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Gesundheit Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere

pippa
pippa
Mitglied

Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von pippa
aufgeschrieben wegen mehrfacher Nachfrage.


Ich rauchte seit meinem 14. Lebensjahr. Angefangen habe ich vermutlich, weil meine Eltern strikte Nichtraucher waren. Gedanken über Gesundheitsschäden hat sich damals niemand gemacht.

Später schon, aber da habe ich derartige Gedanken weitgehend verdrängt, denn mir machte es ja einfach Spaß zu rauchen, redete ich mir jedenfalls ein.

Die letzten 10 Jahre meines Raucherdaseins allerdings machte ich mir nichts mehr vor. Ich war abhängig! Ja, und genau das ärgerte mich gewaltig. Nun wollte ich nicht mehr rauchen, konnte aber auch nicht aufhören. Allein der Gedanke daran trieb mir den kalten Schweiß auf die Stirn. Ich versuchte alles, sogar Akupunktur. Länger als 3 Wochen Entzug hielt ich nicht durch.

Dann musste ich wegen einer Fußoperation ins Krankenhaus. Die Zigaretten kamen natürlich mit, denn bis jetzt hatte mich auch die eitrigste Mandelentzündung nicht vom Rauchen abgehalten.

Zum "Glück" gab es am Ende des Flures einen Balkon mit großen Aschenbechern , und bis ein paar Stunden vor der OP hielt ich mich überwiegend dort auf. Natürlich war ich besorgt, was denn danach käme, ich würde ja nicht laufen können. Aber die verständnisvolle Stationsärztin beruhigte mich. "Ich stelle Ihnen einen Rollator ans Bett", versicherte sie mir mit dem wissenden Blick einer ebenfalls vom Nikotin Abhängigen.

Sie hielt ihr Wort, und als mein Mann kam hatte ich nichts Eiligeres zu tun, als ihm die Zigaretten in die Hand zu drücken, mich hoch zu rappeln und dem ersehnten Raucherbalkon entgegen zu hüpfen.

Endlich am Ziel machte mein Mann die Tür auf und ein unsagbarer Gestank wehte mir entgegen. Ich schluckte, drehte den Rollator um und hopste wortlos zurück in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und erklärte meinem fassungslosen Mann, ich würde nie, nienicht und niemals mehr rauchen.

Das ist nun über 10 Jahre her und ich kann den damals empfundenen Ekel tatsächlich noch immer bei Bedarf abrufen. Es funktioniert wohl so ähnlich wie bei den Pawlowschen Hunden.

Pippa
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf pippa vom 06.08.2010, 14:54:37
Meinen herzlichen Glückwunsch, Pippa, dass Du das geschafft hast. Ich weiß, wie schwer das ist.

Meine nur siebenjährige Raucherkarriere endete vor 33 Jahren. Zusammen mit meinem damaligen Verlobten, meinem späteren und immer noch Ehemann hörte ich am 01.01.1977 von einer Sekunde zur anderen (Jahreswechsel) auf zu rauchen. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und aneinander hochgezogen. Ich weiß nicht, ob das jeder für sich allein geschafft hätte.

Also nochmals, toll, dass Du das durchgezogen hast.

Liebe Grüße,
woelfin
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pippa vom 06.08.2010, 14:54:37


..............

Das ist nun über 10 Jahre her und ich kann den damals empfundenen Ekel tatsächlich noch immer bei Bedarf abrufen. Es funktioniert wohl so ähnlich wie bei den Pawlowschen Hunden.

Pippa



BRAVO

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pippa
pippa
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von pippa
als Antwort auf schorsch vom 06.08.2010, 15:49:05
Hallo,
liebe Woelfin und lieber Schorsch,

danke für Euren Applaus, aber eigentlich wollte ich nur all denen Mut machen, die auch endlich ehrlich zu sich selber sind und aufhören wollen mit diesem Unfug.

LG Pippa
eko
eko
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von eko
als Antwort auf pippa vom 06.08.2010, 17:21:28
Oh, da ist mir offenbar so manches erspart geblieben, dass ich als geborener Nichtraucher mein ganzes Leben lang dabei geblieben bin.

Als 16-jähriger habe ich es auch mal ausprobiert, aber das Zeug brannte mir so scheußlich auf der Zunge, da hab ichs lieber sein lassen.

