Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....

Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rose42 vom 26.04.2020, 18:17:23

Es war nicht meine Oma sondern die eines Freundes. Aber danke für Dein Lächeln. Ich dachte, bei allem was man hier so liest, wäre das etwas, worüber es sich lohnt mal nachzudenken.
Deine Sweety

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Roxanna
Wir sitzen alle in einem Boot, liebe Caya, nur ist das nicht allen bewußt.
Es geht ein wenig an dem Thema vorbei, wie du es gemeint hast, aber mir fiel gerade dieses Lied ein, das ich einfach mal einstelle

 

In der Hoffnung, dass wenigstens in dieser Zeit alle in dieselbe Richtung rudern und keiner ein Loch ins Boot haut grüße ich dich herzlich

Roxanna
caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya
April - April , jeder macht was er will.

Was ist das denn für ein kindisches Affentheater der einzelnen Bundesländer?
Das Saarland lockert die Regeln?? und die anderen gucken? oder was machen die so?

Wieso? Wieso gibt es keine einheitliche Regeln zur Lockerung und Festsetzung der vorgeschriebenen Regeln für alle Bundesländer?
Wieso darf da jedes machen was es will? Das ist doch dann alles nur Augenwischerei mit der Fürsorge.

Dort  kann jeder ohne Maske überall hin? demnach auch zu uns den nach Vorschrift Vermummten??

Bald heißt es, jeder in eigener Verantwortung, weil sich ja auch einige in ihrer Freiheit beschnitten fühlen und das Grundgesetz ins Spiel bringen.
Alles nur Profilierung der Ministerpräsidenten?

Alles schwer zu verstehen!
Caya


 

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von olga64
als Antwort auf caya vom 29.04.2020, 12:48:10

Liebe Caya,

Sie sind doch eine kluge und erfahrene Frau, wenngleich anscheinend derzeit ziemlich wütend.
Das nennt man Förderalismus, wenn die einzelnen Bundesländer und ihre gewählten MP`s selbst entscheiden ,was in ihren Bundesländern nun GEsetz wird und was nicht. DAnn entstehen naturgemäss Unterschiede zu anderen. Voraus geht aber immer eine Diskussion und eine Abwägung der Möglichkeiten, was in einem Bundesland sinnvoll und relevant ist. Es sind ja auch in den einzelnen Bundesländern grosse Mentalitätsunterschiede  - oder würden sie denken, die Hamburger sind genau so wie die Bayern? Oder die Berliner wie die Schwaben?
Auch das muss berücksichtigt werden.
DAs Grundgesetz gilt für uns alle Deutschen und ist der grosse Massstab.
Von einer Profilierung der MP`s (die übrigens nirgendwo allein mit ihrer Partei regieren) mag ich aktuell eigentlich nicht sprechen - es wird ja erst im Frühjahr nächsten Jahres wieder in Baden Württemberg in einem Landtag gewählt.
Auch die Koalition des jeweiligen Bundeslandes (oft sind es ja mittlerweile sogar drei Parteien) muss entscheiden. DAs ist vermutlich schwieriger als es sich zornige und wütende BürgerInnen so vorstellen wollen.
Und dann greife ich mutig, wie ich bin, auch ein persönliches, heisses Eisen an, liebe Caya: wenn Einschränkungen, die vernünftig sind, nach wie vor in allen Bundesländern gelten - warum gibt es nach wie vor Let`s dance im TV? Wo die Protagonisten sichtbar eng aneinander, schwitzend und vermutlich auch Tröpfchen verbreitende den Zuschauern was abliefern wollen und viele von denen darauf nicht verzichten wollen.
Ist das nicht auch ein wenig inkonsequent? Olga

Tina03
Tina03
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Tina03

Oftmals verabschiede ich mich, genervt von lauter Corona-Artikeln, sofort wieder von den Online-Medien, weil sie nichts wirklich Neues, sondern nur Wiederholungen mit anderen Worten oder Spekulationen zu bieten scheinen. Aber dann stolpere ich gelegentlich doch wieder einmal über einen Bericht, dessen Inhalt Anlass zum Staunen (oder sich mal wieder so richtig schön aufzuregen 😋) bietet.
 
„Testen, Testen, Testen. Dieses Mantra gehört zur Coronakrise seit den ersten Tagen der Pandemie. Ob Weltgesundheitsorganisation, Virologen, Ökonomen oder Politiker, hier waren sie sich einig: Es müsse mehr getestet werden. Denn wer viel prüft, findet neue Fälle und Infektionsherde, kann infizierte Menschen frühzeitig behandeln, die Ausbreitung des Virus eindämmen.“ So weit, so logisch.
 
Weniger logisch erscheint angesichts dessen die Nachricht, dass gerade deshalb ungeheure Laborkapazitäten aufgebaut wurden, „die nicht einmal zur Hälfte genutzt“ werden. Woran kann das liegen? Und vor allem – immer besonders wichtig zu klären 😉 – wer ist schuld?
 
