Geisteswissenschaft / Philosophie Was bedeutet der Tod an sich?

schorsch
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 26.01.2010, 22:57:41
@: "...in der Tat soll unter diesem Thema nur das diskutiert werden, was sich nach dem Tod ereignet.
Und das ist auch richtig so...."

Das hiesse also, dass wir Lebendigen gar kein Recht hätten, unsere Gedanken über "Was ist nach meinem Tod?" zu schreiben?

Denn: Was sich nach dem Tod ereignet, können doch nur jene wissen, die nicht mehr sichtbar unter uns weilen.
hema
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von hema
als Antwort auf schorsch vom 27.01.2010, 10:09:44
Dieser Meinung bin ich nicht, Schorsch.
Es gibt genug Literatur die anderes sagen.



Über den Tod und das Leben danach

Elisabeth Kübler-Ross (* 8. Juli 1926 in Zürich; † 24. August 2004 in Scottsdale, Arizona) war eine schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin. Sie befasste sich mit dem Tod und dem Umgang mit Sterbenden, mit Trauer und Trauerarbeit und gilt als Begründerin der Sterbeforschung.

In der filmischen Dokumentation des Lebens von Elisabeth Kübler-Ross mit dem Titel "Dem Tod ins Gesicht sehen" von 2002 sagte sie: „Heute bin ich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Und dass der Tod, unser körperlicher Tod, einfach der Tod des Kokons ist.

Bewusstsein und Seele leben auf einer anderen Ebene weiter. Ohne jeden Zweifel.“


(Hervorhebungen von mir)

http://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_K%C3%BCbler-Ross


*********************************

Bücher über Jenseitserfahrungen gibt es zur Genuege.





carlos1
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 26.01.2010, 22:57:41
„in der Tat soll unter diesem Thema nur das diskutiert werden,
was sich nach dem Tod ereignet.
Und das ist auch richtig so.“ arno

„Vielen Menschen passt diese Sicht der Dinge nicht, weil sie Probleme
mit dem Bewusstsein haben.“ arno


Arno, die Frage ist doch, ob es sinnvoll ist, dies Thema so zu diskutieren und nicht ob es richtig ist. Der Zerfall des menschlichen Körpers und die dabei auftretenden Zersetzungsprozesse sind doch eigentlich zweitrangig. Wir kennen diese Zersetzungsprozesse und das was daraus entsteht.

Dann ist da aber das Bewusstsein. Viele Menschen sollen ein Problem mit dem Bewusstsein haben, schreibst du. Was ist denn aber das Bewusstsein? Welche Probleme haben viele Menschen denn damit? Zunächst einmal: Die Menschen haben kein Problem mit dem Bewusstsein. Sie hören, denken fühlen, sehen Farben, freuen sich, lernen. Dass alles auf einmal anders sein soll, wenn sie sterben, geht ihnen gegen den Strich. Ist doch nicht verwunderlich.


Warum fragst du eigentlich nicht, was das Bewusstsein im Gehirn ist? Ist es ein bestimmter Ort im Hirn? Eine Transplantation auf Nachkommen böte sich bei genialer Veranlagung an. Oder können wir sagen, dass es die „farbenträchtige Welt“ des phänomenalen Erlebens ist, das „wie es ist“? Es gibt viele weitere Bedeutungen von Bewusstsein, das macht das Thema so interessant. Manche meinen mit Bewusstsein ein Denken höherer Ordnung, ein Zugreifen auf die Dinge, eine Überwachung oder die Selbstreflexion. Mit all dem beschäftigen sich die Kognitionspsychologen. Aber ehrlich gesagt, sie machen in ihren Erkenntnissen keinen Fortschritt, vor allem dort, wo es interessant ist: in der Phänomenologie (stark vereinfacht: es sind die vielen Dinge, die uns „erscheinen“, die wir „erkennen“ und „deuten“). Dabei stoßen wir auf das Problem der Erklärungslücke. Der Ausdruck stammt von William James aus dem 19. Jahrhundert. Gemeint ist die Erklärungslücke zwischen Geist und Gehirn, zwischen objektiv und subjektiv, zwischen physikalischer Welt und Bewusstsein, die Tatsache, dass sich die Fakten des Bewusstsein niemals durch die Fakten der physikalischen Welt erklären lassen. Ohne diese gäbe es zwar kein Bewusstsein, aber wie es zustande kommt, wissen wir nicht. Wir wissen nicht, warum die neuronale Basis einer bestimmten phänomenalen Erfahrung die neuronale Basis dieser und nicht irgendeiner anderen oder gar keiner Erfahrung ist. arno, du ahnst nicht, wie wenig Wissen wir besitzen über diese Dinge.


Zum Bewusstsein gehört auch, dass ICH es bin, der so und nicht anders handeln könnte. Damit kommt das Problem des freien Willens in den Blick. Also, was soll das ICH nun sein? Bestimmt keine zu ortende Zentrale im Hirn, vielmehr eine Konstellation von Zuständen, die miteinander interagieren? Aber da wird es schon wieder schwierig. Es gibt mögliche phänomenale Zustände in uns, die nicht Teil von uns selbst sind, die man auch nicht zu den andern passen. Es sind also keine Zustände eines Selbst. Auch das ist wiederum strittig.

