Gesundheit Depressionen, gibt es Hilfe ???
Re: Darf ich nochmal was fragen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe wirklich schon viel Scheiß erlebt, aber noch niemals ging der 'Rolladen runter'. Eben weil ich nicht der Typ bin, der dann in 'Jammern' versinkt. Ich gehe immer vorwärts, lerne aber aus dem Vergangenen in dem Moment wenn es passiert.
Ich sehe eine bedrückende Situation ganz einfach nüchtern als Herausforderung, die mir jederzeit (wieder) passieren kann, auch in anderer Konstellation. Und das ist doch kein Grund für Depressionen / Jammern.
Vielleicht haben andere Leute ja hier noch mehr
Scheiß erlebt (Deine Worte, ich würde mich nie so aus-
drücken)und kommen damit nicht so klar? Die Erlebnisse, die man im Laufe des Lebens so macht, gehen schon so manches Mal an die Grenzen des Verstandes. Und da hast Du anscheinend nur Glück gehabt, aber über die Kranken hier so tun, als wenn Sie nichts zu leiden hätten, ist schon gelinde gesagt eine Unverschämtheit von Dir.
Außerdem jammern depressive Menschen überhaupt nicht, im Gegenteil, Sie ziehen sich in sich zurück, sind dann nicht mal mehr fähig sich zu äußern, je nach Schwierigkeitsgrad/Verlauf der Krankheit.
Also rede hier bitte nicht so einen Unsinn.
Keine Ahnung von deren Problemen, aber dies Leute niedermachen,
Du solltest Dich schämen, Sie sind krank.
Sei froh, daß es Dich noch nicht erwischt hat,
was ja auch bei Dir noch kommen kann und das geht manches Mal sehr schnell. Wenn ich mißgünstig wäre,
würde ich es Dir wünschen, damit Du diese Leute einfach nur verstehen lernst, doch ich bin nicht so.
astrid
Re: Es ist schon bemerkenswert
häng mich hier mal dran, gelle
ein kleines beispiel: als ich meinem letzten lebensgefärten am anfang unserer beziehung klar machen wollte, dass ich ab und zu unter depressionen leide, bekam ich die antwort: es gibt keine depressionen, das ist unsinn!!
ich glaube, dass gerade diese aussage in sehr vielen köpfen noch exestiert (du bist nur faul, lass dich nicht hängen etc.)
die sachlichen erklärungen hier dazu fand ich sehr verständlich, man muss sich halt nur von dem gedanken freimachen, dass es nur "spinnerei" ist und das fällt sehr schwer, wenn man es noch nicht mitgemacht hat.
noch ein beispiel: mir persönlich fällt es z.b. sehr schwer magersucht nachzuvollziehen. auch mir kommt dann schonmal der gedanke, meine güte, nu iss doch, das kann doch nicht so schwer sein!
zum glück sind meine depressiomen nicht so schlimm, wie teilweise hier beschrieben, aber gewisse einschränkungen im "normalen leben" sind doch da.
lg
--
sissismam
ein kleines beispiel: als ich meinem letzten lebensgefärten am anfang unserer beziehung klar machen wollte, dass ich ab und zu unter depressionen leide, bekam ich die antwort: es gibt keine depressionen, das ist unsinn!!
ich glaube, dass gerade diese aussage in sehr vielen köpfen noch exestiert (du bist nur faul, lass dich nicht hängen etc.)
die sachlichen erklärungen hier dazu fand ich sehr verständlich, man muss sich halt nur von dem gedanken freimachen, dass es nur "spinnerei" ist und das fällt sehr schwer, wenn man es noch nicht mitgemacht hat.
noch ein beispiel: mir persönlich fällt es z.b. sehr schwer magersucht nachzuvollziehen. auch mir kommt dann schonmal der gedanke, meine güte, nu iss doch, das kann doch nicht so schwer sein!
zum glück sind meine depressiomen nicht so schlimm, wie teilweise hier beschrieben, aber gewisse einschränkungen im "normalen leben" sind doch da.
lg
--
sissismam
Re: Es ist schon bemerkenswert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...Ich kann dir nur schreiben, wie es bei mir ist wenn ich in ein so tiefes Loch falle. Manches mal braucht ist nur ein Film oder ein Artikel, und meine ganze verkorkste Lebensgeschichte liegt vor mir. ...
Liebe Lara,
darf ich genau da mal nachhaken?
Eine verkorkste Lebensgeschichte kannst Du doch nicht mehr ändern.
Davon kannst Du doch nicht mehr leben. Dein Leben liegt doch VOR Dir. Und Du weisst doch nicht was an der nächsten Ecke an Gutem auf Dich zukommt; da wohnt nicht (nur) Mist.
