Geisteswissenschaft / Philosophie Wir sitzen alle in einem Boot....
Von vielen Menschen, wird Achtsamkeit aufeinander erwartet. Doch was bedeutet, achtsam sein auf einander.
Die Achtsamkeit ist eine ganz besondere Art der Aufmerksamkeit, ein klarer Bewusstseinszustand, der alles vorurteilsfrei registrieren lässt und es dann auch zulässt.
Also wir sollen uns und unsere Umwelt bewusster wahrnehmen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Ein wunderschöner Gedanke...aber wie geht das in einer Wegwerfgesellschaft?
Wo Menschen, die Natur und Dinge einfach entsorgt werden, wenn sie nicht mehr das eigene ICH befriedigen?
Sweety
"Achtsamkeit aufeinander" ist eine etwas sperrige Formulierung. Ausserdem wird der Betriff "Achtsamkeit" seit einigen Jahren m.E. zu inflationär benutzt,vor allem von bestimmten Eso-Gruppen.
Früher sagte man Respekt vor dem anderen, dem Leben und der Natur. DAs war m.E. einprägender und konzentrierte sich nicht so sehr auf das Individuum, was bei vielen esoterischen Achtsamkeitsseminaren ja der Fall ist.
Ich denke Krisensituationen, wie wir sie haben, zeigen überdeutlich zum einen die Grossartigkeit der menschlichen GEsellschaft und auch des Individuums, aber auch besondere Nachteile bis hin zu sehr miesem und schlimmen Verhalten.
Prüfen wir uns einfach selbst, in welche Kategorie wir uns einstufen wollen, nehmen wir uns nicht allzu viel vor,d enn die WEltenrettung ist auch jetzt nicht von einem Einzelnen durchzuführen.
Alles beginnt mit dem ersten Schritt - machen wir ihn einfach.
Zur Überschrift möchte ich noch anmerken, dass dies stimmt - aber es braucht dann einen Steuermann oder -frau, der das Boot sicher und ruhig durch unsichere Gewässer führt und diese Personen müssen wir durch unser Verhalten unterstützen und nicht auch noch in Gefahr bringen. Olga
Ich empfinde Achtsamkeit aufeinander nicht als sperrig. Für mich gehört es zu den christlichen Grundwerten.
Ich habe auch extra hier bei Caya geschrieben, weil es ums philosophieren und nicht ums politisieren geht.
Ich prüfe mich jeden Tag und kenne meinen Weg, der nur ein Miteinander mit anderen bedeuten kann und eben achtsam sein auf meine Mitmenschen. Schauen, wo etwas fehlt, etwas im argen liegt oder einfach nur Freude verbreiten.
Sweety
Sweety,
finde mich mit Deinen Kommentaren solidarisch .
Aber wo findest noch heutzutage christliche Grundwerte ! Kann man zählen !.
Im St - im Forum - bei "Altbekannnten" - for sure - not !
Wie gut, dass es noch Leute Deines Schlags gibt.
Ich freue mich !!!!
lass Dich nicht beirren, manche sperren sich gegen das Wort Achtsamkeit, weil sie unachtsam sind 💓
Gedankenspiel von Sweety
Für mich gehört auch das Wort Barmherzigkeit hierher.
Barmherzigkeit klingt so altmodisch. Vielleicht auch schwächlich. Schmeckt manchen auch als Ungerechtigkeit. Verständlich, wenn man das Spiegelbild unserer Gesellschaft sieht:
Wir essen und trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus;
Wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen müde auf;
Wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, verbringen zu viel Zeit am Computer und an den Handys, beten viel zu selten;
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert;
Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und hassen zu oft;
Wir wissen wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht, wie man lebt;
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben.
Wir brauchen Barmherzigkeit und müssen barmherzig sein, in dieser Paradoxen Zeit:
Große Häuser, aber kleine Familien
Mehr Bildung, aber weniger gesunder Menschenverstand
Erweiterte Medizin, aber schlechter Gesundheitszustand
Beim Mond gewesen, aber den Nachbarn nicht kennen
Hohes Einkommen, aber wenig Seelenfrieden
Höchster IQ, aber wenig Emotionen
Ständig neue Erkenntnisse, aber wenig Weisheit
Viele Menschen, aber weniger Menschlichkeit. (Ouelle: unbekannt)
Unser Herz ist manchmal so hart. Gebt den anderen wie er es braucht, ohne Berechnung, seht den Menschen als Ganzes. Barmherzigkeit ist ein Merkmal der Kommunikation und des Zusammen Lebens insgesamt.
