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Gesundheit Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen

olga64
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Mitglied

RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf rose42 vom 21.10.2020, 12:46:24
Danke für diese interessanten Ausführungen! Es ist leicht zu kritisieren oder hinterher alles besser zu wissen; ich finde, die Verantwortlichen machen ihre Sache recht gut. Logisch klappt nicht alles auf Anhieb optimal; sie machen auch ihre Erfahrungen. 
Genau das ist der Punkt. Es geschieht ja immer in allen Bereichen,dass Menschen im Nachhinein mit aktualisiertem Wissen über eine vorher völlig unbekannte Materie dann erklären,wie alles besser gemacht hätte werden können.
Aber auch wenn man dies nicht prahlerisch macht, sondern evtl. im Vorgriff auf ähnliche Ereignisse,die eine Gesellschaft in Zukunft erwarten können, wird man dies nicht 1:1 anwenden können; denn jedes neue Ereignis wird dann wieder unklar und anfangs schwer einzuschätzen sein und die Erfahrungen müssen stets neu gemacht werden.

Ich befürchte auch ,dass sich trotz Forderung einer optimaleren, personellen Ausstattung der GEsundheitsämter hier nicht SCharen von BEwerbern finden werden. DAs ist ein Knochenjob, wenn jemand den ganzen TAg am Telefon mit oft unwilligen GEsprächspartnern denen Details über ihr persönliches Verhalten herauslocken müssen. Diese Menschen ahnen ja, dass sie im ERnstfall in eine Quarantäne geschickt werden ,die dann auch noch überprüft wird und bei Zuwiderhandlung mit drastsichen Strafen belegt ist.

Jemand, der beruflich Karriere machen möchte, wird in diesen Jobs nichts Interessantes finden, worauf er oder sie aufbauen können.
Dazu kommt noch die "Zeit nach der Pandemie". Angenommen, man stellt heute Hunderte von Menschen für die Gesundheitsämter ein (die alle angelernt werden müssen), was macht man mit denen, wenn man sie nach der Pandemie nicht mehr in diesen Grössenordnungen benötigt? WErden sie einfach wieder gekündigt, bzw. werden sie jetzt befristet eingestellt ,damit man sich später leichter von ihnen trennen kann? Auch das ist kein attraktiver Aspekt, um in so einer Organisation zu arbeiten.

In unserem Land funktionieren die Nachverfolgbarkeit durch die Gesundheitsämter noch; in vielen anderen LÄndern haben diese sich längst davon verabschiedet und lassen damit eine sog. Herdenimmunität zu,die vermutlich zu enormen Todesraten führen wird. Olga
Michiko
Michiko
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von Michiko
Bundesgesundheitsminister Spahn wurde nur wenige Stunden nach einer Kabinettssitzung positiv auf das Coronavirus getestet. Er ist in Quarantäne. Das restliche Kabinett muss sich laut Spahns Sprecher nicht in Isolation begeben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte sein Sprecher Hanno Kautz mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben. Er habe bislang lediglich Erkältungssymptome entwickelt. Spahn ist damit der erste Bundesminister, bei dem eine Ansteckung nachgewiesen wurde. (...)


Quelle:
aixois
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von aixois
als Antwort auf rose42 vom 21.10.2020, 12:46:24

Dieser Meinung kann ich mich anschliessen.
Mein Beitrag soll aber nicht ausdrücken, dass man hinterher alles 'besser weiss', sondern dass die Politiker zu ihrer Verantwortung stehen und sich nicht  daran beteiligen,  Zweifel weiter zu verbreiten, was die Fähigkeit der vor Ort zuständigen Stellen (die oft Überstunden bis an den Rand der Verzweiflung ableisten) angeht oder die Stimmung nicht korrigieren, wonach es sich bei den Maßnahmen  um einen schleichenden Anschlag (aus verschworenen Kungelrunden im Hinterzimmern)  auf unsere Verfassung, auf Freiheit und Demokratie handelt.

So erodiert langsam die Akzeptanz in der Bevölkerung mit möglichen Konsequenzen von denen keiner sagen kann man habe es ja nicht wissen können , man habe erst mal Erfahrungen sammeln müssen usw.