Gelingt es Dir nicht -in ruhigen Zeiten-,
das 'verkorkst' auszublenden?
Mit angenehmen Ereignissen zu 'übermalen'?
Dich positiv zu stimmen?
Gewissermaßen sich damit zu wapnen.
Statt sich (immer wieder) mit dem vergangenen Übel herumzuschlagen?
Ich glaube allerdings nicht -so meine bisherigen Erfahrungen-,
dass das Ausblenden des 'Verkorksten' allein helfen wird.
Ich denke, daß da positive Vorstellungen, Ideen, Erlebnisse, ... stattfinden müssen.
Klar, auch danach darf/muss man suchen,
jedoch scheint mir das vorteilhafter zu sein,
als an (s)eine 'verkorkste Vergangenheit' zu denken;
das kann nicht frei machen.
Gruss - digi
Wenn ich schreibe, dass ich weiss was das ist,
dann meine ich, dass ich die Auswirkungen kenne, beobachten kann,
nicht die Ursache(n) dafür.
Re: Darf ich nochmal was fragen?
liebe Astrid!
Du hast mir eben aus der Seele gesprochen, Du hast die Dinge beim richtigen Namen genannt.
Dafür spreche ich Dir meine Hochachtung aus und wünsche Dir für die Zukunft ein einigermaßen
erträgliches Leben.
Ich grüße Dich sehr herzlich, Tschau bis zum nächstenmal
dietrich_von_bern bzw. Karl
Du hast mir eben aus der Seele gesprochen, Du hast die Dinge beim richtigen Namen genannt.
Dafür spreche ich Dir meine Hochachtung aus und wünsche Dir für die Zukunft ein einigermaßen
erträgliches Leben.
Ich grüße Dich sehr herzlich, Tschau bis zum nächstenmal
dietrich_von_bern bzw. Karl
--Hallo digizar, gestern telefonierte ich mit meiner Freundin, deren
Mann an Depressionen leidet. Sie erklärte mir, daß Du einem Menschen,
der eine Querschnittslähmung hat, auch nicht befehlen kannst, heb´Dein
rechtes Bein. Oder einem depressiven Menschen nicht sagen kannst, das
Wetter ist doch so schön, laß uns nach draußen gehen -oder ähnliches.
Das geht nicht! Sie verdeutlichte mir, daß Botengänge blockiert sind.
Ihr Mann, der vor seiner Krankheit sehr gesellig war, fühlt sich z.Zt.
am wohlsten im Bett. Seine Frau muß ihm sagen: Steh auf, iss, trink.
Das alles fehlt. Wir haben ein Hungergefühl, Durst, den Drang nach
draußen zu gehen, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen - er nicht.
Ich weiß, daß ist alles sehr laienhaft ausgedrückt, aber macht mir ganz
deutlich, daß wir nicht krank sind, wenn wir uns selbst aus einem
Stimmungstief befreien können. Diese Menschen bedürfen unbedingt ärztlicher Hilfe, Medikamente , damit sie nicht Zugrundegehen.
pucki
Re: Es ist schon bemerkenswert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich weiß nicht, was Du eigentlich hast.
Die Antworten von Melanie und Pellmann sind sehr gute Antworten darauf,
was dieses ernste Thema betrifft und wie man sich mit den betroffenen kranken Menschen unterhält und auf sie zugeht.
Hallo Nordstern
Erwähnte ich nicht, dass ich mich auch bedanke?
Das was Du einbringst, ist ein anderes Feld.
Eher für den Teil des Lebens gedacht, wenn jemand sich nichts traut, sich hängen läßt, sein Leben nicht anpackt.
Diese beiden Dinge sind weit voneinander entfernt.
Auch das wurde Dir nahegebracht.
Liegt das nicht evtl doch nahe beieinander?
Indem der Betroffene von einer 'leicht bedrückenden Situation' irgendwann in die nächste, nächste, nächste ... letztendlich ins Extrem fällt.
Wenn ihm nicht (rechtzeitig) geholfen wird mit einem Schlüsselerlebnis?
So ahne ich das (bisher).
Aber vllt frage ich auch deshalb?
Wenn Du weißt "Was" es ist, dann mache schleunigst eine entsprechende Ausbildung und bringe Dein Wissen ein.
Alles, was diese Erkrankungen betrifft, ist nicht endgültig erforscht.
Ok, da habe ich mich wohl nicht so ganz präzise ausgedrückt.
Ich meine, daß ich die Auswirkungen erkennen kann und auch kenne,
nicht jedoch deren Ursache(n).
