Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" ist Blödsinn !

Geisteswissenschaft / Philosophie "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" ist Blödsinn !

Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 17.07.2009, 15:18:56
... natürlich ist es Blödsinn - es heißt ja auch in Wahrheit nicht, liebe ihn (den Nächsten), sondern: Verachte Deinen Nächsten so - wie Dich selbst! (gut fang bei Dir selbst an - lange Rede und kurzer Sinn)
--
inri
nasti
nasti
Mitglied

Re:
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.07.2009, 20:30:53

Ich habe Null Ahnung darüber ob ich mich selber liebe. Bin von Kindheit an leicht unzufrieden mit mir, aber wirklich nur leicht, und das ist mein Motor, welcher mir in Leben viel gutes gebracht hatte.
Ich arbeite an mir pausenlos, möchte nicht stehen bleiben, ob das gelingt, ist die Frage. Ich war von Kindheit an mir selber angewiesen, und so etwas bleibt in Knochen. Wenn ich meine vorgeschritten Jahre gelingt nichts mehr, habe ein Alibi dazu, bis jetzt ist viel gelungen, und jetzt bin ich eine ältere., ziemlich zerstreute. In ältere Jahre vertiefen sich die eigentliche negative Fähigkeiten,leider.
Alles ist natürlich relativ.

Meine nächste achte ich so lange, wie Sie sich zu mich nicht so halten wie asoziale Psychopathen. Dann schlage ich zurück. Sofort. Und damit ist die Sache erledigt, in mir bleibt kein Hass, meine heftige Abwermechanismen habe ich ausgelebt. Bin fähig mit asoziale Psychopathen auch Freundschaft binden, wenn Sie seine Meinungen ändern. Lieben? Ein Quatsch, sympathisieren ja.
Lieben kann ich meine Familie, enge Freunde und die fetischistische Liebe zum schöne Städte und alles was ist schön und inspirierend.

Nasti
helga122
helga122
Mitglied

Re:
geschrieben von helga122
als Antwort auf nasti vom 16.11.2009, 12:03:41
Nasti, so wie Du zum Leben stehst, hast Du meinen Beifall. Du hast Deine Mißbilligung kundgetan und beherzigst auch das Positive im menschlichen Leben. Mir geht es so ähnlich. Aber immer wieder arbeite ich an mir, wie kann man`s besser machen trotz Alter. Also das wird nie aufhören bis zum Lebensende, egal in welcher Situation, Nachdenken ist angesagt. Eine allgemeine Menschenliebe habe ich. Und ich persönlich muß darauf achten, daß ich den Menschen nicht zu sehr verehre. Frohe Weihnachten.

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Widerspruch, vehement
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 17.07.2009, 15:18:56
Freud: "Liebe deinen Nächsten wie er dich liebt!"
Wie will er das denn feststellen, wie der/die andere mich liebt?
Also war dieses Freud'sche Statement ein absoluter Fehlgriff.

Keiner kann emotionale Zustände einfordern!
Auf Kommando kann ich nicht lieben.

So etwas muß ja nicht eingefordert werden;
das geht natürlich schon mal gar nicht.
Es gibt jedoch immerhin die (einzige?) Möglichkeit, sein eigenes Verhalten so zu gestalten, daß eben jene Effekte eintreten.
Das ist sogar ein gewisser Automatismus.
Nennt man das eventuell Nächstenliebe?
Nächstenliebe muß ja nicht materiell (St Martin's Mantel) sein.

Alle Menschen werden in frühester Kindheit fürs Leben geprägt.
Widerspruch!
In der Jugend lernt man (hoffentlich) die Mittel, sich kundig zu tun über bisher unbekannte Sachen.
Deswegen werden diese Sachen an sich doch noch lange nicht zementiert.

Später kommt nichts mehr hinzu.
Aber hallo, ich lerne jeden Tag hinzu.
Und ich erkenne jeden Tag, daß ich mich u.U. getäuscht, geirrt habe. Was meinst Du wie schnell ich auf andere Ideen komme.
Und es gibt viele viele viele Ideen.
Festgestellt habe ich lediglich, dass ich nicht alle ergründen kann mangels (verbleibender) Zeit.

Unsere Werte werden in einem Alter zementiert.
Das sehe ich total anders.
Erst mit fortscheitenden Jahren bin ich in der Lage, überhaupt vorurteilsfrei an andere Sachen neutral zu denken.
Daß ich selbst meine bisher angelernten Verhaltensmuster dabei hinterfrage, ist eine Selbstverständlichkeit.