Statt dessen bin ich zum Schokoladenesser geworden und gebe zu, dass es mir nicht gelingt, mit dieser Leidenschaft aufzuhören.

Meine Anerkennung gilt all jenen, die es schaffen, vom Glimmstengel loszukommen.


e k o
rollystone
rollystone
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von rollystone
als Antwort auf eko vom 07.08.2010, 00:06:35
Tod eines Kettenrauchers

Gert hatte in seinem Leben vieles erreicht. Er war stolzer Erbe seiner elterlichen gutgehende Gaststätte,
hatte es zu Wohlstand gebracht, war zwei mal verheiratet und seine jetzige Frau stammte aus Thailand.
Gert besaß ein schönes Anwesen auf dem Land und außerdem einen Bungalow in Florida.Außer seinen
drei Sportwagen nannte er einen Jeep und zwei Motorräder sein eigen. Kurz, ihm ging es gut bis..........

das Schicksal ihn traf. Es geschah alles eines abends, als er mit seiner Frau, wie so oft rauchend vor dem
Fernseher saß. Rauchen, ja das war seine große Leidenschaft. Schon mit 13 hatte er angefangen:Erst
waren es noch leichte Zigaretten, so wie Lord Extra, Stuyvesant,Ernte 23 oder HB. Doch später griff er
zu stärkerem Tobak, jetzt hießen seine Marken Rothändle, Reval und Gauloises. Mit 40 bekam er einen
bösen Reizhusten und das Atmen fiel ihm schwer, doch egal, was soll's- er 'qualmte weiter. Von früh
bis spät in der Nacht hinterm Tresen, nicht nur den Rauch seiner 'Dochte, nein auch noch den der
vielen rauchenden Gäste, dazu noch Alkohol und nicht zu knapp.
Jetzt, vor dem Fernsehgerät spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem Brustkorb.Er
krümmte sich und dann mußte er rasch in die Toilette, sich gewaltig übergeben. "Was ist los?"fragte ihn seine
Frau. Er wußte es nicht."Ist gleich vorbei," meinte er nur. Doch die Anfälle kamen wieder. Manchesmal
verließ er sein Lokal, setzte sich in die Küche und rauchte erst mal eine. So zwischen 80 und 100
Stück waren Standard.
Die Zeit verann, er wurde 56. Seinen Geburtstag verbrachte er im Krankenhaus (Hals/Nasen/Ohren). Man
hatte >Speiseröhren,Bronchial und Kehlkopfkrebs< diagnostiziert!
Als ich Gert im Krankenhaus besuchte, erkannte ich ihn kaum wieder. Der immer lustige, kräftige, braun=
gebrannte ehemalige Klassenkamerad war nur noch ein Schatten seiner selbst. 46 kg wog er noch.Sein
Gesicht eingefallen und sein Teint von gelblich,grauer Farbe. Zum Herzerweichen.
"Mensch Gert," sagte ich zu ihm, "wie geht's dir denn?" "Es ist aus," meinte er und dann gingen wir vor
den Eingang des Krankenhauses, wo er sich erst mal eine Zigarette anzündete. "Ist ja jetzt egal, ich hätte
mit diesen verfluchten Kippen nie anfangen dürfen, die Ärzte sagen der Teer hat's bewirkt." Ich blieb still,
was hätte ich auch sagen sollen? "Rauchst du noch?" fragte er mich. "Nein, schon lange nicht mehr,"
antwortete ich. "Das ist gut, weißt du, hier liegen nur Krebspatienten, sehr viele junge Frauen, alle waren
starke Raucher, sie werden sterben, genau wie ich."In seinen Augen schimmerten Tränen. Ich blickte
zu Boden, mir kamen auch die Tränen. Jetzt sprach ich noch mit ihm, doch wie bald würde er nicht
mehr sein.
Als ich ihn verließ, bat er mich um meine Telefonnummer, er wollte mich anrufen, wenn er wieder zu Hause
sei. Er hat nie angerufen. Drei Monate später las ich seine Todesanzeige in der Tageszeitung. Bei seiner
Urnenbestattung war ich zugegen. Ruhe in Frieden Gert.

