Geisteswissenschaft / Philosophie Philosophische Betrachtungen

anjeli
anjeli
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von anjeli
als Antwort auf Mareike vom 20.07.2011, 10:21:48
Danke Mareike,

ist mir aber auch nur gelungen, nachdem ich mich ernsthaft bemüht habe, eine für mich gültige Definition gefunden zu haben.

Da braucht jetzt nicht das Gelbe vom Ei zu sein. (lach)

Oje, wie habe ich denn Vernunft geschrieben. Einfach einen Buchstaben vergessen?
Da hat mir mein Wissen aber einen schönen Streich gespielt, vielleicht, weil mein Verstand durch die Bratwurst abgelenkt war.

anjeli

heide †
heide †
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von heide †
Kaum philosophisch, aber
nicht mehr unvernünftig sein zu dürfen, wäre für mich der Anfang vom Ende. Dafür bin ich viel zu spontan, und damit verbunden auch zum Risiko bereit.
Allerdings gibt es Ausnahmen, die unbedingt durchdacht sein wollen, und hierbei die Unvernunft ein schlechter Berater wäre. Dazu gehört auch ein Teil meiner Zukunft, die ich schon heute fast generalstabsmäßig plane, vorausgesetzt, dass nicht alles anders kommt als man denkt.
Den größten Schritt in Richtung Vernunft habe ich vor nunmehr 36 Jahren nach reiflicher Überlegung eingeleitet, quasi unter meinen über Jahre hinweg gewonnen Erkenntnissen einen Schlussstrich gezogen, und dem Übel Adieu gesagt...

Heide
Mareike
Mareike
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf heide † vom 20.07.2011, 11:41:27
Auch das was du beschreibst ist Philosophie.
Vielleicht muss man sagen: Philosophie ist viel krummes Treibholz, aber kein Geländer.Linktip
Dennoch habe ich in meinem Garten ein Geländer aus Treibholz.


Mareike



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olga64
olga64
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 20.07.2011, 11:01:29
Das "Einer Lust nachgeben" hat den Effekt, dass man davon ein schlechtes Gewissen bekommt - und dann wieder von vorne seiner Vernunft folgen kann!


Mon dieu - von welcher Lust schreiben Sie denn? Normale, menschliche Gelüste (in vielen Bereichen) bereichern doch das Leben ungemein und wenn andere Beteiligte dies auch so sehen, ist es doch Gewinn auf der ganzen Linie und sehr, sehr vernünftig, oder? Olga
Mareike
Mareike
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von Mareike
Ein interessantes Gespräch: Philosophisches Quartett : Wie frei ist das Gehirn?

Gruss
Mareike
lifong2007
lifong2007
Mitglied

Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf Mareike vom 20.07.2011, 19:04:43
Danke, Mareike, daß Du das eingestellt hast. Ich habe mit großem Interesse zugehört und in mich hereingehört, ob für mich diese Dualität - Verstand und Gehirn - besteht. Daß ich ein Gehirn besitze, darf ich wohl voraussetzen. Und nun müßte ich wohl mal einen Philosophen aufsuchen, um meine Meinung durch aufklärende Gespräche mit ihm berichtigen zu lassen.
Bei mir bin ich der Meinung, daß Verstand und Gehirn für mich so zusammenarbeiten, daß beide sich als Einheit darstellen. Also wäre ich bei einem Prozeß als Angeklagte ein "simpler Fall". Um dies jetzt für den Leser nachvollziehbar zu machen, müßte man das "Philosophische Quartett" vollständig angehört haben.
Es kann sich allerdings schon mal in meinen Gedankengängen ein Zwiespalt ergeben.
Da meine Mutter für mich auch immer die beste Freundin war, erklärte sie mir früher immer, daß das wohl mein Unterbewußtsein sei, das einfach nicht zu steuern sei. Das leuchtete mir ein und es ergaben sich keine Rückfragen. Aber vielleicht ist es auch das, was die Philosophen meinen, der zweigeteilte Mensch. lifong2007

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Mareike
Mareike
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf lifong2007 vom 22.07.2011, 11:44:26
Lifong, ich habe mir den Beitrag auch mehrmals angehört. Die Herren diskutieren auf einem sehr hohen Niveau. Interessant auch die neue Sichtweise von Dummheit.

Ich hänge zZ bei der Frage : Was ist aus dieser Perspektive gesehen "freier Wille"? Fängt unser freier Wille dort an, wo wir bewußt und gewollt unser Gehirn in einer bestimmten Richtung trainieren, sozusagen programmieren wie einen Computer. Ich las gestern einen Zeitungsbericht über Anti-Gewalttraining. Eine Studie vermeldet eine Erfolgsquote von 70%.

Liebe Grüße
Mareike
luchs35
luchs35
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Mareike vom 22.07.2011, 13:07:17

Wenn ich davon ausgehe -wie z.Bsp. der engliche Philosoph John Locke meint- dass in unseren Verstand nichts hinein trainiert werden kann, was nicht vorher schon in unseren angeborenen Sinnen vorhanden gewesen ist, wird klar, dass auch ein noch so intensives Training - wie hier das angeführte Anti-Gewalttraining - bis zu einem gewissen Grad scheitern, beziehungsweise erfolgreich sein muss.

