Geisteswissenschaft / Philosophie Was ist Geist?
Re: Niemand bezweifelt die Realität geistiger Leistungen
--G e i s t scheint etwas zu sein, "was über den Wassern schwebt",
demnach einfach nicht greifbar und vielleicht auch gar nicht begreifbar ist.
Medea.
Realitaetswahrnehmung ein Prozess von Quanteninterferenz ?
Hallo dmz,
der Informationsgehalt einer solchen Aussage ist gleich Null )
der Informationsgehalt einer solchen Aussage ist gleich Null )
Re: Niemand bezweifelt die Realität geistiger Leistungen
... tönt aber geschwollen ... du könntest ja noch die heisenbergsche Unschärferelation oder Unbestimmtheitsrelation ins Feld führen ... &:>)))
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felix
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felix
In diesem Sinne ist "Geist" keine unabhängig existierende Größe, sondern an die Existenz von Informationsverarbeitungsprozessen gekoppelt. Karl
Bei all den Missverständnissen über die verschiedenen Welten, sollten wir festhalten, dass hier eine Gemeinsamkeit besteht, insofern, als die Geisteswissenschaften die Naturwissenschaften ernst nehmen müssen, wenn sie behaupten, dass alle geistige Tätigkeit an die Tätigkeit der Sinnesorgane geknüpft sind. Ohne die Sinneswahrnehmungen gäbe es kein Denken. Geist und Denken gehören zusammen. eine Erkenntnis, die nicht besonders neu ist. "Durch Sinnlichkeit werden uns Gegenstände gegeben, durch den Verstand aber gedacht," so Kant in der Kritik der reinen Vernunft (S.91). Nun scheint es mir, als würde Karl den Begriff Leistung etwas im Unklaren lassen. Eine Leistung besteht bereits in dem Auftauchen bestimmter Fähigkeiten. Leistung ist immer mehr als das ,was nur gemessen wird. Schon die Möglichkeit eine Leistung zu erbringen, kreativ zu werden ist eine Leistung. Dieses Leistungpotenzial kommt der Materie zu. Materie ist nicht nur lebloser Stoff. Bitte das nicht missverstehen. Ich rede keinem Panpsychismus das Wort. Aber können wir nicht umhin, das Universum als kreativ zu bezeichnen, das den Menschen mit seinem Hirn hervorgebracht hat? Was mit "kreativ" bezeichnet wird, wird von Monod mit der Unvoraussehbarkeit des Entstehens von Leben auf der Erde umschrieben, mit der Nichtvorhersehbarkeit der Entwicklung der verschiedenen Arten und vor allem des Menschen. " .... wir waren nicht vorhersehbar, bevor wir erschienen", sagt er. Ist nicht diese Idee einer emergenten oder kreativen Evolution ein Zeichen von "Geist", eines Leiungspotenzials, das etwas völlig Neues entstehen lassen kann und hat entstehen lassen? Tote Materie ist für uns tot, aber sie ist auch in der Lage (in der Entstehung des Lebens, dann in der Evolution) Bewusstsein hervorzubringen. In langsamen Schritten, in Stufen, bis schließlich das menschliche Gehirn sich entwickelt, das menschliche Bewusstsein, das eigene Selbst (Ich) und unser Wissen um das Universum.
Wir erstaunen über die Fähigkeit der Materie über sich selbst hinauszugehen, Zwecke und Ziele hervorzubringen und den menschlichen Geist, der eng mit der menschlichen Sprache verknüpft ist. Aber: Welche Rolle spielt eigentlich die menschliche Sprache bei der Herausbildung des menschlichen Gehirns und seiner geistigen Fähigkeiten? Ist es eine Entwicklung, die geradlinig verläuft auf ein Ziel zu oder ein Prozess in Wechselwirkung zwischen Materie (Gehirnfunktionen) und deren eigenen Erzeugnissen? Mir scheint, dass der Begriff Leistung, der von Karl eingebracht wurde, weiter interpretiert werden muss.
Im Neuen Testament, im Evangelium des Johannes spricht Jesus mit Nikodemus, einem gelehrten Rabbi. Jesus sagt: Der Geist weht wo er will und wann er will. Du hörst sein Rauschen wohl, aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er geht. Ich zitiere aus dem Gedächtnis. Es ist schon spät. Es scheint mir eine sprachlich gelungene Deutung dessen zu sein, was menschlicher Geist sein kann, als Möglichkeit.