Erste Antworten auf die letzte Frage:
1. das RKI mit der Aufrechterhaltung seiner Empfehlung (seinem Mantra), nur Kranke zu testen,
2. die GKV, die auch nur in den Fällen die Kosten übernommen haben,
3. die Menschen, die Tests nicht in Anspruch nehmen, und
4. die Ärzte, die Tests nicht verordnen – die beiden Letzteren in der irrigen Annahme, es nicht zu dürfen (irrig allerdings erst seit wenigen Tagen, da das RKI erst seitdem seine Testkriterien gelockert hat, allerdings immer noch mit der Einschränkung, nur Menschen mit Atemwegsproblemen zu testen).
 
Ja, und dann natürlich Jens Spahn – der die Tests nun aber doch endlich erheblich ausweiten will. Sein Problem dabei: Die GKV weigern sich, die Kosten für Tests von Patienten ohne Symptome zu übernehmen. Schließlich ist die angestrebte Herdenimmunität ja wohl nicht Sache der GKV …
 
Was blieb Jens Spahn also anderes übrig, als zuerst einmal einen Gesetzesentwurf zu erarbeiten und ins Kabinett einzubringen, nach dem die GKV per Verordnung verpflichtet werden könnten, Tests auf das Coronavirus grundsätzlich zu bezahlen. Wir dürfen gespannt sein - morgen (30.04.) soll darüber beraten werden –, nach welcher Prioritätensetzung die vorhandenen Testkapazitäten (die natürlich längst noch nicht für das Testen der Gesamtbevölkerung ausreichen) dann genutzt werden.
 
Anzubieten scheinen sich – unter vorrangiger Berücksichtigung des Schutzes der Hochrisikogruppen und der sog. systemrelevanten Berufe im Gesundheitssytem – als Priorität Nr. 1:
Bewohner/Patienten, Mitarbeiter und Besucher von Seniorenheimen und Kliniken, Rettungssanitäter, Notfallärzte, Pflegedienste nebst Kontaktpersonen und natürlich Menschen mit Symptomen.
 
In der Schlange stehen außerdem die Wirtschaftsunternehmen mit deren systemrelevanten Beschäftigten. Dazu der Ökonom Clemens Fuest, Chef des Münchener ifo-Instituts und Mitautor des Leopoldina-Konzepts zur Lockerung der Corona-Maßnahmen: "Wir können die Wirtschaft viel besser ins Laufen bringen, wenn wir massenhaft testen. Das würde enorm helfen."
 
Schließlich wäre da noch (ehe wir alle, die wir zu ’massenhaft’ gehören, dran kämen) die Fußball-Bundesliga, die bis zum 30. Juni insgesamt 25.000 Corona-Proben braucht, um die unterbrochene Saison zu Ende zu spielen, dafür allerdings auch selbst 500.000 Euro für weitere Testkapazitäten zur Verfügung stellen will.
 
Was also mag zuerst kommen – die Herdenimmunität oder ein Impfstoff, um sie zu befördern?

Der Artikel in Gänze:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-deutschland-laesst-hunderttausende-testmoeglichkeiten-ungenutzt-a-a803dc38-d93c-42b8-82ef-7c0bfcf416f9
 
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina03 vom 29.04.2020, 18:50:32

Gestern war Herr WAtzke vom BVB bei Markus Lanz zu Gast und zwar mit sehr verkniffenem Gesicht, der versuchte, seine neue Version des Fussballs "zu verkaufen". Hauptsache, es wird gespielt - Hauptsache die TV-Lizenzen bringen Geld in die Kassen. Der BVB ist eine Aktiengesellschaft und auch seinen Anlegern verpfichtet - da scheint jeder WEg der richtige zu sein, auch wenn es mir im Grunde lächerlich erscheint. Aber ich bin ja keine Expertin - weder auf virologischem als auch epidemioligischen GEbiet oder gar beim Fussball.
Ich stelle mir trotzdem die Mehrausgaben aus Steuergeldern für Intensivierung der Polizeipräsenz vor, wenn diese das Publikum, das nicht mehr ins Stadium darf, in Massen vor dem Stadium im Zaume halten müssen. Oder werden ab sofort Mauern um die Fussballstadien gezogen?
Und wie will man es kleinen Buben erklären, wenn die nicht fussballspielen dürfen - die Grossen aber schon?
Als Sofortmassnahme rege ich an, dass Let`s dance ab sofort nur noch mit Masken stattfindet; die Pflicht zum Tragen derselben bei grösseren Menschenansammlungen und engem Kontakt zueinander besteht ja. Diese Maskenpflicht sollte sowohl die TänzerInnen als auch die ModeratorInnen und auch die Jury betreffen.
Ansonsten sind solche Gesetze wirklich eine unerträgliche Farce und widersprechen sich selbst. Olga


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Tina03
Tina03
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Tina03
als Antwort auf caya vom 29.04.2020, 12:48:10
"Wieso gibt es keine einheitliche Regeln zur Lockerung und Festsetzung der vorgeschriebenen Regeln für alle Bundesländer?"

