Gesundheit Altersschwerhörigkeit - oder liegt das Problem doch woanders?
Altersschwerhörigkeit - oder liegt das Problem doch woanders?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Artikel bei spektrum.de spricht ein Problem an, das ich selbst zur Genüge kenne: werden während eines Gesprächs die Hintergrundgeräusche zu laut, dann kann ich dem Gespräch nicht mehr folgen. Es ist als wenn Ohr bzw. Gehirn Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem trennen können. Als ich dann zum ersten Mal wegen Burnout in einer Klinik landete wurde ich wegen dieses Phänomens zum Ohrenarzt geschickt. Der sagte aber zu meinem großen Erstaunen, daß er froh wäre, wenn seine Ohren beim Erreichen meines Alters noch so gut wären wie meine. Die Probleme beim Hören konnten also nur mit Stress bzw. Burnout zu tun haben. Der verlinkte Artikel beleuchtet das Hörproblem, das ich auch als "Kaffeehaussyndrom" kenne, von einer anderen Seite.
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Re: Altersschwerhörigkeit - oder liegt das Problem doch woanders?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das kenne ich auch.
Ich habe eine große Familie. Wenn wir zu Festen alle zusammenkommen, kann ich oft schlecht hören bei Unterhaltungen, weil die Kinder herumwuseln, alle durcheinander reden , lachen , Geschirr klirrt. Das macht mich dann ganz wuschig.
hannes
Ich habe eine große Familie. Wenn wir zu Festen alle zusammenkommen, kann ich oft schlecht hören bei Unterhaltungen, weil die Kinder herumwuseln, alle durcheinander reden , lachen , Geschirr klirrt. Das macht mich dann ganz wuschig.
hannes
Das ist auch bei mir so: Einzeltöne höre ich noch bestens. Aber sobald ein Stimmengewirr ist, beginnt es in meinen Ohren zu rauschen. Hilfreich ist dann, wenn man dem Gegenüber auf den Mund schauen kann. Einen Schwager muss ich deshalb immer bitten, seine Hände vom Mund weg zu halten.
Guten Morgen Det,
danke für den interessanten Link. Veränderungen auf dem Niveau des Gehirns können eventuell mit Verhaltensübungen abgemildert werden, aber sicherlich ist hier eine so einfache und wirksame Hilfe wie auf dem Niveau des peripheren Hörens nicht möglich. Man sollte m. E. alles tun, um auf den Niveau des Hörens den Sensibilitätsverlust, der mit dem Alter bei jedem auftritt, zu kompensieren.
Aufmerksamkeit ist sehr stark an Richtungshören gekoppelt, dazu benötigt man zwei Ohren. Wie ich in den Kommentaren zum Audibene Angebot ausführlich erläutert habe, habe ich als junger Mann durch eine (notwendige) Operation von einem Tag auf den anderen das Hörvermögen rechts komplett verloren. Ich höre rechts wirklich null, weil das Innenohr entfernt werden musste. Ich berichte also aus eigener Erfahrung. Der Verlust des Richtungshörens war besonders dramatisch, solange ich mir den Richtungssinn (das Empfinden der Richtung) noch nicht abtrainiert hatte. Anfangs bin ich immer auf die Suche nach dem Menschen gegangen, der in meinem Zimmer am atmen war und die Luft just immer dann anhielt, wenn ich das auch tat. Selbst die eigenen Geräusche waren von meinem Körper losgelöst und kamen von links. Glücklicherweise hat mein Gehirn bald kapiert, dass keine echte Richtungsinformation mehr vorlag und die Selbsttäuschung ist deshalb verschwunden.