Klar kann man Fehler machen und auch  nicht alles im Detail im Voraus wissen (dass man aber im Ernstfall unverzüglich hunderte zusätzliche Infektionsfahnder braucht, wenn man die Infektionsketten unterbrechen will - das ist Stand der Seuchenpraxis, nicht erst seit Corona).

Dann ist es aber ehrlicher, dazu zustehen,  statt so zu tun, als ob man selbst ja gar nicht dabei gewesen wäre, als ob man nicht sogar selbst zunächst zugestimmt hätte,  so zu tun, als ob man sich im Grunde von den Massnahmen distanzieren wolle  usw. ohne Ross und Reiter zu nennen.

Wenn es den Politikern nicht recht passt wie es läuft, wenn sie lieber vom Parlament verabschiedete Gesetze hätten, statt der ermächtigenden Verordnungen (nur von Regierungen Bund/Land beschlossen), dann sollen sie dies ändern und zwar schnell. Keiner kann unser Parlament (mindestens 5 % der MdBs reichen) daran hindern, selbst ein Gesetz zu formulieren und zu beschließen, an das sich dann die Exekutive (Regierung, Verwaltungen) halten muss.

Jedes staatliches Handeln muss das Verhältnismäßigkeitsprinzip strikt beachten. Den Respekt  in Frage  stellen zu wollen, so wenigstens verstehe ich den beabsichtigten 'Parlamentsvorbehalt' für Beschlüsse zur Seuchenbekämpfung, kann als Unterstellung verstanden werden. Das wäre dazu angetan, die t die Entscheider und Handelnden vor Ort zu demotivieren,zu frustrieren (bis hin zu einer Stimmung des "dann macht es doch selber" ).

Etwas, was wir gerade jetzt am wenigsten brauchen können.

 


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aixois
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von aixois
als Antwort auf Mareike vom 21.10.2020, 11:38:35

Die Ablehnung lag sicher daran, dass es nichts zu tun gäbe, was mit dem vorhandenen Personal nicht bequem selbst hätte erledigt werden können ??? 💪 😩

olga64
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 21.10.2020, 18:23:42

Ich möchte diesen guten Beitrag noch dadurch ergänzen, dass in unserem demokratischen Rechtsstaat jede politische Entscheidung gerichtlich überprüft werden kann, wenn die Betroffenen juristisch dagegen vorgehen.
Wir erleben es doch regional fast täglich ,dass Anordnungen von Verwaltungsgerichten widerrufen werden, sei es nun die Sperrstunde oder das Beherbungsverbot.
Bin gespannt, ob dies auch beim grossen Lockdown im Berchtesgadener Land geschieht.
Das alles sind auch gute Möglichkeiten für Politiker und deren weitere Strategien, wenn sie mehr und mehr auch juristische Klarheit erlangen, was - vereinfacht gesagt - geht oder nicht geht. Und es klappt meist viel schneller als zeitlich umfangreiche Parlamentsabstimmungen, die dann auch noch im Bundesrat erörtert werden sollen. Olga

Michiko
Michiko
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von Michiko

Und auch das gibt es ... leider ... keine Einhaltung von Abstandsregeln, kein Mundschutz, keine corona-üblichen Hygieneregeln ..... superspreader Clan-Hochzeiten, auch in Berlin und diese hier in Bremen ....
Die Polizei berichtete, es hat drei Wochen gedauert, bis alle Gäste und Kontaktpersonen ermittelt werden konnten. Geschehen Ende September im Stadtteil Obslebshausen.

Quelle:


 

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olga64
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 21.10.2020, 11:38:35
Während dem Lockdown hatte meine jüngste Tochter, Sängerin und Chorleiterin, sich bereit erklärt, die Stunden die sie wöchentlich mit Unterricht an der städtischen Musikschule verbringt, als Aushilfe im Gesundheitsamt zu leisten. Dies wurde vom Gesundheitsamt abgelehnt.
Und welche Gründe für die Ablehnung wurden ihr genannt? Oder hat sie gar nicht nachgefragt und sich ihrem Frust des Unverständnisses wortlos ergeben,bzw. auf die Mama gehofft, dass diese uns darüber informiert? Olga
Mareike
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2020, 19:05:19

Weder noch.