Höchstens mal so in den Raum geworfen:
Wenn es mir gut geht, dann geht's auch allen anderen um mich herum gut.
Dieses Statement kann man von zwei Seiten betrachten; das überlasse ich mal dem Leser :)

Und:
Die Welt ist derart kompliziert und umfangreich geworden, daß es ein paar Leute nicht schaffen werden, sie zu drehen.
Dazu bräuchte es mehrere (alle?) Individuen.
Solange jeder gegen jeden agiert,
und solange sich andere als Faulpelze auf anderer Menschen Schultern ausruhen,
und solange das Peter-Prinzip funktioniert, solange wird es keinen schlagartigen Fortschrtt geben, sondern Kriege gegeneinander.
Ich kann mir vorstellen, daß das in der Botschaft gemeint sein könnte.

Gäbe noch mehr zu sagen, nur würde der Platz hier nicht ausreichen.

Gruss - digi -manchmal echt fies-
schorsch
schorsch
Mitglied

Re:
geschrieben von schorsch
als Antwort auf nasti vom 16.11.2009, 12:03:41
Es gibt Leute, die ich liebe - und von denen ich weiss, dass sie mich zurück-lieben.

Es gibt Leute, die ich liebe - und von denen ich merke, dass sie mich nicht zurück-lieben.

Und es gibt Leute, bei denen ist es mir schnurzegal, ob sie mich lieben oder nicht.

Aber alles sind meine Mitmenschen - und als solche habe ich sie zu akzeptieren.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Widerspruch, vehement
geschrieben von JuergenS
Alles sehr interessant!

Ich hab da noch ein anderes Problem:

Christlich gläubige Menschen müßten ja die herausstechen, weil Nächstenliebe ja die wichtigste Botschaft des Christentums ist.

Ich versuche, wenn ich einen neuen Menschen kennenlerne, unter anderem rauszufinden, eine Art Gretchenfrage: Wie hält es dieser Mensch mit der Nächstenliebe. Bisher konnte ich vom Verhalten und der Lebensweise von Menschen noch nie erkennen, dass es sich um einen chritlichen oder agnostischen Menschen handelt.
Christliche Menschen, in Anführungszeichen, sollten doch mutig ihr Christentum leben, von vorneherein erkennbar sein.
Agnostiker sind immer gleich freundlich, höflich, hilfsbereit.

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Re: Widerspruch, vehement
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 27.12.2009, 10:16:22
Agnostiker sind immer gleich freundlich, höflich, hilfsbereit.
geschrieben von 5js4


Da gibt es noch Andere, Die es auch sind.
Doch auch diese Eigenschaften schreibt man
den Christen zu, auch wenn es oft anders ist.

Lieben Gruß zum Sonntag, Astrid
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Widerspruch, vehement
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.12.2009, 12:56:07
Astrid, ich hab ungeschickt formuliert, und der Satz als Einzelzitat verschlimmert es noch.

Geméint hab ich, dass auch Agnostiker sich so verhalten wie Christen, letztere heben sich im allgemeinen nicht besonders hervor.
ingo
ingo
Mitglied

Re:
geschrieben von ingo
als Antwort auf fenster vom 17.07.2009, 22:05:26
Genau in diesem Sinne und ergänzend dazu der folgende Link, in dem der Satz und der Hintergrund gut erklärt werden.
marvin
marvin
Mitglied

Re: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" ist Blödsinn !
geschrieben von marvin
als Antwort auf arno vom 17.07.2009, 15:18:56
Nein, eindeutig nein. Es kommt wahrscheinlich selten vor, aber Blödsinn ist es nicht.
Das Handlungsmuster eines Menschen ist vielleicht in vielen Fällen festgeschrieben, aber zementiert ist es nicht. Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich innerhalb gewisser Grenzen zu ändern. Und warum soll - wie es schon in der Bibel steht - aus einem Saulus nicht ein Paulus werden? Ich betone hier ausdrücklich, dass ich k e i n Bibelanhänger bin, aber gegenüber den alten Schriften sollte man doch Ehrfurcht haben, denn sie beinhalten auch einige tiefe Wahrheiten bzw. Maßregeln, die das Zusammenleben mit seinen Mitbürgern betreffen und die man beherzigen sollte.
marvin

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