Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen

Geisteswissenschaft / Philosophie Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen

justus39
justus39
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von justus39
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2013, 17:12:14
Ja, was man so erkennen heißt!
Wer darf das Kind beim Namen nennen?
Die wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht g'nug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.

(Faust I)
geschrieben von J. W. Goethe


Verbrannt wird Gott sei Dank niemand mehr, nur noch verspottet.

justus
Karl
Karl
Administrator

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von Karl
als Antwort auf justus39 vom 08.01.2013, 17:24:03
Lieber Justus,

nicht so empfindlich sein. Ich finde die Diskussion, die sich entzündet hat, als spannend. Sie sollte aber durchaus von beiden Seiten fair geführt werden und da muss ich auch pecado Recht geben. Der oft gehörte implizite Vorwurf an die "Realisten", sie seien nicht so empfindsam wie die Esoterikgläubigen, ihnen ginge etwas ab, ihnen würden Erfahrungen, z. B. enge Bindungen fehlen, ist auch unfair.

Ich denke, ich bin ein empfindsamer Mensch, aber auch Naturwissenschaftler und als solcher suche ich bei allen Phänomenen zunächst nach der einfachsten Erklärung. Damit stelle ich subjektiv Erlebtes nicht in Frage und möchte auch niemanden verspotten, sondern überlege mir, wie diese Phänomene im Rahmen der bekannten Naturgesetzlichkeiten zu erklären sind, bevor ich diese als nicht hinreichend bezeichnen würde.

Karl
Edita
Edita
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 08.01.2013, 18:47:08
Karl, ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß ich weder zu den Esoterikern gehöre, noch zu den Religiösen, folglich kann ich mich doch zu den " Realisten " zählen, oder nicht ? Warum hatte ich dann auch solche Erlebnisse ? Ich kann es wirklich nicht einordnen ! Darüber hinaus würde mich brennend interessieren, wie Du als Neurobiologe die Sache mit Mausi, damals im Krankenhaus , als sie ihren schon längst verstorbenen Vater dort " gesehen " hat, interpretierst ! Sie ist ja erst recht , weder esoterisch noch religiös , vereinnahmt!

Edita

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von yuna
als Antwort auf Edita vom 08.01.2013, 19:10:31
Edita, mich würde dabei interessieren, wie deine Mausi ihren Papa gesehen hat. Was trug er? Das, was er auch in der Zeit trug, in der er in diesem Zimmer war? War er krank oder gesund?
Was deine Tochter erlebt hat, ließe sich wohl auf vielerlei Weise erklären - aber beim derzeitigen Stand der Wissenschaft, wäre eine Erklärungstheorie genauso gut, wie die andere.

Persönlich denke ich, unser Gehirn nimmt so viele Informationen auf, berechnet so viel auf dessen Ergebnisse wir idR. gar keinen Zugriff haben - bis auf wenige Ausnahmen.
Manchmal setzt ein Filter aus oder funktioniert nicht richtig und auf einmal sind wir zu Dingen fähig, die für andere kaum vorstellbar sind (bsp. Savants).

Ein guter Einstieg sind z.B. die Krankengeschichten von Oliver Sacks' Patienten - ein Neurologe aus New York, vllt. hast du schon von ihm gehört.
Wenn man sich diese Fälle durchliest, wird einem erst richtig bewusst, dass "wir" eigentlich nichts zu melden haben. Wir sind dem Treiben unseres Hirns hoffnungslos ausgeliefert und was es uns an Informationen sendet, glauben wir. Müssen wir glauben. Denn, wie sollten wir leben, wenn wir nicht mal unserem eigenen Verstand trauen könnten? Unseren Sinnen immer und immer wieder misstrauen müssten, hinterfragen, was real ist und was nicht?