Du mußt Dich aber nicht wundern, wenn Du, wie Du sagst "rundgemacht" wirst.
Ach, das wundert mich nicht. :)
Ich ziehe gelegentlich 'Schimpf und Schande' auf mein Haupt. Liegt wohl an dem ehem Beruf, in dem für 'Faxen' kein Raum ist, daß ich provokativ rüberkomme. Damit kann ich gut umgehen, auch wenns micht manchmal wundert, was in meine Worte hinein- oder heraus-interpretiert wird.
Wär ja sonst auch langweilig.
Ich sehe das allerdings nicht so, daß es so ist.
Nur Dein Stil erweckt den Eindruck, als möchtest Du provozieren.
Ich sagte, "erweckt den Eindruck", ich behaupte es ja nicht.
s.o.
Wenn Du nach den Antworten immer noch nicht verstehst, was diese Erkrankung ausmacht, wird man es Dir auch nicht erklären können, es ist nämlich schwer erklärbar.
Den Eindruck gewann ich bisher hier auch.
Ich gebe aber die Hoffung nicht auf.
Weil mich das nun wirklich interessiert.
Und 'schwer erkären' heißt nicht 'gar nicht erklären'.
Vielleicht gibt es ja irgendwann jemanden in Deiner Umgebung, der betroffen ist.
Dann spätestens wirst Du verstehen lernen.
Wünschen würde ich es Dir natürlich nicht.
Das habe ich mehr als einmal hinter mir.
Meine zwar scheinbar provokative Art, aber dennoch sachlich und beruhigend zu sein, hat immer geholfen.
Dabei habe ich den Betreffenden immer vor Augen gehalten, was sie (bisher) Gutes geleistet haben, woran andere nicht mal dachten (als Beispiel).
Das hat mir auch mal in einer dämlichen Situation geholfen, als mir das eine gute Bekannte so aufs Brot schmierte.
Und -verdammt- sie hatte recht damit.
Ja, ich kenne auch Phasen, in denen es nicht immer schön, gar nicht schön war.
Verstehe bitte, es ist eine Erkrankung, gegen die man sich nicht wehren kann,
nicht mit den Mitteln, die Du beschreibst.
Genau da habe ich bei Lara nachgehakt, warum genau das so ist.
Warum man sich da nicht (vorbereitend?) 'wehren' kann.
Es scheint mir (bisher) so zu sein, daß man sich mit einem positiven Schutzschild durchaus 'im voraus wehren' kann.
Das tut doch auch ein nicht davon 'Befallener';
der hat doch positive Erlebnisse parat, wenn er mal in eine echt bedrückende Situation kommen sollte.
Ich kann mir vorstellen, daß das ein (eines von mehreren?) Mittel sein könnte, so einer echt bedrohlichen Depri den Schutzschild zu zeigen.
ALlerdings müssten wohl positive Einstellungen in 'ruhigen Phasen' regelrecht als Automatismus eingebrannt sein.
Das kann man mMn durchaus sich selber gönnen.
Ich danke Dir für Deine sanften Worte.
Gruss - digi
Re: Depressionen, gibt es Hilfe ???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber Karl
ich kenne mich in Depressionen überhaupt nicht aus, habe auch keine Erfahrung damit, aber ich weiss dass es sie gibt und dass solche Mensch unwahrscheinlich leiden!!
Das Schlimme ist wirklich, dass es für alles ein Mittelchen, Pille, Salben oder Crem's gibt, aber Du hast recht, gegen Depressionen hat noch niemand ein Kraut gefunden!!
Ich bin ja sehr froh und glücklich, kenne ich diese Krankheit nicht, da danke ich Gott dafür!!
Lieber Karl, ich möchte Dir einfach Mut zu sprechen, mehr kann ich nicht tun, viel viel Kraft und glaube an das Gute, ich denke, hier gibt es bestimmt jemanden der Dir Ratschläge geben kann, oder wie die Karin2 einen guten Arzt angeben kann!!
Nimm jede Chance wahr und nütze Sie, denn Du bist ein toller, lieber und sehr netter Mensch, den ich gut leiden mag!!
Gib nicht auf..............
Mit lieben Grüssen
Deine Freundin
Silvy
Re: Es ist schon bemerkenswert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Digizar,
klar darfst du nachhaken. Vielleicht bringt uns unser Austausch ein Stückchen weiter.
