Bereichen noch nicht. Zumal es eine Vielzahl von sogenannten Schnittstellen gibt.
4. Die Gesundheitskarte ist im Ergebnis nur sinnvoll, wenn es eine zentrale Stelle gibt, an der ein - nennen wir es Fallmanager - korrdinierend die weiteren Schritte vorgibt. Das wird in letzter Konsequenz zu Ende gedacht letztlich ein kluger Kopf bei einer Krankenkasse sein. Damit einher geht die Frage nach der Zukunft der freien Arztwahl.
5. Die Frage ist, ob sich durch die Einführung der Gesundheitskarte wirklich Einsparungen ergeben. Ich vermute ja und behaupte, dass ohne Einführung der Gesundheitskarte die Ausgaben für die Krankenversorgung auf Dauer noch viel stärker steigen würden.Unabhängig davon werden die Kosten weiter steigen und wir werden weiter davon hören, dass Gesundheitsreformen erforderlich sind.
6. Zum Thema privatversichert. Es ist, selbst heute eine schwierige Frage, was besser ist privat versichert oder gesetzlich versichert. Es lässt sich letztlich nicht beurteilen. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Die Überlegung, die Kosten durch Fallmanager in den Griff zu bekommen, kommt übrigens aus dem Bereich der privaten Versicherung, hier zunächst eingesetzt bei Unfällen. Weil hier sehr schnell die Erkenntnis dämmerte, dass es besser ist, sofort mit vollen Einsatz Patienten auf hohem Niveau sehr gut zu behandeln als 35 Jahre lang jeden Monate eine Rente zu bezahlen, wenn die Verletzten nicht mehr voll einsatzfähig sind. Das System ist erprobt und es hat etwas für sich. Nur es hat auch Nachteile und jeder muss für sich überlegen, ob er diese in diesem Umfang für sich will.
7. Der Datenschutz wird ein hohes Maß an Sicherheit bieten; aber zu viele Daten an einer Stelle sind - meiner Meinung nach - nicht immer gut.
Re: Elektronische Gesundheitskarte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@Robin: Danke für deine kritischen Fragen.
Wir wollen doch sicher alle in Zukunft keine Verhältnisse wie in George Orwells Roman "1984".
DIE von Orwell beschriebenen Verhältnisse haben wir schon seit über 20 Jahren getoppt !!!
Was Privatversicherung oder Gesetzliche angeht, so habe ich mich für den Ausstieg aus der Privaten entschieden (solange mir das als Selbstständige i.R. noch möglich war). Allein die Beiträge haben mich geärgert und die Leistungen ...naja, soooo viel besser sind die nun auch wieder nicht. Auch streichen die Privaten inzwischen immer mehr Posten teilweise oder ganz ...what ever, ich denke in erster Linie, dass die Kontrollfunktion der eigentliche Katalysator der Geschichte ist - George Orwell läßt grüßen, an allen Ecken
Großbritannien hat gerade ein ähnliches Projekt gestoppt , nachdem dies auch über Jahre geplant und dann eingeführt wurde.
Es wurden bisher insgesamt 14 Milliarden Euro für das e-Health-Projekt ausgegeben. Nun haben sie gemerkt, dass dieses Projekt nicht sinnvoll durchgeführt werden.
Ziemlich teuer Irrtum.
Ob es mit der eGK besser läuft, werden wir erleben.
Hier ein Interview mit der Sprecherin der Aktion "Stoppt die e-Card"
Senhora
Es wurden bisher insgesamt 14 Milliarden Euro für das e-Health-Projekt ausgegeben. Nun haben sie gemerkt, dass dieses Projekt nicht sinnvoll durchgeführt werden.
Ziemlich teuer Irrtum.
Ob es mit der eGK besser läuft, werden wir erleben.
Hier ein Interview mit der Sprecherin der Aktion "Stoppt die e-Card"
Senhora
Was Privatversicherung oder Gesetzliche angeht, so habe ich mich für den Ausstieg aus der Privaten entschieden (solange mir das als Selbstständige i.R. noch möglich war). Allein die Beiträge haben mich geärgert und die Leistungen ...naja, soooo viel besser sind die nun auch wieder nicht. Auch streichen die Privaten inzwischen immer mehr Posten teilweise oder ganz ...
Vermutlich wollten Sie Ihr PKV-Paket so gering wie möglich halten (das geht ja) und waren dann erstaunt, dass die Leistungen auch geringer sind. Ich bin seit mehr als 35 Jahren voll privatversichert und nach wie vor sehr zufrieden, auch wenn es etwas teurer ist als die GKV. Und Sie sind auch etwas unfair - zu guten Zeiten waren Sie nicht solidarisch in Sachen Krankenversicherungen - später erwarateten Sie sich aber diese Solidarität der dort Versicherten. Finde ich nicht gut (glaube es Ihnen auch nicht, dass dies überhaupt möglich war!) - Olga