Geisteswissenschaft / Philosophie Was ist Geist?

"Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean." Zitat simba
(Isaac Newton)

hallo simba, trotz aller Ozeane, lasst uns auch einen guten Tropfen schätzen.

Einen schönen Abend
C.

Mich wundert eigentlich, dass niemand auf meinen Denkanstoss mit den lernfähigen Systemen eingegangen ist.
Um gehirnanaloge Operationen zu verwirklichen muss man meiner Meinung nach auf die Konstruktion von kybernetischen Systemen kommen, die sich mit der Erfahrung verändern, das heisst lernfähig sein müssen.
Technisch ist das durchaus zu bewerkstelligen. Siehe die von Karl Steinbuch!
Dass ein solches lernfähiges System auch verschiedene Grundzustände oder Stimmungen haben kann, ist nicht auszuschliessen. Diese Zustände kommen nahe an die Wirkungsweise von Gefühlslagen, die sowohl die Wahrnehmung wie auch die Reaktionsweise des Gesamtsystems verändern könnte.
Die damit gekoppelte Gefühlswahrnehmung kennen wir eigentlich nur von uns selbst. Wie der andere Mensch oder das Tier z.B. Schmerzen empfindet ist uns verborgen ... wir sehen ja nur die Schmerzreaktion!
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felix

@Felix. Deinen Beitrag habe ich sehr wohl gelesen. Das Prinzip der Wechselwirkung ist hier in anderem Zusammenhang angsprochen worden. Zum Thema menschlicher Geist gehört auch die Möglichkeit leistungsfähige Rechner zu bauen. Das menschliche Hirn ist aber nicht nur ein Rechner. Mir kommt es vor, als würde mit unzulänglichen Mitteln ein Versuch gestartet, eine äußerst komplexe "Maschinerie" zu kopieren. Auch der von dir anvisierte Computer wird nicht annähernd an die Leistungsfähigkeit des menschlichen Hirns heranreichen. Die solchermaßen entworfene Maschine müsste dann wie das menschliche Hirn es tut den allergrößten Teil der eingegangenen Daten verwerfen. Wer sagt ihm das? Wie soll er auswählen? Müsste er sic hdas nicht selber beibringen, immer wieder? Der größte Teil der Hirntätigkeit spielt sich innerhalb einer Vielzahl von Zellgruppen im Hirn ab. Wie sollen die Ergebnisse der Neurobiologie in dein System eingebaut werden, die das Bereitschaftspotenzial simulieren? Dieses leitet eine motorische (!) Bewegung ein, bevor der Betroffene überhaupt ein bewusste Entscheidung betroffen hat. Du stößt an Grenzen. Welche Lösungen sähe ein solches System für den Einbau eines den Basalganglien ähnlichen Moduls vor, welche Lösungen werden für die "subkortikalen" Strukturen angepeilt etc etc. Diese Dinge sind nicht einmal erforscht. Man hat vage Vorstellungen, wie sie zusammenwirken könnten. Aus der Tatsache, dass es bei bildhaften Verfahren auf Bildschirmen in bestimmten Hirnregionen blinkt, darf nicht geschlossen werden, dass wir Bescheid darüber, was wirklich abläuft. Die Wissenschaftler haben viele Vermutungen. Mit Algorithmen kommt man nicht viel weiter. Damit lässt sich eine Maschine bauen, die hervorragend Schach spielt. Mehr nicht. Die besten Schachcomputer schlagen heute Weltmeister, weil sie einen gewaltigen Speicher haben, nicht weil sie so kreativ sind.
Im Hinblick auf den menschlichen Geist, kommen wir mit Maschinen allein nicht weiter. Die nächsten 100 Jahre werden aber große Fortschritte in der Technik bringen. Ob sie die Leistungen des Gehirns erreichen werden?

"..ich habe dieses Forum "Geisteswissenschaft" eröffnet, um den Vorwurf nicht auf mir sitzen zu lassen, dass ein Naturwissenschaftler den Geist verkümmern lässt. Was aber ist "Geist"? Karl

Zwei Sätze, auf den ich nochmal zurückkommen möchte, auch wenn sie ganz am Anfang stehen. Die Vorstellung die Tätigkeit eines Naturwissenschaftlers habe nichts mit "Geist zu tun, widerstrebt mir sehr. Die Leistungen der Naturwissenschaften sind Beiträge, die zu den größten Leistungen des menschlichen Geistes überhaupt gehören. Warum also diese Vorsicht?
Einen schönen Abend
C.

Carlos,
insofern behälst du vermutlich Recht. Es wird kaum je möglich sein die Gesamtleistung eines menschlichen Gehirns zu simulieren.
Denkbar und z.Teil schon möglich sind aber partielle Bereiche wie Gestalterkennung, Analyse, Diagnose, Optimierung, Kognition gewisser Zusammenhänge, erlernte Zuordnungen etc.
Wie bei einem neuronalen System muss auch die Lernphase genügend lang und die Reizkofigurationen genügend variantenreich sein, damit optimale Leistungen erbracht werden können.
Am Beispiel eines Herz-Diagnose-Computers erläutert, muss in der Lernphase eine statistisch relevante Anzahl von Fällen mit möglicht vielen Messdaten wie Herzgeräusche, Blutdruck, chemische Analyse des Blutes, Pulsfrequenz, elektrischer Widerstand, EKG etc. mit herkömmlichen Diagnosen vernetzt werden, bis das Gerät imstande ist, allein durch Messdaten die wahrscheinlichste Herzstörung zu diagnostizieren.
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felix

Ich kann mit dem Ausdruck sowieso nichts anfangen. Es gibt keine geistlosen Wissenschaften!
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felix

Hallo Carlos1,


ich reagierte nur auf Marinas "Vorwurf" in einem anderen Thread (den ich jetzt im Moment nicht finden kann). Natürlich ist Wissenschaft eine geistige Leistung, keine Frage.
Ich bin Marina aber für den Anstoß zu dieser Diskussion sehr dankbar, denn sie gefällt mir. Es gibt keinen Streit, sondern eine sachliche Diskussion. So etwas ist "Klasse"!
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karl

Hallo Karl, ich suche jetzt nicht, aber ich weiß, dass ich sinngemäß geschrieben hatte: Man sieht, dass das Forum von einem Naturwissenschaftler eingerichtet wurde, unter "Wissenschaften" gibt es nur die, aber nicht die Geisteswissenschaften. Ich hatte das aber leicht humorvoll und nicht bierernst oder gar als Vorwurf gemeint, wie so manches, das ich schreibe und dessen Humor nicht rüberkommt, weil man die Stimme nicht hört und die Smileys nicht beachtet.
Aber trotzdem finde ich es gut, dass du es ernst genommen hast, denn diese Diskussion war außergewöhnlich sachlich und interessant. Unter anderem auch, weil sich die Esoteriker weitgehend zurückgehalten haben. )
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marina

Gerade sehe ich, dass du das Wort "Vorwurf" in Anführungsstriche gesetzt hast. Dann gehe ich davon aus, dass du es doch richtig verstanden hattest.
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marina

Hallo Marina,

nun, ich denke, es war ein sehr guter Anstoß, den du gegeben hast, aus dem eine geistreiche Diskussion hervorgegangen ist. Was wollen wir mehr
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karl