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Gesundheit Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment

hapsch
hapsch
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Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von hapsch
Diese "Fachausdrücke" kann man dem Glossar eines neuen Knaur-Taschenbuchs von Werner Bartens entnehmen. Diese Wort-Beispiele betreffen Patienten, die sehr redefreudig bzw. sehr ungewaschen sind. Logorrhoe ist gebildet aus dem der Wort Diarrhoe (=Durchfall), übertragen auf das Sprechbedürfnis. Solchen Patienten könnte man auch Sprachliche Inkontinenz bescheinigen.
Das Glossar des Taschenbuch enthält viele Jargon-Ausdrücke, über die man schmunzeln kann. Es ist gut, sie zu verstehen (cave linguam). Ein Lateiner kommt hier voll auf seine Kosten.
Das Taschenbuch enthält im Hauptteil etwa 50 Kurzgeschichten, die den medizinischen Alltagsbetrieb aus interner Sicht beschreiben. Verständlich, dass dort manchmal Praktiken angewendet werden oder auch werden müssen, die nicht immer den höchsten ethischen Ansprüchen genügen. Der Titel Ärztehasserbuch ist aber, was mir an dem Buch am wenigsten gefällt. Er ist zu marktschreierisch.
Im Übrigen bin ich dankbar, Einblickee in manche klinikinterne Abläufe vermittelt bekommen zu haben, mit dem ich vielleicht später, wenn ich wirklich krank sein sollte, unangenehme Überraschungen vermeiden oder umgehen kann.
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hapsch
schorsch
schorsch
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Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hapsch vom 02.08.2007, 12:24:07
....und du bist nicht zufällig der Autor oder Verleger dieses Büchleins? (
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schorsch
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf schorsch vom 02.08.2007, 13:15:39
selbst wenn - schorsch - DU preist Deine Bücherlein hier doch auch immr wieder gerne an ))

Dr. Werner Bartens wäre sicher kein schlechter Zugewinn für den ST ... sein Büchlein "Das Ärztehasserbuch" sollte Pflichtlektüre werden ...

Am 10 August ist er zu Gast in der NDR-Talkshow ...

Gewiss: Der Titel des Buches zielt offenbar darauf, vorhandene Ressentiments zu bedienen. Das steigert, so hofft man wohl, den Verkauf. Und tatsächlich werden Leser, die Das Ärztehasserbuch vor allem deshalb kaufen, um sich in ihren (Vor-)Urteilen bestätigen zu lassen, nicht enttäuscht. Mit Fallbeispielen von ärztlicher Verrohung, Ignoranz und Fehlbehandlungen sonder Zahl, mit denen Werner Bartens uns die Missstände im Krankenhausalltag vor Augen führt, versucht er -- von Haus aus selber Arzt -- seine These zu belegen, dass das Gesundheitssystem, aber auch die Ausbildung der Ärzte grundlegend reformiert werden muss.
Das Muster kennen wir und es darf den kritischen Leser misstrauisch machen! Doch (leider!) haben sich, wie Bartens glaubhaft versichert, sämtliche im Buch geschilderten Fälle -- zu viele, um als „Einzelfälle“ durchzugehen -- wirklich so zugetragen. Und wer sich auch nur ein bisschen im Gesundheitswesen auskennt, dem werden schnell etliche ganz ähnliche Geschichten einfallen.

Bartens hat am eigenen Leib erfahren, wie schnell man als Klinikarzt in genau die Verhaltensmuster verfällt, die er in seinem Buch beklagt. Unter der Überschrift „Selbstdiagnose“ schildert er, wie er als junger Assistenzarzt einer (unnötig) besorgten Patientin auf ihre doch immerhin sehr ernsthafte Frage: „Herr Doktor, muss ich sterben?“ nur beiläufig, ohne auf die seelische Not der Frau einzugehen, antwortete: „Sterben müssen wir alle mal.“ Immerhin bemerkte der Autor, wie unangemessen seine lakonisch hingeworfene Antwort war. Doch zutiefst erschrocken darüber, dass er ganz offenbar auf dem besten Wege war, gegenüber dem Leid Anderer abzustumpfen, Patienten zunehmend als Bedrohung zu empfinden und immer öfter auch „über die schlechten Witze zu lachen, die immer wieder von den Ärzten über die Kranken gemacht wurden“, hat er wenig später den Arztberuf aufgegeben. Doch er hat nicht aufgehört darüber nachzudenken, woran es denn liegen könnte, dass es so vielen „idealistischen Novizen im Medizinstudium“ nicht gelingt zu den Ärzten zu werden, die sie zu Beginn ihres Studiums doch hatten werden wollen.

Eine für Studenten, Ärzte wie Patienten gleichermaßen lesenswerte und zum gegenseitigen Verständnis beitragende Lektüre! -- Alexander Dohnberg, Literaturanzeiger.de

Kurzbeschreibung
Die Ärzte: arrogant, unnahbar, dilettantisch. Die Patienten: wehrlos. Ob sie an einen Quacksalber oder eine Koryphäe geraten sind, wissen Patienten erst, wenn es zu spät ist. Auf Gedeih und Verderb sind sie den Ärzten ausgeliefert.