Was ich dann aber schmerzhaft lernen musste, war das Faktum, dass in einem vollen Raum mit vielen Menschen ich nicht mehr in der Lage war, die Worte meiner Gesprächspartner aus dem Wirrwarr der Sprechgeräusche herauszufiltern. Richtungshören filtert, das war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, automatisch die Nebengeräusche weg. Ich musste damals große Menschenansammlungen meiden, um nicht völlig gestressed zu werden. Inzwischen habe ich es gelernt, neue Aufmerksamkeitsfilter aufzubauen. Ich schaue meine Gesprächspartner an und filtere wohl auch nach Stimmenklang. Als großes Manko bleibt aber der Verlust des Richtungshörens. Es gibt oft die Situation, dass ich, z. B. in einem verwinkelten Haus, versuche herauszufinden, wer mich von wo gerufen hat. Wenn die Antwort einfach nur lautet "hier" und nicht präzise "in der Küche" oder "im Wohnzimmer" habe ich keine Chance. Margit kennt das natürlich sehr gut und verhält sich entsprechend
Hörverlust auf einem Ohr bedeutet leider auch, dass man praktisch für 180 Grad hörblind ist. Ich setze mich deshalb immer an eine Ecke eines Tisches, von der aus ich mit dem linken Ohr alle hören kann. Wurde ich bei Feiern mit Tischkärtchen irgendwo platziert, hatte ich bis Ende 2013 große Mühe höflich zu sein und auch ein Gespräch nach rechts zu führen. 2013 hatte ich jedoch den Entschluss gefasst, nun endlich eine Maßnahme durchzuführen, die ich als junger Mann nach einem ernsthaften Versuch letztlich aus Eitelkeit nicht durchgezogen hatte: Im rechten Ohr ein Mikro zu tragen und links im Ohr einen Empfänger, um 360 Grad Hören (das ist noch kein Richtungshören!) zu erreichen. In den 70iger Jahren waren die Hörgeräte klobig und das Mikro rechts war mit Kabel mit dem Lautsprecher links verbunden (alles in eine klobige Brille integriert). Jetzt geht die Kommunikation drahtlos und die Hörgeräte sind so klein und meine Haare so dicht, die Geräte bleiben unsichtbar (allerdings ist heute auch die Eitelkeit von damals nicht mehr da ).
Ich bin sehr froh, diesen Schritt unternommen zu haben. In meiner Familie ist Altersschwerhörigkeit weit verbreitet. Verfügt man nur noch über ein funktionstüchtiges Ohr so wie ich, dann ist es besonders wichtig dem rechtzeitig entgegen zu wirken. Es ist gut erforscht, dass früh angepasste Hörhilfen verhindern, dass das Gehirn verlernt, Hörinformationen auszuwerten. Damit, det, wären wir wieder bei Deinem Link und der Bedeutung des Gehirns.
Beste Grüße, Karl
danke für den interessanten Link. Veränderungen auf dem Niveau des Gehirns können eventuell mit Verhaltensübungen abgemildert werden, aber sicherlich ist hier eine so einfache und wirksame Hilfe wie auf dem Niveau des peripheren Hörens nicht möglich. Man sollte m. E. alles tun, um auf den Niveau des Hörens den Sensibilitätsverlust, der mit dem Alter bei jedem auftritt, zu kompensieren.
Aufmerksamkeit ist sehr stark an Richtungshören gekoppelt, dazu benötigt man zwei Ohren. Wie ich in den Kommentaren zum Audibene Angebot ausführlich erläutert habe, habe ich als junger Mann durch eine (notwendige) Operation von einem Tag auf den anderen das Hörvermögen rechts komplett verloren. Ich höre rechts wirklich null, weil das Innenohr entfernt werden musste. Ich berichte also aus eigener Erfahrung. Der Verlust des Richtungshörens war besonders dramatisch, solange ich mir den Richtungssinn (das Empfinden der Richtung) noch nicht abtrainiert hatte. Anfangs bin ich immer auf die Suche nach dem Menschen gegangen, der in meinem Zimmer am atmen war und die Luft just immer dann anhielt, wenn ich das auch tat. Selbst die eigenen Geräusche waren von meinem Körper losgelöst und kamen von links. Glücklicherweise hat mein Gehirn bald kapiert, dass keine echte Richtungsinformation mehr vorlag und die Selbsttäuschung ist deshalb verschwunden.
