Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....

Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....

caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya

DIE HÖCHSTE FORM MENSCHLICHER INTELLIGENZ IST DIE FÄHIGKEIT,  ZU BEOBACHTEN OHNE ZU BEWERTEN
Jidu Krishnamurti 

@Denise

Heute, als ich ziemlich früh noch auf mein e-phone schaute, hab ich es erst nicht geglaubt, und dann staunend gelesen.
Da schreibt Jemand, der mich gar nicht kennt,  von seinen Gedanken, die meine sein könnten, so sehr gleichen sie sich.
Wow, das hat mich gefreut, denn wieder mal war ich drauf und dran, das Schreiben hier einzustellen, auf der Stelle.
Ich schreibe nicht für Herzeln,  die sind mir nicht wichtig, wichtig ist mir, zu spüren, daß das was ich schreibe, andere erreicht und sie zum Denken anregt und somit zum Austausch, bestenfalls für ein anerkennendes Wort.
Ich suche keine Behudelung dafür bin ich zu alt.....

Wenn das, was ich schreibe etwas auslöst, dann freut mich das, und in der jetzigen Situation ist es wenig genug was man als Gefährdeter tun kann, als Denkanstöße zu geben.

Die *Bewertung* liebe Denise, ist auch immer mal ein extra Thema von mir gewesen......

Auf jeden Fall möchte ich dir sagen, daß du genau im richtigen Moment aus dem Nichts aufgetaucht bist mit deinen beiden Beiträgen, die mich zum Dauerkopfnicken angeregt haben😉

Schönen Ostermontagsabend
Caya


 

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bild könnte enthalten: Tisch, Pflanze, Blume und Innenbereich
 Was war das für ein Ostern? So viele Gewissheiten und schöne Freizeitgewohnheiten brechen weg, so viel Alltag geht uns in diesen Wochen verloren: Und dann muss auch noch das schönste Fest der Christenheit so seltsam begangen werden, so verborgen, als fiele es aus; so still, als bliebe uns allen das Halleluja im Hals stecken. Deutlich leiser wird es sein auf den Straßen und Plätzen; der Verkehrslärm einer ansonsten mobilen Gesellschaft wird einer ungewohnten Stille weichen. Viele sind auf sich zurückgeworfen und erleben unfreiwillig ein ruhiges, stilles Fest. Auf Stille und Alleinsein sind wir vielleicht nicht vorbereitet. Fertige Glaubensantworten und Osterlieder gehen uns in dieser Zeit nicht leicht von den Lippen. Die Kirchen stehen leer, und wir üben uns in „Hauskirche“, feiern am Küchentisch, auf dem Sofa oder auf der Bettkante das unglaublichste Fest. Und manche fragen: Hält auch Gott Abstand von seiner Welt? Ist Er gegenwärtig in den leeren Kirchen? Bleibt Er dieser Welt treu, die so aus den Fugen gerät? Werden wir dem Auferstandenen ganz neu begegnen, wird Er uns anatmen und ‚anstecken‘ mit seiner Lebenskraft 
 Das leere Grab – die leere Kirche, verborgenes Ostern. Auch das Brot, das der Auferstandene mit den Jüngern teilt, wird uns fehlen. Wir vermissen so vieles und werden doch nicht leer ausgehen. Es bleibt uns sein Wort und die ‚geistliche Kommunion‘.  So dringend bräuchten wir dieses Fest und den Engel, der Licht am Ende des Tunnels verkündet!  Manche hatten zwar gehofft, dass ‚es‘ Ostern vorbei sein wird. Aber nein, wir können kein Ablaufdatum für diese Phase der Pandemie nennen, die uns allen zugemutet wird und das Leben so vieler akut bedroht. Wir müssen leben mit dem Unvorhersehbaren, mit der unsichtbaren Bedrohung.          Uns fehlt so vieles: Nähe, Normalität, Lebensfreude. Wir brauchen dich! Wir möchten sie hören: die gute Nachricht von Ostern.  

Euch allen hier im Boot noch ein gesegnetes Osterfest!
Sweety

 
caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2020, 19:26:20

Wie liebevoll ist alles her gerichtet in der Kirche zur Feier des Osterfestes.....anders diesmal.
Ja, anders als sonst und trotzdem sehr anrührend und bewegend.

Wer wirklich gläubig ist zweifelt nicht und baut weiterhin auf Gott.
Was wissen wir schon von seinem großen Plan.

Ich wünsche allen Vertrauen und Hoffnung und die Sicherheit, daß letztlich alles gut ist, wie es ist und daß diese Zeit uns etwas lehren will.....Wenn wir Heilige wären wüßten wir was, aber irgendwann werden wir es verstehen.....
 
Paßt alle auf euch auf und bleibt gesund.
Caya


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Tina03
Tina03
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Tina03

Ja, wir sitzen alle in einem Boot und werden, da die jetzt ausgeschüttetten Gelder ja nicht plötzlich vom Himmel gefallen sind, alle irgendwann dafür zur Kasse gebeten werden. Umso ärgerlicher, wenn sie nicht dort landen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Existenzbedrohten Unternehmen sollte möglichst schnell und unkompliziert geholfen werden, und Berlin war stolz darauf, besonders schnell gewesen zu sein und diesen Fördertopf innerhalb weniger Tage ausgeschüttet zu haben – leider teilweise an kriminelle Empfänger, wie sich nun zeigt.
 
