Geisteswissenschaft / Philosophie Was bedeutet der Tod an sich?
Re: Was bedeutet der Tod an sich?
dazu sagte Stephen King mal was Treffendes
Sei damit beschäftigt zu leben oder sei damit beschäftigt zu sterben.“
Hallo, schorsch,
der Sterbeprozeß steht nicht zur Diskussion.
Viele Grüße
arno
der Sterbeprozeß steht nicht zur Diskussion.
Viele Grüße
arno
„Warum beschäftigst Du Dich so intensiv mit dem Tod …..?
Beschäftige Dich doch mehr mit Deinem jetzigen Leben und denke bitte
positiv dabei!“ ana
Beschäftige Dich doch mehr mit Deinem jetzigen Leben und denke bitte
positiv dabei!“ ana
Diese Vorstellung finde ich sehr anregend. In der Existenzphilosphie Heideggers gibt es den Gedanken des Lebens als eines „Vorlaufens auf den Tod.“ Leben und Tod gehören zusammen. Der Mensch geht von Geburt an auf den Tod zu, kommt ihm immer näher. „Positiv“ dabei denken, was soll das heißen? Nur daran denken, dass wir unseren kurzen Lebensabschnitt auf einem Milliarden Jahre langen Zeitenstrahl möglichst gut führen, viel genießen, Erfolg haben, nachhaltige Eindrücke hinterlassen? Aber wann ist dieses Leben zu Ende? Und wie? Was sind die Todeskriterien? Verlust der Herz-Lungen-Funktion? Oder der Hirntod, der mittels EEG feststellbar ist? Der Mensch ist ein Organismus aus einer Vielzahl von Zellgruppen. Einzelne dieser Zellgruppen könnten nahezu unbegrenzt in einer Nährlösung am Leben erhalten werden. Wäre das dann etwa die Unsterblichkeit?
„ …im Gegensatz zu Dir ist der Tod für mich nichts Negatives,
aber auch nichts Positives.“ Arno
aber auch nichts Positives.“ Arno
Da nimmst du eine ähnliche Haltung ein wie Sokrates, der feststellte, dass niemand sagen könne, ob der Tod in jedem Falle als Unglück zu betrachten sei. Niemand könne sagen, ob der Tod ein Glück oder ein Unglück sei.
„… als ich den Thementext geschrieben habe, waren mir Deine Ausführungen
nicht bekannt. „Arno an carlos1
nicht bekannt. „Arno an carlos1
Zum Tod als solchem habe ich gar nichts gesagt, sondern nur über den „Tod an sich“. Das „An-sich“ ist problematisch.
„ich verstehe schlecht deine Philosophie. Mein Problem, mea culpa.“ …Jetzt wirst du sagen das ich spinne. Nein, bin nur eine neugierige, leider wir werden NIE erfahren was da hinten steckt, sogar unsere gedehnten Universum und unsere Erde tragen ein Geheimnis, welcher werde nie entschlüsselt.“ Nasti
Nasti, nicht im Traum denke ich daran dir zu unterstellen dass „du spinnst.“ In diesen Fragen ist niemand gescheiter als andere. Deine Gedanken ähneln meinen.
„Ich stelle mir vor ein Licht---das Bewusstsein, der strahlenden Geist welcher wohnt in Menschen , ich glaube in Gehirn. Ohne Gehirn ist ein Mensch nur eine Attrappe.“ Nasti
Menschen sind wir dadurch, dass wir ein Bewusstsein haben, in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft denken und planen können, unser eigenes Selbst kritisch untersuchen und überprüfen können, ein zeitliches Bewusstsein unserer Herkunft haben, den Tod in Gedanken vorwegnehmen können etc. Tod und Leben werden in der Tradition abendländischen Denkens zusammen gesehen. Heraklits Todesdeutung klingt in den Beiträgen an. Was wir Leben nennen ist Tod, der Tod ist Leben. Sterben und Tod des einen ist Geburt und Leben des anderen. Das Ende wird zum Anfang und jeder Anfang birgt in sich ein/das Ende.
Epikur will die Grundlosigkeit der Todesfurcht beweisen. Gutes und Schlimmes, so legt Epikur dar, beruhen auf Empfindung, und Empfindung haben wir nur, solange wir leben. Der Tod ist Verlust jeder Empfindung und kann daher auch nicht empfunden werden. Er geht uns darum nichts an. «Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr». Es gibt keinen Zustand wie bei Heraklit, der sowohl Tod und Leben wäre.
