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Gesundheit eine möglichkeit schwerhörigkeit und hörgeräte weitgehend zu vermeiden

minerva
minerva
Mitglied

eine möglichkeit schwerhörigkeit und hörgeräte weitgehend zu vermeiden
geschrieben von minerva


vor etlichen jahren hatte ich mal beim hörtest (hno) rel. schlechte werte, was aber daran lag, daß es durch allergien usw. zu wasser usw. im innenohr usw. gekommen war.
das ließ sich mit hom. mitteln beheben, hatte meine aufmerksamkeit aber auf die hörqualität gelenkt.

weil hier etliche hörgerätegeschäfte kostenlose hörtests anbieten, hab ich vor ca. 2  jahren wieder mal einen machen lassen, weil gutes hören für mich auch beruflich wichtig ist.

die angestellte staunte dann, daß ich trotz meines alters (zu der zeit fast 70) sehr weit überdurchschnittlich gut hören konnte.
mich hat das ergebnis nicht überascht, weil ich vorher schon einige jahre draußen immer ohropax in den ohren hatte um den autolärm zu dämpfen. man hört trotzdem alles, nur etwas leiser (muß also beim überqueren der straße besser aufpassen) und sie drücken auch nicht, wenn man sie vorher weichknetet. aber die ohren werden sehr geschont.
und auch insgesamt ist es besser.

Eine der häufigsten Gründe für Schwerhörigkeit ist Lärm. Sowohl eine Dauerbelastung als auch eine kurzzeitige Extrembelastung des Gehörs können zu einem Hörverlust führen. Auch kann sich Lärm auf weitere Organe auswirken. Zu möglichen Folgen zählen Bluthochdruck, Herz-, Magen- und Darmprobleme sowie Muskelverspannungen.

https://www.amplifon.com/de-ch/hoerverlust-erkennen/ursachen-von-hoerverlust


lg
minerva

Dirk7
Dirk7
Mitglied

RE: eine möglichkeit schwerhörigkeit und hörgeräte weitgehend zu vermeiden
geschrieben von Dirk7
als Antwort auf minerva vom 17.12.2022, 20:52:30
Verständnis geschieht nicht im Ohr, sondern im Gehirn – Was macht ein Hörtherapeut?

Habt ihr euch jemals gewünscht, die Gedankenwelt eines anderen Menschen nachvollziehen zu können? Besonders wenn es um Sinneswahrnehmungen wie Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen geht, wird deutlich, wie unterschiedlich diese Eindrücke verarbeitet werden. Warum empfindet eine Person Freude beim Hören von Metal-Musik, während eine andere sie als Lärm abtut? Warum können wir manche Geräusche komplett ignorieren, als wären sie gar nicht da?

Wie Hören funktioniert
Alle Informationen, die wir über unsere Sinne – Mund, Nase, Augen, Ohren und Haut – aufnehmen, werden an das Gehirn weitergeleitet. Dort erfolgt die Verarbeitung und Filterung der Informationen. Tatsächlich gelangen nur etwa 40 Bit von 11 Millionen Bit pro Sekunde in unser Bewusstsein – das sind nur 0,00004% der Sinneseindrücke! Der Rest wird als unwichtig eingestuft und ignoriert. Was wir also bewusst wahrnehmen, ist nur ein kleiner Teil der gesamten Sinnesinformationen, und dies erklärt, warum Wahrnehmungen so unterschiedlich sein können. Besonders im Bereich des Hörens zeigt sich diese Vielfalt: Manche Menschen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen, gewöhnen sich so sehr an die Fahrgeräusche, dass sie bei offenem Fenster schlafen können, während andere das als störend empfinden.

Hörstörungen und ihre Auswirkungen
Es gibt zahlreiche Hörstörungen, die das Verstehen beeinflussen, auch wenn das Hörvermögen nicht direkt beeinträchtigt ist. Dazu gehören auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), Hyperakusis, Misophonie, Phonophobie, Stresssyndrome, Konzentrationsstörungen, Filterfunktionsstörungen wie chronischer Tinnitus und Hörentwöhnung. Hier können Hörtherapien und Hörtraining Abhilfe schaffen. Wer betroffen ist, kann sich an ausgebildete Hörtherapeuten wenden.

Rolle der Hörtherapeuten
Hörtherapeuten sind Experten für die kognitive Hörverarbeitung und die Behandlung von Hörstörungen. Der erste Schritt in der Therapie ist oft ein Vorgespräch (Anamnese), gefolgt von Fragebögen zur subjektiven Erfassung der Höreinschränkungen und verschiedenen Tests zur objektiven Messung der kognitiven Hörverarbeitung. Wenn ein Hörverlust vorliegt, wird dieser ebenfalls erfasst. Auf Basis der Ergebnisse wird ein individueller Therapie- oder Trainingsplan erstellt. Hörtherapien können je nach Bedarf zwischen 4 Wochen (z.B. für Stressmanagement) und 12 Wochen (z.B. für Tinnitus-Therapien) dauern. Sie umfassen wöchentliche Sitzungen beim Hörtherapeuten, tägliches Training von 45-90 Minuten und Entspannungsphasen.

Vorteile einer Hörtherapie
Durch regelmäßige Hörtherapie können neue kognitive Verarbeitungsmuster konditioniert und bestehende Hörstrukturen reaktiviert werden. Fast alle Symptome oder Probleme, die durch Hörentwöhnung, AVWS, Hyperakusis oder Tinnitus entstehen, können durch gezieltes Hörtraining gemildert oder sogar behoben werden. Die Eingewöhnung an Hörgeräte wird ebenfalls erleichtert. Es ist nicht nötig, ständig ein Hörtraining zu absolvieren, um die neu gewonnenen Fähigkeiten zu erhalten. Regelmäßiges Tragen von Hörgeräten kann als tägliches Training betrachtet werden und sorgt dafür, dass das Gehirn fit bleibt.

Fazit
Hörtherapie bietet eine wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von Hörstörungen und der Verbesserung der kognitiven Hörverarbeitung. Für Betroffene kann der Besuch bei einem Hörtherapeuten ein wichtiger Schritt sein, um die Lebensqualität zu steigern und den Umgang mit den täglichen akustischen Herausforderungen zu erleichtern.

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