Laut Staatsanwaltschaft Berlin beläuft sich der ermittelte Gesamtschaden auf rund 700.000 Euro – bislang, denn: "Das ist wohl weiterhin nur die Spitze des Eisbergs", sagt Thomas Fels, Leiter der Abteilung für Geldwäsche bei der Staatsanwaltschaft Berlin."
 
Doch eigentlich gar nicht so schlimm, wenn man die Summe herunterrelativiert:
Verglichen mit der Gesamtsumme der ausgezahlten Hilfen sei das ein verschwindend geringer Anteil, betont die IBB.
 
Zu dumm, dass es Menschen mit krimineller Energie, die keine Skrupel haben, sich zum Schaden Anderer zu bereichern, nicht nur in Berlin gibt. Hoffentlich erlauben es  unsere Gesetze diese, in welchem Bundesland auch immer, „angemessen“ zu bestrafen, indem Gerichte das Strafmaß auch voll und ganz ausschöpfen.

Wer noch nicht ko.. rückwärts essen konnte: 
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/corona-betrug-zahl-der-ermittlungsverfahren-in-berlin-waechst-rasant-a-6a9f9924-e73e-4909-bbc0-e7872cfd4c9d
 

caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya
als Antwort auf Tina03 vom 25.04.2020, 15:20:13
Du hast Recht , Tina,

es ist schändlich!!
Einerseits muß schnell gehandelt werden, weil vielen Kleinunternehmern das Wasser bis zum Hals steht , andrerseits muß gewissenhaft geprüft werden, ob die Berechtigung für diese Soforthilfe besteht, und das kostet Zeit.

Kriminelle Energien sind sofort auf dem Plan, wenn es um Geld geht und halten die Hand auf.

Caya


 
Tina03
Tina03
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von Tina03
als Antwort auf caya vom 25.04.2020, 21:43:54

Vorsorglich weise ich lieber noch nachträglich darauf hin, dass der folgende Absatz sarkastisch gemeint war:

Doch eigentlich gar nicht so schlimm, wenn man die Summe herunterrelativiert:
Verglichen mit der Gesamtsumme der ausgezahlten Hilfen sei das ein verschwindend geringer Anteil, betont die IBB.


Mir kam leider zu spät in den Sinn, dass nicht unbedingt jeder Ironie oder Sarkasmus als solche erkennen muss. Da war die Frist für Änderungen schon abgelaufen.

Hoffentlich hast Du es so aufgefasst, caya, denn selbstverständlich halte ich solche Summen keineswegs für gering, geschweige denn verschwindend gering. Da jeder Antragsteller 1.200 Euro bekommen sollte, sind alein bei der gennannten Summe rd. 585 von ihnen leer ausgegangen.


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juwip12
juwip12
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von juwip12
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.03.2020, 13:53:42

Ja -  da  haste  leider Recht  !

caya
caya
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von caya
als Antwort auf Tina03 vom 26.04.2020, 00:19:32
Ich hab dich in deinem gemeinten Sinne verstanden , liebe Tina, mach dir keine Gedanken, und da auch kein Aufschrei erfolgt ist, hat dich auch keiner mißverstanden :-)

Schönen Sonntag
Caya
RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein guter Freund von mir hat mir heute dieses zugeschickt und ich finde es so was von passend, bei all dem was hier sonst geschrieben wird.