Was ich dann aber schmerzhaft lernen musste, war das Faktum, dass in einem vollen Raum mit vielen Menschen ich nicht mehr in der Lage war, die Worte meiner Gesprächspartner aus dem Wirrwarr der Sprechgeräusche herauszufiltern. Richtungshören filtert, das war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, automatisch die Nebengeräusche weg. Ich musste damals große Menschenansammlungen meiden, um nicht völlig gestressed zu werden. Inzwischen habe ich es gelernt, neue Aufmerksamkeitsfilter aufzubauen. Ich schaue meine Gesprächspartner an und filtere wohl auch nach Stimmenklang. Als großes Manko bleibt aber der Verlust des Richtungshörens. Es gibt oft die Situation, dass ich, z. B. in einem verwinkelten Haus, versuche herauszufinden, wer mich von wo gerufen hat. Wenn die Antwort einfach nur lautet "hier" und nicht präzise "in der Küche" oder "im Wohnzimmer" habe ich keine Chance. Margit kennt das natürlich sehr gut und verhält sich entsprechend
Hörverlust auf einem Ohr bedeutet leider auch, dass man praktisch für 180 Grad hörblind ist. Ich setze mich deshalb immer an eine Ecke eines Tisches, von der aus ich mit dem linken Ohr alle hören kann. Wurde ich bei Feiern mit Tischkärtchen irgendwo platziert, hatte ich bis Ende 2013 große Mühe höflich zu sein und auch ein Gespräch nach rechts zu führen. 2013 hatte ich jedoch den Entschluss gefasst, nun endlich eine Maßnahme durchzuführen, die ich als junger Mann nach einem ernsthaften Versuch letztlich aus Eitelkeit nicht durchgezogen hatte: Im rechten Ohr ein Mikro zu tragen und links im Ohr einen Empfänger, um 360 Grad Hören (das ist noch kein Richtungshören!) zu erreichen. In den 70iger Jahren waren die Hörgeräte klobig und das Mikro rechts war mit Kabel mit dem Lautsprecher links verbunden (alles in eine klobige Brille integriert). Jetzt geht die Kommunikation drahtlos und die Hörgeräte sind so klein und meine Haare so dicht, die Geräte bleiben unsichtbar (allerdings ist heute auch die Eitelkeit von damals nicht mehr da ).
Ich bin sehr froh, diesen Schritt unternommen zu haben. In meiner Familie ist Altersschwerhörigkeit weit verbreitet. Verfügt man nur noch über ein funktionstüchtiges Ohr so wie ich, dann ist es besonders wichtig dem rechtzeitig entgegen zu wirken. Es ist gut erforscht, dass früh angepasste Hörhilfen verhindern, dass das Gehirn verlernt, Hörinformationen auszuwerten. Damit, det, wären wir wieder bei Deinem Link und der Bedeutung des Gehirns.
Beste Grüße, Karl
Ich habe eine solche Beratung verbunden mit einem Training über 14 Tage ( ca. 1 Stunde täglich) bei terzo durchgeführt.
Man bekommt einen CD-Spieler und ein umfangreiches Übungsbuch.
Die enthaltenen Hörtrainingsaufgaben waren zum Teil sehr anspruchsvoll.
Selbst konnte ich keine direkten Veränderungen feststellen, jedoch wurde eine leichte Verbesserung gemessen.
Die Beratung empfand ich auch deshalb gut, da mir kein Hörgerät eingeredet wurde. Man sollte die Entwicklung abwarten.
Lästig finde ich das Verstehen von Fernsehsendungen, was mir Schwierigkeiten bereitet. Durch Kopfhörer aber sehr verbesserbar ist.Es muß ja nicht unbedingt an mir liegen.
lupus
Man bekommt einen CD-Spieler und ein umfangreiches Übungsbuch.