Es gab eine Anfrage vom Gesundheitsamt bei der Musikschule.
Das Amt wollte aber keine Teilzeitkraft.
Meine Tochter wollte jedoch ihre Aufgaben als Chorleiterin (außerhalb der städtischen Musikschule) nicht aufgeben.
Sie hat mit viel Zeitaufwand Onlineangebote erstellt und durchgeführt.

PS
Warum eigentlich immer diese seltsame persönliche Anmache?

aixois
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2020, 16:59:59

anfangs schwer einzuschätzen sein und die Erfahrungen müssen stets neu gemacht werden

Das mag im Detail stimmen und wäre völlig normal. Was aber eine Epidemie/Endemie ist, wie sie bei welchen Erregern (im Grundsatz ) abläuft, welche Massnahmen wann ergreift, das ist gesichertes Wissen und Gegenstand der Epidemiologie, und von vielen nationalen und internationalen Institutionen, die sich weltweit laufend austauschen und öfters treffen.

Corona verhält sich da nicht anders, auch wenn man sie mit ihren spezifischen Eigenarten natürlich  täglich besser kennenlernt und Maßnahmen entsprechend anpassen kann. 
Dass in China nicht zig Millionen verstarben und  Covid 19 relativ schnell eingehegt werden konnte, zeigt doch, dass man sehr genau einschätzen konnte, was sich da - wenn man nicht schnell und energisch aktiv wird - entwickeln könnte.
Dass eine zweite Welle (in der Regel heftigere) normal ist, wurde erwartet. Dass man Masken für wenig nützlich ansah, ist eine Auffassung, der Fachleute aufgrund ihrer Erfahrungen bei Infektionsgeschehnissen z.B.in Asien und Afrika,  nicht zugestimmt haben.

In unserem Land funktionieren die Nachverfolgbarkeit durch die Gesundheitsämter noch;

das mag (noch) für die Mehrheit der Kreise gelten, aber überall , wo die Inzidenzzahl über 35  steigt, kommen die Gesundheitsbehörden an ihre Grenzen und können eine rasche Ausbreitung der Infektionen kaum mehr verhindern,
Dann hilft nur noch Quarantäne (lockdown light) . Berchtesgarden ist ja nur ein Anfang.
Die Nachrichten überschlagen sich  (s.SZ vor 2 Tagen) aus allen Bundesländern wird signalisiert, dass die ÖGD vor dem "Kollaps" stehen, am "Limit" angekommen sind,  ohne die Hilfe von Soldaten/Studenten usw. hätten viele Ämter schon  die Belastungsgrenzen überschritten.

Der MMerkur von gestern schreibt dazu"
"Allein in Bayern blieben 80 Prozent der Ansteckungsorte zuletzt unbekannt, von den ermittelten 20 Prozent steckte sich aber im September und Anfang Oktober jeder Zweite zu Hause an, wie eine Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ, Artikel in Bezahlschranke) ergeben hat. In allen Bundesländern besteht demnach dasselbe Problem. Die Quote der ermittelten Ausbruchsursachen wird immer kleiner, die Infektionen können kaum noch nachverfolgt werden. "

Jemand, der beruflich Karriere machen möchte, wird in diesen Jobs nichts Interessantes finden, worauf er oder sie aufbauen können.

Das hatte ich ja gemeint mit der Schaffung eines Personalpools (um 'Rervisten' und deren Ausbildung kümmert man sich nicht erst im Ernstfall, sondern vorher, für den Fall der Fälle; THW, RK, Feuerwehr usw machen es so schon lange).

Ich glaube auch nicht , dass Staatsbediensteten, die sich freiwillig (bevor sie dazu dienstlich verpflichtet werden) zu diesem nervigen Dienst melden, daraus bei der Beförderung Nachteile entstehen werden. Im Gegenteil.
Auch bei der Bewerbung  für den öffentlichen Dienst, wäre so ein Einsatz eher von Vorteil.
olga64
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RE: Das Coronavirus ist auch nun bei uns angekommen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 21.10.2020, 19:26:05

Ja, dann wissen wir ja Bescheid. DAs Amt wollte keine TEilzeitkraft, kann man auch verstehen, wie ich finde. Vor allem sollte man auch Ämtern zubilligen, dass sie selbst entscheiden dürfen und am meisten Ahnung haben, welche Eigenschaften ein BewerberIn haben sollte, um einen Job gut zu erfüllen.
Olga


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