Eine grundsätzlich neue Todesauffassung findet sich beim Judentum und Christentum: Der Tod – zumindest der plötzliche oder vorzeitige – ist der Sünde Sold. Der Tod erreicht uns, weil wir Sünder sind, weil wir von Gott getrennt sind. Der Mensch hat das göttliche Gebot missachtet, er verfiel darum dem Tod, so lehrt das Alte Testament, allerdings in Kontrast auch zur Lehre vom natürlichen Tod. des Menschen, der als ein aus Staub Geschaffener zu Staub werden muss. Das Neue Testament bringt die Wende: Die Macht des Todes ist gebrochen, Christus hat ihn besiegt. In der theologisch grundlegenden Bedeutung des Paulus fügen sich die Begriffe „Leben und Tod“ zu einem ähnlichen Gedankenkreis wie bei Heraklit, nur bezeichnen sie nicht stoffliche, sondern heilsgeschichtliche Zustände: Einssein mit Gott und Getrenntsein von Gott. Das Leben wird durch die Sünde zum Tod., der Tod durch Christi Heilstat zum Leben.
Mit der Reformation (Luther) und im 19. Jhd. tritt eine neue Todesauffassung auf. Einen Tod gibt es nur für das Individuum, es kann „keyner für den andern sterben“ (Luther). Dieser Gedanke wird von der Lebensphilosophie im 19. Jhd. wieder aufgenommen. Unter dem Einfluss S. Kierkegaards wird dieser Gedanke in der Existenzphilosophie variiert und weitergeführt.
Für Kierkegaard ist der Tod „der Lehrmeister des Ernstes“, der den Einzelnen immer wieder vor die (ethische oder religiöse) Entscheidung stellt. Der Einzelne möchte vor dem Tod in allgemeine Betrachtungen ausweichen, Kierkegaard aber ermahnt ihn, sich mit dem eigenen Tod zusammenzudenken (s. Heraklit, Ähnlichkeit!), seine absolute Gewissheit und die absolute Ungewissheit seines Zeitpunktes sich stets vor Augen zu halten.
Rilkes Satz von dem Tod, der dem Einzelnen gegeben wird, führt weiter zu den Gedanken der Existenzphilosophie. Wie für Kierkegaard, so gibt es auch für Heidegger und K. Jaspers eine Flucht vor dem Tod., sei es durch Vergessen, durch falsche Ruhe in sinnlichen Jenseits- und Unsterblichkeitsvorstellungen (Jaspers), sei es durch Verfallen an die „Alltäglichkeit“ des „Man“, durch ein „Verfügenwollen“ über den Tod (Heidegger). Sowohl Heidegger wie Jaspers bemühen sich, das eigentliche Verhalten gegenüber dem T. zu beschreiben, aber während Jaspers den T. als Grenzsituation beschwört und Möglichkeiten existentiellen Verhaltens aufzeigt, um den Einzelnen zur Existenz zu erwecken, sieht Heidegger in der existentiellen Möglichkeit des Todes nur einen günstigen Ausgangspunkt für die „Herausstellung der ontologischen Struktur des Seins zum Ende des Daseins“.
Der mögliche Tod verleiht wesensgemäß dem unabgeschlossenen Dasein etwas Ganzes. Er ist also ein Ende, aber nicht Ende im Sinn eines Aufhörens oder Fertigwerdens, auch nicht eines Verendens, wie beim Tier, sondern er ist ein Sterben: ein bewusstes „Sein zum Tode“. In der „Befindlichkeit der Angst“ enthüllt sich dem Dasein der Tod - ihm gehört das Dasein dem Wesen nach zu – als äußerste, unüberholbare Möglichkeit, die es – um zu eigentlicher Existenz zu kommen – als die ureigenste Möglichkeit, als die Möglichkeit „der Unmöglichkeit der Existenz überhaupt“ zu übernehmen hat. Das heißt: der Mensch muss sterben, aber in seinem kurzen (langen) Leben hat er die Möglichkeit sein Leben bewusst im Hinblick auf das Ende zu gestalten. Dieses „Vorlaufen zum Tode“ ermöglicht es dem Dasein, es selbst zu sein, sofern es nicht durch Illusionen oder Hingabe an den Lärm des Alltag übertönt wird. Damit gewinnt der Mensch die „Freiheit zum Tode.“
Das Letzte hört sich fast stoisch an. Diese Gedanken zum Tode sollen nicht erschrecken und die Diskussion einengen. Es ist nicht überraschend, dass diese Ideen in der einen oder anderen Form in den euren Beiträgen auftauchen. Die Gedanken der indischen Philosophie – Seelenwanderung - , Platons Vorstellungen von der Unsterblichkeit der Ideen (Seele), habe ich nicht erwähnt.
Ich vermute, dass Arno sich vorgestellt hat, was das Leben eigentlich ist und wo die Grenze zwischen Tod und Leben zu finden sind. Es geht ihm also wohl um die Todeskriterien. Wo liegt die Grenze zwischen Tod und Leben? Ab wann können wir sagen, ein Mensch ist tot? Das hat medizinische und ethische Implikationen.
c.
