Geisteswissenschaft / Philosophie Was ist Wahrheit
Du bist gut .
Wenn man will , kann man alles zerreden , umkehren oder in Frage stellen .
Das alte Beispiel : " Hängen nicht laufen lassen ! "
Ein Komma entscheidet Großes .
Nun weiß ich Bescheid, danke!
MarkusXP
Ist es folgerichtig, wenn ich sage, sobald ein Mensch seine eigene Lebensphilosophie gefunden hat,
dann hat er somit seine ihm eigene Wahrheit gefunden?
Dann wären es : soviel Menschen - soviel Meinungen - soviel Wahrheiten.(ausgenommen natürlich die Kinder)
Wer es fasst, der fasse es!
So viele Menschen … so viele Meinungen … so viele Wahrheiten
Ich denke schon da gibt es einen Spielraum. Für mich hat „Wahrheit“ in erster Linie etwas mit „Tatsachen“ zu tun, oder wie Wittgenstein sagt „was der Fall ist“! Eine Wahrheit sollte also danach weitgehend widerspruchsfrei sein.
In der Konsenstheorie geht man ja davon aus, dass eine Aussage dann wahr ist, wenn sie Anerkennung von allen vernünftigen Gesprächspartnern verdient und ein Konsens hergestellt werden kann.
Nahh, jahh … was sind „vernünftige Gesprächspartner“, auch die Mehrheit kann selbstverständlich irren!
Aber das ein Mensch mit eigener, gefundener Lebensphilosophie auch seine eigenen Wahrheiten hat, dies leuchtet mir durchaus ein. Er sollte sie dann auch als subjektiv erkennen und nicht mit Allgemeingültigkeit verwechseln … dann ist ja nichts dagegen einzuwenden.
MarkusXP
Nichts ist widerspruchsfrei, behaupte ich,
aber das kann mMn. sowieso kein Kriterium für Wahrheit sein, denn es wäre theoretisch auch denkbar, dass gerade das die Wahrheit ist, dass sie widersprüchlich ist.
Gibt es eine allgemeingültige Wahrheit?
und hast du irgendeine Idee, wie du Wahrheit nachweislich nicht subjektiv darstellen könntest?
WurzelFluegel
Ich habe ja vorher bewusst auch von "weitgehend widerspruchsfrei" gesprochen, stimme dir ja ansonsten ausdrücklich zu!
In der Mathematik / Logik sind wahre Aussagen sicher die Regel, da geht das, aber darüber hinaus ... habe ich leider auch nichts zu bieten.
MarkusXP
Schau Dir die Welt an, s i e ist widersprüchlich...- also die Wahrheit
Tag und Nacht , Licht und Dunkel Wahrheit
Feuer und Wasser, Krieg und Frieden Wahrheit
und vor allen Dingen der Mensch
in seinen Widersprüchen Wahrheit
Leben und Tod
Und nach dem Leben Leben oder Tod im Jenseits , Kosmos oder Universum,
was vom Menschen noch nicht erforscht ist.
Vielleicht erkennen oder ahnen manche Menschen dieses, aber sie sind nicht
im Seniorenportal.
@helga122 du machst mir Lust ein bisschen zu philosophieren
Polarität muss meinem Verständnis nach, nicht zwingend widersprüchlich sein -
sie wäre nur dann widersprüchlich, würde man behaupten, dass die Gegensätze zur gleichen Zeit, am exakt gleichen Ort ,gemeinsam auftreten oder wirksam werden
Denn es ist unmöglich, dass dasselbe demselben in derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme. […] wir haben eben angenommen, es sei unmöglich, dass etwas zugleich sei und nicht sei.“Tag und Nacht - sind nur unterschiedliche Abstufungen von Licht
Aristoteles
Feuer und Wasser sind keine Widersprüche an sich - man könnte lediglich behaupten, dass Feuer nicht Wasser sein kann - möglicherweise ist das wahr 😆
bei Leben und Tod, ist es schwieriger - da müsste man klären, was man genau darunter versteht, vor allem dann, wenn man das "Jenseits" mit einbeziehen will
aber etwas, was tot ist, ist noch immer existent, sonst könnte es nicht tot sein
Aber @MarkusXP meinte im vorausgegangenen Beitrag, dass die Wahrheit (weitgehend) widerspruchsfrei sein soll - er stellte damit die Widerspruchsfreiheit in einen anderen Zusammenhang finde ich.
Und er meinte das eine subjektive Wahrheit nicht mit Allgemeingültigkeit gleichzusetzen sei
und dem habe ich widersprochen, denn wenn etwas wahr ist, dann ist es für Subjekt und Allgemeinheit wahr- was aber noch nicht heißt, das alle zustimmen -
entweder es ist wahr oder eben nicht -
Der Mensch ist mMn. aber nicht in der Lage eine absolute Wahrheit zu beweisen, weil er ein begrenztes Wesen ist
aus diesem Grund nimmt er immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit wahr und nie das Ganze, kann also nicht wissen, ob seine Sicht der "Wahrheit", nicht durch die fehlenden Teile, ad absurdum geführt wird/werden kann
Darum ging man wohl dazu über von subjektiver Wahrheit zu sprechen
und das ist auch der Grund, warum ich behaupte, dass es die Wahrheit möglicherweise gibt,
ein Mensch sie möglicherweise auch kennt
sie aber nie objektiv darstellen kann,
denn er kann als Subjekt, das etwas darstellen will, das nicht unabhängig von seinem Bewusstsein und Erfahrungshintergrund tun
Falls jemand denkt, dass ein Mensch das doch kann, dann würde mich interessieren, wie sie/er das argumentiert?
Man kann Tatsachen benennen, im Sinne einer Beschreibung von konkreten Handlungen und Situationen. Aber wenn man daraus Schlüsse zieht, bewegt man sich wahrheitsmäßig schon wieder auf dünnem Eis.
WurzelFluegel
Hallo Wurzelflügel,
ich mache es mir da ganz einfach.
Erstmal teile ich für mich selbst die Menschen in drei denkende Gruppen ein. als Oberbegriff.
Die Gläubigen, die Atheisten, die Lauen.
wenn sie sich zu den jeweiligen Gruppen entschieden haben, bringen sie dazu ihre Erfahrungen
und Denkweisen mit und tauschen sich aus.
Und schon beim Austauschen der Gedanken kann es zu gegensätzlichen Auffassungen kommen.
Und das schon in der jeweiligen Gruppe.( fängt schon in der Familie an)
Und dieses zu ordnen und zum wahrhaften Zusammenhalt zu führen bedarf schon einer artgerechten
Kommunikation.
Also bist Du eventuell jeden Tag mit irgendeiner Konfrontation beschäftigt.
Also ist jeder Einzelne auf seine eigene Lebensphilosophie bedacht, und führt keinesfalls zur
Allgemeingültigkeit.
Demnach wäre die Wahrheit relativ, und man muß regelrecht bis ins Alter seine eigene Wahrheit ins
Handeln münden lassen.
Nach Kant ist Wahrheit die "Übereinstimmung des Denkens mit dem Gegenstand".
In der praktischen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand wird man dann wohl schnell erfassen, dass man noch nicht so dolle mit ihm gedanklich übereinstimmt ;-).
Bedeutet auch, dass ein abergläubischer Umgang (gegen die Erfahrung) mit der Wahrheit nicht zielführend im Sinne einer erfolgreichen Lebensbewältigung ist. Aber das sagt uns ja auch der gesunde Menschenverstand.