Die enthaltenen Hörtrainingsaufgaben waren zum Teil sehr anspruchsvoll.
Selbst konnte ich keine direkten Veränderungen feststellen, jedoch wurde eine leichte Verbesserung gemessen.
Die Beratung empfand ich auch deshalb gut, da mir kein Hörgerät eingeredet wurde. Man sollte die Entwicklung abwarten.
Lästig finde ich das Verstehen von Fernsehsendungen, was mir Schwierigkeiten bereitet. Durch Kopfhörer aber sehr verbesserbar ist.Es muß ja nicht unbedingt an mir liegen.
lupus
Hallo lupus,
mit dem Verstehen von Fernsehsendungen habe ich auch schon länger meine Probleme insbesondere bei Spielfilmen.
Da wird z.T. genuschelt und dann kommt als Kontrast wieder die überlaute Filmmusik oder das laute geballere von Pistolenschüssen bzw. von Kampzenen z.B.. Ich verstehe nicht warum die Töne micht so eingestellt werden können, dass sie ihre Lautstärke im Film gleichmäßig behalten. Auch bei manchen Talkshows ist die Lautstärke sehr unterschiedlich zwischen den einzelnen Diskutanten. Selbst bei den Nachrichtensendungen schwankt die Lautstärke zwischen den Moderatoren und den Einspielern.
Aber damit müssen wir wohl selbst im Zeitalter modernster Technik leben.
Mir deswegen ein Hörgerät anzuschaffen sehe ich nicht ein slebst wenn meine Frau meint kannst du nicht mal die Lautstärke zurückdrehen.
Gruß youngster
mit dem Verstehen von Fernsehsendungen habe ich auch schon länger meine Probleme insbesondere bei Spielfilmen.
Da wird z.T. genuschelt und dann kommt als Kontrast wieder die überlaute Filmmusik oder das laute geballere von Pistolenschüssen bzw. von Kampzenen z.B.. Ich verstehe nicht warum die Töne micht so eingestellt werden können, dass sie ihre Lautstärke im Film gleichmäßig behalten. Auch bei manchen Talkshows ist die Lautstärke sehr unterschiedlich zwischen den einzelnen Diskutanten. Selbst bei den Nachrichtensendungen schwankt die Lautstärke zwischen den Moderatoren und den Einspielern.
Aber damit müssen wir wohl selbst im Zeitalter modernster Technik leben.
Mir deswegen ein Hörgerät anzuschaffen sehe ich nicht ein slebst wenn meine Frau meint kannst du nicht mal die Lautstärke zurückdrehen.
Gruß youngster
Re: Altersschwerhörigkeit - oder liegt das Problem doch woanders?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Meine Hör- oder genauer Verständnisprobleme haben sich zu meinem Glück als vorübergehend herausgestellt. Seit ich nicht mehr arbeite verschwinden sie langsam aber stetig. Meinem damaligen Chef habe ich einige Male versucht zu erklären, daß ich nicht schwerhörig bin, sondern daß es ein Stressproblem ist. Doch irgendwann sagte ich mir, daß er doch ruhig glauben soll, ich sei schwerhörig. Dann habe ich wenigstens eine gute Ausrede, wenn ich auf Zuruf oder bei der Suche nach Freiwilligen für Überstunden nicht reagiere.
det
det
Mir deswegen ein Hörgerät anzuschaffen sehe ich nichtmeine Schwiegermutter sagt zu uns auch immer "Sprecht doch nicht so leise".
Spaß beiseite, wenn man feststellt schlechter zu hören (oder dass die anderen immer leiser reden), dann sollte man sich unbedingt beraten lassen, denn das Gehirn verlernt schnell und teilweise irreversibel Hörinformationen auszuwerten.