"Wir sind alle viel zu satt!“ Mir ist dieser Satz von meiner Oma im Kopf geblieben, den sie schon in den 80ern sagte, weil Menschen, denen es vermeindlich gut ging, einfach nicht genug bekamen und mehr wollten. Ich habe meine Oma früher ausgelacht und gedacht, dass es doch normal ist, dass jeder schaut, wie er im Leben am besten abschneidet. Doch seit Corona hat dieser Satz für mich eine ganz andere Tiefe. Mir fliegen nahezu täglich wüste Verschwörungstheorien um die Ohren. Die Menschen fühlen sich als Spielball benutzt und der Willkür der Politik ausgeliefert. Ein Stern- Reporter sprach sogar davon, dass er das nicht mehr hinnehmen wolle und das er sich in seinen Grundrechten als Bundesbürger beschnitten fühle. Andere reden von willkürlichen Beschränkungen, die sich schon an den Faschismus anlehnen. Und diese anderen sind nicht Elvira Butterbrot oder Hans Wurst. Es sind Wissenschaftler, die meinen dererlei Thesen in den Raum schmeißen zu müssen. Gut. Das ist freie Meinungsäußerung und das geht dann wieder weit am Faschismus vorbei, aber nun. Haben wir eigentlich eine Vorstellung davon, wie gut es uns geht? Haben wir eine Vorstellung davon, wieviel schlimmer es anderen Menschen und Ländern geht? "Wir sind alle zu satt." Meine Oma wurde 1909 geboren, durchlebte zwei Weltkriege. Im ersten Weltkrieg ein Kind, das nicht nur den Krieg überlebte, sondern direkt nahtlos auch die spanische Grippe.im zweiten Weltkrieg eine Mutter von zwei Kindern, die 1930 und 33 geboren waren. im Krieg waren sie Teenager . Sie hatte sich mit ihrem Mann ihr Leben eingerichtet. Es ging ihnen gut, sie konnten sich im bescheidenen Rahmen etwas leisten, lebten in einem geerbten Haus. Der Krieg brach von jetzt auf gleich über sie und ihre Familie herein. Evakuierungin den Osten. Alles zurücklassen an Freunden, Hab und Gut und Wohlstand. Als sie am Ende des Krieges zurück kamen, standen sie vor dem Nichts. Das Haus war zerbombt, ihre vergrabenen Habseligkeiten waren geplündert, das soziale Umfeld war zersprengt. Freunde tot. Im Krieg gefallen oder als Juden oder „unwertes Leben“ erschossen von den Nazis. So what? Vom Herumjammern wurde nichts erreicht. Jetzt musste gearbeitet werden.Schaffen für die Kinder, für die Zukunft. Trümmerfrauen bauten die Trümmer wieder auf, die Männer versuchten Geld zu verdienen. Mein Opa hatte damals als Dachdecker sozusagen einen Traumjob. Meine Oma sagte: „Wir sind alle zu satt“ und sie hat recht! Ja, die Corona-Krise ist schrecklich, all die Auflagen, an die wir uns zum Schutze anderer und zum eigenen Schutz halten müssen, die Unsicherheiten bezüglich des beruflichen, der finanziellen Existenz. Die Doppelbelastungen von Beruf, Familie etc unter diesen Bedingungen. DAS IST SCHWER!!!!Doch es geht! Der Staat versucht das Mögliche, um uns nicht zu sehr abstürzen zu lassen. Mit Kurzarbeitergeld, mit Verlängerung des Arbeitslosengeldes, Stützen für Unternehmen und, und, und. Wir können uns ernähren, die Lebensmittelläden haben auf, viele Geschäfte haben wieder ihren Betrieb, wenngleich auch nur zum Teil reduziert, wieder aufgenommen. Damals hatten die Großeltern…….nichts. Da gab es kein „geregeltes Leben“ trotz Krieg. Da galt: „Hilf dir selbst! Sonst hilft dir keiner!“ Und "Sieh zu, dass du überlebst!" Sie haben von Null angefangen und haben ihr Leben neu aufgebaut. WIR BRAUCHEN DAS NICHT EINMAL!!!!! Und trotzdem wird gejammert und gemährt. Wenn das Wohlstandsleben nicht mehr wie gewohnt läuft, bricht Panik aus und man will, wie im Mittelalter, jemanden dafür hängen sehen! Leute….Ja! Es ist schwierig! Für uns alle! Und keine dämliche Verschwörungstheorie ist da hilfreich! Das einzige, was hilft ist, dass wir zusammenstehen und uns gegenseitíg stützen und uns Mut machen und dabei aus gesundheitlichen Gründen dennoch körperlich auf Distanz bleiben. Stützt die, die uns helfen,die für uns da sind und einen sehr extremen Job gerade machen müssen. Und hört auf, die schädliche Saat des Hasses auszustreuen! Wir haben alle damit zu tun, uns und unseree Lieben beisammen zu halten. Und ich denke, dass auch die Politik das Ihrige dazu beiträgt. Also seien wir zusammen stark. Und wenn wir wieder denken, wie schlecht es uns geht, dann sollten wir uns erinnern, dass es viele Beispiele gibt, die uns zeigen, dass es auch viel, viel schlimmer sein könnte!"
geschrieben von Nikolaus Kahlen Göttingen Sänger und Lyriker

Sollte man mal drüber nachdenken
Sweety

 

rose42
rose42
Mitglied

RE: Wir sitzen alle in einem Boot....
geschrieben von rose42
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2020, 16:11:11

Du hattest eine kluge Oma! Es ist gut, sich zu vergegenwärtigen, was unsere Vorgänger-Generation schon alles geleistet hat und welchen Grundstock wir ihnen verdanken. Sind wir nicht schon zu verwöhnt? Und unsere Kinder sollten es mal besser haben - war ein geflügeltes Wort, wonach wir gehandelt haben. Ob wir ihnen mit so viel Vorschub wirklich einen so großen Gefallen getan haben? Wenn ich meine -inzwischen erwachsenen - Kinder wie auch unsere Enkel anschaue, habe ich manchmal Zweifel.
Wer hat diesen klugen Satz einmal geformt:?
Der Satz stimmt nicht mehr wortwörtlich, nur noch dem Sinne nach:

"Was Du von Deinen Vätern ererbt, verdiene es, um es zu besitzen!"
Machen wir s'Beste draus - Gruß Rosemarie


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