Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....
Ich hoffe, das das halbwegs verständlich ist, was ich meine? /@WurzelFluegel
Du hast es sehr anschaulich und verständlich formuliert, liebe WuFlue, hoffen wir das Beste!
Dankeschön!
Caya
Was ist Achtsamkeit?das ist ein hoher Anspruch
Bewusst wahrnehmen, was im Moment geschieht, ist Achtsamkeit, ohne zu urteilen. Das Jetzt wahrnehmen, denn hier findet unser Leben statt.
Wahrnehmen ohne zu urteilen, gelingt dem Europäer kaum - wie machst du das? In welchen Situationen gelingt dir das gut, wo ist es schwieriger, falls es für dich überhaupt noch schwierig ist...?
und wie lebst du die Achtsamkeit im Zusammenhang mit dem Thema dieses Threads, hast du vielleicht ein praktisch Beispiel?
WurzelFluegel
Ja, ein hoher Anspruch und ja, es gelingt nicht immer. Wenn ich meine Mitmenschen und ihre Bedürfnisse wahrnehme, die Nachbarin, die sich nicht mehr raustraut, einfach vorbeischauen und nachfragen und das nicht nur in der jetzigen Situation sondern immer.
Ich versuche auch nicht immer auf mich selbst fixiert zu sein, einfach nur etwas geben, Freude, Empathie...an jedem Tag, jeder Stunde, jede Minute.
Und immer wieder mit mir selbst achtsam umgehen. In mich hinein horchen, wie es mir, meinem Körper, meiner Seele geht.Ich glaube wer mit sich achtsam umgeht, kann dies auch an andere weitergeben. Ich bin voll der Hoffnung, dass gelebte Achtsamkeit "abfärbt" auf das dich umgebene Umfeld.
Sweety
Für mich bedeutet Achtsamkeit in erster Linie achtsam mit mir und anderen umzugehen. Achtsamkeit sagt mir aber auch wer oder was mir gut tut bzw. was ich lieber meiden sollte. Gleichzeitig sagt mir Achtsamkeit aber auch wer in irgendeiner Weise Hilfe braucht und läßt mir den Entscheidungsfreiraum es selbst zu tun oder andere darauf aufmerksam machen, daß jemand Hilde braucht, die ich nicht leisten kann, wohl gemerkt nicht leisten kann.
Achtsamkeit sollte man aber auch gegenüber der Natur sein und abwägen wasgut fürsie ist, denn sie gehört zu uns und vielleicht besinnen wir uns jetzt auch mehr darauf, wie wir mit unserer Umwelt umgehen.
Das sind meine Gedanken zu Achtsamkeit und irgendwie sehe ich Achtsamkeit und Respekt nicht völlig getrennt. Für mich gehört es zusammen.
Und weil wir alle gemeinsam in einem Boot sitzen, würde es vielleicht einiges erträglicher machen.
Würde gerne noch weitere eigenen Meinungen hier zu lesen, vielleicht muß ich mich auch korrigieren.
Heddy
Zu meiner großen Freude hat sich dieser Thread so entwickelt wie ich es mir gewünscht hätte,
wenn ich mir etwas hätte wünschen dürfen ;-) ;-) ;-) ( die schwarzen Smilies sind so greislich)
Jetzt muß ich erstmal meinem Herzen Luft machen und meiner Freude Ausdruck geben,
daß so viele, so wunderbare Gedanken hier eingegangen sind, die Neues aufzeigen, wie z.B @Mareikes IGing, das ich hochinteressant finde, aber selbst nie Zugang dazu fand.
Auch eigene Gedanken zu meinem Eingangsthema wurden eingebracht und erweitert oder aus eigner Sicht beleuchtet
Danke Euch Allen !!
Jeder Beitrag zeigt ein Zipfelchen vom Innenleben seines Schreibers und das ist wunderbar, denn wie sollen Menschen sich je verstehen, wenn sie sich nicht trauen auch ihr Inneres zu zeigen und immer nur an der Oberfläche rumplänkeln....
Das anschauliche Boot-Bild von @SweetCaroline hab ich ständig vor Augen.....aber es schiebt sich auch das schöne besinnliche Bild der Teestunde ein mit dem klugen Beitrag von @WoSchi.
Also, ich lese gerne hier im Achtsamkeitsthread und vielleicht ergeben sich noch einige Gedanken mehr ?
Caya
Sweety
der Begriff, der Achtsamkeit wird nun doch wieder sehr unterschiedlich interpretiert
ich schreibe das folgende mal, um Missverständnissen vorzubeugen – also im klassisch buddhistischen Sinn ein ganz und gar Unachtsames Unterfangen - wie kann man auch nur Missverständnissen in der Zukunft vorbeugen wollen, wenn man doch ganz und gar gegenwärtig im Augenblick ist 😊
ihr könnt sehen, ich habe noch viel zu üben!
einmal schreibst du @SweetCaroline , dass Achtsamkeit nicht wertend ist und dann
Zitat
Ich versuche auch nicht immer auf mich selbst fixiert zu sein, einfach nur etwas geben, Freude, Empathie...an jedem Tag, jeder Stunde, jede Minute
Und immer wieder mit mir selbst achtsam umgehen...
spätestens wenn du versuchst etwas nicht zu machen, bist du im Bewerten und urteilen, oder?
