Geisteswissenschaft / Philosophie Was ist Geist?
Danke für den Lachgeist, obwohl er mir sehr körperlich erschgeint
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rolf
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rolf
Was aber ist "Geist". Als Naturwissenschaftler habe ich die Tendenz, auch ihn in den Bereich der natürlichen Phänomene einzuordnen, als eine Leistung unseres Gehirns. Karl
Den "Geist" gibt es nicht ohne die Sinneswahrnehmung. Sinneswahrnehmung nicht ohne Nervenzellen. Aus der Tätigkeit der Materie erwächst unser Bild von der Welt und der "Geist". Ist dies in unserem Hirn erzeugte "Bild" aber identisch mit unserer Welt oder ist es nur Erscheinung? Wann und wie und warum entsteht aus dem Neuronengewitter ein Gedicht, das Gefühle und Empfindungen in uns erweckt? Wie kommt denn der "Geist" aus der Tätigkeit der Materie zustande?
Ich erwarte keine Antwort der Neurowissenschaft, denn sie hat keine. Es gibt Ansätze für Erklärungen, Theorien. Bis auf weiteres.
Es gibt sehr viele Geisteswissenschaften und Grenzbereiche zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, wie etwas die experimentelle Psychologie. Schade, dass es nur Geisteswissenschaften heißt und die Philosophie nicht genannt wird. Aus ihr ist alle Wissenschaft hervorgegangen. Große Naturwissenschaftler sind Denker und nicht nur Rechner.
C.
Re: Was ist Geist?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Den Naturwissenschaftlern Aussagen über "Geist" und "Leben" überlassen?
Da glaube ich eher denen, die mühsam, gegen den Willen und die Machtarroganz von Herrschern und Theoretikern, die alles Technik missbrauchten, S p r a c h e entwickelt haben, um über Humanes sich zu verständigen.
Dazu ein Sonntagsbeitrag:
Sieben Leben von Albrecht Goes
Sieben Leben möcht ich haben:
Eins dem Geiste ganz ergeben,
So dem Zeichen, so der Schrift.
Eins den Wäldern, den Gestirnen
Angelobt, dem großen Schweigen.
Nackt am Meer zu liegen eines,
Jetzt im weißen Schaum der Wellen,
Jetzt im Sand, im Dünengrase.
Eins für Mozart. Für die milden,
Für die wilden Spiele eines.
Und für alles Erdenherzleid
Eines ganz. Und ich, ich habe -
Sieben Leben möchte ich haben! -
Hab ein einzig Leben nur.
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elfenbein
Da glaube ich eher denen, die mühsam, gegen den Willen und die Machtarroganz von Herrschern und Theoretikern, die alles Technik missbrauchten, S p r a c h e entwickelt haben, um über Humanes sich zu verständigen.
Dazu ein Sonntagsbeitrag:
Sieben Leben von Albrecht Goes
Sieben Leben möcht ich haben:
Eins dem Geiste ganz ergeben,
So dem Zeichen, so der Schrift.
Eins den Wäldern, den Gestirnen
Angelobt, dem großen Schweigen.
Nackt am Meer zu liegen eines,
Jetzt im weißen Schaum der Wellen,
Jetzt im Sand, im Dünengrase.
Eins für Mozart. Für die milden,
Für die wilden Spiele eines.
Und für alles Erdenherzleid
Eines ganz. Und ich, ich habe -
Sieben Leben möchte ich haben! -
Hab ein einzig Leben nur.
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elfenbein
Ich denke, dafür bedarf es in erster Linie Talent
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jolli
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jolli
>>Große Naturwissenschaftler sind Denker und nicht nur Rechner.<< (carlos)
Genau das ist der Punkt. Politiker sind oft genug zu Erfüllungsgehilfen von Wirtschaft und Kapital geworden, die Wissenschaftler allein für ihr Profitstreben benötigen. Wozu braucht man noch philosophisches Wissen? Das rechnet sich nicht. Politiker entscheiden sich für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes. Geisteswissenschaften werden zu unbezahlbarem Luxus erklärt.
Dagegen hat Carl Friedrich von Weizsäcker stets auf die individuelle Verantwortung eines jeden Forschers hingewiesen. Wird die Verantwortung dem Profitstreben geopfert, kann das verheerende Folgen haben. Bischof Huber weist in einem Artikel anlässlich des 90. Geburtstages von Weizsäckers darauf hin, dass sich auch ein Wissenschaftler letztendlich seiner Rechenschaft vor dem "Jüngsten Gericht" bewusst sein sollte.
Vor einer Wissenschaft ohne Verantwortung kann einem nur grausen.
Ich empfehle die Lektüre des Artikels "Wissenschaft und Verantwortung in unserer Zeit" von Bischof Dr. Wolfgang Huber unter dem angegebenen Link
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barbara
Genau das ist der Punkt. Politiker sind oft genug zu Erfüllungsgehilfen von Wirtschaft und Kapital geworden, die Wissenschaftler allein für ihr Profitstreben benötigen. Wozu braucht man noch philosophisches Wissen? Das rechnet sich nicht. Politiker entscheiden sich für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes. Geisteswissenschaften werden zu unbezahlbarem Luxus erklärt.
Dagegen hat Carl Friedrich von Weizsäcker stets auf die individuelle Verantwortung eines jeden Forschers hingewiesen. Wird die Verantwortung dem Profitstreben geopfert, kann das verheerende Folgen haben. Bischof Huber weist in einem Artikel anlässlich des 90. Geburtstages von Weizsäckers darauf hin, dass sich auch ein Wissenschaftler letztendlich seiner Rechenschaft vor dem "Jüngsten Gericht" bewusst sein sollte.