Karl
Aus der Sicht einer Angehörigen kann ich mich hier beteiligen.
Meine Mutter ist inzwischen 95 Jahre alt und brauchte nie und braucht auch heute noch kein Hörgerät
Meint sie. Sie hört ja wohl, das wir etwas sagen, kann uns aber nicht verstehen.
Das liegt natürlich an unserer undeutlichen Aussprache.
Hm.
Vor 3/4 Jahr haben wir dann doch einen Ohrenarztbesuch durchgesetzt und jetzt besitzt sie eine Hörhilfe, wie ich die beiden Apparate nenne.
Mit dem Akustiker waren wir uns einig, dass für sie, die sehr sehr schlecht nur noch sieht und deren Finger recht zappelig sind, keine Lautstärkenregelung mehr angebracht ist. Batteriefach zu, - Hörhilfe an. Batteriefach offen - Hörhilfe aus.
Aber selbst das ist schon äußerst schwierig, denn sie findet mit ihren Fingern nicht "den Haken" an dem sie ziehen muss.
So haben wir uns dann entschieden Batteriefach immer zu!
Nun müssten die Dinger aber noch getragen werden.
"Da spricht immer einer"...
Ja, da ist schon mal mein Gemurmel, der Fernseher, Nachbarn im Garten ....
Schwierig.
Dennoch bin ich froh, dass diese Hörhilfen existieren.
Bevor ich dann etwas Wichtiges mitzuteilen habe, suche ich eine Hörhilfe und plop stopfe ich sie ihr ins Ohr.
Im direkten Zwiegespräch geht es so einigermaßen.
Aber das Leben besteht nicht nur aus Zwiegesprächen.
Telefon, Wecker, Klingel - alles das wird nicht mehr wahrgenommen.
Oder selten.
Musik hören, Fernsehen?
Manchmal denke ich, dass die entstandene Ruhe ihr auch einen Gewinn
bringt?
Ich habe eines der Hörhilfen mal in mein Ohr gesteckt, um zu fühlen, wie es so ist.
Es ist natürlich mit einem gesunden Hören nicht zu vergleichen.
Da spricht jemand 5 Meter von mir entfernt und ich höre das nur direkt in meinem Ohr.
Nun bin ich ein Hörbuchfan und trage schon lange in-ear Kopfhörer.
Mich wird das dann eines Tages hoffentlich nicht erschrecken.
Meine Mutter war erschrocken, ihre eigene Stimme zu hören.
Beim Akustiker habe auch ich einen Test gemacht.
Und siehe da, das eine Ohr hat schon etwas nachgelassen.
Auch ich merke schon seit Jahren bei Fernsehsendungen, dass ich nicht immer alles verstehe.
Ich habe mir vorgenommen, die Veränderungen im Blick zu behalten.
Nicht nur für mich. Sondern auch für mein Umfeld.
Ich mache es anderen Menschen leichter, mit mir im Gespräch zu bleiben.
Na, hoffentlich schaffe ich das!
Wenn ich früh mit Hörhilfen beginne, kann ich mich vielleicht an die technischen Handgriffe gewöhnen. Das was ich schon lange einstudiert habe, Rad drehen zur Lautstärkeregelung z.B.,
das kann ich dann im Schlaf und vergesse ich vielleicht nie wieder.
Es gibt je nach Geldbeutel auch Hörhilfen mit Fernbedienung.
Nur ich muss sie auch handhaben können.
Adoma
obendrein verheiratet mit einem Einohrigen
der mich gern falsch versteht und etwas Ulkiges antwortet.
Meine Mutter ist inzwischen 95 Jahre alt und brauchte nie und braucht auch heute noch kein Hörgerät
Meint sie. Sie hört ja wohl, das wir etwas sagen, kann uns aber nicht verstehen.
Das liegt natürlich an unserer undeutlichen Aussprache.
Hm.
