Geisteswissenschaft / Philosophie Kritik ja, aber wie?
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mareike,
was Du hier ansprichst, ist das 4-Ohren-Modell des Friedemann Schulz von Thun.
Wurde hier von mir im Zusammenhang mit der Kommunikation des Öfteren vorgestellt, leider ohne größere Konsequenzen.
Ich setze zu diesem Modell einen Link ein, aus dem jeder Interessierte sehr schnell die 4 Möglichkeiten des Verstehens auf eine Aufforderung lesen kann.
Meli
4 Ohren Modell
was Du hier ansprichst, ist das 4-Ohren-Modell des Friedemann Schulz von Thun.
Wurde hier von mir im Zusammenhang mit der Kommunikation des Öfteren vorgestellt, leider ohne größere Konsequenzen.
Ich setze zu diesem Modell einen Link ein, aus dem jeder Interessierte sehr schnell die 4 Möglichkeiten des Verstehens auf eine Aufforderung lesen kann.
Meli
4 Ohren Modell
Liebe Mareike,
du machst dir Gedanken, wobei jedoch keine deiner aufgezeigten Varianten zutreffend ist. Das ist allerdins meine unbedeutende völlig subjektive Meinung.
loretta
der chinesische Hund
"Arsch auf Eimer"
PS: liebe Mareike, dann nehme ich auch gleich mal die Gelegenheit zur Kritik wahr, die keinesfalls böse gemeint ist, hier aber auch schon des Öfteren zur Sprache kam. Beiträge lesen sich einfach besser und es ist komfortabler für das Auge, wenn hin und wieder mal ein Absatz gemacht wird. Bitte nicht böse auffassen.
loretta
du machst dir Gedanken, wobei jedoch keine deiner aufgezeigten Varianten zutreffend ist. Das ist allerdins meine unbedeutende völlig subjektive Meinung.
loretta
der chinesische Hund
"Arsch auf Eimer"
Guten Morgen
Zwei Personen, die miteinander kommunizieren, weil sie beide an Bildbearbeitung interessiert sind, werden sich über Bildbearbeitung auseinandersetzen, sie haben ein gemeinsames sachliches Thema. - nicht zutreffend -
Personen, die an erster Stelle an persönlicher Begegnung interessiert sind, werden das Motiv als Gesprächsgegenstand nehmen und sich auf persönlicher Ebene darüber austauschen. - nicht zutreffend -
Die dritte Konstellation ist die, wo Person A die Bildbearbeitung meint inklusive Motivwahl, Person B die Kritik jedoch auf der persönliche Ebene auslegt oder umgekehrt. - nicht zutreffend -
PS: liebe Mareike, dann nehme ich auch gleich mal die Gelegenheit zur Kritik wahr, die keinesfalls böse gemeint ist, hier aber auch schon des Öfteren zur Sprache kam. Beiträge lesen sich einfach besser und es ist komfortabler für das Auge, wenn hin und wieder mal ein Absatz gemacht wird. Bitte nicht böse auffassen.
loretta
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und schon haben wir die nächste Meta-Diskussion. Mir war von Anfang an klar, welche eigentliche Intention diesem Thread zugrunde lag und auf welcher Kränkung das Einstellen des Themas beruhte. Wieder mal Hintertür. Aber diesmal ohne mich.
Hallo Meli
Was ich eigentlich als erstes hervorheben möchte, ist das es verschiedene Beziehungstypen gibt. Der Ich-Es Type präferiert die sachliche Ebene, der Ich-Du Type die persönliche Ebene.
Im größeren Gefüge ist es jedoch unsinnig nur eine Präferenz gelten zu lassen. Nur sachliche Diskussionen werden langweilig, irgendwie fade, nur persönliches Geplausche ebenso (Das ist die Kommunikation die von den wohl eher männlichen Teilnehmern als Gesummsel bezeichnet wird)
Mareike
Was ich eigentlich als erstes hervorheben möchte, ist das es verschiedene Beziehungstypen gibt. Der Ich-Es Type präferiert die sachliche Ebene, der Ich-Du Type die persönliche Ebene.
Im größeren Gefüge ist es jedoch unsinnig nur eine Präferenz gelten zu lassen. Nur sachliche Diskussionen werden langweilig, irgendwie fade, nur persönliches Geplausche ebenso (Das ist die Kommunikation die von den wohl eher männlichen Teilnehmern als Gesummsel bezeichnet wird)
Mareike
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...was Du hier ansprichst, ist das 4-Ohren-Modell des Friedemann Schulz von Thun.