"Aber bitte denke daran,daß bei einer momentanen Mit-
gliederzahl im St. von ca. 12000 Teilnehmer inklusive
Mitglieder ausgegangen werden muß,so wirst Du viele
"Teilnehmer" vergraulen,die das einfach nicht verstehen
können!
Denn: "Bei der "Geburt" ist der "Tod" schon vorprogrammiert"!;im "Göttlichem Sinne"! "[indent][/indent]
@nogly
Warum sollten die Foristen hier nicht verstehen, was geschrieben wird? Du verweist auf Heraklit, ohne dass du direkt Bezug auf ihn nimmst.
c.
gliederzahl im St. von ca. 12000 Teilnehmer inklusive
Mitglieder ausgegangen werden muß,so wirst Du viele
"Teilnehmer" vergraulen,die das einfach nicht verstehen
können!
Denn: "Bei der "Geburt" ist der "Tod" schon vorprogrammiert"!;im "Göttlichem Sinne"! "[indent][/indent]
@nogly
Warum sollten die Foristen hier nicht verstehen, was geschrieben wird? Du verweist auf Heraklit, ohne dass du direkt Bezug auf ihn nimmst.
c.
Re: Was bedeutet der Tod an sich?
Hallo,Ende eines Zyklus
ich bitte, alle durch Religionen vorgeschriebenen Vorstellungen über den Tod
und den Sterbeprozeß zu diesem Thema mal bei Seite zu lassen.
Danke!
Weil das Thema sehr schwer und umfangreich ist,
zähle ich einfach mal stichwortartig und ungeordnet auf,
was mir zum Thema einfällt:
- Erfüllung
- endgültige Lösung
- Schnitt
- keine Umkehrmöglichkeit
- Abbau des Entropiehöchstwertes einer biologischen Entwicklung
- schmerzloser Zustand
- Mineralisierungsprozeß der biologischen Stoffe
- Überführung in die unbelebte Materie
- Verwesung, Zersetzung
- Voraussetzung jeder Verstoffwechselung
- Energieabbau
- Ende des Seins und des Habens und der Individualität
- Keine Dynamik, sondern Beständigkeit
- schwer begreifbar
- nicht vergleichbar
- wertfrei
- weder gut noch böse
- Verlust der Zellintegrität
- Basis der Evolution
- Voraussetzung für neues Leben
Fällt Euch noch etwas ein?
Viele Grüße
arno
Fällt euch noch etwas ein?
Entschuldigt,
watt mutt, datt mutt.
Da müssen wir alle durch.
Jau, so isset.
Tschüss denn
Entschuldigt,
watt mutt, datt mutt.
Da müssen wir alle durch.
Jau, so isset.
Tschüss denn
Zitat Woody Allen: "Ich habe nichts gegen meinen Tod - ich möchte nur nicht dabei sein, wenn er passiert!"
Carlos1 da hast du dir aber viel Mühe gemacht mit diesem Beitrag. Viele Meinungen zitiert, viel gesagt.
Ich möchte erklären wie die Geistige Ebene Tod und Leben "beurteilt".
Voraussetzung ist, dass wir akzeptieren, dass der menschliche Körper eine "begrenzte Lebensdauer" hat und so wie alles in der Natur stirbt und wieder zu neuem Leben erwacht. Die Jahreszeiten sind ein gutes Beispiel dafür. Auch der Mensch wird im Alter (Herbst) müde und braucht dann eine Ruhezeit (Winter) bis er wieder einen neuen jungen und kräftigen Körper erhält. Das ist der Kreislauf der Natur.
Der Mensch hat aber auch einen Geist und eine Seele. Wie schon gesagt, einen geistigen Körper. Die geistige Göttliche Ebene beurteilt nur diesen.
Der geistige Körper des Menschen kann nicht sterben, weil er von Gott die Unsterblichkeit erhalten hat.
Dieser Körper kann aber in Untätigkeit verfallen, wenn der Geist nicht mehr fähig ist im Guten voranzuschreiten!
Diese Untätigkeit bezeichnet die Geistige Ebene als "tod", was jedoch kein Dauerzustand ist. Der Christliche Glaube spricht von einer "Auferstehung der Toten". Das ist hier gemeint.
Den Erdentod des Körpers betrachten sie nur als einen vorübergehenden Übertritt in einen anderen Seinszustand. Nicht wichtig für die Geistige Ebene, weil ja wieder "zur rechten Zeit" ein neuer Erdenkörper gegeben wird um weiterhin im Guten voranzuschreiten.
servus hema,
also ich überleg es mir gut, ob ich dann noch mal herunter ins Menschenfleisch gehen werde.
also ich überleg es mir gut, ob ich dann noch mal herunter ins Menschenfleisch gehen werde.
Du wirst dann klug genug sein, um das richtig entscheiden zu können.