Es stimmt eine verkorkste Lebensgeschichte kannst du nicht ändern. Sie begleitet dich aber in deinem Unterbewusstsein immer. Erst verdrängst du es, aber dann kommt es mit aller Macht auf dich zurück. Ich fühlte mich krank, war ängstlich, konnte aber nicht erklären warum. Mir fehlte also von Kindesbeinen an, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Es hat bei mir lange gedauert bis ich einen guten Facharzt und Therapeuten gefunden habe.
Digizar, glaube mir in meinem Leben war auch sehr viel schönes. Ich habe zwei wundervolle Kinder und drei Enkel die mir sehr viel Liebe entgegen bringen. Ich habe in meinem Leben einiges geschafft worauf ich stolz sein kann.
Trotzdem kann ich es nicht sehen, wenn die Depression mich heute hat. Nur in den letzten Jahren kann ich damit viel besser umgehen. Ich mache mir keine Vorwürfe mehr, wenn ich nicht so funktioniere wie ich sollte. Gehe auch früh genug zum Facharzt und lasse mir Antidepressiva aufschreiben. Die sind dann für eine Zeit eine Krücke für mich, die mir über die schwerste Zeit hin weg hilft. Auch gehe ich mit meinen Depressionen offen um, ich verstecke mich nicht, sondern stehe zu mir.
Nur was mich noch immer verärgert ist, Depression wird von einigen Menschen immer noch nicht als Krankheit gesehen. Vielleicht bringt uns unsere Diskussion ein Stück weiter.
--
lara
klar darfst du nachhaken. Vielleicht bringt uns unser Austausch ein Stückchen weiter.
Es stimmt eine verkorkste Lebensgeschichte kannst du nicht ändern. Sie begleitet dich aber in deinem Unterbewusstsein immer. Erst verdrängst du es, aber dann kommt es mit aller Macht auf dich zurück. Ich fühlte mich krank, war ängstlich, konnte aber nicht erklären warum. Mir fehlte also von Kindesbeinen an, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Es hat bei mir lange gedauert bis ich einen guten Facharzt und Therapeuten gefunden habe.
Digizar, glaube mir in meinem Leben war auch sehr viel schönes. Ich habe zwei wundervolle Kinder und drei Enkel die mir sehr viel Liebe entgegen bringen. Ich habe in meinem Leben einiges geschafft worauf ich stolz sein kann.
Trotzdem kann ich es nicht sehen, wenn die Depression mich heute hat. Nur in den letzten Jahren kann ich damit viel besser umgehen. Ich mache mir keine Vorwürfe mehr, wenn ich nicht so funktioniere wie ich sollte. Gehe auch früh genug zum Facharzt und lasse mir Antidepressiva aufschreiben. Die sind dann für eine Zeit eine Krücke für mich, die mir über die schwerste Zeit hin weg hilft. Auch gehe ich mit meinen Depressionen offen um, ich verstecke mich nicht, sondern stehe zu mir.
Nur was mich noch immer verärgert ist, Depression wird von einigen Menschen immer noch nicht als Krankheit gesehen. Vielleicht bringt uns unsere Diskussion ein Stück weiter.
--
lara
Re: Depressionen, gibt es Hilfe ???
Danke liebe Silvy!
Deine wunderbaren Zeilen haben mir sehr gut getan, Du bist eben eine echte Freundin.
Ich habe diesen Thread gemacht, damit wenigstens die Personen mit "normalen Depressionen" hier sich austauschen können und vielleicht auch Hilfe erhalten die sie sehr notwendig brauchen.
Ich sende Dir liebe Grüße in die schöne Schweiz
tschau bis zum nächstenmal
Dein Freund Karl alias DvB
Deine wunderbaren Zeilen haben mir sehr gut getan, Du bist eben eine echte Freundin.
Ich habe diesen Thread gemacht, damit wenigstens die Personen mit "normalen Depressionen" hier sich austauschen können und vielleicht auch Hilfe erhalten die sie sehr notwendig brauchen.
Ich sende Dir liebe Grüße in die schöne Schweiz
tschau bis zum nächstenmal
Dein Freund Karl alias DvB
Re: Depressionen, gibt es Hilfe ???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Karl,
das wäre aber sehr schade wenn du dich jetzt vergisst. Durch deinen Faden ist doch eine gute Diskussion in Gange gekommen.
Auch wenn du eine andere Depression hast, die m.M. noch viel stärker belastet, sollten wir auch darüber schreiben.
Grüße an Dich
--
lara
das wäre aber sehr schade wenn du dich jetzt vergisst. Durch deinen Faden ist doch eine gute Diskussion in Gange gekommen.
Auch wenn du eine andere Depression hast, die m.M. noch viel stärker belastet, sollten wir auch darüber schreiben.
Grüße an Dich
--
lara