4 Ohren Modell
Das 4 Ohren Modell zerlegt die "Anatomie einer Nachricht" in folgende Bestandteile:
Was ist das für einer? Was ist mit ihm?
Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?
Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?
Was soll ich tun, denken, fühlen auf Grund seiner Mitteilung?
[i]Nach Thun werden diese Bestandteile vom Empfänger (unbewusst und deshalb sachlich unbegründet) unterschiedlich stark bewertet, was zu zwischenmenschlichen Missverständnissen führt.[/indent]
Diese Analyse kann man auch bewusst einsetzen, um Kritik für sich einzuordnen.
Eine der (soweit ich den Thread durchgelesen habe) noch nicht erwähnten Motive von Kritik
ist das eigene Abheben wollen von dem oder den Kritisierten. Also die Selbstdarstellung.
In diesem Fall nützt es verhältnismäßig wenig, auf die Inhalte der Kritik einzugehen
oder gar eine Veränderung anzudenken.
Denn der Motor der Kritik wird damit nicht erlahmen,
sondern sich nur eine neue Plattform zur Selbstdarstellung suchen.
Sorella
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mareike
Du wirst sicherlich Diskussionsteilnehmer finden, die gern auf den von Dir aufgezugten Zug steigen.
Ich gehöre nicht dazu.
Aber ich werde mit Interesse lesen, wie Du den Mitgliedern - aus allen gesellschaftlichen Schichten heraus - die Lehren des Sigmund Freud
in Form des Strukturmodelles der Psyche - verständlich machst, damit a l l e verstehen, was gemeint ist.
Schönes Wochenende
Meli
Der Ich-Es Type präferiert die sachliche Ebene, der Ich-Du Type die persönliche Ebene.
Du wirst sicherlich Diskussionsteilnehmer finden, die gern auf den von Dir aufgezugten Zug steigen.
Ich gehöre nicht dazu.
Aber ich werde mit Interesse lesen, wie Du den Mitgliedern - aus allen gesellschaftlichen Schichten heraus - die Lehren des Sigmund Freud
in Form des Strukturmodelles der Psyche - verständlich machst, damit a l l e verstehen, was gemeint ist.
Schönes Wochenende
Meli
Re: Kritik ja, aber wie?
Und schon haben wir die nächste Meta-Diskussion. Mir war von Anfang an klar, welche eigentliche Intention diesem Thread zugrunde lag und auf welcher Kränkung das Einstellen des Themas beruhte. Wieder mal Hintertür. Aber diesmal ohne mich.
kluges mädchen!
meta-diskussionen, so scheint es mir, bemäntelt mit bissi fülosofischem hintergrund und als koppstreicheln für gekränkte seelen gedacht, das verlockt doch geradezu, die leutz zu kitzeln...hihi...
chapeau, adam!
--
pilli
Re: Kritik ja, aber wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
pilli danke für das schöne Beispiel zu meiner vorgetragenen Ansicht.
Crossposting soll ja nicht sein
sorella
Re: Kritik ja, aber wie?
nix da sorella
auch deine kitzelversuche, mögen sie noch so raffiniert sei, fruchten bei mir nicht.
für heute und an dich nur ein:
"Schönes Wochenende!"
--
pilli
auch deine kitzelversuche, mögen sie noch so raffiniert sei, fruchten bei mir nicht.
für heute und an dich nur ein:
"Schönes Wochenende!"
--
pilli
[i]»Wir haben uns angewöhnt zu kritisieren, vergessen dabei aber, dass Kritik auch negativ ist, vor allem negativ aufgenommen wird, wenn wir es mit Menschen als Urheber dessen zu tun haben, was wir meinen als negativ erkannt zu haben. So sehen wir uns zweimal Negativem gegenüber, das sich naturgemäß abstößt und Probleme verstärkt, statt sie zu beseitigen. Sollten wir deshalb nicht jede Kritik mit einem Vorschlag verbinden, wie gemeinsam etwas besser gemacht werden kann, um zu einem neutralen Ganzen zu kommen?« adam[/indent]
Lieber adam,
mit »Kritisieren« wird hier in der Rubrik »Geisteswissenschaft« fast nur eine Technik der Diskussion gemeint. Gute Ratschläge werden gegeben, die darauf hinauslaufen gute Manieren, Höflichkeit, Anstand in den Akt der Kritik einzubringen. Woher nur nehmen, was man nicht hat? Das hat aber fast nichts mit dem zu tun, was Kritik im ursprünglichen Sinn meint. Kritik ist ein Vorgang der Fakten, Situationen, Prozesse einer beurteilenden Prüfung unterzieht. Zu allererst die eigenen. Wo keine Erkenntnis ist, kein Wissen, kann nicht kritisiert werden. Es gibt nun eine Rangfolge der Erkenntnisse. Sie beginnt mit der Wahrnehmung, setzt sich fest in der Erinnerung (wobei kaum jemand seine eigenen Erfahrungen richtig wiedergeben kann, eben nur jeweils die augenblicklichen Gefühle in Bezug auf gemachte Erfahrungen), Fertigkeit , Wissen. Die Anfänge des Wissens, somit auch die ersten Prämissen die Wissen aufbauen, sind nur dadurch möglich, dass »alle Lebewesen eine natürliche Unterscheidungskraft besitzen, die man Wahrnehmung nennt.« Diese Wahrnehmung unterscheidet und prüft und hat auch die Aufgabe des Denkens. Das wäre die ursprüngliche Bedeutung von Kritik überliefert aus der Antike; daneben gibt es noch das ethisch-praktische Urteilsvermögen.