Frohe Ostern wünsche ich allen
Bei all den Missverständnissen über die verschiedenen Welten, sollten wir festhalten, dass hier eine Gemeinsamkeit besteht, insofern, als die Geisteswissenschaften die Naturwissenschaften ernst nehmen müssen, wenn sie behaupten, dass alle geistige Tätigkeit an die Tätigkeit der Sinnesorgane geknüpft sind. Ohne die Sinneswahrnehmungen gäbe es kein Denken. Geist und Denken gehören zusammen. eine Erkenntnis, die nicht besonders neu ist. "Durch Sinnlichkeit werden uns Gegenstände gegeben, durch den Verstand aber gedacht," so Kant in der Kritik der reinen Vernunft (S.91). Nun scheint es mir, als würde Karl den Begriff Leistung etwas im Unklaren lassen. Eine Leistung besteht bereits in dem Auftauchen bestimmter Fähigkeiten. Leistung ist immer mehr als das ,was nur gemessen wird. Schon die Möglichkeit eine Leistung zu erbringen, kreativ zu werden ist eine Leistung. Dieses Leistungpotenzial kommt der Materie zu. Materie ist nicht nur lebloser Stoff. Bitte das nicht missverstehen. Ich rede keinem Panpsychismus das Wort. Aber können wir nicht umhin, das Universum als kreativ zu bezeichnen, das den Menschen mit seinem Hirn hervorgebracht hat? Was mit "kreativ" bezeichnet wird, wird von Monod mit der Unvoraussehbarkeit des Entstehens von Leben auf der Erde umschrieben, mit der Nichtvorhersehbarkeit der Entwicklung der verschiedenen Arten und vor allem des Menschen. " .... wir waren nicht vorhersehbar, bevor wir erschienen", sagt er. Ist nicht diese Idee einer emergenten oder kreativen Evolution ein Zeichen von "Geist", eines Leiungspotenzials, das etwas völlig Neues entstehen lassen kann und hat entstehen lassen? Tote Materie ist für uns tot, aber sie ist auch in der Lage (in der Entstehung des Lebens, dann in der Evolution) Bewusstsein hervorzubringen. In langsamen Schritten, in Stufen, bis schließlich das menschliche Gehirn sich entwickelt, das menschliche Bewusstsein, das eigene Selbst (Ich) und unser Wissen um das Universum.
Wir erstaunen über die Fähigkeit der Materie über sich selbst hinauszugehen, Zwecke und Ziele hervorzubringen und den menschlichen Geist, der eng mit der menschlichen Sprache verknüpft ist. Aber: Welche Rolle spielt eigentlich die menschliche Sprache bei der Herausbildung des menschlichen Gehirns und seiner geistigen Fähigkeiten? Ist es eine Entwicklung, die geradlinig verläuft auf ein Ziel zu oder ein Prozess in Wechselwirkung zwischen Materie (Gehirnfunktionen) und deren eigenen Erzeugnissen? Mir scheint, dass der Begriff Leistung, der von Karl eingebracht wurde, weiter interpretiert werden muss.
Im Neuen Testament, im Evangelium des Johannes spricht Jesus mit Nikodemus, einem gelehrten Rabbi. Jesus sagt: Der Geist weht wo er will und wann er will. Du hörst sein Rauschen wohl, aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er geht. Ich zitiere aus dem Gedächtnis. Es ist schon spät. Es scheint mir eine sprachlich gelungene Deutung dessen zu sein, was menschlicher Geist sein kann, als Möglichkeit.
Frohe Ostern wünsche ich allen
Re: Niemand bezweifelt die Realität geistiger Leistungen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
„Im Neuen Testament, im Evangelium des Johannes spricht Jesus mit Nikodemus, einem gelehrten Rabbi. Jesus sagt: Der Geist weht wo er will und wann er will. Du hörst sein Rauschen wohl, aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er geht.“
Darüber hatte ich schon etwas eingestellt. Hier noch einmal der Link. Frohe Ostern, und möge der Geist über euch kommen an diesem schönen Tag!
--
marina
Darüber hatte ich schon etwas eingestellt. Hier noch einmal der Link. Frohe Ostern, und möge der Geist über euch kommen an diesem schönen Tag!
--
marina
Guten Morgen und Frohe Ostern Carlos1 und Marina,
"Materie ist nicht nur lebloser Stoff. Bitte das nicht missverstehen. Ich rede keinem Panpsychismus das Wort," schreibst du, Carlos. Ich habe das Gefühl, wir könnten uns verständigen! Vielfach wird von Menschen der Versuch, auch geistige Leistungen wissenschaftlich zu erklären, als der Versuch einer Abwertung des "Geistigen" interpretiert, was m. E. völlig falsch ist. Es kann auch andersherum gesehen werden, als eine Aufwertung der Materie und der Wechselwirkungen ihrer Teile untereinander, denn hierin ist das Potential für Wunderbares verborgen.