Davon ab schließe ich nicht aus, dass es Dinge auf dieser Welt gibt, die wissenschaftlich noch nicht erfasst wurden und deshalb (noch) unter Esoterik laufen. Vieles aus der Esoterik halte ich aber auch für ausgemachten Blödsinn. Bspw. was Olga (glaube ich war das) schon richtig schrieb, irgendwelche Allheilwässerchen oder Lichter und was es da nicht alles gibt, was ganz offensichtlich nur dazu dient Geld aus der einen in die eigene Tasche zu verschieben.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von Edita
als Antwort auf yuna vom 08.01.2013, 19:56:29
Oh Juna, das sind Fragen, die ich Dir beim besten Willen nicht beantworten kann! Du mußt Dir mal die Situation vorstellen, " mein Mann, damals gerade vor knapp 4 Mon. verstorben, und dann das Drama mit ihr! Kein Arzt, und auch ich nicht, haben sie damals ausgefragt, was sie sieht , im Gegenteil, die Ärzte haben gesagt, daß man sie ablenken müsse, und ich habe das Gleiche gedacht, denn es gab Schwierigkeiten beim " Zurückholen ", sie wollte einfach nicht alleine atmen, wir haben alle gedacht, und die Ärzte auch, sie will dorthin, wo Papa ist! Vielleicht, weil ich ihr zum Trost , als mein Mann gestorben ist, wunderschöne Geschichten erzählt habe, wo er jetzt ist, was er macht, und daß er sich jetzt mit Omi und Opi treffen kann! Ich habe ihr auch erzählt, daß er jetzt wieder gesund ist, und daß er wieder richtig atmen kann ( er hatte ein Bronchial- Karzinom ), und daß es ihm jetzt richtig gutgeht! Vielleicht war das ein Fehler, ich weiß es nicht ! Aber wie erklärt man einem geistig behinderten Kind, wenn der Papa am Abend zu ihr sagt " Gute Nacht Mausi, schlaf gut, Papa weckt Dich morgen früh wieder" , und am Morgen komme ich, und muß ihr sagen, daß Papa nie mehr kommen kann!
Fakt ist jedenfalls, daß, als sie dann in das andere Krankenhaus gekommen ist, war Papa nicht mehr da, ich weiß noch, daß ich sie das einmal gefragt habe, und sie hat wortwörtlich gesagt, " jetzt ist er nicht mehr da "! Eine Frage hat sie mir noch gestellt, " warum sind deine Kleider jetzt immer schwarz, warum bist du immer noch traurig, wenn es Papa jetzt gutgeht "? Am nächsten Tag hatte ich " normale " Klamotten an!

Edita
Marija
Marija
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von Marija
als Antwort auf justus39 vom 08.01.2013, 17:09:31
Ja situ,
und solche ähnliche Erlebnisse hatte ich auch.

In einer Situation in der ich völlig verzweifelt war, fühlte ich einen lieben Menschen neben mir, den ich kurz vorher verloren hatte und der mir in dieser Situation Mut machte und mir half.
Wer es nicht erlebt hat, der wird es nicht verstehen aber es ist sinnlos, sich hier darüber zu äußern.

Ich wundere mich nun auch nicht mehr, dass viele Menschen sich scheuen, über solche Erfahrungen zu sprechen.

justus


Dem kann ich nur zustimmen.

Edita,
mir sind solche "extraterrestrischen" Ereignisse auch nicht unbekannt.
Ich "sah" sogar, dass Menschen kurz vor dem Tode stehen. Alle starben aus heiterem Himmel durch Unfall oder Herzinfarkt. Sie starbenr immer drei Tage, nachdem ich diese Vision hatte.

Ich habe längst aufgehört, darüber zu reden, was ich sehe.

Karl,
wir wissen inzwischen aus den Naturwissenschaften, dass wir gar nicht alles wissen und erklären können.
Und auch die naturwissenschaftliche Welt ist der Menschenwelt und seinem Denken und seinen Dimensionen entnommen.

Marija

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von Edita
als Antwort auf Marija vom 09.01.2013, 07:42:02
Ja Marija, hausieren gehe ich damit auch nicht, und in Kreisen, die mir nicht wirklich gut bekannt sind, rede ich über solche Dinge gleich drei mal nicht, denn es sind ja damit auch viel zu private Dinge verbunden! Aber es gab bei mir schon Situationen, wo meine Leute und ich das erzählt haben, weil man sich ja erst mal selber auch vom eigenen Verdacht des " Spinnens " befreien möchte, und das geht dann leichter, weil alle Beteiligten das Gleiche erlebt haben!

Edita
2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von 2.Rosmarie
als Antwort auf Karl vom 08.01.2013, 18:47:08
..."Realisten...Esoterikgläubigen...
geschrieben von karl


Lieber Karl,

mir läge etwas am Herzen. Wenn jemand sich selbst in eine Schublade steckt und sich als "Realist" bezeichnet, so ist das in Ordnung. Sieht sich selbst jemand als "Esoteriker" ist auch das in Ordnung. Aber wenn ich hier im Forum einen anderen als "Esoteriker" bezeichne, so schwingt dabei immer eine Abwertung mit, denn in dem Moment möchte man den anderen (um seine Erfahrungen zu disqualifizieren?) in einen Riesensack stecken, in dem sich jede Menge Unsinn, Volksverdummung und oft auch pure Berechnung tummeln. Warum muss der andere ein Esoteriker sein, bloß weil er Erfahrungen gemacht hat, die (noch?) nicht in das naturwissenschaftliche Weltbild passen?