„Vielleicht wird das Bewusstsein nur mit den Genen auf die
nächste Generation übertragen und hat nichts mit der Quantenphysik
und den Ergebnissen der Hirnforscher zu tun.“ Arno



Arno, sicher sitzt in den Genen ein kleiner Homunculus und reicht das ICH weiter an die nächste Generation? So etwa, wie man einen Geldschein überreicht oder eine Urkunde. Nur: Findet sich das gleiche ICH in den Nachkommen? Wenn dem so wäre, wären wir Klone. Wäre das gut?


Diese Phänomenologie ist eines der schwierigsten Probleme überhaupt. Sicher wäre es angebracht, sich mal auf die verschiedenen Auffassungen über das Denken zu besinnen. Aber da nach dem Tode ohnehin alles zu Ende ist, arno, brauchen wir uns hier im Forum den Kopf nicht zerbrechen. Den ganzen Zinnober mit der Quantenphysik können wir vergessen. Die Erkenntnisse der Quantenphysik sind gesichert, aber wir können sehr vieles nicht verstehen. Ich habe die Quantenphysik hier nur eingebracht, weil einige Hirnforscher in dieser Richtung denken und du mit dem Brustton der Überzeugung sinngemäüß behauptest, dass die Physik und die Nturwissenachaften alles erklären können.


„Vielleicht hat die mit dem Alter zunehmende Bewußtseinszunahme mit
der Informationszunahme zu tun,…“arno



Schön wäre es, wenn eine Bewusstseinszunahme (um wieviel Gramm täglich???) erfolgen würde.

Grüße
c.

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nasti
nasti
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von nasti
als Antwort auf carlos1 vom 27.01.2010, 20:41:16
Ich glaube,

das Tod hat mit Bewusstsein nichts zu tun. Eher mit Unterbewusstsein. In unsere Träume treffen wir häufig bekannte und auch unbekannte verstorbene Menschen. Ich in jeden Fall. Mit Symbole, welcher wir entweder verstehen, meistens nicht, können wir einige Träume deuten.
Bevor meine Mutter das Demenz bekam, träumte ich folgendes. Meine Ur- Uroma führte mich zu eine Gebäude, war Sie sehr ernst, und ich sah, wie mein Sohn mit einem Finger berührte das Dach in die alte Gebäude. Das Dach stürzte. Meine Mutter stand da, meine Ur-Uroma sagte, so müsste es geschehen, und verschwand in einer Ecke. Ich habe Sie lebend nie gesehen.
Dach bedeutet das Gehirn, also stürzte das Gehirn meiner Mutter nieder. Ich beschrieb die Ur-Uroma wie Sie in meinem Traum aussah, und meine Mutter bestätigte, das ja, so sah Sie während Ihres Lebens aus. Eine hagere , große und sehr ernsthafte Frau.
Ich bewege mich lebenslang in meine Träume zwischen lang verstorbene Geister, fühle mich in jenseits pudel wohl. Was das bedeutet? Keine Ahnung, in jeden Fall habe ich kein Angst gegen Tod.
Ich träume gerne, nach dem Tode werde ich vielleicht weiter träumen.

nasti
schorsch
schorsch
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 27.01.2010, 11:06:11
Von Kübler Ross (übrigens Landsmännin von mir) habe ich Bücher gelesen, Interviews und Vorträge gehört. Ich kenne also ihre Ansichten - und bin auch mit ihr meistens einverstanden. Bedenke: Es sind Nah-Tod-Erfahrungen.

Aber wer einmal "zurück kam", (ist auch mir selber mit 10 Jahren passiert) hat nicht das gleiche Wissen wie jemand, der "drüben" geblieben ist.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf schorsch vom 28.01.2010, 09:41:28
Das Leben sollte mit dem Tod beginnen,
nicht anders herum!

Zuerst gehst du ins Altersheim,
wirst rausgeschmissen, wenn du zu jung wirst,
spielst danach ein paar Jahre Golf,
kriegst eine goldene Uhr und beginnst zu arbeiten.
Anschließend geht es auf die Uni.
Du hast inzwischen genug Erfahrung,
das Studentenleben richtig zu genießen,
nimmst Drogen, säufst.
Nach der Schule spielst du fünf, sechs Jahre,
dümpelst neun Monate in einer Gebärmutter
und beendest dein Leben als Orgasmus.
geschrieben von von Schauspieler Donald Sutherland, 65


honi soit qui mal y pense

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carlos1
carlos1
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf nasti vom 27.01.2010, 22:13:40
„Ich glaube,

das Tod hat mit Bewusstsein nichts zu tun. Eher mit Unterbewusstsein.“ Nasti


Hallo nasti,
ich habe nicht ausdrücken wollen, dass wir nach dem Tode bewusst weiter leben, sondern dem Tod bewusst, mit Planung und Verstand begegnen können. Wir können den Tod so in unser Leben einbeziehen. Indem du deine Träume analysierst und deutest, benutzt du den Verstand bewusst. Wenn der Begriff „Bewusstsein“ verwendet und damit ausgedrückt wird, dass viele im Zusammenhang mit dem Tod damit ein Problem haben (vgl. Arno), darf gefragt werden, was das Bewusstsein denn ist.