--
karl
"Materie ist nicht nur lebloser Stoff. Bitte das nicht missverstehen. Ich rede keinem Panpsychismus das Wort," schreibst du, Carlos. Ich habe das Gefühl, wir könnten uns verständigen! Vielfach wird von Menschen der Versuch, auch geistige Leistungen wissenschaftlich zu erklären, als der Versuch einer Abwertung des "Geistigen" interpretiert, was m. E. völlig falsch ist. Es kann auch andersherum gesehen werden, als eine Aufwertung der Materie und der Wechselwirkungen ihrer Teile untereinander, denn hierin ist das Potential für Wunderbares verborgen.
--
karl
Materie ist nicht nur lebloser Stoff.
Materie ist überhaupt kein lebloser Stoff. Sogar ein Stein strahlt Energie aus, wenn auch nur in sehr geringem Maße. Das ist doch schon meßbar!
--
hema
Materie ist überhaupt kein lebloser Stoff. Sogar ein Stein strahlt Energie aus, wenn auch nur in sehr geringem Maße. Das ist doch schon meßbar!
--
hema
Re: Niemand bezweifelt die Realität geistiger Leistungen
Du verwechselst Leben mit Energie. Materie ist nach Einstein ein Aequivalent zu Energie.
Seine berühmte Formel lautet:
Energie = Masse mal das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit
Das Leben ist ganz was anderes. Kann als komplexer Prozess beschrieben werden, der ein Lebewesen zu gewissen Leistungen befähigt. Typisch sind z.B. Stoffwechsel, Reproduktionsfähigkeit, Sinneswahrnehmung, Informationsverarbeitung, Lernverhalten etc.
Zwar ist das Leben nur durch materielle energetische Voraussetzungen möglich ... ist aber weil es nur in einem System möglich ist, mehr als die Summe von Energie und Materie.
--
felix
Seine berühmte Formel lautet:
Energie = Masse mal das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit
Das Leben ist ganz was anderes. Kann als komplexer Prozess beschrieben werden, der ein Lebewesen zu gewissen Leistungen befähigt. Typisch sind z.B. Stoffwechsel, Reproduktionsfähigkeit, Sinneswahrnehmung, Informationsverarbeitung, Lernverhalten etc.
Zwar ist das Leben nur durch materielle energetische Voraussetzungen möglich ... ist aber weil es nur in einem System möglich ist, mehr als die Summe von Energie und Materie.
--
felix
Das Gehirn arbeitet nicht wie ein Computer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
karl schrieb am 07.04.2007 um 11.56:
> Die Fähigkeit zu "geistigen" Leistungen ist eine Systemeigenschaft des Zusammenwirkens von Neuronen. Das menschlich Gehirn ist hier am weitesten entwickelt, aber weder sind alle im Gehirn eines Menschen ablaufenden Prozesse "geistige" mit Bewusstsein gekoppelte Prozesse, noch können wir davon ausgehen, dass höheren Tieren solche Prozesse zu 100% fehlen, noch dass auf alle Zeiten künstliche Nervennetze oder Simulationen von Nervennetzen keine "geistigen" Leistungen vollbringen können. > karl
Gut möglich, dass es eines Tages Maschinen geben wird, die dem Gehirn ähneln, aber eben nur ähneln - das ist meine feste Überzeugung.
Das menschliche Gehirn arbeitet nämlich nicht wie ein Computer mit festen Codes und Dateien, sondern seine Struktur und seine Funktion sind ständigen Veränderungen unterworfen, was zu einer Variabilität unvorstellbaren Ausmaßes führt.
Deshalb kann es auch keine zwei gleiche Gehirne geben (auch die Gehirne eineiiger Zwillinge sind nicht gleich), sondern jedes Gehirn ist einzigartig und damit auch der Geist, den es hervorbringt ...
--
ursula
> Die Fähigkeit zu "geistigen" Leistungen ist eine Systemeigenschaft des Zusammenwirkens von Neuronen. Das menschlich Gehirn ist hier am weitesten entwickelt, aber weder sind alle im Gehirn eines Menschen ablaufenden Prozesse "geistige" mit Bewusstsein gekoppelte Prozesse, noch können wir davon ausgehen, dass höheren Tieren solche Prozesse zu 100% fehlen, noch dass auf alle Zeiten künstliche Nervennetze oder Simulationen von Nervennetzen keine "geistigen" Leistungen vollbringen können. > karl
Gut möglich, dass es eines Tages Maschinen geben wird, die dem Gehirn ähneln, aber eben nur ähneln - das ist meine feste Überzeugung.
Das menschliche Gehirn arbeitet nämlich nicht wie ein Computer mit festen Codes und Dateien, sondern seine Struktur und seine Funktion sind ständigen Veränderungen unterworfen, was zu einer Variabilität unvorstellbaren Ausmaßes führt.
Deshalb kann es auch keine zwei gleiche Gehirne geben (auch die Gehirne eineiiger Zwillinge sind nicht gleich), sondern jedes Gehirn ist einzigartig und damit auch der Geist, den es hervorbringt ...
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ursula