Sagt alles...Oder?
Meine Gedanken kreisen seit 2 Tagen um die Achtsamkeit und wie ich einen Themeneinstieg hinkriege ohne daß meine Erklärung mit meinem Verständnis zur Achtsamkeit pastoral, oder belehrend verstanden wird.
Es ist schwer und ich denke daß das vielleicht auch garnicht nötig ist, jeder weiß was Achtsamkeit ist, wenn nicht, dann sollte man sie üben, üben, üben. :-) Die Anleitungen gibt es zuhauf in Form von wirklich guten Büchern, aber auch im Netz.
Sie ist nämlich eine Geisteshaltung und für die Buddhisten gehört die Achtsamkeit zum
"Edlen achtfachen Pfad" auf dem Weg ein Mensch zu sein.
Sweety, du hast das sehr anschaulich und verständlich ausgedrückt und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Der Mensch ist die Summe
seiner Gedanken, Gefühle
und Handlungen.
Wenn wir wirklich lebendig
sind, ist alles, was wir tun
oder spüren, ein Wunder.
Achtsamkeit zu üben bedeutet,
zum Leben im gegenwärtigen
Augenblick zurückzukehren.
(Thich Nhat Hanh)
Caya
"Respekt voreinander" ist nicht gleichzusetzen mit "Achtsamkeit" und daher hat das Eine seine Gültigkeit heute wie gestern und das Andere auch.
Sei achtsam mit dem Ei, oder mit deinem frisch gewaschenen Kleidchen, oder mit der neuen Puppe......
haben wir das nicht alle früher zur Genüge gehört? Sei achtsam!!
Aber wenn man aus seiner Kindkeit nicht vergessen hat, daß Achtsamkeit für unser Leben so sehr wichtig ist, weil sie und in allen Lebensbereichen zum sehenden - fühlenden - handelnden - bewußten Menschen macht.
Diese kleine Geschichte kennt jeder.....
Einige Schüler fragen ihren Zen-Meister
warum er so zufrieden und glücklich ist:
Der Zen-Meister antwortet:
“Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich
gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann
sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …”
“Das tun wir auch, antworteten seine
Schüler, aber was machst Du darüber
hinaus?” fragten Sie erneut.
Der Meister erwiderte:
“Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich
gehe, dann gehe ich, wenn ich … ”
Wieder sagten seine Schüler:
“Aber das tun wir doch auch Meister!”
Er aber sagte zu seinen Schülern:
“Nein – wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn
ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.”
Caya
Ich habe auch extra hier bei Caya geschrieben, weil es ums philosophieren und nicht ums politisieren geht.WAs heisst das, dass Sie "extra bei Caya" geschrieben haben? Dass nur Sie und Caya das Recht haben, sich an diesem Thema zu beteiligen (vielleicht noch eine andere Diskutantin, die ungern etwas auslässt, wenn es um spitze Bemerkungen geht über DiskutantInnen, die nicht ihre Sympathie besitzen).
Ich prüfe mich jeden Tag und kenne meinen Weg, der nur ein Miteinander mit anderen bedeuten kann und eben achtsam sein auf meine Mitmenschen. Schauen, wo etwas fehlt, etwas im argen liegt oder einfach nur Freude verbreiten.
Sweety
DAs was Sie mit anderen machen, praktiziere ich auch, nenne es halt Solidarität und Respekt voreinander. Wo ist das Problem? Der Effekt bleibt der gleiche.
Und bei dieser Metapher mit dem Boot ist es doch wirklich so, dass es einen Steuermann/-frau benötigt, damit das Boot sicher durch die unruhigen Gewässer kommt und es nicht sinnvoll ist, wenn die Insassen im Boot rumwackeln und dann gemeinsam kentern. Ist das schon politisch oder auch philosophisch? Olga