Was also ist "freier Wille"? Ist es einfach das pure Denken, dem wir unterworfen sind? Laut Kant ist *Denken ein Reden mit sich selbst*, wobei sich aber sofort die Frage aufwirft, ob ein Lebewesen, das keine Sprache hat und deshalb auch nicht reden kann, nicht zum Denken fähig ist. Können also Tiere nicht denken, weil sie keine für uns verständliche Sprache besitzen?

Man kann hier sogar noch weitergehen und fragen, ob sich beispielsweise ein Deutscher und ein Chinese sich wirklich jemals völlig verstehen können, weil die ganzheitliche Bildersprache des Chinesen etwas anderes ist als die aus Buchstaben geformte Sprache des Deutschen . Bei einem Gespräch können sich natürlich beide einer gewählten Sprache - vielleicht Englisch - unterhalten, aber ob sie auch wirklich verstehen , was der andere meint, bleibt fraglich.

Bleibt noch die Frage, wird unser "freier" Wille durch die angeborenen Sinne geleitet ? Betrachten wir mal die Kinder, deren Verstand nicht angeboren, sondern durch sinnliche Erfahrungen geleitet wird.

Nicht zuletzt auch die Tatsache, dass wir , sofern unsere Sinne funktionstüchtig bleiben, bis ins hohe Alter lernfähig bleiben.

Luchs



Mareike
Mareike
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Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf luchs35 vom 22.07.2011, 15:19:15
Die Gehirnforschung hat entdeckt, das unser Gehirn schon reagiert, bevor wir denkend bewußt eine Entscheidung getroffen haben.
Der fünfjährige Enkel, ein wissbegieriges, zugewandtes Kind mit einem guten Gespür für Gerechtigkeit, flippt regelmäßig aus, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt. Dann ist nichts und niemand vor seinem Wutausbruch geschützt. Auf meiner Frage, warum er sich so verhält, gab er zu Antwort: "Oma, das bin ich nicht, mein Gehirn sagt mir dass ich das tun soll. Er spürt ganz deutlich, dass es (das Unbewusste?) mit ihm durchgeht. Seine Erzieher haben wohl die Aufgabe, ihn nicht zu verbiegen, sondern sein Temparament in die richtigen Bahnen zu lenken.


Der Zeitungsbericht über Anti-Gewalttraining endet folgendermaßen: "Fast immer ist bei solchen Gewalttaten (schwere Prügeleien bis hin zu Totschlag) auch Alkohol im Spiel. Ist das ein grundlegendes Problem?" Die Antwort: "Es verstärkt vorhandene Dispositionen. Ein Pfadfinder wird auch nach dem zehnten Bier niemanden gegen den Kopf treten. Ein Straßenschläger ist alkoholisiert eine tickende Zeitbombe." Hieraus ergibt sich die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit: Wir können nicht anders handeln als wir tun.

Gruss
Mareike
pippa
pippa
Mitglied

Re: Philosophische Betrachtungen
geschrieben von pippa
als Antwort auf Mareike vom 22.07.2011, 15:55:32
Ein neuer Erdenbürger ist bei der Geburt sicher ausgestattet mit Instinkten und mit den Sinnen, aber sonst ist seine Festplatte doch wohl ziemlich leer, denn gespeichert hat sein Gehirn bis zur Geburt wohl nur sehr wenig. (So stelle ich mir das jedenfalls vor.)

Wenn er nun aber mit seiner ziemlich leeren Festplatte eine Zeit lang unter Chinesen lebt, oder meinetwegen auch unter Wölfen, so wird sich sein Gehirn später, selbst wenn sein Bewusstsein es längst vergessen hat und auch seine Festplatte schon ziemlich voll ist, daran erinnern, wenn er mal wieder auf Chinesen oder Wölfe trifft.

Lange hat man geglaubt, dass man das Gehirn dazu bringen kann das eine oder andere Unliebsame einfach zu löschen (mit Elektroschocks z. B.),. Dies hat aber leider nicht funktioniert. Ausgelöscht wurde lediglich das bewusste Erinnerungsvermögen.

Warum soll eigentlich ein Tier nicht denken können? Es hat doch eine Sprache und kann sich unter seines gleichen damit verständigen. Haustiere können sogar ganz ohne Sprache dem Menschen zeigen, was sie möchten und was nicht. Wer kann schon wissen, ob auch sie mit sich selber "reden".

Einen ganz freien Willen haben wir sicher nicht, aber man kann seine Kontrollmechanismen trainieren, wenn das in der Kindheit versäumt wurde.

Ich habe mir das philosophische Quartett nicht noch einmal angehört, weil ich die Sendung damals sah und daher weiß ich nicht, was hängen geblieben ist. Ich bilde mir ein, dass dies meine ureigensten Gedanken sind.

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