@Heddy schreibt in ihrem Beitrag
Achtsamkeit sagt mir aber auch wer oder was mir gut tut bzw. was ich lieber meiden sollte. Gleichzeitig sagt mir Achtsamkeit aber auch wer in irgendeiner Weise Hilfe braucht und läßt mir den Entscheidungsfreiraum es selbst zu tun oder andere darauf aufmerksam machen, daß jemand Hilde braucht, die ich nicht leisten kann, wohl gemerkt nicht leisten kann
auch hier wird klar bewertet, was notwendig ist, was gut tut oder nicht
wenn aber Achtsamkeit durch nicht bewerten gekennzeichnet wäre, dann könnte das hier beschriebene nicht Achtsamkeit sein
ich persönliche bin ziemlich sicher, dass wir fast immer bewerten, früher oder ein klein wenig später 😉
spätestens, wenn wir aus einem achtsamen Zustand wiederauftauchen und Vergangenheit und Zukunft wieder bewusst werden, bewerten wir, was war und ist und sein wird – auch reflektieren, ist meistens ein Prozess des Bewertens
ich für meinen Teil finde, das auch ganz okay
es heißt ja noch lange nicht dass meine Einschätzung realistisch, zielorientiert und förderlich ist
WurzelFluegel
PS. ich mache gleich noch in einem zweiten Beitrag weiter, ich bin unfähig, so komplexe Sachverhalte in zwei Zeilen abzuhandeln
was mir wirklich wichtig ist: es darf/soll/muss mir bewusst sein, dass ich bewerte, denn dann ist auch klar, dass meine Einschätzung und die Realität zwei Paar Schuhe sind
und ich kann die Frage stellen: Ist es so, wie ich es einschätze oder könnte es auch anders sein?
und das wäre dann der Punkt, wo sich für ALLE, die im gleichen Boot sitzen, ein neuer Raum aufmacht, wo Menschen ihre Gedanken und Sichtweisen zusammentragen können, wie wir unseren Lebensraum gemeinsam lebensfreundlich gestalten können
und wenn ALLE im Boot sitzen, dann ist es bedeutend, dass auch ALLE rund um diesen Globus eine Stimme bekommen und gehört und beachtet werden, wie caya im Eingansbeitrag geschrieben hat
Zitat caya
Allesamt sind wir Menschen mit genau der gleichen Ausstattung, den gleichen Gefühlen, den gleichen Ängsten, den gleichen Sehnsüchte, den gleichen Hoffnungen, ganz gleich wo wir zu Hause sind und welcher Hautfarben wir sind.
Wir sind alle Kinder dieser einen Mutter Erde.....also Brüder, Schwestern.
Vielleicht begreift das auch endlich der allerletzte Ignorant.
Jetzt ist jeder gefordert auf seinen nächsten Mitmenschen zu schauen und ihm helfend beizustehen.
Diese jetzige Zeit , in der unser Leben sich auf das Wesentliche reduziert, könnte auch eine große Chance sein, endlich umzudenken und zu begreifen, daß das Leben nur miteinander gelebt werden kann.
Daß wir nur miteinander die Welt retten können, in einem neuen Bewußtsein, das engstirnige Grenzen nicht mehr zuläßt, weder im eigenen Kopf, noch geografisch.
danke @caya für dieses Statement
(den Ignorant würde ich gerne streichen 😉)
ich schließe mich hier @Heddy an, dass dieses Miteinander auch alles was so kreucht und fleucht auf Erden und die Erde selbst mit einschließen muss, was bedeutet, dass auch diesen „Wesen“ eine Stimme verliehen werden muss, die gehört und beachtet wird
und weil wir ja gerade zu Hause sitzen, können wir Ideen spinnen, wie es gehen könnte
das allerwichtigste ist aus meiner Sicht, Hoffnung zu haben, dass die Menschenfamilie dazu fähig ist und bewusst zu machen, das POSITIVE VERÄNDERUNG MÖGLICH IST!
ja, ich weiß, die große Mehrheit meint, dass nach der selbstauferlegten Pause das Karussell sich schneller drehen wird als vorher und das große Rennen auf das große Geld wiedereinsetzt – vielleicht wird das so sein
aber es kann auch anders sein – die Möglichkeiten und Türen sind dafür so weit offen, wie schon lange nicht mehr und die Frage für mich ist:
wie holen wir alle ins Boot, wenn schon alle im Boot sitzen? - ich bin nicht naiv, wie ihr seht, mir ist das Paradoxe der Situation durchaus bewusst 😉
WurzelFluegel
Ich gebe Dir recht, dass eine Bewertung stattfindet. Es stellt sich mir die Frage: Wie interpretiere ich diese Bewertung?
In meinem Bild vom Boot, weiter unten, sieht man zwei Sichtweisen von Bewertung.
Einmal von denen, die sagen, gut dass, es nicht bei uns ist. Die anderen ein Leck, das müssen wir beheben. Beide sitzen in einem Boot.
Ein nächster wird sagen in das leck geschlagene Boot steige ich nicht ein. Ein anderer juckt mich nicht.
Ein Bild - eine Situation und jedes Mal eine andere Bewertung.
So habe auch ich, wie du richtig bemerkt hast etwas bewerte.
Man muss nur mit Bwertungen achtsam umgehen,sie für sich hinterfragen und hinterfragen, was bedeutet dies für andere?
Ic