Ich z.B. habe über mein Leben verteilt nur wenige Erfahrungen gemacht, die ich nicht einordnen kann. Ich gehöre auch keiner Kirche an und halte mich für einen realistischen Menschen. Aber ich nehme mir das Recht heraus, auch über Gott und Wahrheiten hinter den sichtbaren Wahrheiten nachzudenken und mir meine Vorstellungen zu machen. Deshalb fühle ich mich noch lange nicht als Esoteriker und möchte auch nicht so abgestempelt werden.

Ist es nicht so, dass sich jeder, aber auch jeder täuschen kann und Fehleinschätzungen unterliegen kann? Gerade in noch nicht vollständig erforschten Bereichen - und davon gibt es in allen Lebensbereichen noch genug - wissen wir oft viel zu wenig, um eine klare Position beziehen zu können. Insofern bin ich dankbar, wenn ich nicht von außen der einfacheren Einordnung des anderen zuliebe in irgendeine Schublade gesteckt werde...

Daran, dass Realisten weniger sensibel seien oder sozial verantwortungsvoll handeln würden, glaube ich natürlich auch nicht.
Du bist dafür doch das lebende Beispiel. Denn wer von uns wäre bereit, soviel Zeit, Nerven und Geld in ein Forum für andere Leute zu stecken?
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von bukamary
Meine Sinne haben mir mal wieder einen Streich gespielt, oder ich spinne mal wieder. So oder ähnlich habe ich Situationen abgetan,wenn ich z.B. mal wieder das Gefühl hatte jemand ist mit im Raum.
Inzwischen bin ich nicht mehr davon überzeugt, dass mir meine Sinne einen Streich gespielt haben und spinnen tue ich auch nicht und an einer Psychose leide ich ebenfalls nicht.
Aber was ist es dann?
Ich bin sehr früh Menschen begegnet, die sich durch rituelle Handlungen, durch Tänze u.ä. zumindest in einen Trance ähnlichen Zustand begeben haben.
Beruflich bedingt habe ich viel mit Menschen zu tun gehabt, die sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befanden. Die Gründe hierfür waren sehr vielfältig.
Jeder von uns verfügt über die gleichen Sinne. Bei jedem Menschen sind jeder einzelne dieser Sinne sehr unterschiedlich ausgeprägt. Dazu kommt das jeder über sehr unterschiedliche Fähigkeiten verfügt und seine ureigene Lebensgeschichte hat. Ich denke, dass diese Faktoren eine Rolle dabei spielen, ob und wie jemand solche vermeintlich "mysteriösen Erscheinungen" hat.
Wenn ich meine eigenen Erlebnisse anschaue, so kann ich heute sagen, sie fanden immer dann statt, wenn ich emotional stark belastet war - Tod eines mir nahe stehenden Menschen aber auch andere Situation in denen ich stark emotional angefaßt war. Waren sie nicht der Versuch meines "Gehirns", meines "Ich" etwas zu verarbeiten, eine Situation aushaltbar zu machen, wieder eine Balance herzustellen! Hat es nicht vielleicht auch etwas mit Selbstschutz zu tun, um z.B. nicht ver - rückt zu werden.
Ich bin heute davon überzeugt, dass wir wesentlich mehr wahrnehmen, wie dies für uns erklärbar ist.
Und wenn ich mal auf mein ziemlich bewegtes leben zurückschaue, sodenke ich doch, dass mir mein Verstand manchesmal im Wege gestanden hat. Übrigens ist mir persönlich aufgefallen, dass gesitig behinderte Menschen häufiger über scheinbar irrealen Situationen berichten.

bukamary
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Mysteriöse Erscheinungen - nach dem Tod eines Familienangehörigen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf bukamary vom 09.01.2013, 09:43:29
Nach all diesen "Geständnissen" traue auch ich mich, mich zu outen: Manchmal höre ich Stimmen ohne dass da jemand bei mir wäre. Dann rede ich halt mit ihnen. Und am Schluss der Unterhaltung hänge ich einfach den Hörer wieder auf ()

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