Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Plagiat kein Kavaliersdelikt, sondern Fehlverhalten?

Geisteswissenschaft / Philosophie Plagiat kein Kavaliersdelikt, sondern Fehlverhalten?

schorsch
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Re: Plagiat kein Kavaliersdelikt, sondern Fehlverhalten?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 23.02.2011, 21:39:03
Grübel: Es gibt unter uns STlern Leute, die uns immer wieder mit Zitaten aus der Bibel beglücken. Wie steht es eigentlich da mit dem Copyright?
carlos1
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Re: Plagiat kein Kavaliersdelikt, sondern Fehlverhalten? - ne Abweichung vom Ernst
geschrieben von carlos1
als Antwort auf lotte2 vom 23.02.2011, 12:57:04
"Mir ist langweilig. Kopiere ich mir ne Doktorarbeit zusammen oder stürze ich ein arabisches Regime? Internet hätte ich." Zitat bei Lotte2


Zum Sturz eines arabischen Regimes ist etwas mehr als nur Internet und Tastenklimpern als Grunderfordernis nötig. Nehmen wir Wael Ghonim , der über Facebook eine Fan-Anhängerschaft gewann, dann wird klar, welche Voraussetzungen in etwa vorhanden sein sollten.

Ghonim hatte an der amerikanischen Universität in Kairo studiert (Marketing), besitzt eine gute Ausbildung, ist mit einer Amerikanerin verheiratet und ist außerdem beruflich als Google-Repräsentant für den Nahen Osten hervorragend positioniert. Er ist gut vertraut mit den politischen und kulturellen Gegebenheiten der arabischen Welt. Vor allem hat er Glück gehabt, dass in den Wochen seiner Inhaftierung durch die Geheimpolizei in Ägypten nicht seine Identität als Admin1 der Facebookseite aufgedeckt wurde, und dass diese Website von Admin 2, einer Bekannten in den USA, weiter geführt wurde. Ghonim hat womöglich nicht einmal promoviert.

Das führt uns zur Frage: Hätte er es mit dem Doktortitel der juristischen Fakultät einer deutschen Universität besser machen können?


Link:
Wael Ghonim, The Facebook Freedom Fighter

Newsweek 13.2.2011
http://www.newsweek.com/2011/02/13/the-facebook-freedom-fighter.html
oder: http://www.copts.co.uk/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=2995



carlos1
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Eine Doktorarbeit muss nicht sein
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 23.02.2011, 13:09:59
"Jedem Schüler wird bei einem Betrugsversuch die Arbeit abgenommen und mit einem "Ungenügend" quittiert. Macht er das in der Abiprüfung, kann er sein Abi vergessen, es wird ihm mangelnde Reife bescheinigt und das war`s." adam

„…..wenn man eine Kerze benutzt um eine andere anzuzünden, brennt die erste weiter. ihr Licht wird nicht schwächer durch die Tatsache, dass eine zweite Kerze Dank ihr, angezündet wurde.“ Aaron moss. zit von miriam


Das wäre ein pädagogisches Versagen, würde man dem abschreibenden Schüler gleich eine sechs verpassen. Genauso könntest du versuchen eine Katze für ihre Mäusejagd verantwortlich zu machen. Es geht um Bildung. Bildung ist vor allem nicht das, was durch Büffeln ins Gehirn geschaufelt wird, auswendig gelernt wird, um nach Bedarf ausgespuckt zu werden. Der Bildungsprozess in der Schule sollte eine Initialzündung sein, ganz so, wie der Text von Aaron Moss, zitiert bei miriam, es zeigt. Dieser Hinweis oder diese Begründung darf nicht nur für Werte des wissenschaftliches Arbeiten herhalten. Die zwei Bereiche (Schule und Universität) sind aber grundverschieden.


Jeder Schüler sucht Informationen. Informationsbeschaffung und Bewertung ist eine Grundvoraussetzung für jeden Beruf. Den Weg sich die Informationen für eine Überprüfung anzueignen, muss der Unterricht aufzeigen. Die Vorbereitung muss durch Aufzeichnungen in jeder Stunde im Heft vorgegeben sein. Dafür gibt es eine Wandtafel und andere medialen Möglichkeiten der Präsentation geeigneten Materials. Es darf keine Stunde geben, in der nicht etwas Wesentliches aufgeschrieben wird. Der Glaube, dass heute alles mit Internet und Bildern allein zu machen ist, ist naiv.


Anmerkung: Fast alle Spickzettel bei Schülern taugen nichts. Die Anfertigung eines brauchbaren Spickzettels ist eine Fertigkeit, die erlernt werden muss. Bitte nicht deshalb erschrecken: Wer sie beherrscht, braucht den Spickzettel für den Ernstfall nicht mehr, denn er beherrscht den Stoff durch gute Aufbereitung.


„Für einen Verteidigungsminister gilt das alles scheinbar nicht, sogar die Bundeskanzlerin ist dieser Meinung.

Mein Respekt gegenüber diesen Leuten strebt gegen Null.“ Adam



Wie weit darf dann deiner Meinung nach der Respekt gegenüber Ministern gehen, die einst Steine und Brandsätze auf Polizisten geworfen haben? Wie weit darf der Respekt gehen gegenüber Abgeordneten, die eine Haftstrafe auf Bewährung erhielten wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung? Menschen ändern sich. Menschen machen Fehler und sind nach einigen Jahren nicht mehr dieselben. Außerdem sollte jeder Fall individuell beurteilt werden. Kritik mus fair bleiben und nicht auf die Person gehen.