Vor 3/4 Jahr haben wir dann doch einen Ohrenarztbesuch durchgesetzt und jetzt besitzt sie eine Hörhilfe, wie ich die beiden Apparate nenne.
Mit dem Akustiker waren wir uns einig, dass für sie, die sehr sehr schlecht nur noch sieht und deren Finger recht zappelig sind, keine Lautstärkenregelung mehr angebracht ist. Batteriefach zu, - Hörhilfe an. Batteriefach offen - Hörhilfe aus.
Aber selbst das ist schon äußerst schwierig, denn sie findet mit ihren Fingern nicht "den Haken" an dem sie ziehen muss.
So haben wir uns dann entschieden Batteriefach immer zu!
Nun müssten die Dinger aber noch getragen werden.
"Da spricht immer einer"...
Ja, da ist schon mal mein Gemurmel, der Fernseher, Nachbarn im Garten ....
Schwierig.
Dennoch bin ich froh, dass diese Hörhilfen existieren.
Bevor ich dann etwas Wichtiges mitzuteilen habe, suche ich eine Hörhilfe und plop stopfe ich sie ihr ins Ohr.
Im direkten Zwiegespräch geht es so einigermaßen.
Aber das Leben besteht nicht nur aus Zwiegesprächen.
Telefon, Wecker, Klingel - alles das wird nicht mehr wahrgenommen.
Oder selten.
Musik hören, Fernsehen?
Manchmal denke ich, dass die entstandene Ruhe ihr auch einen Gewinn
bringt?
Ich habe eines der Hörhilfen mal in mein Ohr gesteckt, um zu fühlen, wie es so ist.
Es ist natürlich mit einem gesunden Hören nicht zu vergleichen.
Da spricht jemand 5 Meter von mir entfernt und ich höre das nur direkt in meinem Ohr.
Nun bin ich ein Hörbuchfan und trage schon lange in-ear Kopfhörer.
Mich wird das dann eines Tages hoffentlich nicht erschrecken.
Meine Mutter war erschrocken, ihre eigene Stimme zu hören.
Beim Akustiker habe auch ich einen Test gemacht.
Und siehe da, das eine Ohr hat schon etwas nachgelassen.
Auch ich merke schon seit Jahren bei Fernsehsendungen, dass ich nicht immer alles verstehe.
Ich habe mir vorgenommen, die Veränderungen im Blick zu behalten.
Nicht nur für mich. Sondern auch für mein Umfeld.
Ich mache es anderen Menschen leichter, mit mir im Gespräch zu bleiben.
Na, hoffentlich schaffe ich das!
Wenn ich früh mit Hörhilfen beginne, kann ich mich vielleicht an die technischen Handgriffe gewöhnen. Das was ich schon lange einstudiert habe, Rad drehen zur Lautstärkeregelung z.B.,
das kann ich dann im Schlaf und vergesse ich vielleicht nie wieder.
Es gibt je nach Geldbeutel auch Hörhilfen mit Fernbedienung.
Nur ich muss sie auch handhaben können.
Adoma
obendrein verheiratet mit einem Einohrigen
der mich gern falsch versteht und etwas Ulkiges antwortet.
VESTIBULARIUS SCHWANNOM
Das rechte Ohr hörte schlechter als das andere. Es war dasjenige, aus welchem früher ein Cerumenpropf
vehement entfernt wurde. Ob das einen Zusammenhang hat, weiss ich nicht, könnte es mir aber vorstellen.
Der Ohrenarzt schickte mich ins MRI und die Diagnose war siehe oben. Ich trage nun beidseitig ein Hörgerät und habe keinerlei Probleme damit. Zum Training habe ich Kopfhörer rechts verstärkt und mit ausgleichendem Hörprofil und höre jeden Abend 1 Stunde klassische Musik. Nach 1 Jahr war meine Hörkurve unverändert d.h. das Schwannom verhielt sich ruhig.
Wer hat Erfahrung mit diesem Befund??