Vor einer Wissenschaft ohne Verantwortung kann einem nur grausen.
Ich empfehle die Lektüre des Artikels "Wissenschaft und Verantwortung in unserer Zeit" von Bischof Dr. Wolfgang Huber unter dem angegebenen Link
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barbara
Re: Was ist Geist?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Karl, zu deiner etwas ironischen Charakterisierung der Geisteswissenschaftler, die "nach Höherem streben", und der von dir gern hervorgehobenen Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaft (bei der für dich nur letztere eine ernst zu nehmende Wissenschaft zu sein scheint, möchte ich mal in ganz kurzen Zügen (aber wirklich nur sehr verkürzt) anführen, was ich daüber aus einer Uni-Vorlesung mitgenommen habe:
Die Geisteswissenschaften waren früher nicht von den Naturwissenschaften in dieser Weise getrennt, wie es heute der Fall ist. Erst im 19. Jahrhundert begann die strikte Trennung. In den Universitäten im Mittelalter war die philosophische Fakultät in Drei- und Vierwege/- wissenschaften aufgeteilt. Grob gesagt sind aus dem Dreiweg die heutigen geisteswissenschaftlichen Fakultäten und aus dem Vierweg die Naturwissenschaften entstanden, aber ursprünglich gehörten alle zur Philosophhie.
Der Dreiweg beinhaltete damals: Logik, Grammatik und Rhetorik (die Logik ist auch heute noch Bestandteil der Philosophie). Der Vierweg: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie. Schon in der Antike bei Platon und bei Aristoteles wurden Mathematik und Philosophie zusammengedacht (auf eine einfache Formel gebracht).
Die Naturwissenschaft war also nicht strikt getrennt von der Geisteswissenschaft, sondern ging sogar aus ihr hervor, denn die sog. „sieben freien Künste“, aus denen die oben benannten Drei- und Vierwege hervorgingen, waren alle Bestandteil der Philosophie.
Die Trennung erfolgte erst viel später, leider.
Es besteht aber inzwischen wieder eine Tendenz, dass beide Wissenschaften voneinander lernen und sich miteinander austauschen sollen, weil man erkannt hat, dass es viele Berührungspunkte gibt, z. B. in der Ethik, wenn es um medizinische Fragen wie pränatale Diagnostik, Sterbehilfe etc. geht. Es gibt ja auch einen Bereich Medizinethik, die strikten Trennungen und Aufteilungen sind nicht mehr aufrecht zu erhalten, da auch Naturwissenschaftler eine große Verantwortung haben, wie du ja selber weißt und auch schon thematisiert hast.
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marina
Die Geisteswissenschaften waren früher nicht von den Naturwissenschaften in dieser Weise getrennt, wie es heute der Fall ist. Erst im 19. Jahrhundert begann die strikte Trennung. In den Universitäten im Mittelalter war die philosophische Fakultät in Drei- und Vierwege/- wissenschaften aufgeteilt. Grob gesagt sind aus dem Dreiweg die heutigen geisteswissenschaftlichen Fakultäten und aus dem Vierweg die Naturwissenschaften entstanden, aber ursprünglich gehörten alle zur Philosophhie.
Der Dreiweg beinhaltete damals: Logik, Grammatik und Rhetorik (die Logik ist auch heute noch Bestandteil der Philosophie). Der Vierweg: Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie. Schon in der Antike bei Platon und bei Aristoteles wurden Mathematik und Philosophie zusammengedacht (auf eine einfache Formel gebracht).
Die Naturwissenschaft war also nicht strikt getrennt von der Geisteswissenschaft, sondern ging sogar aus ihr hervor, denn die sog. „sieben freien Künste“, aus denen die oben benannten Drei- und Vierwege hervorgingen, waren alle Bestandteil der Philosophie.
Die Trennung erfolgte erst viel später, leider.
Es besteht aber inzwischen wieder eine Tendenz, dass beide Wissenschaften voneinander lernen und sich miteinander austauschen sollen, weil man erkannt hat, dass es viele Berührungspunkte gibt, z. B. in der Ethik, wenn es um medizinische Fragen wie pränatale Diagnostik, Sterbehilfe etc. geht. Es gibt ja auch einen Bereich Medizinethik, die strikten Trennungen und Aufteilungen sind nicht mehr aufrecht zu erhalten, da auch Naturwissenschaftler eine große Verantwortung haben, wie du ja selber weißt und auch schon thematisiert hast.
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marina
Jaja, das Talent - der eine hats und der andere nicht Bei denjenigen die drüber vefügen, werden halt in den zuständigen Hirnbereichen die Synapsen und Nervenstränge stärker ausgeprägt sein - und das wars auch schon - wozu brauch ma da auch noch einen Geist?
Hallo simba,
wo sind in der Überschrift Smilies? Ich sehe keine.
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karl
wo sind in der Überschrift Smilies? Ich sehe keine.
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karl
Re: Was ist Geist?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nach "Für alle, die nach Höherem streben"
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marina
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marina
Hallo Carlos,
ich habe Philosophie zu diesem Brett addiert. Es heißt jetzt "Geisteswissenschaften und Philosophie"
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karl
ich habe Philosophie zu diesem Brett addiert. Es heißt jetzt "Geisteswissenschaften und Philosophie"
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karl