Sollte diese Geschichte auch nur Einen Raucher zur Vernunft bringen, hat sich mein Schreiben gelohnt!


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margrit
margrit
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von margrit
als Antwort auf eko vom 07.08.2010, 00:06:35
Hallo rollystone,
Deine Geschichte hat mich sehr bewegt.
Ein vernünftiger Mensch, der raucht, sollte sich das
zu Herzen nehmen und mit diesem Laster sofort
aufhören.
Ich war bis 1990 auch fast Kettenraucher. Habe
50 Zigaretten am Tag geraucht. Ich bekam denn
Herzbeschwerde und mußte ins Krankenhaus.
Danach versuchte ich dann, das Rauchen zu lassen.
Ich bekamt Akupunktor, Raucherpflaster und dergleichen
mehr. Es nützte alles nichts! Dann hab es einfach
von selbst geschafft. Es war ja sooo schwer!
Du siehst aber, es geht.
Nun, die Raucher, die Dein Schreiben lesen, denken
vielleicht darüber nach, aber hören NICHT damit
auf. Sie denken, ach, mir passiert so etwas nicht.
Auch wenn die Zigaretten 20 Euro die Schachtel kosten,
rauchen sie munter weiter.
Na ja, vielleicht wird so manch einer doch mal
einsichtig.
M.f.G.
Margrit
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von Felide1
als Antwort auf rollystone vom 07.08.2010, 00:49:17
Rollystone,

als ich dein Erlebnis mit deinem Freund las, war ich richtig froh, vor 15 Jahren von einer Stunde zur anderen, nicht mehr geraucht zu haben. Ab und zu hat es mich schon noch gejuckt mir eine Zigarette anzuzünden. Nach einer Woche war dieses Verlangen ich möchte eine Zigarette rauchen fast weg. Durchhalten ist alles und gar nicht so schwer, wenn man wirklich will. Deshalb bin ich aber nicht zur militanten Raucherhasserin geworden, jeder muß selbst wissen was er/sie sich zumuten will.

Felide
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pippa vom 06.08.2010, 17:21:28
Die "Ehrlichkeit" eines willensschwachen Rauchers besteht darin, Beispiele aufzuzählen, wo Menschen trotz Rauchens uralt wurden - z.B. Jopi Heesters.
Re: Das Ende meiner Raucherinnen-Karriere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 07.08.2010, 11:51:27
Die "Ehrlichkeit" eines willensschwachen Rauchers besteht darin, Beispiele aufzuzählen, wo Menschen trotz Rauchens uralt wurden - z.B. Jopi Heesters.

Zunächst wünschen ich allen die hier geschrieben hane das sie auch alle möglichst für immer mit dem Thema "Rauchen 2 durch sind und auch Nichtraucher bleiben.

nur so einfach wir schorsch es schreibt ist es nicht.

Rauchen ist eine Sucht, die viele Ursachen hat , auch die Tatsache das viele nicht davon loskommen. Jedem Raucher in unserem Alter sind die Folgen bekannt.
Ich kenne fast keinen Raucher der nicht gerne aufhören würde, es aber nicht schafft. Die meisten geben es allerdings nicht sehr gerne zu. Warum ? Da greift das Zitat von Schorsch, wer möchte schon als willensschwach gelten!
Wenn Raucher ihr Verhalten sich selber gegenüber überprüfen, wissen sie, daß sie sich wie Süchtige verhalten (Habe ich noch genug Zigaretten, wo kann ich die nächste rauchen, gibt es dort ein Rauchverbot ,die Zigarette schon fast im Bus anstecken u.s.w.)
Deshalb helfen da Rauchverbote, Geschichten über kranke Raucher
u.s.w. wenig, die führen nur dazu das der Raucher unter Stress gerät und sich daraufhin erstmal eine ansteckt!!

Deshalb bin ich der Meinung das Rauchen eine Krankheit ist und wie andere Süchte auch von entsprechenden Ärzten behandelt werde sollte!
Ansonsten bin ich dafür Rauchern Mut zu machen und zuzugeben wie schwer es gefallen ist damit aufzuhören und wie viele Versuche nötig waren um aufzuhören.
Treibt diese Menschen nicht noch weiter ins Abseits!

Viele Grüße
Halli



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