Der Min. Präs, von BaWü, Mappus, lässt übrigens seine Doktorarbeit seit Jahren ruhen. Es war zeitlich mit dem Beruf nicht mehr zu machen. Muss ein Politiker den Doktortitel haben? Wenn ja, warum?


http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2830612_0_9223_-titel-des-ministerpraesidenten-mappus-laesst-doktorarbeit-ruhen.html



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adam
adam
Mitglied

Re: Eine Doktorarbeit muss nicht sein
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 25.02.2011, 22:56:37
Das wäre ein pädagogisches Versagen, würde man dem abschreibenden Schüler gleich eine sechs verpassen.


Carlos,

zu meinen Zeiten war das so, es gab ein Ungenügend.

Das führt uns zur Frage: Hätte er (Wael Ghonim, Anm. adam es mit dem Doktortitel der juristischen Fakultät einer deutschen Universität besser machen können?


Nein carlos, hätte er nicht, denn immerhin ist Mubarak abgesetzt und bei uns schaffen es alle Doktorentitelinhaber der Rebublik nicht, den Karl-Theodor zurück zu treten. Dazu muß wohl noch rauskommen, daß er gar kein Freiherr ist oder noch besser, daß er auch seine Kinder nicht............aber lassen wir das.

Was muß man lernen, um Diktatoren stürzen zu können? Den Studiengang gibt es nicht. Kann man Intelligenz, Mut, Durchhaltevermögen, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein und die richtigen Mittel, Freunde und Mitstreiter zu haben, studieren? Nein.

Macht es überhaupt jemand freiwillig, ein Regime stürzen zu wollen oder wird er/sie in diese Rolle gedrängt? Hätte das Schicksal der Geschwister Scholl anders verlaufen können, ähnlich wie der Erfolg von Wael Ghonim? Hat ihnen nur die Zündschnur gefehlt, die ihren Funken weitergeleitet hätte? Gab es ein Pulverfass? Inshallah!

--

adam

Marija
Marija
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Re: Eine Doktorarbeit muss nicht sein
geschrieben von Marija
lach..der ghostwriter von KTG

sehr zum Nachdenken !
miriam
miriam
Mitglied

Re: Das Plagiat...
geschrieben von miriam
Echt – der Natur kann man auch nicht mehr trauen:


Siehe Link

nicht abgekupfert, sondern nur eingesetzt von

Miriam

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Mitglied_81b4260
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Re: Das Plagiat...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 26.02.2011, 13:32:40
Das ist weder eine systematische Betrügerei so wie sie Guttenberg begangen hat noch ein Plagiat.... das siehst du richtig ..... aber es könnte eine Copyrightverletzung sein.

.... frag nach bei Merkel, die sich für den Schutz geistigen Eigentums so stark macht.

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Lach miriam, warum hast du nach meinen Worten s o f o r t die eingesetzen Bilder entfernt und durch einen Link ersetzt .... freut mich , dass also doch ein gewisses Unrechtbewußtsein bei dir vorhanden ist.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Das Plagiat...
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.02.2011, 14:05:08
Auch wenn ich dir die Enttäuschung gerne ersparen möchte: die ganze Prozedur mit der Entfernung des Bildes bzw. Ersetzen durch einen Link, hatte ich in Angriff genommen, bevor ich deinen Beitrag gelesen habe.

Es hatte mich diesbezüglich ein guter Freund angeschrieben.

Miriam
Mitglied_81b4260
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Re: Das Plagiat...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 26.02.2011, 14:17:53
Bitte sei korrekt: Nicht das Bild, sondern die Bilder wurden entfernt!

Und wo soll jetzt der Witz und der Zusammenhang mit dem betrügerisch erworbene Doktortitel bzw. der Frage sein, warum ein Doktortitel so erstrebenswert in der Gesellschaft sei, dass für die Erreichung deselben sogar adeliger Ehrenmann zu Betrug Zuflucht sucht?

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Ich muß mich für meine Worte entschuldigen. Ich wurde ja aufgeklärt, dass ich in diese stille Studierstube der Philosophie den üblen Geruch der Gasse bringe.

Es war aber garantiert nicht Absicht, mein Ehrenwort - es ist mir nur passiert - ich bin überlastet und muß auf meine Topfengolatschen im Rohr aufpassen

Re: Das Plagiat...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.02.2011, 14:21:56

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Ich muß mich für meine Worte entschuldigen. Ich wurde ja aufgeklärt, dass ich in diese stille Studierstube der Philosophie den üblen Geruch der Gasse bringe.


Lieber mit Gassenhauern die Wahrheit sagen als mit unglaublichen geistigen pseudointellektuellen Pirouetten und Volten das Kunststück hinzukriegen, ihr aus dem Weg zu gehen, damit die heile Welt erhalten bleibt.
Wie schrieb doch so schön Kurt Tucholsky in seinem Aufsatz über „Rudolf Steiner in Paris", der an anderer Stelle eingesetzt wurde: „. . . das Fühlen, das Denken, das Wollen – das »Seelisch-Geistige«, das Sein. Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.“

Ja, sie hantieren mit Riesenbegriffen hier in diesem Elfenbeinturm, ich misstraue den ausufernden, schöngeistigen, hehren salbadernden Worten (das Wort „Geschwafel“ spare ich mir aus Höflichkeitsgründen ) immer mehr. Denn am Ende steht der liebe Leser/die liebe Leserin ratlos davor und fragt sich: Was wollte/n der/die elfenbeinturmbewohnende/n Schöngeist/er uns eigentlich genau sagen? Bin ich zu dumm, um es zu verstehen? Nein!!! Ich bin zu einem anderen Ergebnis gekommen. Tucho hat recht: Das Hantieren mit Riesenbegriffen dient oft der Verschleierung und der Selbstdarstellung und sagt am Ende gar nichts aus.
Der Umfang einer Rede steht oft im konträren Gegensatz zum Extrakt des Inhalts (das kommt jetzt aber von mir )

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