Geisteswissenschaft / Philosophie Mut zu Veränderungen,
Eine Veränderung muss doch nicht unbedingt immer an einen Umzug gekoppelt sein, (obwohl ich selbst wohl glaube ich (bislang) 25 x in meinem Leben umgezogen bin). Es gehen auch kleine Schritte, als ich meinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, kam ich aus familiären Gründen nicht aus meiner Wohnsituation raus. Fühlte aber das sich etwas bei mir ändern musste. Somit fing ich mit Kleinigkeiten an, jeden Tag etwas anders als gewohnt zu machen. z.B.
- statt mit dem linken Fuss mit dem rechten zuerst aufstehen
- den Radiosender wechseln
- die linke Hand statt der rechten zu benutzen
- den Supermarkt wechseln
- den linken Schuh zuerst anziehen
etc etc. da gibt es 1001 Möglichkeit.
meint
globetrotter😊
@Globetrotter, ich verstehe was du meinst. Gewohnheiten und Automatismen bestimmen unser Handeln und Denken. Mit solchen Beispielen aus dem täglichen Leben, wie du sie nanntest, (und vieles mehr) bewusst anders umzugehen, ist sehr aufschlussreich
Heute würde ich mir das in meinem Alter nicht mehr zumuten wollen.Man ist nie zu alt um Gewohnheiten noch ändern zu können.
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Kleingkeiten könnten es auch schon, oft mit unerwarteter Wirkung.
Zum Beispiel, dass andere Menschen nicht weniger achtenswert sind als man selbst.
warum muss es denn ein stabiles Fundament sein, warum nicht auch im Alter einmal die Komfortzone verlassen und wirklich etwas neues wagen?
Liebe @Malinka,
das haben wir getan, und ich bin sehr froh und sehr glücklich darüber. Wir haben fast unser ganzes Leben in Großstädten gelebt und gearbeitet, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Essen usw. Dann bekamen wir im Osten Bayerns ein Haus geschenkt, und wir wollten es eigentlich verkaufen.
Wir fuhren vor ca. 23 Jahre hin, um es uns anzusehen, mit einem Fachmann abzuschätzen, wieviel es wert ist, evtl. einen Makler zu kontaktieren.
Aber es gefiel uns dermaßen gut dort (Landschaft, Menschen, Haus), dass wir kurz vor der Rückreise entschlossen, das Haus zu behalten, und (damals in zehn Jahren) nach der Berentung meiner Frau dorthinzuziehen. Wir haben da kaum drüber diskutiert, wir haben uns angeschaut und wussten: Das ist es!
Kaum jemand aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis glaubte daran, dass wir "Großstadtpflanzen aus dem Rheinland" das auch wirklich tun. Aber wir taten es. Und gingen sogar noch einen Schritt weiter: Da meine gesundheitliche Situation seit fast 30 Jahren sehr heikel ist, wollte meine Frau nicht riskieren, dass wir hierherzogen und nach kurzer Zeit sterbe ich. Also entschlossen wir uns, dass sie zwei Jahre früher in Rente gehen würde, und die Abzüge bei der Rente hinnähmen. 2011 sind wir hierher gezogen
Es waren große Veränderungen: Der Umzug aus dem Rheinland nach Bayern (zwei Welten!), der Hinzug in eine ganz und gar neue Lebenssituation (angeblich soll man alte Bäume ja nicht verpflanzen), das Leben in einem 900-Seelen-Dorf statt einer Großstadt, und auch etwas weniger Geld zur Verfügung als ursprünglich geplant und angenommen.
War das mutig? Wir haben es damals so empfunden, und es genossen! Und diesen Wechsel haben wir NIE bereut, keine Sekunde lang.
LG
DW
Liebe @Ingrid60, auch ich bewundere vieles bei anderen Menschen. Dinge wozu ich nicht den Mut, die Courage, das nötige Kleingeld 😉 oder auch generell keine Ambitionen habe. Aber ich liebe es trotzdem die Lebensgeschichten solcher Menschen zu erfahren. Ganz ohne zu bewerten, nur zuhören.
Ich las entgegen meiner Gewohnheit einmal hier und stellte fest, dass es teilweise wie in den Fäden abläuft, die ich sonst nur lese. 😊
lupus
Ich las entgegen meiner Gewohnheit einmal hier und stellte fest, dass es teilweise wie in den Fäden abläuft, die ich sonst nur lese. 😊
lupus
Ob es mutig war oder leichtsinnig, weiß ich nicht - jedenfalls zog ich im November 2003 mit meiner Mutter vom Rhein 600 km nach Nordosten Richtung Magdeburg. Auslöser waren die damals im Sommer erstmals längere Zeit 39°C im Südwesten, während es im Osten noch etwas angenehmer war....Die Entscheidung fiel spontan, meine Mutter ist immer schon gerne umgezogen und freute sich, nun mehr von den Urenkeln zu haben. Wir zogen in zwei Wohnungen im gleichen Haus nah bei meiner Tochter, ohne die Wohnungen vorher gesehen zu haben! Alles wurde schriftlich erledigt. Dass wir nicht zusammenziehen wollten, war auch klar! Leider konnte meine Mutter diese Zeit nur noch eineinhalb Jahre genießen, bis sie mit 84 Jahren starb.Diesen Umzug habe ich nie bereut - bin angekommen.
LG barbarakary
Liebe Ingrid,
Verbundenheit mit einem Ort oder einer Gegend ist kein Spießertum. Ich hatte nie das Gefühl, wirklich eine Heimat zu haben, erst als ich vor 13 Jahren hierhin nach Bayern zog. Vorher waren wir Wandervögel, haben jede berufliche Möglichkeit genutzt, egal, in welchem Ort oder Bundesland uns das angeboten wurde. Noch nirgendwo (!) haben wir länger als 8 oder 9 Jahre in einem Ort und/oder einer Gegend und/oder einer Wohnung gelebt, bis wir 2011 hier unser Zuhause und (obwohl kein gebürtiger Bayer) "Heimat" fanden.
Ich finde es immer nur sehr schade, wenn man anderes WILL, aber es nicht tut.
Liebe Grüße
Der Waldler
nein, wir wollen nichts anderes und sind sehr zufrieden.
🙋 Gruß Ingrid60