Das Hirn schläft eigentlich nie. Nur im Zustand langanhaltender Meditation kann es zu einem Bewusstsein ohne Inhalt kommen. Solche Zustände des Hirns sind untersucht und beschrieben worden. Meditation ist aber kein Schlafzustand, sondern ein Zustand höchster Konzentration unter Ausschaltung aller anderen Einflüsse aus den Tiefen unseres Bewusstsein. Manche Hirnforscher sehen in Träumen quantenphysikalische Vorgänge in Nervenzellen.


Ein Selbstmörder wägt bewusst ab, inwieweit sein Leben noch „lebenswert“ ist und geht bewusst aus dem Leben.


Wer ein Testament macht schätzt ab, wie er seine Vermögensverhältnisse geregelt sehen möchte. Er macht das Testament bewusst aus der Sicht seiner Nicht-Existenz in der fernen oder nahen Zukunft. Das Gleiche gilt für finanzielle Absicherungen der Familie oder des Partners auf den Todesfall.


Bei so viel Planung ist es gestattet von Bewusstsein zu sprechen.

@schorsch

Kübler-Ross bezieht sich auf Nah Tod-Erfahrungen. Damit ist wohl eher das Sterben beschrieben. Ich gestehe, dass ich von ihr nichts gelesen habe.

Ein Alzheimer-Patient hat keine Probleme mit dem Bewusstsein. Wir wissen nicht, was er über den Tod denkt.

c


hema
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von hema
als Antwort auf carlos1 vom 27.01.2010, 20:41:16

„Vielleicht wird das Bewusstsein nur mit den Genen auf die
nächste Generation übertragen und hat nichts mit der Quantenphysik
und den Ergebnissen der Hirnforscher zu tun.“ Arno


Das Bewußtsein eines Menschen erweitert sich im Laufe seines Lebens immer weiter (er lernt dazu!).
Niemals kann es mit den Genen auf die
nächste Generation übertragen werden. Die "nächste Generation" ist ja schon geboren und damit hat sie ihre Erbinformation schon in sich.


Unser Bewußtsein können wir aber durch gute Beispiele und unser Verhalten im Leben an unsere Kinder weiter geben. Die übernehmen aber unser Verhalten, event. auch unser Bewußtsein freiwillig oder auch nicht.






hema
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von hema
als Antwort auf schorsch vom 28.01.2010, 09:41:28
[indent]Aber wer einmal "zurück kam", (ist auch mir selber mit 10 Jahren passiert) hat nicht das gleiche Wissen wie jemand, der "drüben" geblieben ist.

Da hast du recht Schorsch. Der liebe Gott hat das so eingerichtet, dass wir, wenn wir geboren werden, unser universales Wissen, das jeder Mensch im Jenseits hat, zurücklassen. Unser Bewußtsein ist damit hier unbelastet. Wir können damit "weitergehen" um neue Erfahrungen zu machen und um lernen zu können.
Unser Unterbewußtsein hat aber alle Informationen unseres universalen Wissens gespeichert.

Nach unserem irdischen Tod müssen wir nicht vor Gottes Richter Thron um Rechenschaft über unser Leben abzulegen, sondern wir erkennen selber (universale Sicht) wie wir in Wahrheit sind. Was wir richtig und was wir falsch gemacht haben. Unsere Weisheit ist "drüben" so groß, dass wir selber erkennen welchen Weg wir weiter gehen müssen. Das wurde von uns (in dieser absoluten Weisheit) akzeptiert und für richtig und gut befunden, weil durch diesen neuen Lernprozess die Seele höher steigen kann.

Gott hat wunderbare Gesetze geschaffen. ER demütigt und blamiert uns nie. Er erfreut sich an uns und läßt uns unser selbständiges Leben leben!

Wenn wir auf der Erde ratlos sind und Gott in Liebe bitten uns die Wahrheit erkennen zu lassen, so tut ER das!

Gute Wege wünscht allen

Hema




hema
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Re: Was bedeutet der Tod an sich?
geschrieben von hema
als Antwort auf carlos1 vom 28.01.2010, 10:35:48

Carlos, was du hier beschreibst, hat nichts mit Bewußtsein zu tun, sondern ist der eigene Wille! (Selbstmörder, Testament etc.)

@ Nasti
Dein Traum ist sehr interessant. Danke für diese Information.

Ab und zu dürfen bereits "Verstorbene" Botschaften senden. Vorhersagen, Warnungen etc. Schaden dürfen sie aber nie.



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