Am Schluss des 6. Kapitels der Nikomachischen Ethik spricht Aristoteles von der »anordnenden« Tätigkeit der Klugheit, fügt die dianoetischen des Verständnisses, der Einsicht und der Nachsicht (!!!) hinzu: Die Nachsicht ist eine Einsicht als richtiges Vermögen der Kritik über das was billig ist.«
Den besseren Weg, adam, den du im Sinn hast, werden die »Kritiker« (die ja keine Kritisier sind und nicht sein wollen, bestenfalls Kritikaster, Rechthaber und Nörgler) nicht sehen. Insofern bleibt alles, wie es ist.
Überbewerten sollte man Kritik nicht. Bevor man sie in den Rang eines Weltbewegers und des richtungsweisenden Fortschritts erhebt, bitte immer zuerst nachdenken, wohin der Fortschritt schreiten soll. Die Zeiten des blinden Fortschrittsglaubens sind vorbei
Lieber adam,
mit »Kritisieren« wird hier in der Rubrik »Geisteswissenschaft« fast nur eine Technik der Diskussion gemeint. Gute Ratschläge werden gegeben, die darauf hinauslaufen gute Manieren, Höflichkeit, Anstand in den Akt der Kritik einzubringen. Woher nur nehmen, was man nicht hat? Das hat aber fast nichts mit dem zu tun, was Kritik im ursprünglichen Sinn meint. Kritik ist ein Vorgang der Fakten, Situationen, Prozesse einer beurteilenden Prüfung unterzieht. Zu allererst die eigenen. Wo keine Erkenntnis ist, kein Wissen, kann nicht kritisiert werden. Es gibt nun eine Rangfolge der Erkenntnisse. Sie beginnt mit der Wahrnehmung, setzt sich fest in der Erinnerung (wobei kaum jemand seine eigenen Erfahrungen richtig wiedergeben kann, eben nur jeweils die augenblicklichen Gefühle in Bezug auf gemachte Erfahrungen), Fertigkeit , Wissen. Die Anfänge des Wissens, somit auch die ersten Prämissen die Wissen aufbauen, sind nur dadurch möglich, dass »alle Lebewesen eine natürliche Unterscheidungskraft besitzen, die man Wahrnehmung nennt.« Diese Wahrnehmung unterscheidet und prüft und hat auch die Aufgabe des Denkens. Das wäre die ursprüngliche Bedeutung von Kritik überliefert aus der Antike; daneben gibt es noch das ethisch-praktische Urteilsvermögen.
Am Schluss des 6. Kapitels der Nikomachischen Ethik spricht Aristoteles von der »anordnenden« Tätigkeit der Klugheit, fügt die dianoetischen des Verständnisses, der Einsicht und der Nachsicht (!!!) hinzu: Die Nachsicht ist eine Einsicht als richtiges Vermögen der Kritik über das was billig ist.«
Den besseren Weg, adam, den du im Sinn hast, werden die »Kritiker« (die ja keine Kritisier sind und nicht sein wollen, bestenfalls Kritikaster, Rechthaber und Nörgler) nicht sehen. Insofern bleibt alles, wie es ist.
Überbewerten sollte man Kritik nicht. Bevor man sie in den Rang eines Weltbewegers und des richtungsweisenden Fortschritts erhebt, bitte immer zuerst nachdenken, wohin der Fortschritt schreiten soll. Die Zeiten des blinden Fortschrittsglaubens sind vorbei