Gerade darin liegt der Vorteil unseres föderalistischen Systems, denn kaum irgendwelche Regeln (von Hygiene, Abstandhalten und Schutzmasken bei Bedarf mal abgesehen) sind überall gleich sinnvoll und zielführend. Was bringen beispielsweise Ausgangs- und/oder Kontaktverbot in Bezirken, in denen kaum Infizierte bekannt sind, außer Frust über unnötige Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten und Probleme für Menschen, die mit Kindern im Hone-Office arbiten? In den sog. Hotspots sind sie dagegen DIE Maßnahme zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Da halte ich unterschiedliche Regelungen je nach den jeweiligen (sogar örtlich begrenzten) Gegebenheiten für weitaus besser. So kann es durchaus sinnvoll, sogar erforderlich sein, z. B. ein Dorf oder einen Vorort, in dem besonders viele Infizierte festgestellt worden sind, vorübergehend völlig abzuriegeln, d. h. die Zufahrt zu und Ausfahrt aus dem Ort für den Zeitraum zu verbieten, bis alle Kontaktpersonen gefunden und getestet, Erkrankte isoliert und die Neuinfektionen heruntergefahren worden sind. Umgekehrt ist so etwas landesweit, für ein ganzes Bundesland oder auch nur für eine einzelne Großstadt undenkbar.

Schon Heinzberg ist doch der Beweis dafür, dass die örtlich oder regional Verantwortlichen ihre Mitbürger am besten kennen und somit am ehesten die richtige Kommunikation mit ihnen sicherstellen können, um deren freiwillige und klaglose Hinnahme notwendiger Vorschriften zu erreichen, statt diese durch strenge Kontrollen (für die ohnehin oft das Personal fehlt) oder Strafen erzwingen zu müssen.

Wenn ein Landeschef (z. B. Söder in Bayern - viele Infizierte) und ein anderer (z. B. Manuela Schwesig in Mecklenburg-Vorpommern- kaum Infizierte) sich für  gegensätzliche Vorgehensweisen entscheiden, können dennoch beide genau das Richtige für ihren Verantwortungsbereich tun.       


 
caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2020, 17:49:14


Liebe @Olga,

Fast liebevoll  haben sie mir erklärt, wie es so läuft im politischen Leben und speziell im Leben von Corona.
Ich danke ihnen! Fast hätte ich ihnen, da ich ja älter bin als sie erlaubt, mich zu du'zen. ;-) Ja, sie dürfen das, wenn sie das wollen.
10 Jahre Gemeinsamkeit rechtfertigt das, da es ja auch einfacher ist im täglichen Leben ;-)

Mit let's dance treffen sie mich natürlich an einer empfindlichen Stelle, denn....... auf keinen Fall will ich auf diese Show verzichten!
Ob die Tröpfchen oder was auch immer austauschen oder auch garnichts, ist mir egal!!
Die Politiker werden es schon richten!

In diesem Sinne, bis Übermorgen auf der Couch🌷
Caya ;-)



 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von olga64
als Antwort auf caya vom 29.04.2020, 19:40:08

Liebe Caya,

Sie würden auch zu denjenigen gehören, die ich gerne duzen würde - aber da zahlt sich im Grossen und Ganzen gesehen für mich schon meine sture Konsequenz aus, wenn ich so an die ERlebnisse der jüngsten Zeit denke, die ich hier aber nicht vertiefen möchte. DEshalb muss ich darauf verzichen, auch wenn es mir schwer fällt, liebe Caya.
Ja, es war mir klar, dass ich bei Let`s dance bei Ihnen und anderen die empfindliche Stelle treffen. ABer das muss sein, wenn man ansonsten fehlende Gleichheit reklamiert.
Ich habe es unten schon ausgeführt, was ich vorschlage: Maskenpflicht für TänzerInnen, ModeratorInnen und Jury - das mit der Abstandsregel wird ja bei den TänzerInnen sowieso nichts. Und Maskenpflicht besteht nun bundeseinheitlich. Bin gespannt, wie lange sich RTL gegen solche Dinge noch wehren kann und welche Gönner die im Rücken haben, dass dies akzeptiert wird. Olga

Tina03
Tina03
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RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Tina03
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2020, 17:49:14

Liebe Olga, ist das: "Sie sind doch eine kluge und erfahrene Frau, wenngleich ..." (wie auch einige andere ähnliche Formulierungen, die mich an die Konstellation "gütige, verständnisvolle Lehrerin : Schüler Grundschule" erinnern) nicht ein bisschen "von oben herab" 😉?  Vielleicht lesen Sie Ihren Text daraufhin noch einmal durch. Dies allerdings ausdrücklich mit dem Vorbehalt, dass vielleicht nur ich es so empfunden habe!

Inhaltlich gebe ich Ihnen allerdings, wie Sie vielleicht inzwischen gelesen haben, weitgehend Recht. Nur den Bezug zu Let's dance im TV verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht ganz.


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