Der Arzt und Medizinjournalist Werner Bartens weiß aus eigener Erfahrung, wie es in den Praxen und Krankenhäusern zugeht: Zu viele Technokraten und Versager verbergen sich unter dem weißen Kittel. Schonungslos berichtet er von Größenwahn, Pfusch und Ignoranz. Seine Diagnose: Wir sollten aufhören, nur über die Kosten des Gesundheitswesens zu reden, und uns endlich wieder auf das Wesentliche konzentrieren - auf die Bedürfnisse der Menschen, die Hilfe beim Arzt suchen.

geschrieben von AMAZON schreibt dazu:



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angelottchen

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peter25
peter25
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von peter25
als Antwort auf angelottchen vom 02.08.2007, 16:57:11
Hallo,

"Das Ärztehasserbuch sollte Pflichtlektüre werden"----für wen???---lese mal schön das Buch..........(allein.)

Warum soll das Buch so interessant sein???
Für Menschen etwa, die noch nie krank waren oder noch nie im Krankenhaus eine längere Zeit verbracht haben.??
Oder sollen massiv Vorurteile geschaffen werden??


angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf peter25 vom 04.08.2007, 01:01:25
ich habe es gelesen, liebe ronkel ...
ich habe mich auch oft genug mit krankenhaus und krankheiten herumgeschlagen, habe genug ärzte in der verwandschaft und bekanntschaft und bin oft erschrocken, welche ehrfurcht und angst so mancher patient noch vor den herrn doktoren hat - sollte ich einem mitglied der zunft auf den kittel getreten sein mit meiner meinung ?
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angelottchen
Karl
Karl
Administrator

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von Karl
als Antwort auf angelottchen vom 04.08.2007, 08:07:24
Ich verdanke Ärzten mein Leben. Den Begriff "Maligne Logorrhoe" nehme ich in mein Vokabular auf.
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karl

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von eleonore
als Antwort auf angelottchen vom 04.08.2007, 08:07:24
du hast niemandem auf den kittel getreten , angelott.

als ich noch in klinik gearbeitet habe, ging ein geflügeltes wort rum:
man soll sich nur am mittwoch oder donnerstag operieren lassen.
an die tage davor erholen sich die herren doktoren vom we, ab donnerstag abend gehen die in we.

leider fehlt es am kritische patienten, die den *gott in weisse kittel* auch mal hinterfragen, und sich energisch, ausflüchte in latein verbieten.
sicher, es gibt sehr gute doktoren und eine menge kurpfuscher.
dass habe ich am vergangene 4 jahren indirekt miterleben dürfen.

wenn ein feld-wald-wiesenarzt meint, ohne fachkenntnisse da allgmein mediziner:
ich kenne mich mit alzheimer aus, meine mutter hatte es auch!
und sich anhand diese aussage jede frage und diskussion verbietet, dann frage ich mich, ob ich nicht lieber zu ein schamane oder zu ein kräuterweiblein gehe.

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eleonore
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf eleonore vom 04.08.2007, 08:32:08
Hast du schon mal was vom facharzt für allgemeinmedizin gehört?
Die haben heutzutage eine lange ausbildung in vielen spezialfächern und sind nicht nur schmalspurgebildet, zumindest viele.
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gram
Karl
Karl
Administrator

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von Karl
als Antwort auf eleonore vom 04.08.2007, 08:32:08
Ich habe eine Krankenhausärztin im näheren Familienumfeld und kenne viele Ärzte. M. E. ist das nicht gerechtfertigt, was du hier so pauschal unterstellst. Ich stelle die hohe psychische Belastung fest, die sich aus dem täglichen Umgang mit schwerstkranken Menschen und dem alltäglichen Tod ergibt. Die Dienste mit Bereitschaftsdienst gehen an die Belastungsgrenze, ein erholsames Wochenende ist das Mindeste, das wir den Ärzten gönnen sollten.
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karl
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Ärzte-Jargon: Maligne Logorrhoe und Externes Pigment
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Karl vom 04.08.2007, 10:00:47
@karl,

dass die belastung in spitäler für ärzte und personal enorm ist, weiss ich nur zu gut.
so körperlich, wie psychisch.
nicht destotrotz gibt es schwarze schafe und schludrige neben gewissenhafte und umsichtige doktoren.

dass allegemein mediziner ein facharzt erfordert, ist mir ebenfalls bekannt.
bei den, von mir beschriebene doktor, ist es leider nicht der fall, was einfühlungs vermögen und wissen angeht.
er hat sich in ein kleinstadt niedergelassen, und haus, auto und praxis müssen bezahlt werden, was in vielen hinsicht auf kosten der weiterbildung geht.
und berufliche weiterbildung ist in schnelle weiterentwicklung von medizin absolut notwendig.

was mein anmerkung, wegen bestimmte tage, wann man operiert werden möchte........ich habe es nicht aus den luft gegriffen.
viele ärzte haben ernste probleme mit der zeit, die verantwortung zu tragen über leben und tod.
und leider gibt es sehr viele , die sich mit hilfsmitteln, wie alkohol, pillen abhilfe verschaffen, oft eben am weekend.
das ist ebenfalls kein andersens märchenstunde.
leider.

--
eleonore

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